PERIODICALS MAIL AMERICAN NEWSPAPER PUBLISHED IN GERMAN 1 US $ = 0.929 Euro 1 Euro = 1.057 US $ WOCHEN-POST POSTMASTER: MUST BE DELIVERED BY NOV 19, 2016 47 02 Versandt am 15. 11. 16 NORDAMERIKANISCHE Einzelpreis 3.00 US$ 6 45699 18541 8 163rd Year – No. 2359003 • Sunday, November 13 – Saturday, November 19, 2016 Ohne beste Freunde - Merkels Weltlage nach Trumps Sieg Seite 2 NACHRICHTEN - Kompakt 20-Jährige getötet - Tatverdächtiger flieht mit Kind Mangelware Ingenieur: Unbesetzte Stellen bringen Behörden Probleme Seite 6 Seiten 7, 8 &19 Umzug zum Martinstag Freyung (dpa). In einem Plastiksack hat eine Frau in Bayern die Leiche ihrer Tochter gefunden. Die 20-Jährige aus Freyung in der Nähe von Passau wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. Dringend tatverdächtig ist der Lebensgefährte der jungen Frau. Wo sich der 22-Jährige im Moment aufhält, ist unbekannt. Die Polizei geht davon aus, dass sich der gemeinsame, eineinhalb Jahre alte Junge des Paares in den Händen des Flüchtigen befindet. Polizei: Vermisste Millionärin aus Leer vermutlich tot Leer (dpa). Die verschwundene Millionärin aus Leer ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit getötet worden. Die Polizei geht nicht davon aus, dass die 66-Jährige noch lebt. Am vergangenen Wochenende war schon ein Verdächtiger festgenommen worden. Der 55 Jahre alte Mann sagte aus, die Leiche nahe einer Autobahn zwischen Bremen und Hamburg abgelegt und mit Reisig bedeckt zu haben. Er stammt aus dem Umfeld der Vermissten. Die Tat streitet er ab. Deutscher Fußball testet Video-Schiedsrichter Mailand (dpa). Erst die Nationalmannschaft, dann die Bundesliga: Mit dem Länderspiel-Klassiker morgen in Italien macht erstmals der deutsche Fußball Bekanntschaft mit dem Video-Schiedsrichter. Ab der kommenden Saison soll dann auch in der Bundesliga das neue technische Hilfsmittel für die Referees getestet werden. Beim Spiel morgen wird ein Video Assistant Referee in einem Raum im Stadion Zugriff auf alle TV-Kanäle des deutschen und italienischen Fernsehens haben. Bei einer Fehlentscheidung kann er Kontakt zum Schiedsrichter aufnehmen. Länder wollen schnellere Vertiefung des Rheins Düsseldorf (dpa). Mehrere Bundesländer haben eine schnellere Vertiefung des Rheins angemahnt. Die aktuelle Planung der Bundesregierung bis 2031 sei zu langsam, kritisierten die Verkehrsminister von Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz bei einer Konferenz in Düsseldorf. Angesichts der Zunahme der Güterströme auf Straße und Schiene müsse die Fahrrinne von St. Goar bis Mainz schnell vertieft werden. Die Bundesregierung müsse mehr Personal für die Planung bereitstellen. Viele Lehrer Opfer von Schülergewalt Düsseldorf (dpa). Jeder vierte Lehrer in Deutschland ist schon einmal Opfer psychischer Gewalt von Schülern gewesen. Das teilte der Lehrerverband Bildung und Erziehung in Düsseldorf mit. Grundlage ist eine repräsentative Forsa-Umfrage unter insgesamt fast 2000 Lehrerinnen und Lehrern bundesweit. Demnach hat fast ein Viertel der Befragten bereits Bedrohungen, Beleidigungen, Beschimpfungen oder Mobbing erlitten. 6 von 100 Lehrern sind der Umfrage zufolge sogar schon einmal körperlich von Schülern angegriffen worden. UNSERE ADRESSE Phone: 586.486.5496 N.A. Wochen-Post 12200 E 13 Mile Rd, Ste. 140 Warren, MI 48093 [email protected] Bestell-Coupon www.wochenpostusa.com Seite 2 Im Kostüm des Heiligen Martin führt Christian Schurig hoch zu Ross am 11.11.2016 den Umzug zum Martinstag vom Dom in Halle/Saale (Sachsen-Anhalt) an. Das Datum geht auf die Grablege des Heiligen Martin am 11. November 397 zurück und wird in Mitteleuropa durch zahlreiche Bräuche gepflegt. Foto: dpa Deutsche Regierungsparteien wollen mit Steinmeier ein Signal setzen Von Jörg Blank Berlin/München (dpa) Deutschland soll in Krisenzeiten mit dem sozialdemokratischen Außenminister Frank-Walter Steinmeier einen international erfahrenen Bundespräsidenten bekommen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und