Ebola-Epidemie in Westafrika 15. Oktober 2014 Zahlen und Fakten Hintergrund 5 betroffene Länder: Guinea, Liberia, Sierra Leone, Nigeria und Senegal Total 4033 Todesfälle, 8397 Erkrankungen (Quelle: WHO; Stand per 8.10. 2014) Engagement der DEZA seit März 2014 1.5 Mio. CHF an Médecins Sans Frontières Schweiz für ein Nothilfeprogramm in Nordliberia Lieferung von 15 Tonnen Schutzmaterial an das liberianische Gesundheitsministerium und CHF 700‘000 für den Bereich Geburtshilfe und Ambulanzen Finanzielle Unterstützung an das Kompetenzzentrum Ebola am Universitätsspital Genf (HUG) CHF 1.3 Mio. an die Internationale Föderation Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften sowie an das Schweizerische Rote Kreuz für die Behandlung von Erkrankten und Präventionskampagnen CHF 500‘000 für das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in Liberia CHF 2 Mio. für das regionale Nothilfeprogramm des Welternährungsprogramms (WFP) zur Unterstützung der Ernährungssicherheit CHF 1 Mio. für Logistikleistungen des Welternährungsprogramms (WFP) zur Verteilung von medizinischem Material CHF 300‘000 an den humanitären Flugdienst der Vereinten Nationen (UNHAS) CHF 300‘000 als Beitrag für Präventionskampagnen in potential gefährdeten Ländern Gesundheitspersonal in Schutzkleidung, Monrovia, Liberia. ©DEZA Derzeitige Lage und Engagement der DEZA Die Zahl der Ebola-Erkrankungen in den drei am meist betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone nimmt weiter zu. Die Epidemie hat gravierende Folgen für die gesamte Gesundheitsversorgung der betroffenen Länder aber auch auf die Sicherheitslage, die Nahrungsmittelversorgung sowie auf die wirtschaftliche Situation. Die Schweiz und andere UN-Mitgliedstaaten wurden von den Vereinten Nationen um einen Beitrag zur „UN Mission for Ebola Emergency Response“ (UNMEER) gebeten und eine Bedürfnis-Liste wurde unterbreitet. Die DEZA hat die Anfrage geprüft und Kontakt zur Schweizer Armee aufgenommen. Es wird abgeklärt, ob die Armee einen Beitrag im Bereich Lufttransporte für humanitäres Personal und Hilfsgüter in Liberia leisten kann. Zudem wird der Einsatz von freiwilligem Armeepersonal geprüft. Eine Erkundungsmission der Schweizer Armee zusammen mit der DEZA wird die Machbarkeit eines Einsatzes sowie die Anzahl von eventuell benötigtem Personal evaluieren. Die Hilfeleistungen der DEZA konzentrieren sich auf drei Interventionsbereiche: 1) die Eindämmung der Epidemie durch Behandlung und Prävention; 2) die Stärkung der Gesundheitssysteme; 3) die Verminderung der mit der Krise verbundenen Konsequenzen wie der Mangel an Nahrungsmitteln. Das Programmbüro der DEZA in Monrovia, Liberia wurde durch einen Nothilfekoordinator und einen Logistikexperten aus dem Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) verstärkt. Das Personal vor Ort hat Unterstützung von Sicherheitsexperten. Gesamtbeitrag CHF 9. Mio. Factsheet Ebola – 15. Oktober 2014 1 Hintergrund Der aktuelle Ebola-Ausbruch in Westafrika ist die bisher schlimmste Epidemie, was die geografische Ausbreitung, die Zahl der infizierten Personen und die Todesfälle anbelangt. Die ersten Fälle wurden im März 2014 im Südosten Guineas bekannt. Bis Ende April schien die Situation unter Kontrolle. Doch dann trat eine Verschlechterung ein: Die Zahl der infizierten Fälle und der Todesopfer nahm zu, und das Virus breitete sich nach Sierra Leone und Liberia aus. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt zu infizierten Personen oder Tieren über das Blut und andere Körperflüssigkeiten. Der Virusstamm (Zaire) führt in 50 bis 90 % der Fälle zum Tod. Gegenwärtig gibt es kein Medikament und keinen verlässlichen Impfstoff gegen Ebola. Nach jahrelangen Konflikten sind die Gesundheitssysteme der betroffenen Länder fragil und verfügen über zu wenig logistische und finanzielle Ressourcen sowie qualifizierte Pflegeund Laborfachkräfte. Angesichts des Ausmasses der Epidemie reichen die bisher getroffenen Massnahmen der Regierungen nicht aus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die in der UNO die humanitären Notlagen im Gesundheitsbereich koordiniert, stufte die Epidemie am 8. August 2014 als