24 gesundheit A BENDZ E IT U N G MONTAG, 8. APRIL 2013 TELEFON 089.23 77 345 FA X 089.23 77 382 E-MAIL MEDIZIN@AZ–MUENCHEN.DE München ist Deutscher Meister Die wenigsten Toten Was gegen Arthrose hilft Nur 7,7 Tote pro tausend Einwohner! Nirgends wird weniger gestorben. Das erklärt übrigens auch die hohe Hypochonder-Dichte. Für Menschen, die sich vor tödlichen Krankheiten fürchten, ist so eine Stadt natürlich attraktiv. D I E B R U N O - R E I C H A R T- KO LU M N E Kampf um Rechte und Gleichheit I m Münchner Haus der Kunst laufen momentan zwei außergewöhnliche AusstellunAZ-Kolumnist: Herzchigen zum Thema Südafrika: Im rurg Bruno Reichart. Erdgeschoss die Fotoschau „Aufstieg und Fall der Apartheid“ mit über 600 Dokumenten aus den Jahren 1948 bis 1994, im ersten Stock die Installationen und Skulpturen des weißen Regime-Kritikers Kendell Geers. Die beiden Präsentationen berühren mich auf zweierlei Art. Zum einen, weil ich von 1984 bis 1990 in Kapstadt das letzte Aufbäumen des Apartheidsystems miterlebt habe, zum anderen, weil man hier im Museum noch einmal die ganze Perfidie eines diktatorisch geführten Staates vor Augen geführt bekommt. Retrospektiv gesehen überlege ich mir natürlich, ob ich mich damals nicht noch viel mehr hätte einbringen müssen – als Chirurg an einer Universitätsklinik, die sich so gut es ging um non-rassistische Medizin bemühte. Wir operierten entsprechend den Bedürfnissen, nicht der Hautfarbe, aber wir sahen natürlich auch an jedem Montag in der Gerichtsmedizin die Opfer der Aufstände vom Wochenende und behandelten unzählige Stichverletzungen an Herz und Thorax. Man kann sich nicht heraushalten, das wurde mir schnell klar, doch es war schwierig, mehr zu tun als – zum Beispiel in meiner Klinik – die Stationen für Menschen jeder Hautfarbe zu öffnen. Man war eingespannt in eine gut geölte Maschinerie des Bösen, die ganz anders geartet war als alles zuvor von mir Erlebte. Und um mich herum Schweigen. Fragen wurden so lange nicht beantwortet, bis man sie nicht mehr stellte. Und sich, falls möglich, Aufklärung anderswo holte. Eine große Münchner Tageszeitung hat die Frage gestellt, warum diese Südafrika-Schau ausgerechnet hier gezeigt wird, Johannesburg wäre doch viel passender. Ich denke, es ist gut, wenn wir sicherheitsgewöhnten Mitteleuropäer dieses Anschauungsmaterial, diesen Kampf um Gleichheit und Rechte so eindringlich vor Ort präsentiert bekommen. Unbedingt anschauen! M O N TA G GESUNDHEIT Dr. Heribert Konvalin ist Experte für Arthrose und spezielle Schmerztherapie: Als Präsident der Gesellschaft für Prophylaktische Orthopädie macht er sich für Prävention stark. Foto: Loeper Bei den Betroffenen entwickelt sich sehr häufig ein Teufelskreis aus Schmerzen, Bewegungsmangel, Schonhaltung und Übergewicht. Der Münchner Orthopäde Heribert Konvalin gibt Therapie-Tipps S o präzise, flexibel und vielseitig kann das bis heute keine Maschine: Das harmonische Zusammenspiel von Knochen, Knorpel, Bändern, Sehnen und Muskeln in den menschlichen Gelenken ist einfach eine geniale Konstruktion. Sie hat nur einen einzigen Fehler: Sie funktioniert in der Regel vier Jahrzehnte ziemlich reibungslos, doch dann fangen die Probleme oft schon an. Denn orthopädisch betrachtet, sah die Evolution nur circa 40 Jahre für ein Menschenleben vor. So steht neben einer familiären Veranlagung, Fehlhaltungen bzw. -stellungen oder einer Verletzung ab dem 40. Lebensjahr oft ein „ganz normaler“ Verschleiß am Anfang einer Arthrose: „Der Gelenk- D I E N S TA G TIERE knorpel wird im Laufe der Zeit immer dünner und verliert seine dämpfende und schmierende Eigenschaft“, erklärt der Münchner Orthopäde und Arthrose-Spezialist Dr. Heribert Konvalin. „Je weiter die Arthrose dann voranschreitet, desto stärker reibt sich der Knorpel im Gelenk ab, bis am Ende Knochen auf Knochen trifft.