Logitech – Kommentar Quartalsergebnis

4. November 2016
Logitech – Kommentar Quartalsergebnis
Logitech – ISIN: CH0025751329
Die Aktien von Logitech haben nach Publikation der Quartalszahlen erneut einen deutlichen Kurssprung nach oben vollzogen. Die Aktien sind dieses Jahr damit bereits um rund 55%
angestiegen. Wie ist die Bewertung einzustufen?
Die Zahlen zum 2. Geschäftsquartal enthalten folgende Eckwerte:
 Die Retailverkäufe stiegen um 14% auf USD 564 Mio., rund
11% ist auf das organisches Wachstum zurückzuführen.
Der Rest kam aus der Akquisition von Jaybird.
 Zum Anstieg trugen alle Regionen bei. Auf Produktstufe
gegenüber Vorjahr wuchsen Mobile Speaker 20%, Audio
PC & Wearables 35%, Video Collaboration 43%, Gaming
17%, Tablet & Access 9%, computernahe Kategorien 6%
und Home Control gab 6% nach.
 Die Bruttogewinnmarge stieg um 3.6% auf 37% gegenüber Vorjahr und lag somit über dem langfristigen Ziel von
35%. Die adjustierte operative Marge stieg auf 11.5% bzw.
der operative Gewinn auf USD 65 Mio. und lag im langfristigen Zielband von 10% bis 12%. Dies dank tieferen Produktkosten, höheren Volumen und besserem Verkaufsmix.
 Die operativen Kosten stiegen unter anderem aufgrund der
Jaybird Akquisition (im April gekauftes US-Unternehmen
v.a. im Bereich kabelloser Kopfhörer) und variablen Vergütungen um 14% auf USD 144 Mio. an. Ohne den Kauf hätte der Anstieg 9% betragen. Dies zeigt einen unterdurchschnittlichen Anstieg im Vergleich zum Verkaufsvolumen
trotz gestiegener Marketingkosten vor dem wichtigen
Weihnachtsquartal.
 Unter dem Strich stieg der Gewinn dadurch auf USD 58
Mio. bzw. um über 40%
 Der Ausblick für das Geschäftsjahr, welches bis Ende März
2017 läuft, wurde belassen. Der Retailumsatz soll währungsbereinigt 8% bis 10% ansteigen. Die Bruttomarge,
wird im 2. Semester saisonal leicht fallen und für das Ge-
samtjahr 36% betragen. Der bereinigte operative Gewinn
soll USD 195 Mio. bis USD 205 Mio. betragen.
Fazit: Mit den Quartalszahlen konnte der Konzern die Erwartungen klar übertreffen. Besonders erfreulich ist, dass fast alle
Produktkategorien gut nachgefragt wurden. Die traditionellen
computernahen Kategorien wie PC-Mäuse und Tastaturen
machen immer noch den grössten Teil des Logitech Umsatzes
aus. Trotz stagnierenden PC-Verkäufen kann auch hier gesamthaft Wachstum verzeichnet werden. CEO Bracken Darrell,
der Logitech seit rund 4 Jahren führt, hat das Unternehmen
ohne Zweifel wieder in die richtigen Bahnen gelenkt. Nach
strukturellen Veränderungen durch das Aufkommen von
Smartphone und Tablet hat sich der Konzern in den letzten
Jahren vom klassischen Hersteller von PC-Zubehör zum innovativen Anbieter mobiler Accessoires gewandelt. Die Produktsparten wurden weiter fokussiert. Das OEM-Geschäft (Produktion für Drittanbieter) wurde Ende 2015 aufgegeben und
Logitech hat sich auf das Retailgeschäft konzentriert. Die
höheren Volumen bei im Verhältnis weniger stark steigenden
Kosten sowie der profitablere Produktmix sorgen für einen
operativen Hebel und resultieren in steigenden Margen. Ein
Teil der Bruttomarge wird wiederum in den Verkauf und das
Marketing investiert, was den Verkaufsvolumen zugutekommt. In unserem Modell gehen wir kurzfristig von einem
weiteren Anstieg des Umsatzes und der Margen über die
Angaben im Ausblick für das Geschäftsjahr aus. Trotzdem
sehen wir über einen ganzen Geschäftszyklus auch immer
wieder Wachstumsverlangsamungen in gewissen Produktgruppen. Nach dem starken Kursanstieg wird eine sehr positive künftige Entwicklung schon vorweggenommen, was mittelfristig ein gewisses Risiko für Korrekturen birgt. Wir erachten
die Aktie auf dem momentanen Niveau als fair bewertet.
Einstufung: «Neutral» – Wir erachten Logitech als angemessen bewertet und sehen ein ausgewogenes Chancen/Risikoprofil.
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