Wieso nimmt sich keine Partei der 800.000 - hanfverband.at

Medienmitteilung: Ressort Innenpolitik
Wien, 6. August 2013
Österreichischer Hanfverband: Wieso nimmt sich keine Partei
der 800.000 kriminalisierten Cannabis-Konsumenten an?
Wien – Im Vorfeld der österreichischen Parlamentswahlen am 29. September 2013 stellt der
Österreichische Hanfverband (ÖHV) mit Verwunderung fest, dass 11 der insgesamt 12
wahlwerbenden Parteien weiterhin an der Cannabis-Prohibition und damit der Kriminalisierung von
rund 400.000 regelmässigen Hanfkonsumenten und noch einmal so vielen
Gelegenheitskonsumenten festhalten wollen.
Nach Ansicht des ÖHV verpassen diese Parteien damit die Möglichkeit aus diesem enormen
Reservoir potentieller Nichtwähler zu schöpfen.
„Wir gehen davon aus, dass die österreichischen Cannabis-Konsumenten grossteils der Wahl
fernbleiben werden, weil sie von allen Parteien mit Chancen auf einen Einzug ins Parlament
weiterhin kriminalisiert werden“, sagte ÖHV-Sprecher Toni Straka am Dienstag.
„Angesichts der seit Jahren sinkenden Wahlbeteiligung vor allem bei den jüngeren Wählern könnten
die Parteien gerade bei den 800.000 friedlichen Hanfrauchern die wahlentscheidenden Stimmen
gewinnen, wenn sie den weltweiten Trend zur Entkriminalisierung von Cannabis in Österreich
beschreiten würden“, sagte Straka weiter.
Der Wert von Cannabis als Heilmittel mit praktisch keinen Nebenwirkungen, ausser einem Lächeln
im Gesicht der Patienten, ist nach dem Einsatz von medizinischem Cannabis in mittlerweile 19 USBundesstaaten seit 18 Jahren unumstritten. In 6.000 Jahren Cannabis als Medizin kam es zu keinem
einzigen Todesfall. Diese Bilanz kann kein anderes Medikament vorweisen.
In der EU hat man diese Vorteile schon in vielen Ländern erkannt. In Belgien, einigen deutschen
Bundesländern, Estland, Frankreich, Kroatien, den Niederlanden, Portugal, Spanien, der Schweiz
und der Tschechischen Republik ist es Schmerz- und Krebspatienten mittlerweile möglich, ihre
Leiden mit natürlichem Cannabis ohne Angst vor Strafverfolgung zu lindern.
In zwei Bundesstaaten der USA – Colorado und Washington – ist Cannabis seit 2012 völlig legal
erhältlich und Uruguay hat vergangene Woche ebenfalls parlamentarische Beschlüsse zur
kompletten Legalisierung und Regulierung von Cannabis auf den Weg gebracht.
Mittlerweile hat auch auf internationaler Ebene ein Umdenken eingesetzt. Die UN-Drogenbehörde
UNODC hat in ihrem Jahresbericht 2013 erstmals offiziell festgestellt, dass die Prohibition
gescheitert ist.
ÖHV-Präsident Rosse sagte abschliessend: „Es ist unverständlich, dass die österreichische Politik
weiterhin an überholten Prohibitions-Dogmen festhält, obwohl der Einsatz von Cannabis im
Gesundheitssektor zu Einsparungen in der Grössenordnung von 90 Prozent bei über 250
Krankheitsbildern von der Schmerz-Therapie bis zur Krebsbehandlung das österreichische Budget
mit Milliardenbeträgen entlasten könnte.“
Rückfragehinweis:
David Rosse [email protected], Tel: +43 699 19675524
Toni Straka [email protected], Tel: +43 676 6966664
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