internationalen Gesundheitsnotfall ein. Am 18. September 2014 beschloss der UNO Sicherheitsrat die Schaffung einer Ebola Sondermission (UNMEER - United Nations Mission for Ebola Emergency Response). Es ist das erste Mal in der Geschichte der UNO, dass eine Sondermission für eine Nothilfeaktion im Bereich der öffentlichen Gesundheit eingerichtet wird. Ende August 2014 lieferte die DEZA auf Ersuchen der liberianischen Regierung 15 Tonnen Schutzmaterial. Dieses wurde durch das Gesundheitsministerium in die Ebola Behandlungszentren verteilt. Im Weiteren erhält Liberia einen Beitrag von 700‘000 Schweizer Franken für die Finanzierung privater Gesundheitszentren zur Sicherung der Grundversorgung, insbesondere der Geburtshilfe sowie für die Anschaffung von Ambulanzen. Die DEZA unterstützt das Universitätsspital Genf beim Ausbau des Kompetenzzentrums „Ebola“. Dieses wird mit Partnern in Liberia Ebola Behandlungen, Präventionskampagnen und Ausbildungsprojekte durchführen. Zudem haben die DEZA und das Universitätsspital Genf (HUG) ihre für humanitäre Notlagen im Ausland vorgesehene Vereinbarung aktiviert. Diese regelt insbesondere die Bereitstellung von Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegepersonal in den betroffenen Gebieten. Unterstützung der Rotkreuzbewegung Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) sowie ihre Schirmorganisation, die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften mit Sitz in Genf, werden von der DEZA mit 1.3 Mio. Schweizer Franken unterstützt für Massnahmen zur Eindämmung der Epidemie. Das SRK hat in Zusammenarbeit mit den Nationalen Rotkreuzgesellschaften in Togo und Ghana Präventionskampagnen gestartet. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) erhält eine finanzielle Unterstützung von 500‘000 Franken für den Aufbau von zwei Gesundheitszentren in Liberia. Engagement der DEZA Die DEZA verfolgt die Situation seit den ersten Ebola-Fällen im März 2014 über das Programmbüro der Humanitären Hilfe in Monrovia (Liberia). Sie aktivierte unverzüglich ihr Partnernetzwerk in Liberia, Guinea und Sierra Leone, um die Präventionsmassnahmen und die Massnahmen zur Bekämpfung des Virus zu unterstützen. Die DEZA hat im September 2014 mit dem SKH und in Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital Genf (HUG), eine Abklärungsmission in Liberia durchgeführt. Aufgrund der Ergebnisse dieser Mission wurden die von der DEZA definierten Schwerpunkte der Aktivitäten zur Bekämpfung der Ebola Krise bestätigt: Die Eindämmung der Epidemie durch fachgerechte Behandlung und Präventionsmassnahmen die Verstärkung der betroffenen Länder die Minderung der negativen Konsequenzen der Epidemie auf sozialer und wirtschaftlicher Ebene. Gesundheitssysteme Die DEZA stellt zwei Millionen Franken für das regionale Nothilfeprogramm des Welternährungsprogramms (WFP) bereit. Dadurch soll die Nahrungsmittelversorgung der am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen in Guinea, Sierra Leone und Liberia sichergestellt werden. So erhält das WFP für ihre Logistikleistungen zur Verteilung von medizinischem Hilfsmaterial und zur Sicherung der Lieferungskette eine Unterstützung von einer Million Franken. Mit 300 000 Franken wurde der humanitäre Flugdienst der Vereinten Nationen (UNHAS) unterstützt. Dieser hat verschiedene Flugverbindungen eingerichtet damit sich die humanitären Helfer in der Region bewegen und die Hilfsgüter vor Ort gebracht werden können. der Unterstützung für Schweizer Institutionen und lokale Behörden Die DEZA verstärkt die Zusammenarbeit mit Médecins Sans Frontières Schweiz in Liberia. Für das Nothilfeprogramm im Norden des Landes (Lofa County) setzt die Schweiz gesamthaft 1.5 Mio. Schweizer Franken ein. Factsheet Ebola – 15. Oktober 2014 Finanzbeiträge an UNO Partner Weitere Informationen: DEZA Humanitäre Hilfe und SKH Sägestrasse 77 Köniz, CH-3003 Bern Tel.: +41 31 322 31 24 Fax: +41 31 324 16 94 Für die Medien: Information EDA Bundeshaus West, CH-3003 Bern Tel.: +41 (0)31 322 31 53 Fax: +41 (0)31 324 90 47 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] www.deza.admin.ch 2
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