QE Monitor „Auf dem Sprung zu einer QEAusweitung?“ 2. September 2016 Ann-Katrin Petersen Global Capital Markets & Thematic Research AllianzGI QE Monitor September 2016 „Mehr als die Hälfte (55 %) der Euro-Staatspapiere rentiert gegenwärtig unter der Nullmarke.“ „Wird das Eurosystems seine Wertpapierkäufe tatsächlich bereits in sieben Monaten einstellen? Vermutlich nicht. Nach volumenmäßig mehr als zwei Drittel der Wegstrecke (70,1 %) scheint sich die EZB auf dem Sprung zu einer Ausweitung von QE über März 2017 hinaus zu befinden.“ „Eines scheint sicher: Unter den derzeitigen Marktbedingungen wird die EZB ihre Kaufkriterien anpassen müssen, um Knappheitssorgen zu begegnen. Dabei dürfte sie grundsätzlich technische Lösungen, wie z.B. eine Anpassung des Emissionslimits, vor politischen, etwa einem Aufweichen der Orientierung der Kaufvolumina am Kapitalschlüssel, bevorzugen.“ Erfahren Sie mehr: Ann-Katrin Petersen, Investment Strategist, Allianz Global Investors 2 AllianzGI QE Monitor September 2016 QE Monitor auf einen Blick Wirkkanäle der quantitativen Lockerung Inflation weiterhin deutlich unterhalb der EZB-Preisstabilitätsmarke Sinkende Wahrnehmung politischer Risiken lässt €-Wechselkurs wieder fester tendieren Längerfristige umfragebasierte Inflationserwartungen noch verankert Graduelle Erholung der Bankkreditvergabe an den Privatsektor Die Rolle von Angebot und Nachfrage Ankaufbares Universum scheint sich für die Bundesbank zu erschöpfen Verkaufswillige Investoren weiterhin vonnöten Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bloomberg, Datastream, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: 29. August 2016. AllianzGI QE Monitor September 2016 Flucht der Anleger in „sichere Häfen“ hält an Nicht-EWU Länder Generische Staatsanleihenrenditen, in %: Staatsanleihenrenditen bewegen sich am kurzen bis mittleren Ende weiterhin in Negativterrain – nicht nur in Europa Deutschland Frankreich Italien Niederlande Belgien Österreich Finnland Schweiz Schweden Dänemark Großbritann. USA Japan 3M -0,81 -0,59 -0,35 -0,61 -0,63 -0,72 -0,45 0,10 0,31 -0,25 1J -0,60 -0,58 -0,21 -0,61 -0,54 -0,57 -0,84 -0,73 -0,68 0,15 0,59 -0,26 2J -0,62 -0,57 -0,09 -0,60 -0,59 -0,53 -0,59 -0,84 -0,61 -0,53 0,17 0,84 -0,18 3J -0,64 -0,55 -0,02 -0,61 -0,55 -0,52 -0,58 -0,88 -0,15 0,16 0,95 -0,18 4J -0,59 -0,49 0,04 -0,57 -0,51 -0,48 -0,49 -0,85 -0,50 0,21 -0,17 5J -0,50 -0,38 0,23 -0,43 -0,43 -0,43 -0,45 -0,81 -0,33 -0,31 0,24 1,22 -0,18 6J -0,47 -0,34 0,40 -0,42 -0,37 -0,37 -0,35 -0,75 0,31 0,32 -0,18 7J -0,41 -0,24 0,57 -0,32 -0,29 -0,35 -0,28 -0,70 -0,22 0,39 1,49 -0,18 8J -0,32 -0,12 0,77 -0,21 -0,13 -0,30 -0,17 -0,60 9J -0,19 0,04 0,97 -0,06 0,03 0,00 -0,06 -0,54 0,47 -0,15 -0,11 10J -0,06 0,19 1,14 0,04 0,18 0,15 0,09 -0,50 0,14 0,05 0,56 1,61 -0,06 15J 0,08 0,54 1,49 0,00 0,53 0,07 0,39 -0,30 20J 0,28 0,81 1,78 0,61 -0,18 1,00 1,15 0,09 0,30 30J 0,47 0,99 2,16 0,56 1,06 0,83 0,61 -0,05 0,53 1,27 2,27 0,38 Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bloomberg, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: 29. August 2016. 4 AllianzGI QE Monitor September 2016 Negativrenditen sind ein globales Phänomen Staatsschulden der Industrieländer* mit negativer Umlaufrendite, ausstehendes Volumen in Mrd. USD Negativrenditen auf Staatsanleihen sind ein globales Phänomen. Mit Japan an der Spitze sind weltweit gegenwärtig Staatsanleihen im Wert von mehr als 8,3 Billionen US-Dollar – etwa 35% des Staatsanleiheuniversums der Industrieländer – mit einer negativen Rendite behaftet. *) Basierend auf dem Merrill Lynch Global High Grade Sovereign Index (W0G1 Index). Quellen: Bloomberg, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Datenstand: 29.08.2016. