DI R EKTI O N W O EL F FE R Presse-Information 8. April 2015 DER RAUB DER SABINERINNEN von Franz und Paul von Schönthan, Bearbeitung von Curt Goetz Regie: Katharina Thalbach; Bühne: Mike Hahne; Kostüm: Jenny Schall mit Katharina Thalbach, Markus Völlenklee, Andreja Schneider/Sonja Hilberger/Nadine Schori, Anna Thalbach, Nellie Thalbach, Richard Barenberg, Siegfried Kadow, Wenka von Mikulicz und Ronny Miersch Wiederaufnahme am 30. Juni 2015 bis 12. Juli 2015 Komödie am Kurfürstendamm „Ich hoffe, dass ich den Striese bis an mein Lebensende machen kann, ich will damit noch auf Tour gehen. Schließlich gehört das zu Striese“, hat Katharina Thalbach vor einigen Jahren in einem Interview verraten und nimmt damit Bezug auf ihre Rolle des Theaterdirektors Striese in „Der Raub der Sabinerinnen“. Sie hat das wirklich ernst gemeint, vor kurzem war sie einen ganzen Monat mit der Inszenierung auf Tournee. Striese ist ein Mann, ganz nach Thalbachs Geschmack. Er brennt für seine Kunst, auch wenn sie nur „Schmiere“ ist, und ist ein glühender Verteidiger des Metiers, denn: „Eine Schmiere Herr Doktor, das ist ein Platz, ein Plätzchen, wo auf wenigen Quadratmetern mehr Hingebung verlangt und gegeben wird als Sie es sich in Ihrem bürgerlichen Hochmut überhaupt vorstellen können. Ja, wir ziehen von einem Ort zum anderen. Nicht alle schaffen es, ans Hoftheater zu kommen. Aber wenn es einer geschafft hat und er erzählt dann später seinen Enkelkindern aus seinem Theaterleben, dann erzählt er ihnen was von den Jahren an der Schmiere. Und seine Augen fangen an zu leuchten.“ Der ganze Monolog ist eine einzige Liebeserklärung an eine Theaterform, das einfache „Schmierentheater“. Geschrieben hat diese Passage der geniale Curt Goetz, der das Stück der Gebrüder Theater und Komödie am Kurfürstendamm, Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Brigitta Valentin Kurfürstendamm 206/209, 10719 Berlin Tel. 030/885911-35, Fax –63, E-Mail: [email protected] Schönthan bearbeitet und die Rolle des Theaterdirektors 1955 am Renaissance Theater selbst übernommen hat. Viele große Schauspieler haben diesen Monolog gesprochen, u. a. Gustav Knuth in der Verfilmung von 1954, später Willy Millowitsch. In der Komödie am Kurfürstendamm verpasst Katharina Thalbach dem Direktor einen kugelrunden Bauch. Doch diese Rolle allein reicht ihr nicht. Sie spielt gleich auch noch die im weiteren Verlauf des Monologs viel gepriesene Frau des Direktors. Außerdem steht sie mit Tochter Anna und Enkelin Nellie auf der Bühne. Die beiden spielen zwei Schwestern. Doch Katharina Thalbach „ist der Dreh- und Angelpunkt des Abends, die Sprengmeisterin eines großen Gagfeuerwerks“, urteilte die Berliner Morgenpost. Der Berliner Theaterclub zeichnete die Schauspielerin 2011 für ihre Leistung in dem Stück mit dem Publikumspreis „Goldener Vorhang“ aus. Die Inszenierung Thalbach inszenierte den 1884 entstandenen Schwank bereits 2003 am Volkstheater Rostock, 2006 nahm das Potsdamer Hans Otto Theater die Inszenierung auf den Spielplan. 