Was bedeutet gesunde Ernährung?

Salzarme Kost
Dr. med. Friederike Bischof, MPH
Ernährungs-Empfehlungen
bei Hypertonie
• Gewicht normalisieren: Kalorien reduzieren
• Fett in der Nahrung reduzieren
• Fettmodifikation = einfach ungesättigte
Fettsäuren bevorzugen
• Salzrestriktion
• Kaliumreiche Nahrungsmittel bevorzugen
• Viel Ballaststoffe essen
• Vermeiden von Alkohol
• Vermeiden von Zucker
• Mehr Bewegung
Argumente für eine Kochsalzrestriktion
• Bei einigen Naturvölkern (z. B. Indianerstämmen in
Brasilien) mit niedriger Kochsalzaufnahme (unter 3 g
pro Tag) wird kein Hochdruck beobachtet.
• Viele Untersuchungen haben den Zusammenhang
zwischen erhöhter Kochsalzaufnahme und
Blutdruckanstieg bestätigt.
• Bei leichter Blutdruckerhöhung ist bei einer
Verminderung der Kochsalzaufnahme um 3 g pro
Tag mit einer Senkung des systolischen Blutdrucks
von im Durchschnitt -5 mm Hg, bei Blutdruckwerten
über 170 mm Hg sogar mit einer Senkung von -7 mm
Hg zu rechnen.
Argumente für eine Kochsalzrestriktion
• Die Blutdrucksenkung durch Beschränkung der
Kochsalzaufnahme ist bei sogenannten "salzempfindlichen" Hochdruckkranken deutlicher als bei
"salzunempfindlichen".
• 50-60% der Hochdruckkranken sind salzempfindlich.
• Der Anteil nimmt im Alter zu, da ältere Menschen
durch Abnahme der Nierenfunktion zu einer
Verminderung der Kochsalzausscheidung durch die
Niere neigen.
• Von besonderem Nutzen ist die Kochsalzbeschränkung für alle Diabetiker mit Bluthochdruck,
da Diabetiker eine verminderte Kochsalzausscheidung durch die Niere haben.
Argumente für eine Kochsalzrestriktion
• Bei >10 g NaCl/Tag wird die Wirkung von Diuretika
antagonisiert!
• Die Wirkung der meisten blutdrucksenkenden
Medikamente wird durch Verminderung der
Kochsalzaufnahme verstärkt.
• Medikamente können auf diese Weise eingespart
werden und auch salzunempfindliche Hochdruckkranke haben so einen Nutzen von der Kochsalzbeschränkung.
• Die Blutdrucksenkung durch Kochsalzrestriktion tritt
aber erst nach mehreren Wochen ein.
Die Rolle des Kaliums
•
•
•
•
Durchschnittlicher Kalium-Verbrauch: 2g/Tag
Früher betrug das Verhältnis von K:Na 16:1
Heute beträgt das Verhältnis von K:Na >1:3
Gründe:
–
–
–
–
–
Salz ist verfügbar und billig geworden
Salzen als Geschmacksverstärker
Salzen zum Haltbarmachen
Konservenindustrie
Kalium-Verlust durch industrielle Zubereitung der
Nahrungsmittel
Argumente für eine erhöhte
Kaliumaufnahme
• Die Prävalenz der Hypertonie bei Vegetariern
beträgt nur 5 % im Vergleich zu 20 % bei
Nicht-Vegetariern.
• Die Blutdruckwerte bei Vegetariern liegen im
Durchschnitt um 5 mm Hg niedriger als bei
Nicht-Vegetariern.
• In mehreren Untersuchungen konnte durch
Kaliumzugabe zur Kost in Höhe von 3-4 g
Kalium eine Blutdrucksenkung erzielt werden.
Kochsalz
NaCl = Natrium – Chlorid
1 g Kochsalz hat
400 mg Na
600 mg Cl
Umrechnungsfaktor:
Kochsalz = Na-Gehalt x 2,5
Ausnahme: Mineralwasser
Kochsalzrestriktion
• Normale Aufnahme
• Kochsalzrestriktion
• Kochsalzarme Kost
• streng kochsalzarme Kost
12 g/Tag
≈ 6 g/Tag
< 3 g/Tag
< 1 g/Tag
Achtung Kochsalz
Das meiste Kochsalz ist enthalten
Im Salzstreuer !!!
Also: Salzstreuer verbannen und nicht nachsalzen !!!
Natriumgehalt in Lebensmitteln
• „streng natriumarm“:
Natriumgehalt unter 40 mg/100 g
(= Kochsalzgehalt unter 0,1 g/100 g).
• „natriumarm“:
Natriumgehalt zwischen 40 und 120 mg
(= Kochsalzgehalt zwischen 0,1 und 0,3 g pro
100 g Lebensmittel).
