Was war wichtig? 180 181 - C.C. Buchner

Was war wichtig?
Daten
753 v. Chr.
um Christi Geburt
Rom wird der Sage nach gegründet.
Das Zeitalter des Augustus.
Begriffe
Diktatur: Um Notlagen zu überwinden, konnten die Römer die republikanische Ordnung (→ Republik) zeitweise
aufheben und einen der beiden →
Konsuln für sechs Monate zum Diktator
(lat. dictator: der, der zu sagen hat)
ernennen; ihm mussten sich alle fügen.
Andernach (bei Koblenz) bis Seligenstadt, der südliche (rätische) von Miltenberg bis Eining (bei Kelheim).
Imperium Romanum (lat. imperare:
befehlen): das Weltreich der Römer,
Gebiete unter römischer Herrschaft.
Kaiserzeit: die von Augustus
begründete Zeit, in der das Römische
Reich von einem Herrscher regiert
wurde. Im Westen endete die Kaiserzeit mit dem Zerfall des Weströmischen
Reiches im Jahre 476, im Osten mit
dem Untergang des Byzantinischen
Reiches im Jahre 1453.
Konsul (lat. consul): einer von zwei
Inhabern des höchsten Staatsamtes in
der Römischen Republik (→ Republik).
Sie wurden für ein Jahr gewählt und
besaßen im Krieg den Oberbefehl
über die Armee. In der → Kaiserzeit
ernannten die Kaiser die Konsuln; sie
hatten keine Befugnisse mehr.
Limes: die durch Wälle und Wachtürme
gesicherte Grenze des Römischen
Reiches, hinter der militärische Befestigungsanlagen (Kastelle) lagen. Auf
germanischem Gebiet wurde Ende
des 1. Jh. mit dem Bau des insgesamt
550 km langen Limes begonnen.
Der nördliche (obergermanische)
Teil verlief etwa von
Patrizier (lat. patres: „Väter“): im alten
Rom die Nachkommen der ältesten
Familien, die zu Beginn der Römischen
Republik (→ Republik) allein regierten.
Sie übernahmen die wichtigsten
Staatsaufgaben und stellten die Priester. Gegen ihre Macht kämpften seit
dem 6. Jh. v. Chr. die Plebejer, das
waren die römischen Bürger, die keine
Patrizier waren. Sie wurden erst nach
den so genannten „Ständekämpfen“
Ende des 3. Jh. v. Chr. mit den Patriziern rechtlich gleichgestellt.
Prinzipat: Bezeichnung für die von
Augustus begründete Herrschaftsform,
in der der Kaiser den Titel „princeps“
(dt. „der erste Mann im Staat“) trug.
Republik (lat. res publica: öffentliche
Angelegenheit): nach der Vertreibung
der etruskischen Könige in Rom um
500 v. Chr. entstandene Staatsform mit
jährlich wechselnder Regierung. Mit →
Augustus verloren Magistrat, → Senat
und Volksversammlungen an Einfluss,
die → Kaiserzeit begann.
Romanisierung: Ausbreitung der
Sprache und der Lebensweise der Römer im Imperium Romanum; dabei wurden Sprache und Brauchtum der einheimischen Bevölkerung verdrängt.
800 v. Chr.
180
700 v. Chr.
1 Kaiser Augustus mit Bürgerkrone.
Die in der Glyptothek in München ausgestellte Marmorbüste ist 57 cm hoch und stammt
aus dem 2. Viertel des 1 Jh. n. Chr.
Augustus hatte 27 v. Chr. die Bürgerkrone
(lat. corona civica) für seine Sorge um das
Wohlergehen der römischen Bürger vom Senat
erhalten.
Augustus (63 v.-14 n. Chr.): Er wurde
nach 31 v. Chr. in Rom „der erste
Mann im Staat“ (lat. princeps) und herrschte weitestgehend unumschränkt.
Der → Senat verlieh ihm 27 v. Chr.
wegen seiner Verdienste den Ehrentitel
Augustus (der „Erhabene“). Augustus
vererbte seine Macht in seiner Familie.
Mit ihm begann die → Kaiserzeit.
Der Monat August wurde nach ihm
benannt. Spätere Kaiser übernahmen
die Bezeichnung „Augustus“ in ihren
Kaisertitel.
Senat (lat. senatus: Rat erfahrener
Politiker): seine Mitglieder bestimmten
die öffentlichen Angelegenheiten
im alten Rom. Senatoren stammten
vor allem aus vornehmen Familien
(→ Patrizier) und waren vorher
Regierungsbeamte.
600 v. Chr.
500 v. Chr.
400 v. Chr.