2011 kam es erstmals – in neuer Besetzung – in die Komödie am Kurfürstendamm. Neben Katharina Thalbach stehen diesmal sowohl Nellie als auch Anna Thalbach auf der Bühne. Nellie Thalbach spielt Paula Gollwitz, die Tochter des Gymnasialprofessors (Markus Völlenklee), der sich von Striese hat überreden lassen, ihm ein Stück, das er in seiner Jugend geschrieben hat, zur Aufführung zu überlassen. Andreja Schneider steht als dessen Ehefrau, die auf keinen Fall wissen soll, dass ihr Mann diese Jugendsünde begangen hat, auf der Bühne. Schneider alterniert mit Sonja Hilberger und Nadine Schori. In weiteren Rollen sind Richard Barenberg, Siegfried Kadow, Wenka von Mikulicz und Ronny Miersch zu sehen. Regisseurin Herr und Frau Striese Katharina Thalbach … wurde in Berlin als Tochter der Schauspielerin Sabine Thalbach und des Regisseurs Benno Besson geboren; ihre Bühnenlaufbahn, die sie im Alter von 13 Jahren als Meisterschülerin von Helene Weigel am Berliner Ensemble begann und die schon bald einen sehr erfolgreichen Verlauf nahm (u. a. mit einer viel beachteten Darstellung der Polly in „Die Dreigroschenoper“ am Berliner Ensemble), führte sie Anfang der 70er-Jahre an die Berliner Volksbühne, ab 1976 – nach ihrer Ausreise aus der DDR – u. a. an das Schiller Theater Berlin, die Städtischen Bühnen Köln, das Schauspielhaus Zürich und an das Théâtre de Chaillot, Paris (als Mutter Courage, Regie: Jérome Savary). Einem breiten Publikum wurde sie schon früh durch ihre Mitwirkung in namhaften Filmproduktionen (u. a. „Lotte in Weimar“, „Die Blechtrommel“, „Engel aus Eisen“ und „Domino“) bekannt. Ihr Regiedebüt gab sie 1987 mit Shakespeares „Macbeth“ in der Werkstatt des Schiller Theaters; viele Regiearbeiten folgten seitdem (u. a. am Thalia Theater Hamburg „Mann ist Mann“ und „Die Dreigroschenoper“, am Berliner Schiller Theater u. a. „Minna von Barnhelm“, „Romeo und Julia“ und „Wie es euch gefällt“, am Maxim Gorki Theater Berlin u. a. „Der Hauptmann von Köpenick“, „Don Juan“ und „Romeo und Julia“, an der Deutschen Oper Berlin „Das schlaue Füchslein“ von Leos Janácek, an der Oper Köln „Salome“ von Richard Strauss). Mit Regisseur Uwe Eric Laufenberg arbeitete sie am Maxim Gorki Theater Berlin zusammen und stand dort u. a. als Frau John in Gerhart Hauptmanns „Die Ratten“ und als Shen Te/ Shui Ta in Bertolt Brechts „Der gute Mensch von Sezuan“ auf der Bühne. 2006 war Katharina Thalbach in der Titelrolle von Theodor Fontanes „Frau Jenny Treibel“ in einer Aufführung des Hans Otto Theaters Potsdam zu sehen. Seit 2008 ist sie regelmäßig mit Andreja Schneider in „Zwei auf einer Bank“ zu erleben. Neben ihren vielen Theaterrollen ist Katharina Thalbach auch regelmäßig in Fernsehproduktionen und auf der Leinwand zu sehen. Dem Kinopublikum ist sie vor allem bekannt aus Volker Schlöndorffs „Die Blechtrommel“, „Sonnenallee“ von Leander Haußmann, Detlev Bucks „Hände weg von Mississippi“ oder „Du bist nicht allein“ von Bernd Böhlich. Auf dem Bildschirm war sie in „Der Hauptmann von Köpenick“ (Regie: Frank Beyer), der „Pommery“-Reihe von Manfred Stelzer (2002, 2004, 2005), „Die Manns – ein Jahrhundertroman“ von Heinrich Breloer sowie in Jo Baiers hochgelobter Verfilmung der Kindheitserinnerungen von Michael Degen, „Nicht alle waren Mörder“, zu sehen. 