• „Natriumverminderte“ Lebensmittel:
Natriumgehalt <240 mg/100 g
(= Kochsalzgehalt von etwa 0,6 g
Kochsalz/100 g Lebensmittel)
Natriumgehalt in Lebensmitteln
• Mittlerer Natriumgehalt:
Natriumgehalt unter 400 mg/100 g
(= Kochsalzgehalt unter 1 g/100 g).
• Hoher Natriumgehalt:
Natriumgehalt über 400 mg
(= Kochsalzgehalt über 1 g pro 100 g
Lebensmittel).
Kochsalzreiche Lebensmittel
(> 1g NaCl/100 g LM):
•
•
•
•
•
•
•
•
•
alle Pökelwaren
alle Wurstwaren außer Roast Beef
alle Schinkensorten und Speck
alle Käsesorten
Fischmarinaden
Bismarckhering, Matjeshering, Lachsersatz
Fertiggerichte
Salzgebäck, gesalzene Nüsse
Flüssigwürze, Tomatenmark, Ketchup
Kochsalz
•
•
•
•
Salzstreuer
Gesalzene Speisen (Restaurant, Fertiggerichte)
Sichtbare Salze (Brezeln, Erdnüsse, Salzgebäck)
Versteckte Salze (Konserven, Sauerkraut,
Gepökeltes, Geräuchertes, Wurst, Schinken,
Speck, Käse, eingelegte Fische)
• Würzmischungen (Senf, Würzpasten, Flüssigwürze, Maggi, Ketchup)
• Brühwürfel, Suppenkonzentrate
• Mineralwasser (z.B. Überkinger)
Kochsalz sparen
• Würzen satt salzen mit Zwiebeln, Knoblauch, Kräutern
und Gewürzen
• auf sichtbar gesalzene Speisen
verzichten
• sparsamer Umgang mit dem
Salzstreuer
• Erst probieren, dann salzen
• Versteckte Salze beachten
• Gemüse möglichst frisch oder
tiefgefroren statt Konserven
• Salzgehalt von Mineralwasser beachten
• Salzersatzprodukte nicht sinnvoll bzw. schmecken nicht
Kochsalzreiche Nahrungsmittel
durch kochsalzärmere ersetzen
•
•
•
•
•
•
•
Pellkartoffeln statt Salzkartoffeln
Steak statt Kasseler
Kräuterquark statt Schnittkäse
Roastbeef statt Salami
gegrillter Fisch statt geräuchertem Fisch
Tiefkühl-Gemüse statt Konservengemüse
Frische Lebensmittel statt Fertiggerichte
Kochsalzgehalt von Getränken
• Kaffee, Tee, Leitungswasser, Limonaden und
Obstsäfte enthalten wenig oder kein Kochsalz.
• Bei Gemüsesäften, wie z. B. Rote Beete-, Tomatenund Sauerkrautsaft ist auf den Kochsalzgehalt zu
achten.
• Tafel-, Quell-, Mineral- und Heilwässer können
Kochsalz in größeren Mengen enthalten (bis 1g/l).
• Nur für Mineral- und Heilwässer wird der Gehalt an
Natrium, Chlorid und anderen Salzen in mg/kg
angegeben.
• Mineralwässer dürfen nach der EG-Verordnung nur
dann als natriumarm bezeichnet werden, wenn sie
weniger als 20 mg Natrium/l enthalten.
Mineralwässer
• Nach neueren Untersuchungen scheinen nur
Kochsalz, nicht aber andere Natriumverbindungen
zur Blutdruckerhöhung zu führen.
• Viele Mineralwässer enthalten reichlich Natrium, aber
wenig Chlorid, so dass bei Mineralwässern der
Kochsalzgehalt besser aus dem Chloridgehalt
berechnet werden sollte.
• Ein Chloridgehalt eines Mineralwassers von unter
300 mg/kg entspricht einem Kochsalzgehalt von
unter 0,5 g pro Kilogramm und ist damit im Vergleich
zum Kochsalzgehalt anderer Nahrungsmittel zu
vernachlässigen.