“ Spätestens dann haben die Betroffenen in der Regel höllische Schmerzen. Besonders oft sind jene Gelenke betroffen, die den Hauptteil des Körpergewichts tragen müssen: die Wirbelsäule, das Knie und die Hüfte – aber auch Schulter, Hände, Sprunggelenk oder Zehen können starke Probleme bereiten. Im AZ-Report erklärt der Experte, worauf man achten MITTWOCH MÄNNER & FRAUEN sollte und was gegen den Verschleiß hilft: n Der größte Fehler: „Die Diagnose einer Arthrose wird oft verschleppt, weil sie sich immer wieder auch mal beruhigt. Viele Betroffene warten deshalb viel zu lange, bis sie zum Arzt gehen“, so Konvalin. n Die Symptome: „Typisch sind Schmerzen im Liegen, Sitzen und nach dem Schlafen. Nach Anlaufschmerzen lassen die Beschwerden in der Regel nach und werden bei Bewegung besser“, so Konvalin: „Dazu kommen Entzündungsprozesse, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen.“ n Der wichtigste Schutz für den Knorpel: „Ein intakter Muskelmantel stabilisiert und vermeidet eine zu starke Belastung für Knorpel und Gelenk.“ n Die Ernährung des Knorpels: Der hyaline Knorpel, der die Gelenkoberflächen als Gleitschicht und Stoßdämpfer umgibt, hat keine eigene Durchblutung. Deshalb benötigt der Knorpel zum Überleben möglichst viel Bewegung: „Nur so kann der Knorpel über die häufige Diffusion mit Nährstoffen versorgt werden“, so Konvalin. Am sinnvollsten sind Bewegungen, bei denen keine zu große Gewichtsbelastung für die Gelenke entsteht: Schwimmen, Radeln und ausgedehntes Spazierengehen. n Die Therapie: Am Anfang stehen abschwellende, entzündungshemmende Mittel und Akupunktur gegen die Schmerzen sowie gezielte Krankengymnastik mit Muskelaufbau. „Die Endoprothetik sollte immer erst am Ende der Behandlung stehen“, rät Konvalin: „Aber auch nicht zu spät, denn sie kann vielen Patienten eine hohe Lebensqualität sichern.“ Michael Backmund SERVICE UND TIPPS Wem eine Knorpelzell-Transplantation helfen kann Eine moderne KnorpelzellTransplantation kann Patienten bis 50 Jahren bei Unfällen mit begrenzten Knorpeldefekten vor einer frühzeitigen Arthrose bewahren. D O N N E R S TA G D I G I TA L E W E LT Und eine Therapie mit dem „Interleukin-I-RezeptorAntagonist“ kann helfen, den Entzündungskreislauf einer Arthrose vorübergehend zu stoppen. Der Ar- F R E I TA G K I N D E R & FA M I L I E throse-Experte Dr. Heribert Konvalin arbeitet im Medizinischen Versorgungszentrum für Orthopädie (MVZ im Helios). Weitere Infos: & 089/15 92 77-0 mb S A M S TA G ESSEN & TRINKEN SAUBER, SOG‘ I! LESEN SIE 4 WOCHEN DIE ABENDZEITUNG UND ERHALTEN SIE ZWEI GESCHIRRHANDTÜCHER IM MODERNEN DESIGN GRATIS! JETZT DIE AZ TESTEN INKL. GESCHENK! NUR 15,-€ Aktionsabo anfordern unter Hotline 0800 – 2377-333 oder im Internet auf az-muenchen.de/abo-service 9A2 Mehr München – mehr Service!
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