2011 spielte sie im Doku-Drama „Friedrich – Ein deutscher König“ den legendären Preußen-König Friedrich II. und in der Politsatire „Der Minister“ über die Guttenberg-Plagiatsaffäre, stellte sie die Bundeskanzlerin dar, eine Rolle, für die sie 2013 mit dem Deutschen Fernsehpreis der Fernsehakademie als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet wurde. Katharina Thalbach wurde in ihrer Laufbahn mehrfach ausgezeichnet. 1980 wählte sie das Fachmagazin „Theater heute“ zur Schauspielerin des Jahres. 1987 erhielt sie für ihre Rolle in Doris Dörries Kinofilm „Paradies“ den Deutschen Filmpreis als beste Darstellerin. 1991 kam der Konrad-Wolf-Preis der Akademie der Künste Berlin hinzu, 1997 der Adolf-Grimme-Preis für den Fernsehfilm „Gefährliche Freundin“. Weitere Auszeichnungen, mit denen ihre Leistung geehrt wurde, sind der Bayerische Filmpreis 2006 für „Strajk“ sowie der Verdienstorden des Landes Berlin. Katharina Thalbach ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes und seit 1995 Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg und Berlin. Für „Hanni & Nanni 2“ wurde sie 2012 mit dem „Goldenen Spatz“ als beste Schauspielerin ausgezeichnet. 2014 erhielt Katharina Thalbach den Sonderpreis des deutschen Hörbuchpreises für ihr Lebenswerk. Vor kurzem überzeugte sie als Filialleiterin in „Die Schlikkerfrauen“. Zu ihren letzten Inszenierungen gehörten Johann Strauss´ „Die Fledermaus“ am Theater Erfurt (2010) und am Teatro Nacional de São Carlos in Lissabon (2010), Edmond Rostands „Cyrano de Bergerac“ am Schauspielhaus Bochum (2011), „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ an der Oper Köln (2011), „Im Dickicht der Städte“ (2010) „Was ihr wollt“ (2012) und „Amphitryon“ (2014) am Berliner Ensemble. In der Komödie am Kurfürstendamm inszenierte sie bereits „Ernst – und seine tiefere Bedeutung“ und „Wie es euch gefällt“ – in diesen Regiearbeiten und in „Roter Hahn im Biberpelz“ stand sie auch auf der Bühne. Andreja Schneider ... wurde in Zagreb (Kroatien) geboren und wuchs in der Nähe von Köln auf. Nach dem Studium der Germanistik und Slawistik schlug sie sich als Kellnerin in der Berliner Nachtclubszene durch und wirkte in verschiedenen Off-Theater-Produktionen mit. Auf dem Tresen singend wurde sie von Ursli Pfister zu Geschwister Pfister engagiert. Neben der Tätigkeit bei Geschwister Pfister, wo sie sich als Fräulein Schneider in die Herzen ihrer Fans spielte und sang, arbeitete sie außerdem an verschiedenen anderen Projekten, vornehmlich im Filmund Fernsehbereich. So sah man sie in Matthias Glassners „Die Mediocren“ und „Sexy Sadie“ sowie in Wolfgang Beckers „Das Leben ist eine Baustelle“, Sven Unterwalds „Wie die Karnickel“ und Clemens Schönborns „Der Letzte macht das Licht aus“. Zuletzt wirkte sie in der erfolgreichen WDR-Miniserie „Der Popolski Show“ mit. Unter der Regie von Christoph Marti war sie die Rösslwirtin im prominent besetzten „Weißen Rössl“ in der Bar jeder Vernunft und die Therapeutin Charlotte Wallace in „Therapie zwecklos“. Am Hau 1 spielte sie das Fräulein Ingeborg und die Mrs. McNamara in „Eins/Zwei/Drei“ (Regie: Matthias Matschke/ Johannes Grebert). Seit 2004 ist sie mit ihrem eigenen Programm „Pension