Lösungsvorschlag zu Blatt 1 - Institut für Mathematik - Hu-berlin.de

Humboldt-Universit¨
at zu Berlin, Institut f¨
ur Mathematik
Mathematik fu
r
ChemikerInnen
I
(Differentialund Integralrechnung)
¨
Caroline L¨obhard
Wintersemester 2014/15, L¨osungsvorschl¨age zu Blatt 1, ohne Gew¨ahr, Seite 1 von 3
Aufgabe 1.1. Berechnen Sie jeweils die ersten vier Folgenglieder und zeichnen Sie diese auf einem
Zahlenstrahl.
a) a1 = (1 + 11 )1 , a2 = (1 + 21 )2 = 94 , a3 = (1 + 13 )3 =
b) b1 = 1, b2 = b1 +
1
b1
=1+
1
1
= 2, b3 = 2 +
1
2
64
27 ,
a4 = (1 + 14 )4 =
= 52 , b4 =
5
2
+
2
5
=
625
256 .
29
10 .
c) c1 = (1 + 1)! = 2! = 1 · 2 = 2, c2 = (1 + 2)! = 1 · 2 · 3 = 6,
c3 = (1 + 3)! = 1 · 2 · 3 · 4 = 24, c4 = (1 + 4)! = 5! = 4! · 5 = 120.
2
1
4
3
3
3!
= 62 = 3,
= 2!(3−2)!
2
5
120
4!
5!
= 24
d3 =
= 3!(4−3)!
6 = 4, d4 = 4 = 4!(5−4)! = 24 = 5.
5
Bemerkung: Der Binomialkoeffizient
ist die Anzahl an M¨oglichkeiten, aus n Elementen k
4
Elemente auszuw¨
ahlen.
√
√
√
√
e) Z.B. f¨
ur x = 4 bekommt man: e1 = 1 4 = 4, e2 = 2 4 = 2, e3 = 3 4 ≈ 1, 587, e4 ≈ 4 4 = 1, 414.
Diese Folge konvergiert f¨
ur jedes beliebige x > 0 gegen 1. Es ist zum Beispiel e100 ≈ 1, 014,
e1000 ≈ 1, 001, etc.
d) d1 =
=
2!
1!(2−1)!
=
2
1
= 2, d2 =
Aufgabe 1.2. Die Folgen (un )n∈N und (vn )n∈N seien definiert durch
un =
1
,
n2 + 1
vn =
n2 − 25
.
n2 + 1
a) F¨
ur eine nat¨
urliche Zahl n ∈ N gilt:
|un | <
1
100
⇔
n2
1
1
<
+1
100
⇔
n2 + 1 > 100
⇔
n2 ≥ 100
⇔
n ≥ 10.
Wir w¨ahlen also N = 10.
b) F¨
ur eine nat¨
urliche Zahl n ∈ N gilt:
1
350
26
1
<
n2 + 1
350
|1 − vn | <
⇔
⇔
⇔
1−
n2 − 25
1
<
2
n +1
350
n2 + 1 > 350 · 26 = 9100
⇔
⇔
n2 + 1 − n2 + 25
1
<
2
n +1
350
√
n ≥ 9100 ≈ 95, 39.
Wir w¨ahlen also N = 96.
Informationen zur Vorlesung finden Sie unter www.math.hu-berlin.de/˜loebhard/mathematik fuer chemiker
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Mathematik fu
r
ChemikerInnen
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(Differentialund Integralrechnung)
¨
Caroline L¨obhard
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c)
(i) Wir ersetzen
1
100
in a) jetzt durch die Variable
|0 − un | = |un | <
Wir runden
1
⇔
n2
1
<
+1
und berechnen:
n2 + 1 >
⇔
1
⇔
n2 ≥
1
⇔
1
n≥
.
auf und w¨
ahlen also N ∈ N als die n¨achstgr¨oßere nat¨
urliche Zahl. Damit
ist Definition 1.7 erf¨
ullt: F¨
ur ein beliebiges > 0 berechnen wir 1 und setzen N als die
n¨achstgr¨
oßere nat¨
urliche Zahl. Damit gilt: ∀n ∈ N mit n ≥ N : |0 − un | < .
(ii) Wir ersetzen
|1 − vn | <
1
350
⇔
in b) jetzt durch die Variable
1−
n2 − 25
<
n2 + 1
⇔
und berechnen genauso wie in b):
26
<
+1
n2
⇔
n2 + 1 >
26
⇔
n≥
26
.
ahlen also N ∈ N als die n¨achstgr¨oßere nat¨
urliche Zahl. Damit
Wir runden 26 auf und w¨
ist, genauso wie in (i), Definition 1.7 erf¨
ullt.