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. 5 AllianzGI QE Monitor September 2016 Euroraum: Mehr als die Hälfte des gesamten Staatsanleiheuniversums rentiert gegenwärtig unter der Nullmarke Marktvolumen der gesamten ausstehenden Staatsschulden* mit negativer Rendite bzw. Rendite unterhalb des gesenkten Einlagensatzes (in Mrd. EUR) DE FR IT ES NL BE AT PT FI IE SK SL GR LI LT LU CY MT Eurozone <0% < -0.4 % 80,9% 63,2% 69,0% 50,7% 32,7% 0,8% 40,7% 1,6% 67,6% 49,5% 54,2% 38,6% 66,2% 41,5% 6,8% 0,0% 72,1% 45,5% 45,8% 16,8% 65,1% 4,5% 21,6% 0,0% 0,0% 0,0% 51,5% 0,0% 76,2% 0,0% 93,7% 47,9% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 55,0% 30,4% *) exkl. T-Bills, inkl. Inflation-linked Bonds **) inkl. von EZB und EIB gehaltener Bestände griechischer Staatsanleihen. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bloomberg, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: 29. August 2016. 6 AllianzGI QE Monitor September 2016 Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die Deutsche Bundesbank? Euroraum: genügend „ankaufbares Material“* Ausgewählte Mitgliedsländer des Euroraums *) Die EZB hat bestimmte Mindestkriterien für den Ankauf von Staatsanleihen im Rahmen des PSPP festgelegt. 1. Laufzeitenspektrum: Restlaufzeit der Anleihen muss mehr als zwei Jahre betragen und unter 31 Jahren liegen. 2. Einlagensatz als Untergrenze: Nur Staatsanleihen werden gekauft, deren Rendite oberhalb des Zinses für Zentralbankguthaben von aktuell -0,4 % p.a. liegt. 3. Emissions-/Emittentenlimit: Maximal 33 % einer einzelnen Emission bzw. der ausstehenden Schuldtitel eines Emittenten dürfen erworben werden. Gemeinsame Gläubigerentscheidungen im Rahmen spezieller Anleihenklauseln („Collective Action Clauses” - CACs), die bestimmte Mehrheiten voraussetzen, sollen nicht blockiert werden. Berechnungen exkl. Schuldtitel, die von regionalen oder lokalen Gebietskörperschaften im Euro-Währungsgebiet begeben wurden. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bloomberg, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: 29. August 2016 7 1 Wirkkanäle der quantitativen Lockerung Wirkkanäle der quantitativen Lockerung – #1 Inflationserwartungen Umfrage- und marktbasierte langfristige Inflationserwartungen senden unterschiedliche Signale Keine Entankerung auf breiter Front: Inflationserwartungen professioneller Prognostiker (SPF*) Entkoppelt: Marktbasierte langfristige Inflationserwartungen** vs. Brent-Ölpreis Eine feste Verankerung der Inflationserwartungen stellt sicher, dass vorübergehende Bewegungen der Inflationsraten nicht in Zweitrundeneffekten auf die Löhne und Preise durchschlagen und sich damit verstetigen. Während die umfragebasierten Erwartungen auf 5-Jahressicht in den vergangenen Quartalen weitgehend stabil bei knapp unter 2 % lagen, betrugen die marktbasierten langfristigen Erwartungen zuletzt 1,3 %. Auf letztere legt EZB-Präsident Mario Draghi ein besonderes Augenmerk. *) Survey of Professional Forecasters **) Langfristige Inflationserwartungen gemessen anhand der Break-Even-Werte der 5J5J-Forwards, d.h. den Erwartungen bezüglich der Inflationsraten für einen fünfjährigen Zeitraum, der fünf Jahre in der Zukunft beginnt. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Datastream, AllianzGI Capital Markets & Thematic Research. Wirkkanäle der quantitativen Lockerung – #1 Inflationserwartungen Gesamtinflationsrate verharrt weiterhin deutlich unterhalb der EZB-Preisstabilitätsmarke von 2% Die Kernrate der Inflation, bei der Nahrungsmittel- und Energiepreise nicht zu Buche schlagen, bewegt sich seit rund zwei Jahren beständig oberhalb der Gesamtrate Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Datastream, Allianz GI Capital Markets & Thematic Research. 