Schneider“ erfolgreich. Bei ihrem Projekt „Bumps & Grinds“, der ersten deutschen New Burlesque-Show, einer Mischung aus exotischem Tanz, Comedy und Theater, führte sie erstmals Regie. Seit 2008 steht Andreja Schneider mit Katharina Thalbach im musikalischen Programm „Zwei auf einer Bank“ in der Bar jeder Vernunft auf der Bühne. Gemeinsam mit Jörg Thadeusz moderierte sie von 2008 bis 2009 die Talkshow „Dickes B“ vom RBB. Ende 2010/Anfang 2011 war sie an der Oper Köln in „Die Csárdásfürstin“ als Fürstin Anhilte engagiert. In „Clivia“ an der Komischen Oper ist sie die resolute Anführerin der Amazonenarmee. In der Komödie am Kurfürstendamm stand sie bereits für „Ernst – und seine tiefere Bedeutung“ und „Wie es euch gefällt“ auf der Bühne. Marianne Neumeister Anna Thalbach … hat das Versprechen voll erfüllt, das der Max-Ophüls-Preis als Beste Nachwuchsdarstellerin in „Zärtliche Erpresserin“ 1993 gab. Für den Tatort „Kindstod“ folgte 2001 der Deutsche Fernsehpreis. Zu ihren Kinohighlights gehören u. a. „Der Untergang“, „Esperanza“, „Edelweißpiraten“, „Maria an Callas“, „Darum“, „Justiz“, „Burning Life“ und „Der Baader-Meinhof-Komplex“. Im Fernsehen überzeugte sie u. a. in „Gefährliche Freundin“, „Lonny der Aufsteiger“, „Der Pirat“, „Liebesau“ und „Harte Brötchen“ sowie in der ZDF-Serie „Alles über Anna“ (2006). Auf der Bühne glänzte sie u. a. als Nina in Tschechows „Die Möwe“ am Berliner Maxim Gorki Theater sowie in „Wie es euch gefällt“, „Heartcore“, „Monsieur Verdoux“ und „Mutter Courage“, um nur einige zu nennen. Sehr erfolgreich spricht sie auch Hörbücher. Für „Paint It Black“ erhielt sie den Deutschen Hörbuchpreis als beste Interpretin. 2011 war Anna Thalbach neben Keira Knightley und Viggo Mortensen in David Cronenbergs John KerrVerfilmung „A Dangerous Method“ zu sehen. Außerdem spielte sie in der Kino-Komödie „Sex ist auch keine Lösung“. Gemeinsam mit ihrer Mutter Katharina Thalbach war sie Anfang 2012 in dem Doku-Drama „Friedrich – Ein deutscher König“ und in „Sams im Glück“ im Kino zu sehen. Zudem lieh sie ihre Stimme dem kleinen Dachs in „Der kleine Rabe Socke“ und dem Gespenst in „Das kleine Gespenst“. Paula Gollwitz Nellie Thalbach ... wurde 1995 in Berlin geboren. Ihr Theaterdebüt gab sie bereits 2002 im Maxim Gorki Theater, als kleine Polly in „Die Dreigroschenoper“. Sie hat an zwei Hörbuchproduktionen mitgewirkt. 2005 stand sie an der Seite ihrer Mutter und Götz Georges in „Maria an Callas“ zum ersten Mal vor der Kamera. In diesem Jahr hat sie in dem Hochschulfilm „BEEKE“ ihre erste Hauptrolle gespielt. Sie hat die Schule an einem Internat in Niedersachen beendet und war sechs Monate auf See. Anfang 2014 gab sie ihr Debüt im Familienbetrieb Thalbach/ Besson in der Inszenierung „Roter Hahn im Biberpelz“. Vorhang auf für die vierte Generation der großen Theaterfamilie! DER RAUB DER SABINERINNEN Wiederaufnahme am 30. Juni 2015 bis 12. Juli 2015 Komödie am Kurfürstendamm Kartenpreise Di-Do 39/28/16 € und Fr/Sa/So 42/31/20 € Karten im Vorverkauf (bis 2 Stunden vor Vorstellungsbeginn) sind 3 € günstiger Karten 030/88 59 11 88 und unter www.komoedie-berlin.de
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