Aufgabe 1.3.
a) Eine Folge mit drei H¨
aufungspunkten: Definiere an = n mod 3, d.h.
an = 0, falls n ein Vielfaches von 3 ist (d.h. n ∈ {3, 6, 9, 12, . . . }),
an = 1, falls beim Teilen von n durch 3 der Rest 1 bleibt (d.h. n ∈ {1, 4, 7, 10, . . . }),
an = 2, falls beim Teilen von n durch 3 der Rest 2 bleibt (d.h. n ∈ {2, 5, 8, 11, . . . }).
Die hierdurch entstehende Folge (an )n∈N = (1, 2, 0, 1, 2, 0, 1, 2, . . . ) besitzt die drei H¨aufungspunkte 0, 1 und 2.
b) Die einfachste Folge mit dem Grenzwert −2 ist die konstante Folge (bn )n∈N = (−2)n∈N =
(−2, −2, −2, . . . ). Ein anderes Beispiel ist (˜bn )n∈N = (2 + n1 )n∈N = (3, 3/2, 7/3, 9/4, 11/5, . . . ).
c) Folgen ohne H¨
aufungspunkte sind z.B. (cn )n∈N = (n)n∈N = (1, 2, 3, 4, 5, . . . ) oder (˜
cn )n∈N =
n
((−2) )n∈N = (−2, 4, −8, 16, −32, . . . )
d) Die Folge (an )n∈N aus a) konvergiert nicht und besitzt einen (sogar drei) H¨aufungspunkte. Sie
ist also unbestimmt divergent. Wenn man jedes dritte Folgenglied herausnimmt, dann bekommt
man eine konstante Teilfolge:
(dn )n∈N = (a3n )n∈N = (a3 , a6 , a9 , . . . ) = (0, 0, 0, 0, . . . ), das ist eine Nullfolge (also eine konvergente Teilfolge).
e) Eine rekursiv definierte Nullfolge erh¨alt man z.B. durch
1
d1 = 12 , ∀n ∈ N : dn+1 = d2n (d.h. (dn )n∈N = ( 12 , 14 , 16
, . . . ))
Aufgabe 1.4. Es sei x ∈ R und (an )n∈N = (xn )n∈N . Zu zeigen ist (an )n∈N ist Nullfolge ⇔ |x| < 1.
a) Im Fall dass x = 0 ist (an )n∈N = (0n )n∈N = (0, 0, 0, . . . ) die konstante Nullfolge. Diese konvergiert
nat¨
urlich gegen Null und ist damit eine Nullfolge ist.
Jetzt sei x = 0, |x| < 1 und y :=
1
|x|
− 1.
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1
1
b) Wegen |x| < 1 ist |x|
> 1 und somit y := |x|
− 1 > 0.
1
1
1
Außerdem gilt 1+y = 1+ 1 −1 = 1 = |x|.
|x|
|x|
c) Es ist
|0 − an | = |xn | = |x|n =
1
1+y
n
=
1
.
(1 + y)n
Die Bernoulli-Ungleichung von Blatt 0 besagt, dass (1 + y)n ≥ 1 + ny ist, also ist
1
1
≤
.
n
(1 + y)
1 + ny
Weil 1 + ny > ny folgt
|xn | =
1
1
1
≤
<
.
(1 + y)n
1 + ny
ny
d) Es sei nun ein beliebiges > 0 gegeben und wir definieren N ∈ N so, dass N >
f¨
ur alle n ∈ N mit n ≥ N wegen c) und den Vorraussetzungen an n und N :
|0 − xn | <
Wir haben nun also gezeigt, dass gilt:
1
y.
Dann gilt
1
1
1
1
1
≤
<
< 1 = 1 = .
ny
Ny
Ny
yy
|x| < 1
⇒
(xn )n∈N ist eine Nullfolge.
e) Ist |x| ≥ 1, so folgt auch f¨
ur alle n ∈ N, dass |0 − xn | = |x|n ≥ 1 ist. Also findet man zum Beispiel
1
f¨
ur = 2 keine nat¨
urliche Zahl N 1 , so dass f¨
ur n ∈ N mit n ≥ N gilt: |0 − xn | < 12 . Also ist
2
(xn )n∈N keine Nullfolge, d.h., wenn (xn )n∈N eine Nullfolge ist, dann muss |x| < 1 gelten.
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