DEUTSCHE WACHKOMA GESELLSCHAFT BUNDESVERBAND BUNDESVERBAND FÜR SCHÄDEL-HIRNVERLETZTE, PATIENTEN IM WACHKOMA »APALLISCHES DURCHGANGSSYNDROM« UND ANGEHÖRIGE. Logo gesetzl. geschützt Nr. 305 76 159 SCHÄDEL -HIRNPATIENTEN IN NOT e.V. AUSGABE 1 / 2015 MÄRZ www.schaedel-hirnpatienten.de WACHKOMA und danach Offizielles Organ des Bundesverbandes „Unsere Regionalgruppen, die Wurzeln unseres Verbandes!“ www.schaedel-hirnpatienten.de D-92224 Amberg Bayreuther Str. 33 Dank und Anerkennung ! Ehrenmitglied Prof. Dr. Dr. Franz Gerstenbrand Prof. Dr. Heinrich Binder: „Weg von der Dauerbeatmung!“ Wiedererwachte im Bundestag – Einladung zum Treffen 2015 Bundesweit N ach dem Willen der Koalition sollen vom nächsten Jahr an schwer kranke Patienten, bei denen eine medizinische Indikation vorliegt, in erster Linie Schmerzpatienten, Cannabis auf Rezept erhalten können. Hiermit wäre auch in Deutschland eine Regelung möglich, wie sie sich in anderen Ländern bereits bewährt hat. Die Regierungs-Koalition hat sich auf eine Änderung des Betäubungs mittelgesetzes geeinigt. Für Schwer kranke und Schmerzpatienten eröffnen sich so neue Perspektiven. Das Gesundheitsministerium arbeitet derzeit an einer Regelung. Bisher mussten diese Patienten beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eine individuelle Behandlung mit Cannabis beantragen. Nach Auskunft der Arbeitsgemeinschaft „Cannabis als Medizin“ (ACM) trifft das momentan in Deutschland auf nur 40 Patienten zu. Die Krankenkassen beteiligten sich bisher nicht an den Kosten. Die Gesetzesänderung soll nun die Möglichkeit eröffnen, Medikamente mit dem Cannabis-Wirkstoff in Deutschland herzustellen und für eine Therapie zu verschreiben. Wahrnehmungsund Bewusstseins verändernde Wirkung. Hanf-Pflanzen, wie Cannabis, liefern Substanzen die auf das zentra- Cannabis für Kranke auf Rezept Schwere Spasmen behandeln le Nervensystem einwirken. Je nach Rezeptur (Zubereitung, Einnahmeart, Dosierung, Anwendungsdauer und Zweck) können diese Substanzen u.a. gezielt bei Schmerzen, Spasmen und Unruhezuständen eingesetzt werden. Auch in der Epilepsie-Therapie und bei Parkinsonpatienten können diese Stoffe Anwendung finden. Für die Medizin ist der CannabisWirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) interessant. In Medikamenten (die in anderen Ländern legal sind) wird als Wirkstoff das teils synthetisch hergestellte THC Dronabinol verwendet, das vor allem schmerzstillend und krampflösend wirkt. Besonders wirkt es bei Epilepsie, Asthma und gegen Spasmen. Für Wachkoma-Patienten! Dass Cannabisprodukte bei der Behandlung von Patienten im Wach koma, nach den vom Bundesgesund heitsm inisterium festzulegenden Kriterien, eingesetzt werden können, um schwere Spasmen, Epileptische Anfälle und Unruhezustände zu behandeln, ist wünschenswert. Zudem wäre dies ein weiterer Schritt in eine erfolgreiche Behandlung um einige der vielen, oftmals schwer beeinträchtigenden, Begleiterkrankungen unserer Betroffenen, mit der Diagnose der Langzeiterkrankung „Apallisches Durchgangssyndrom“, zu mildern. Was bedeutet dies für unsere Betroffenen? Für Menschen, die schwerkrank sind, kann Cannabis die Alternative, mit weniger Nebenwirkungen und weniger Suchtpotential als andere starke Medikamente (Opiate, Morphium, starke Krampflösende Mittel mit hohen Nebenwirkungen) sein. 7 WACHKOMA und danach · 1|2015
© Copyright 2024 ExpyDoc