CSU-Chef Horst Seehofer stimmten dem Vorschlag des SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel zu, den 60-Jährigen zum Nachfolger von Bundespräsident Joachim Gauck zu machen. Merkel sagte am Montag nach wochenlangem Kandidatenpoker im CDU-Präsidium nach dpa-Informationen: «Es ist eine Entscheidung der Vernunft.» Gabriel sprach von einem wichtigen Signal in schwieriger Zeit, in der es um die Sicherung der Demokratie gehe. In der CDU gab es auch Kritik am Ja Merkels für den SPD-Mann. Finanzminister Wolfgang Schäuble bewertete die Entscheidung auch als «Niederlage» für die CDU/ CSU, wie die «Rheinische Post» (Dienstag) unter Berufung auf Teilnehmer der Telefonkonferenz des CDUPräsidiums berichtete. Steinmeier sagte am Rande eines Treffens der EUAußenminister in Brüssel auf die Frage, wie es ihm nach der Entscheidung gehe, er sei «gefasst». Der Minister änderte kurzfristig seine Reisepläne und flog statt wie geplant direkt weiter in die Türkei zuerst nach Berlin. Ausführlich wollte sich Steinmeier in Brüssel nicht zu seinem anstehenden Karrieresprung äußern. Noch am Abend wollte er zu politischen Gesprächen nach Ankara reisen. Merkel, Gabriel und Seehofer wollen den in der Bevölkerung beliebten Steinmeier offiziell an diesem Mittwoch in Berlin als gemeinsamen Kandidaten für die Nachfolge Gaucks präsentieren. In der Bundesversammlung am 12. Februar dürfte Steinmeier eine Mehrheit im ersten Wahlgang sicher sein - selbst wenn einige Kritiker aus den Reihen der Koalition nicht für ihn stimmen sollten. CDU, CSU und SPD verfügen in der Versammlung, die einzig zur Wahl des Staatsoberhaupts zusammenkommt, über mindestens 928 Stimmen. Für die in den ersten beiden Wahlgängen notwendige absolute Mehrheit sind 631 Stimmen erforderlich. Gauck war im Februar 2012 zum Staatsoberhaupt gewählt worden. Der 76-Jährige will aus Altersgründen nicht wieder kandidieren. Seehofer hat sich nach dpa-Informationen aus CSU-Kreisen erst nach einem vertraulichen Treffen mit Steinmeier in München am Samstagabend für die Unterstützung des SPDKandidaten entschieden. Nachdem Merkel und die CDU/CSU keinen eigenen Bewerber für die Bundespräsidenten-Wahl aufstellen konnten, hatte es für die CSU oberste Priorität, die Unterstützung eines Grünen-Kandidaten zu verhindern. Merkel hätte sich auch den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann von den Grünen als Gauck-Nachfolger vorstellen können. Der CSU-Vorstand sprach sich geschlossen für eine Unterstützung Steinmeiers aus - nur ein Vorstandsmitglied habe sich nach langer Diskussion enthalten, hieß es in Teilnehmerkreisen. Gabriel sagte in Berlin, Steinmeier habe sich seit vielen Jahren hohes Ansehen erworben. Er genieße das Vertrauen der Bürger. «Dieses Vertrauen brauchen wir in der heutigen Zeit ganz besonders, in einer Zeit der Brüche, der Umbrüche, der Unsicherheit.» Vertrauen in das höchste Staatsamt sei unabdingbar, da es um den Zusammenhalt in der Bevölkerung und die Sicherung der Demokratie gehe. Gabriel sagte, Steinmeier werde sein Außenministeramt vorerst behalten. Derzeit stelle sich die Frage nicht, wer Steinmeier nachfolge und wann. Für das frei werdende Außenministerium gilt der EU-Parlamentspräsident Martin Schulz als klarer Favorit. Die Linke will nach internen Beratungen am kommenden Montag einen eigenen Kandidaten präsentieren. Steinmeier stehe für die Zerstörung des Sozialstaates und sei Befürworter von Interventionskriegen, sagte Fraktionschefin Sahra Wagenknecht. Parteichef Bernd Riexinger sagte: «Das kann die Opposition nicht mitmachen.» Der Linken-Kandidat werde «für Weltoffenheit, für soziale Gerechtigkeit, für Friedenspolitik» stehen. Für die Grünen hingegen ist Steinmeier ein «respektabler Kandidat», wie die Fraktionsvorsitzenden Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter sagten. Die Grünen würden ihn zu einem Gespräch einladen, um mit ihm unter anderem über die Rolle Deutschlands zu reden.
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