10 Wirkkanäle der quantitativen Lockerung – #1 Inflationserwartungen Basiseffekte und graduelle Erholung am Arbeitsmarkt: Inflationsrate dürfte im Verlauf der zweiten Jahreshälfte allmählich anziehen Simulation der Verbraucherpreise1: Nachlassende dämpfende Wirkung erneut gesunkener Rohstoffpreise Verhaltene Anzeichen eines binnenwirtschaftlichen Inflationsdrucks: Kerninflation vs. Arbeitsmarktlücke2 1) Simulation der EWU-Verbraucherpreise bei konstant gehaltenem Brent-Ölpreis., Stand: 30. August 2016 Die Inflationsrate – und einhergehend die marktbasierten Inflationserwartungen – wird im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2016 voraussichtlich steigen. Denn aufwärtsgerichtete Basiseffekte und die moderate Ölpreiserholung dürften zu geringeren negativen Beiträgen der Energiekomponente führen. Darüber hinaus dürfte sich die graduelle Besserung am Arbeitsmarkt nach und nach in moderaten Lohnsteigerungen niederschlagen. Geduld ist gefragt. Inflationsneutrale Arbeitslosenquote (“Non-Accelerating Inflation Rate Of Unemployment“ bzw. NAIRU) abzüglich tatsächlicher Arbeitslosenquote, in Prozentpunkten. Maß für Anspannung am Arbeitsmarkt und damit für einen inflationstreibenden bzw. -dämpfenden Einfluss. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse. Quellen: Bloomberg, AllianzGI Global Economics & Strategy. 2) 11 Wirkkanäle der quantitativen Lockerung – #2 Schwächere Währung Verstärkte Wahrnehmung der gestiegenen politischen Risiken lässt Euro-Wechselkurs schwächer tendieren Handelsgewichteter Euro: Noch immer 4 % schwächer als im Jahresdurchschnitt 2014 Abwertung USD/EUR: Transatlantische Divergenz der Geldpolitik trägt zur Euro-Schwäche bei Aufwertung Gegenüber den wichtigsten Handelswährungen hatte der Euro-Wechselkurs im Umfeld der Ankündigung von QE im Januar 2015 stark abgewertet. Diese Abwertung ging maßgeblich auf die Entwicklung des bilateralen Wechselkurses gegenüber dem US-Dollar zurück, der wiederum von der geldpolitischen Divergenz zwischen Fed und EZB geprägt ist. Aktuell rentiert der Euro-Außenwert – nicht zuletzt aufgrund der verstärkten Wahrnehmung politischer Risiken – etwa 4 % schwächer als im Jahresdurchschnitt 2014. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Datastream, EZB, AllianzGI Capital Markets & Thematic Research. 12 Wirkkanäle der quantitativen Lockerung – #3 Kreditkanal Kreditvergabe an Unternehmen und Haushalte kommt allmählich in Gang Bank Lending Survey* signalisiert großzügigere Kreditbedingungen Buchkredite an den privaten Sektor legten zuletzt kräftig zu Dagegen wirkt sich das Ankaufprogramm in Draghis Worten „…nach wie vor positiv auf die Kosten und die Verfügbarkeit von Krediten an Unternehmen und private Haushalte aus.“. Zwar wachsen die Buchkredite an den Privatsektor schleppender, als man es in einer Konjunkturerholung erwarten würde. Störungen bei der Übertragung geldpolitischer Impulse auf die Wirtschaft scheinen aber allmählich an Bedeutung zu verlieren. *) Vierteljährliche Umfrage der EZB zum Kreditgeschäft der Banken. Ein negativer Wert bedeutet, dass die Summe des Prozentsatzes der expansiven Antworten die Summe des Prozentsatzes der restriktiven Antworten übersteigt. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Datastream, AllianzGI Capital Markets & Thematic Research. 13 2 Rolle von Angebot und Nachfrage #2 Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die EZB? Eine Frage von Nachfrage und Angebot Das Eurosystem ist seit März 2015 ein wichtiger Käufer an den Staatsanleihenmärkten des Euroraums Ausweitung der Anleihekäufe wird zu weiterem Anstieg der Bilanzsumme auf etwa 4 Bio. EUR beitragen Signifikanter Nachfrageeffekt: Kaufvolumen dürfte 2016 Nettoneuemissionsvolumen bei Staatspapieren übersteigen „Quantitative Easing“: Für 2016 zu erwartende EZB-Wertpapierkäufe (geschätzte Aufteilung) Staatsanleihenemissionen Eurozone (2016, geschätzt) PSPP *) inkl. Schuldtitel, die von regionalen oder lokalen Gebietskörperschaften im Euro-Währungsgebiet begeben wurden. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bloomberg, Datastream, AllianzGI Capital Markets & Thematic Research. 15 #2 Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die EZB? Eine Frage von Nachfrage und Angebot Zentralbanken steigen zu den größten Gläubigern der EuroMitgliedsstaaten auf Eurosystem: Bestand an Schulden des öffentlichen Sektors des Euroraums*, in Mio. EUR Eurosystem: Bestand an Schulden des öffentl. Sektors in % der Bruttostaatsverschuldung des Euroraums Das Eurosystem hält inzwischen etwa 1,1 Bio. EUR bzw. einen Anteil von ca. 11,4 % der Bruttostaatsverschuldung des Euroraums. Bis Ende 2016 dürfte sich der von den Notenbanken gehaltene Bestand an Wertpapieren des öffentlichen Sektors auf mehr als 1,3 Billionen EUR bzw. etwa 14% der Bruttostaatsverschuldung belaufen. *) Umfasst Wertpapiere, die unter den Ankaufprogrammen Public Sector Purchase Programme (PSPP) und Securities Markets Programme (SMP) erworben wurden, sowie nicht marktfähige Forderungen in Euro an öffentliche Haushalte, stammend aus den Jahren vor 1994. Seit dem Jahr 1994 ist den Nationalen Zentralbanken sowohl die Bereitstellung von Kreditfazilitäten an Staaten als auch der direkte Primärankauf von Staatsanleihen untersagt. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: EZB, Europäische Kommission, Datastream, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Datenstand: 19. August 2016. Prognose 16 Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die EZB? Die Nachfrageseite. Dem Volumen nach hat die EZB mehr als zwei Drittel der Wegstrecke ihres erweiterten Kaufprogramms zurückgelegt Wie weit ist das QE-Programm bereits vorangeschritten? Zusammensetzung und Kaufvolumina (in Mrd. EUR) Operationale Ziele erreicht: Übersicht über die im Rahmen des PSPP angekauften Anleihebestände per 31. Juli Anleihebestände per 31. Juli, Buchwert in Mrd. Gewichtete Restlaufzeit in Jahren DE 225,52 7,60 FR 179,16 7,71 IT 155,88 9,24 ES 111,79 9,71 NL 50,20 7,71 BE 31,04 9,79 AT 24,63 9,11 PT 20,10 10,07 FI 15,82 7,55 IE 14,24 9,31 SK 7,29 7,92 SL 3,95 8,23 109,16 7,05 5,45 − 954,21 8,26 +240 Mrd. EUR bis März 2017 durch Erhöhung des monatl. Ankaufvolumens um 20 Mrd. EUR auf 80 Mrd. EUR Emittent 70,1% 69,4% 56,0%% 83,8% 30,7% Supranationals Rest Gesamt (inkl. Supras) Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: EZB, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Datenstand: 29. August 2016. 17 Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die EZB? Die Nachfrageseite. „Frontloading“: EZB hat vor Beginn der liquiditätsärmeren Sommerzeit an den Rentenmärkten ein Polster in Höhe von 22 Mrd. EUR angehäuft Ankaufvolumen übersteigt im Juli erneut Zielgröße – angehäuftes „QE-Polster“ steigt auf 22,3 Mrd. EUR „QE-Polster“: die Zielgröße von 60 bzw. 80 Mrd. EUR übersteigende Kaufvolumina Eurosystem, EAPP*, monatliche NettoKaufvolumina, Buchwert in Mrd. EUR Rückläufige durchschnittliche Kaufvolumina deuten bereits auf eine „dünnere“ Marktliquidität hin Durchschnittliche Netto-Käufe seit April 2016, in Mrd. EUR Eurosystem, PSPP, wöchentliche Netto-Kaufvolumina, gleichender 4-Wochen-Durchschnitt, in Mrd. EUR *) „Extended Asset Purchase Programme“ bzw. „Quantitative Easing“: Erweitertes Ankaufprogramm für Vermögenswerte, bestehend aus den Programmen für den Ankauf von gedeckten Schuldverschreibungen (CBPP3), Asset Backed Securities (ABSPP), Wertpapieren des öffentlichen Sektors (PSPP) und (ab Juni 2016) von Wertpapieren des Unternehmenssektors (CSPP). Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Europäische Zentralbank (EZB), AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: 30. August 2016. 18 Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die EZB? Die Nachfrageseite Renditeumfeld scheint Bundesbank nach wie vor zum Ankauf längerer Laufzeiten zu bewegen PSPP: Gewichtete Restlaufzeit erworbener Anleihen, in Jahren Marktneutralität? Vergleich der gewichteten Restlaufzeit erworbener vs. ausstehender PSPP-Anleihen, in Jahren ausstehend* *) Marktgewichtete Restlaufzeit ausstehender PSPP-fähiger Staatsanleihen per 4. Juli 2016; gewichtete Restlaufzeit erworbener Staatsanleihen per 23. August 2016. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: EZB, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. 19 Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die EZB? Die Angebotsseite. Euroraum: Sorgen um eine Verknappung des erwerbbaren Universums oberhalb des EZB-Einlagesatzes wieder im Fokus Marktvolumen der ausstehenden PSPP-fähigen* Staatsschulden mit negativer Rendite bzw. Rendite unterhalb des gesenkten Einlagensatzes (in Mrd. EUR) DE FR IT ES NL BE AT PT FI IE SK SL LI LT LU MT Eurozone <-0,4% 48% 35% 0% 0% 41% 27% 35% 0% 38% 15% 5% 0% 0% 0% 48% 0% 22% <0%, > -0,4% 21% 24% 17% 26% 19% 23% 32% 0% 35% 35% 59% 18% 32% 55% 46% 0% 22% >0% 25% 30% 73% 70% 40% 50% 33% 100% 27% 49% 37% 82% 68% 45% 6% 100% 49% Tabelle zeigt nicht prozentuale Anteile von Inflation Linkern an. *) Gemäß Laufzeitenspektrum (>2 Jahre, <31 Jahre). Die EZB hat bestimmte Mindestkriterien für den Ankauf von Staatsanleihen im Rahmen des PSPP festgelegt. 1. Laufzeitenspektrum: Restlaufzeit der Anleihen muss mehr als zwei Jahre betragen und unter 31 Jahren liegen. 2. Einlagensatz als Untergrenze: Nur Staatsanleihen werden gekauft, deren Rendite oberhalb des Zinses für Zentralbankguthaben von aktuell -0,4 % p.a. liegt. 3. Emissions-/Emittentenlimit: Maximal 33 % einer einzelnen Emission bzw. der ausstehenden Schuldtitel eines Emittenten dürfen erworben werden. Gemeinsame Gläubigerentscheidungen im Rahmen spezieller Anleihenklauseln („Collective Action Clauses” - CACs), die bestimmte Mehrheiten voraussetzen, sollen nicht blockiert werden. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bloomberg, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: 30. August 2016. 20 Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die EZB? Die Angebotsseite. Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die Deutsche Bundesbank? Euroraum: genügend „ankaufbares Material“* Ausgewählte Mitgliedsländer des Euroraums *) Die EZB hat bestimmte Mindestkriterien für den Ankauf von Staatsanleihen im Rahmen des PSPP festgelegt. 1. Laufzeitenspektrum: Restlaufzeit der Anleihen muss mehr als zwei Jahre betragen und unter 31 Jahren liegen. 2. Einlagensatz als Untergrenze: Nur Staatsanleihen werden gekauft, deren Rendite oberhalb des Zinses für Zentralbankguthaben von aktuell -0,4 % p.a. liegt. 