Zusammenfassung
Unter der Herrschaft etruskischer
Könige entwickelte sich Rom zu einem
bedeutenden Stadtstaat. Nach dem
Sturz der Könige wurde Rom um 500
v. Chr. Republik. Anfangs regierten
die Patrizier allein. Im Verlauf der
Ständekämpfe trotzten die Plebejer
ihnen schrittweise Rechte ab.
Bis zum 3. Jh. v. Chr. erkämpften sich
die Römer die Herrschaft über Italien.
Sie gründeten Kolonien und sicherten
ihre Macht mit Hilfe von Bundesgenossen. Sie unterwarfen ihre Nachbarn,
die Griechen und im 2. Jh. v. Chr.
fast alle Länder am Mittelmeer. Sie
machten diese Gebiete zu römischen
Provinzen.
Mit einer Landreform versuchten die
Brüder Gracchus dem Staat wieder
genügend wehrfähige Bürger zu
verschaffen. Sie scheiterten jedoch am
Widerstand der Großgrundbesitzer.
Nach Niederlagen gegen germanische
Völker führte Marius ab 104 v. Chr.
eine Heeresreform durch: Aus dem
Bürgerheer wurde eine Armee von
Berufssoldaten. Damit erhielten Heerführer die Möglichkeit, die von ihnen
abhängigen Truppen für ihre
politischen Machtkämpfe einzusetzen.
Das Zeitalter der Bürgerkriege begann.
Caesar eroberte Gallien und andere
Gebiete. Er wurde zum Diktator auf
Lebenszeit ernannt und leitete
zahlreiche Reformen ein. Anhänger
der alten Republik ermordeten ihn im
Jahre 44 v. Chr.
Die Bürgerkriege um Caesars Nachfolge
beendete Augustus. Er regierte das
Weltreich wie ein König, ließ aber die
republikanischen Einrichtungen (Senat,
Magistrate und Volksversammlungen)
bestehen. Da Augustus seine Herr-
300 v. Chr.
200 v. Chr.
schaft vererben konnte, wurde er zum
Begründer der Kaiserzeit.
In der römischen Gesellschaft war der
„pater familias“ das unumschränkte
Oberhaupt der Familie. Frauen waren
meist auf das eigene Haus beschränkt,
doch traten sie häufiger als in Athen in
der Öffentlichkeit auf. Sklaven waren
für das Arbeits- und Wirtschaftsleben
wichtig. Die meisten waren durch
Kriege in die Sklaverei geraten.
Grundfertigkeiten
Du hast in diesem Kapitel einen Lerntipp
• zur Beurteilung von Comics und
Jugendromanen zur Geschichte erhalten sowie einen
• zur Auswertung einer Statue als
historische Quelle.
Darüber hinaus haben wir dir weitere
Anregungen zur Arbeit mit Textquellen, Grafiken und Bildern gegeben.
●Lesetipps ➜ Buchempfehlungen zur
römischen Geschichte findest du auf Seite 227.
●Exkursionstipps ➜ In Niedersachsen
stellen unter anderem folgende Museen Funde
aus römischer Zeit aus:
• Roemer- und Pelizaeusmuseum, Hildesheim
• Kestner-Museum, Hannover
• Niedersächsisches Landesmuseum,
Hannover
2 Schreiben auf selbstgemachten
Wachstäfelchen.
Foto von 2000.
Im alten Rom schrieben Schüler mit spitzen
Griffeln aus Bronze oder Knochen auf
Wachstäfelchen. Wollten sie das Geschriebene
wieder löschen, wurde das Wachs mit der
spatelförmig verbreiteten Oberseite des Griffels
wieder geglättet.
Die Griffel kannst du aus Zimmermannsnägeln herstellen. Die Spitze musst du mit
einem Hammer vierkantig schlagen und den
Nagelkopf (den „Radiergummi“) flach hauen.
Die Schreibtafeln kannst du aus vier
gleichgroßen Sperrholzplatten (10 bis 20 cm
breit, 6 bis 15 cm hoch), zwei Lederschnüren
und Kerzenwachs herstellen.
Mit der Laubsäge sägst du zwei Rahmen aus
zwei Platten aus. Ein Rahmen und eine ganze
Platte bilden dann verleimt ein Täfelchen, das
du mit Wachs ausgießen musst. Beide
Täfelchen sind dann nur noch mit Lederschnüren zusammenzubinden.
Übertrage die Zeitleiste auf zwei
Blätter (100 Jahre = 2,5 cm) und
füge ein: wann Caesar als Diktator
regierte, die Römer Karthago
zerstörten und über ganz Italien
herrschten, wann die „Zwölf-TafelGesetze“ auf dem Forum Romanum
aufgestellt wurden und die Varusschlacht stattfand.
100 v. Chr.
Christi Geburt
753 v. Chr.
31 v. Chr. – 14 n. Chr.
Rom wird der Sage
nach gegründet
Zeitalter des Augustus
100
200
181