Name:
Alexander Quelle
Alwa - Mineralwasser
Apollinaris
Aspacher Klosterquelle
Bad Liebenzeller Mineralwasser
Burgenperle
Cascada
Celina Mineralbrunnen
Contrex
Ensinger Sport Mineralwasser
Evian
Filippo-Quelle
Fontanis
Gerolsteiner Sprudel o. Stille Quelle
Göppinger Mineralwasser
Griesbacher
Heppinger Heilwasser
Hirschquelle
Imnauer Apollo
Imnauer Fürstenquelle Sprudel
Krumbach Mineralwasser
Laurentius Stauferquelle
OberSelters Heilwasser
Odenwald Quelle
Perrier
Peterstaler Mineralwasser
Rhäzünser
Rhön Sprudel
Rietenauer Mineralwasser
Rodius Mineralwasser
Römerquelle
Romina Stilles Mineralwasser
San Benedetto
San Pellegrino
Schlossgarten Quelle
Schönborn Quelle
Schönrainquelle
Selters
Silberbrunnen Mineralwasser
Staatlich Fachingen Heilwasser
Teinacher Mineralwasser
Überkinger Mineralwasser
Vichy
Vittel
Volvic
Wörsinger Mineralwasser
Natrium Calcium Magnesium Kalium Chlorid Nitrat
331
68
430
30,6
278
10
170
7,6
10
29,5
5
48,3
49
119
438
288
856
220
23,4
22,1
7,8
880
622
370
14
167
160
3
35
190
11
10,5
6
45
27,7
11
32
290
42
602
120
990
1200
8
8
9,65
326
522
90
413
44
269
608
88,8
466
501
78
604
560
347
313
483
116
217
547,8
410
104,2
531
95
170
140
143
227
45
412
111
417
146
53
208
513
185
133
110
197
122
120
20
100
96
10
289
72
92
100
105
7
42
85
22,4
83
155,6
24
51,3
97
108
65
118
165
36
49,7
55,6
21,9
93
37
20
4
30
41
26
80
150
49
35,5
22
56
84
21
29,2
40
42
53
30
22
9
21
6
72,6
Sulfat
24
30 k.Angabe
475
47
1,7
1490
k.Angab
30
140 k.Angabe
110
6,3
13,7
2,5
1193
17
312 k.Angabe
59
5,1
5,2 k.Angabe
587
14
270 <1
1470
3,2 k.Angabek.Angabe k.Angabe
3
8 k.Angabe
1160
7,7
28,3
1,8
1550
1
5 k.Angabe
10
k.Angab
51,3 k.Angabe
1406
9,5
40 <0,3
1508
11
40 k.Angabe
36
32
70 k.Angabe
63
15
1
220
k.Angabe
53
245 k.Angabe
188
16
32 k.Angabe
81
3,1
37,8 k.Angabe
1099
7,4
44,2
0,6
710
3,1
12 < 0,1
23,7
91,6
531 k.Angabe
2186
16
658 k.Angabe
29
20
760 k.Angabe
30
1
31 k.Angabe
51
12
16 k.Angabe
170
9
23 k.Angabe
163
17
9 k.Angabe
17
7
20 k.Angabe
1070
31
45 k.Angabe
49
2
18 k.Angabe
463
6,4 k.Angabe
232
k.Angabe
1
3 k.Angabe
23
3
74 k.Angabe
549
7,2
37 k.Angabe
593
1,9
51 <0,3
200
4,2
60,2 k.Angabe
76,7
10
260 k.Angabe
20
6,1
45
1,2
335
28
151 k.Angabe
66
11
20 k.Angabe
40
18
100 k.Angabe
1110
60
220 k.Angabe
130
5
4 k.Angabe
123
5
8 k.Angabe
7
4,8
20,4 k.Angabe
601
Hydrogencarbonat
1635
311
1580
340
337
298
405
379
403
393,4
357
362
337
1817
2285
2580
2891
1314
508,7
625
402,6
8695
991
300
348
816
1140
302
346
1452
932
351
255
220
1260
346
440
850
421
1950
750
1450
3000
262
64
452
Empfehlenswerte
Mineralwässer
Natrium < 50 mg/l
Calcium > 400mg/l
Magnesium > 50mg/l
Chlorid < 300mg/l
Kochsalzverbrauch
1 Prise Salz = 100 mg Na
Täglicher Konsum ca. 12 g
100 mg Natrium = 1 Prise Salz
3 kg rohe Kartoffeln
20 g Kartoffelchips
100 mg Natrium = 1 Prise Salz
1,3 kg rohe Tomaten
25 g Tomatensuppe
100 mg Natrium = 1 Prise Salz
5 kg rohes Gemüse
30 g Konservengemüse
100 mg Natrium = 1 Prise Salz
2,5 kg Hülsenfrüchte
25 g Erbsen aus der Dose
100 mg Natrium = 1 Prise Salz
135 g rohes Steak
8 g Salami
100 mg Natrium = 1 Prise Salz
160 g rohes Schweinefleisch
1 Biss Hamburger
100 mg Natrium = 1 Prise Salz
125 g frischer Fisch
4 g eingelegte Matjes
100 mg Natrium = 1 Prise Salz
200 ml Milch
8 g Brie
100 mg Natrium = 1 Prise Salz
250 g Quark
10 g Käse
100 mg Natrium = 1 Prise Salz
4,7 kg ungeschälte Erdnüsse
25 g Erdnüsse, gesalzen
Erhöhte Kaliumzufuhr
• Empfehlung: > 3g Kalium/Tag
• Kaliumreiche Nahrungsmittel sind Obst,
Gemüse und Kartoffeln.
• Kartoffeln sollten in der Schale gekocht
werden, um einen Kaliumverlust zu
vermeiden.
• Gemüse und Kartoffeln sollten nicht in
Salzwasser gekocht, sondern über Dampf
gegart werden.
Kaliumreiche Nahrungsmittel
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Bananen
Obst
Obstsäfte
Trockenobst
Kartoffeln
Kohl
Tomaten
Spinat
Pilze
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit !