Diabetes Newsletter 2/2009 - In jedem Ei eine kleine Sünde (196 KB)

Gesundheit bewegt uns.
diabetes
Newsletter
Nr. 2, 2009
In jedem Ei eine kleine Sünde
Egal ob Gelee-, Schokoladen- oder Hühnerei, egal ob gefärbt, bunt verpackt oder natur:
Ostern locken die Eier. Und mit Ihnen jede Menge Kalorien und Cholesterin. Gerade Diabetiker
wissen häufig nicht, wie sie sich auf diese Zeit der Osterverlockungen einstellen sollen.
Viele Typ-2-Diabetiker denken in erster Linie, dass ihnen das Cholesterin in den Hühnereiern gefährlich
werden könnte. Dabei sollten sie
auch die Schokoladeneier kritisch
im Blick haben: Ein mittelgroßes
Nougat-Ei legt sich mit 115 Kilokalorien nämlich stärker auf die Hüften als
ein Hühnerei mit 90 Kilokalorien. Zudem enthalten Schokoladeneier deutlich mehr der ungesunden gesättigten Fettsäuren als Hühnereier.
Wichtig bei allen Osterschlemmereien: Für Ausgleich sorgen und die zusätzlichen Kalorien aus den Eiern an anderer
Stelle wieder einsparen.
Gerade Diabetiker mit Übergewicht sollten am Besten nach
dem Essen naschen. Nach einer ausgewogenen, fettarmen
Mahlzeit mit viel Gemüse ist man eigentlich satt und
schafft kaum mehr als ein oder zwei Schokoladeneier. Auch
ein Frühstücksei ist nicht verboten. Wenn möglich, sollte
man aber versuchen, das Cholesterin an anderer Stelle einzusparen, indem man weniger Wurst oder Käse auf dem
Brot oder weniger Fleisch zu den Mahlzeiten isst.
Genuss in Maßen!
Nach dem Schmaus – raus!
Daher gilt für alle Eiervarianten: Verzehr in Maßen, dafür
mit Genuss! Auch Schokoladeneier sind für Typ-2-Diabetiker
nicht unbedingt tabu. Die Aufnahme des Zuckers in der
Schokolade wird nämlich durch das enthaltene Fett gebremst. Gelee-Eier enthalten hingegen sehr viel Zucker und
kaum Fette, daher lassen sie den Blutzucker sehr schnell
ansteigen. Hier ist also Vorsicht geboten.
Kleine Sünden sind auch für Diabetiker völlig in Ordnung.
Nur sollte man sie nicht über die Osterzeit hinaus ausdehnen. Außerdem sollte man an eines denken: Nicht nur das
Eier-Essen, auch das Eier-Suchen gehört zum Osterfest dazu. Eine ausgiebige Eiersuche sorgt für die nötige Bewegung
an den Feiertagen. Damit – oder mit einem ausgedehnten
Osterspaziergang – kann man dann auch das ein oder andere Schokoladen-Ei wieder ausgleichen.
Diabetes Nr. 2, 2009
Schulungen verbessern Lebensqualität von Diabetikern
Fit für den Diabetes werden
Jeden Tag nehmen Diabetiker Einfluss auf ihren Blutzucker: durch das, was sie essen, durch Bewegung und nicht zuletzt durch Medikamente. Damit der Blutzucker nicht aus dem Ruder läuft,
müssen Betroffene genau über die Erkrankung bescheid wissen. Hierfür gibt es die so genannten
Diabetikerschulungen, die jeder Patient besuchen sollte.
Freitagabend in der diabetologischen Schwerpunktpraxis:
Die acht Teilnehmer der Diabetikerschulung freuen sich
auf das Wochenende – und auf einen Restaurantbesuch.
Zum Abschluss des einwöchigen Kurses sollen die Diabetiker das neu gewonnene Wissen direkt im Alltag anwenden. Deshalb gehen sie heute mit der Diabetesberaterin in
ein italienisches Restaurant in der Nähe der Praxis.
Rund 1 Million Diabetiker in Deutschland spritzen sich
Insulin. Für sie ist es besonders wichtig, dass Ernährung,
körperliche Bewegung und verabreichte Insulinmenge
optimal zusammenspielen. Das setzt voraus, dass den
Patienten ein großes Potential an Wissen vermittelt wird.
Denn Diabetiker sind lebenslang mehrmals täglich mit
ihrer Erkrankung auf sich selbst gestellt.
Schulung schon bei Beginn der Erkrankung
Gleich zu Beginn der Erkrankung sollten daher alle Diabetiker an einer Schulung teilnehmen. Hier erlernen sie
nicht nur die richtige Spritztechnik oder das Blutzuckermessen, sondern vor allem auch die Grundlagen über ihre
Erkrankung. Was genau ist eigentlich Diabetes mellitus?
Wie macht sich eine Über- oder Unterzuckerung bemerkbar? Diese Fragen wurden in der einwöchigen Schulung
auch von den acht Teilnehmern diskutiert. Denn gerade
solche akuten Ereignisse erfordern schnelles und vor allem richtiges Handeln. Fehler, die in solchen Situationen
aus Unwissenheit gemacht werden, können schlimmstenfalls zum Tod führen.
Diabetes Nr. 2, 2009
Einen großen Raum nimmt daher auch die so genannte
BE-Berechnung in der Schulung ein. Die Broteinheit oder
kurz BE ist eine Maßeinheit für den Gehalt an Kohlenhydraten eines Nahrungsmittels. Alle Kohlenhydrate, die
ein Diabetiker zu sich nimmt, treiben seinen Blutzucker
in die Höhe, die Medikamente erniedrigen den Blutzucker. Nur das optimale Zusammenspiel von Nahrung
und Medikamenten garantiert, dass der Blutzucker
bestimmte Grenzwerte nicht überschreitet.
Deshalb muss ein Diabetiker auch wissen, wie viele
Kohlenhydrate in einem Brötchen, einem Apfel oder eben
auch einer Pizza stecken. Zuhause mag man da ja noch
eine Waage zu Hilfe nehmen können. Spätestens im Restaurant aber muss der Diabetiker auch nach Augenmaß
abschätzen können, wie viele BEs in seiner Mahlzeit
stecken.
Austausch in der Gruppe
Die Schulungsinhalte gehen aber weit über die reine
Wissensvermittlung hinaus. Der Austausch mit anderen
Betroffenen fördert die Identifikation mit der eigenen Erkrankung. Insbesondere bei einer ambulanten Schulung
können die Lerninhalte zuhause direkt umgesetzt werden
und die Erfahrungen aus dem Alltag in die Schulung einfließen.
So geht es auch der Gruppe in der Schwerpunktpraxis.
Noch bevor die Diabetesberaterin den Raum betritt und
mit der eigentlichen Schulung beginnt, tauschen sich die
Schulungsteilnehmer über den gemeinsamen Restaurantbesuch am vergangenen Abend aus und teilen sich mit,
wie sie mit der gestern erlernten BE-Berechnung beim
Abendessen klargekommen sind. Dass alle etwas unsicher
sind und Fehler machen, hilft dabei ungemein. Auf einen
Diabetiker prasseln gerade zu Beginn der Erkrankung so
viele Eindrücke und Informationen ein, dass sich mancher überfordert fühlt.
Durch das in der Schulung vermittelte Wissen sollen die
Patienten in der Lage sein, ihre Erkrankung auch im Alltag zu beherrschen und sich nicht von ihr beherrschen zu
lassen. Und genau damit fangen die Schulungsteilnehmer
ab heute an.
Wann zahlt die Central eine Diabetikerschulung?
Im Rahmen eines Krankheitskosten-Vollversicherungsschutzes übernimmt die Central die Kosten für eine Diabetikerschulung für alle Patienten, die bisher keine Schulung erhalten haben, und sofern die letzte Schulung mehr als 2 Jahre
zurückliegt. Auch bei einer tief greifenden Therapieänderung – etwa, wenn von Tablettentherapie auf Insulin umgestellt wird – kommt die Central für die Schulungskosten
auf. Voraussetzung ist, dass die Schulungskosten den marktüblichen Rahmen nicht übersteigen und dass die Schulung
in einer geeigneten Einrichtung nach den Richtlinien der
Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) erfolgt. Im Idealfall
sollte die Schulung ambulant erfolgen, damit der Patient
aus seinem gewohnten Umfeld nicht herausgerissen wird
und er die Schulungsinhalte direkt in seinen Alltag integrieren kann. Die Kosten für eine stationäre Diabetikerschulung
werden nur in begründeten Ausnahmefällen erstattet.
Hätten Sie’s gewusst?
So genannte Diabetikerprodukte sind oft kalorienreicher und fetter als gleichwertige Produkte für Stoffwechselgesunde. Aus diesem Grund sollten Diabetiker – sofern sie auf die kleine Sünde nicht verzichten können –
besser zu „normalen“ Süßigkeiten greifen als zu Diätprodukten.
Diabetes Nr. 2, 2009
Diabetes-Hotline: 0800 10 10 681
Diabetes-News
Neues Blutzuckermessgerät im Test
Ein neues Blutzuckermessgerät wird derzeit an Patienten
getestet. Erste Ergebnisse eines Tests zur Alltagstauglichkeit sind Erfolg versprechend. Das Messgerät, das nicht
invasiv, das heißt ohne Blutentnahme, den Blutzucker
kontinuierlich misst, wurde von Diabetikern zuhause und
am Arbeitsplatz getestet. Dabei habe das Gerät nach Angaben des Herstellers Solanis Blutzuckerschwankungen zuverlässig angezeigt. Bisher gibt es keine Messsysteme, die
Blutzuckerwerte kontinuierlich messen und die für den
dauerhaften Hausgebrauch zugelassen sind. Auch die
Marktzulassung für das neue System will der Hersteller
erst für das Jahr 2010 beantragen. Die ersten Messgeräte
seien dann für insulinpflichtige Diabetespatienten bestimmt. Spätere Modelle richten sich an alle Diabetiker.
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Schlechter Sehen durch Diabetes
Bei Diabetikern ist häufiger das Sehvermögen eingeschränkt als bei gleichaltrigen Nicht-Diabetikern. Dies ist
das Ergebnis einer amerikanischen Studie an 1237 Diabetikern und 11767 Menschen ohne Zuckerkrankheit. Demnach haben Diabetiker doppelt so häufig Erkrankungen,
welche die Sehfähigkeit behindern wie zum Beispiel die
so genannte diabetische Retinopathie (Erkrankung der
Netzhaut). Aber auch Linsentrübungen und erhöhter
Montag und Mittwoch von 10 bis 12 Uhr und
Dienstag und Donnerstag von 14 bis 16 Uhr
Augeninnendruck werden bei Diabetikern häufiger
beobachtet. Alle Störungen verringern das Sehvermögen
und können unter Umständen bis zur Erblindung führen.
Besonders wichtig sind daher regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt.
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Aus für Abnehmpille
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMEA) hat empfohlen, die Zulassung für den Appetitzügler Rimonabant
(Acomplia) ruhen zu lassen. Grund sind die häufigen
psychiatrischen Nebenwirkungen wie Depressionen und
Angst. Im Gegenzug hat der Hersteller Sanofi Aventis das
Medikament vom Markt genommen. Laut EMEA besteht
keine Notwendigkeit, das Medikament sofort abzusetzen.
Allerdings rät sie Patienten, die Rimonabant einnehmen,
einen Arzt aufzusuchen, um Alternativen zu besprechen.
Von weiteren Verordnungen des Medikaments rät die
Behörde ab.
Diabetes vernetzt
Auf den Seiten des Internetportals Diabsite finden Sie den Link
zu den Links. Die ausführliche Sammlung verschiedenster
Internetadressen zum Thema Diabetes ist nach verschiedenen
Themenbereichen sortiert und erleichtert so den Überblick.
Neben allgemeinen Diabetesseiten finden sich spezielle Seiten
für diabetische Kinder, Internetauftritte von Zeitschriften und
Verlagen und von Firmen und Herstellern. Insgesamt gibt die
Linkliste einen guten Einblick in die große weite Welt des vernetzten Diabetes.
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