Daily Focus, 09.11.2016, 08:50 Uhr Im Fokus: Donald Trump als US

09.11.16
Wirtschaft
Im Fokus: Donald Trump als US-Präsident
gewählt
Nicht die Favoritin Hillary Clinton wird Barack
Obama beerben, sondern Donald Trump. Je mehr
sich heute Morgen ein Sieg Trumps abzeichnete,
umso nervöser reagierten die Märkte. Die Reaktionen sind vergleichbar mit dem Brexit-Entscheid
im Juni. Beide politischen Entscheide kamen überraschend und wurden von den Umfragen nicht
erwartet. Allerdings sind die Korrekturen an den
Märkten vorerst deutlich kleiner.
Wo muss mit starken Korrekturen gerechnet
werden?
Die Futurekontrakte der US-Aktienmärkte deuten
auf eine erste Korrektur von rund minus 4% hin.
Sie werden die Börsen rund um den Globus mit
nach unten ziehen. Gemäss den Futurekontrakten
werden die europäischen Märkte stärker korrigieren. Die bereits in der Nacht offenen Märkte Japans und Hongkongs korrigierten bis dato um
5.5%, respektive um 3%. Für Asien ist die USA als
Absatzmarkt elementar. Eine Abschottungspolitik
wie sie Trump vorschlägt, könnte deren Exporte
deutlich einbrechen lassen. Regelrecht eingebrochen ist heute morgen der mexikanische Peso, da
die Abschottung von Mexiko zuoberst auf Trumps
Agenda steht. Zwischenzeitlich notierte dieser
13% tiefer. Gold legte hingegen erwartungsgemäss zu.
Wie geht es nun weiter?
Wir erwarten unruhige Märkte in den nächsten
Tagen. Nach einigen Tagen werden die Märkte
jedoch zur Besinnung kommen und sich fragen,
was nun effektiv die wirtschaftlichen Auswirkungen einer Präsidentschaft Trumps sind. Wie beim
Brexit wird vorderhand nicht viel passieren. Wie
nach dem Brexit werden sich die Märkte jedoch
vom ersten Schock erholen und grosse Teile der
Verluste wieder wettmachen. Donald Trump wird
erst am 20. Januar 2017 vereidigt. Eine Zinserhöhung der Fed im Dezember wird wohl kein Thema
mehr sein, umso mehr als die Position von Janet
Yellen in Frage gestellt wird. Trump hat mehrmals
angekündigt, dass er Frau Yellen an der Spitze der
Fed ersetzen will. Die mittel- bis langfristigen
Konsequenzen sind heute noch nicht absehbar. Es
muss allerdings damit gerechnet werden, dass
Trump mit einer Mehrheit in beiden Häusern (Senat und Repräsentantenhaus) relativ zügig seine
wichtigsten Wahlversprechen wahr machen kann.
Sonderausgabe
Wahlen
Audiocast:
US-
Eine erste Einschätzung zu den US-Wahlen und
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Der
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kann
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Aktienmärkte
US-Aktienmärkte:
DowJones: +0.40%, S&P500: +0.38%,
Nasdaq: +0.53%
Europäische Aktienmärkte:
EuroStoxx50: +0.47%, DAX: +0.24%,
SMI: +0.11%
Asiatische Märkte:
Nikkei 225: -5.36%, HangSeng: -2.68%,
S&P/ASX 200: -1.93%
Die amerikanischen Aktienmärkte notierten
gestern vor der Präsidentschaftswahl leicht positiv.
Die dann noch in Umfragen leicht favorisierte
Hillary Clinton stimmte die Märkte optimistisch.
Beim nun siegreichen Donald Trump fürchten die
Anleger neben zahlreichen Unsicherheiten eine
Einschränkung des freien Warenverkehrs und
weitere Abschottungen. Auf Unternehmensseite
verbuchte Valeant nach Vorlage der Quartalszahlen einen Verlust von 22%. Das Pharmaunternehmen gab einen Quartalsverlust bekannt und
senkte die Gewinnprognosen.
Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine
Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die
vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz,
www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
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Die europäischen Aktienmärkte verbuchten
ebenfalls leichte Gewinne. Auf Branchenebene
lagen die Rohstoffwerte mit einem Plus von 1.4%
dank anziehender Metallpreise vorne. Bei den
Unternehmen stand ArcelorMittal im Fokus. Der
weltgrösste Stahlkonzern verfehlte mit den 3.
Quartalszahlen die Erwartungen, worauf die Aktien 4.3% einbüssten. Der Konzern ist aufgrund
nachgebender Stahlpreise in den USA sowie anziehender Kohlepreise nun für das Jahresende
wieder pessimistischer. Die Titel von Vestas gaben
über 9% nach, nachdem Anleger Gewinnmitnahmen tätigten. Der Windkraftanlagebauer legte
starke Quartalszahlen vor und hob den Ausblick
an. Mit dem Wahlsieg Trumps fürchten gewisse
Anleger eine Einstellung der Förderung erneuerbarer Energien in den USA.
Rohstoffmärkte
Der weltgrösste Rückversicherer Munich Re konnte im 3. Quartal einen Gewinn von EUR 685 Mio.
erzielen. Geringere Schäden und höhere Gewinne
aus Kapitalanlagen liessen den Gewinn gegenüber
dem Vorjahr um einen Drittel ansteigen. Die Gewinnziele für 2016 wurden darauf erhöht. Der
Gewinn soll deutlich über EUR 2.3 Mrd. liegen.
Renditen 10 J:
USA: 1.817%; DE: 0.151%; CH: -0.397%
Auch der Schweizer Aktienmarkt verzeichnete
am Dienstag leichte Kursgewinne. Angeführt
wurde der SMI von Julius Bär (+2.1%). Auch die
Grossbank UBS (+0.8%) verzeichnete Kursgewinne, während die Konkurrentin Credit Suisse
(-0.6%) nachgab. Die Schwergewichte Nestlé,
Roche und Novartis konnten alle um je 0.1%
zulegen. Im breiten Markt verloren die Aktien von
Meyer Burger, als Reaktion auf die angekündigte
Kapitalerhöhung, 14%.
Der Lebensversicherer Swiss Life hat in den ersten 9 Monaten des Jahres 8% weniger Prämien
eingenommen. Demgegenüber legten die Einnahmen aus dem Fee-Geschäft um 5% zu. Die
verwalteten Vermögen für externe Kunden verbuchten einen Nettoneugeldzufluss von CHF 5.9
Mrd. und stiegen auf CHF 46.2 Mrd. an. Auf den
Kapitalanlagen konnte annualisiert eine Rendite
von 2.2% erzielt werden.
Ölpreis WTI: USD 44.93 pro Fass
Goldpreis: USD 1‘283.30 pro Unze
Die Wahl Trumps führt zu Unsicherheit und verhilft Gold zur Stärke. Vorerst jedoch in einem
geringeren Ausmass als dies beim Brexit der Fall
war. Während nach dem Brexit das Gold um
knapp 100 US-Dollar zulegte, notierte Gold bis
heute morgen nur um 50 US-Dollar höher. Wir
gehen davon aus, dass sich Gold dank der Unsicherheit und der Schwäche des US-Dollars weiter
aufwerten wird.
Kapitalmärkte
Die Rendite des 10-jährigen US-Treasury notierte
heute Morgen tiefer. Trumps Wahl wird die Renditen nach unten drücken, da dies eine Zinserhöhung der Zentralbank unwahrscheinlicher macht.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.9641
Euro in US-Dollar: 1.2116
Euro in Franken: 1.0808
Der stabile Schweizer Franken gegenüber dem
Euro lässt den Schluss zu, dass die Schweizer
Nationalbank bereits am intervenieren ist. Der
Schweizer Franken ist als sicherer Hafen gefragt
und unter Aufwertungsdruck.
Beat Schiffhauer, CFA
Tobias Kistler, CFA
Investment Center
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