3. Emissions-/Emittentenlimit: Maximal 33 % einer einzelnen Emission bzw. der ausstehenden Schuldtitel eines Emittenten dürfen erworben werden. Gemeinsame Gläubigerentscheidungen im Rahmen spezieller Anleihenklauseln („Collective Action Clauses” - CACs), die bestimmte Mehrheiten voraussetzen, sollen nicht blockiert werden. Berechnungen exkl. Schuldtitel, die von regionalen oder lokalen Gebietskörperschaften im Euro-Währungsgebiet begeben wurden. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bloomberg, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: 29. August 2016 21 Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die EZB? Die Angebotsseite. Darüber hinaus sind auch in diesem Jahr verkaufswillige Investoren notwendig, um die Zentralbanknachfrage nach Staatsanleihen zu decken Kaufvolumen des Eurosystems bei Staatsanleihen dürfte 2016 das Nettoneuemissionsvolumen1 … EZB-Wertpapierkäufe 2016 (geschätzte Aufteilung) Kaufvolumen dürfte Nettoneuemissionsvolumen bei Staatspapieren 2016 um etwa 440 Mrd. EUR übersteigen … bei Staatspapieren in einer Reihe von Mitgliedsländern des Euroraums übersteigen Staatsanleihenemissionen Eurozone (2016, geschätzt) Beispielhaft steht dem geschätzten EZB-Kaufvolumen deutscher Bundesanleihen im Jahr 2016 von ca. 170 Mrd. EUR ein Nettoneuemissionsvolumen von ca. -9 Mrd. EUR gegenüber. Grundsätzlich stellt das Kaufprogramm einen Anreiz dar, entsprechende Papiere entweder selbst zu kaufen oder zu halten anstatt sie zu veräußern (dies gilt z.B. im Rahmen des ALM2 von Versicherungen). Auch Banken, die erhebliche Bestände an Staatsanleihen halten, neigen dazu, an ihren Portfoliopositionen festzuhalten – entweder aus regulatorischen Erfordernissen oder aus Liquiditätsgründen, z.B. im Hinblick auf den Bestand an erstklassigen liquiden Aktiva (LCR3). Dagegen dürften internationale Notenbanken, Manager von Devisenreserven, inländische Haushalte und sonstige Finanzinstitutionen (z.B. Broker, Investmentfonds) bereit sein, ihre Engagements in Euro-Staatsanleihen im derzeitigen Niedrigzinsumfeld zu reduzieren. *) inkl. Schuldtitel regionaler/lokaler Gebietskörperschaften 1) Bruttoemissionen abzgl. Tilgungen; Kuponzahlungen unberücksichtigt. 2) ALM: Asset Liability Management. 3) LCR: „Liquidity Coverage Ratio“. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bloomberg, EZB, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: 13. April 2016. 22 QE Monitor – extended version (English) www.allianzglobalinvestors.de/kapitalmarktanalyse www.allianzglobalinvestors.de/newsletter www.allianzglobalinvestors.de/podcast https://twitter.com/AllianzGI_DE 23 TACK (xièxiè) SPASIBA THANK YOU CHOKRANE VIELEN DANK GRACIAS BEDANKT TAK DANK U WEL HVALA GRAZIE 谢谢 MERCI ARIGATÔ OBRIGADO ขอบคุณครับ 24 Hinweis Dieses Material ist ausschließlich für Ihren persönlichen Gebrauch und rein zu Informationszwecken erstellt worden. Jede Form der Kenntnisnahme, Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Weitergabe des Inhalts durch nicht vorgesehene Adressaten ist unzulässig. Die Präsentation wurde nicht mit der Absicht erarbeitet, einen rechtlichen oder steuerlichen Rat zu geben. 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Wir haften nicht für die Vollständigkeit, die Zuverlässigkeit und die Genauigkeit des Materials wie aller sonstigen Informationen, die dem Empfänger schriftlich, mündlich oder in sonstiger Weise übermittelt oder zugänglich gemacht werden, soweit dies nicht unmittelbar durch unser eigenes, vorsätzliches Fehlverhalten oder grobe Fahrlässigkeit verursacht wurde. Die Richtigkeit der Daten, die aufgrund veröffentlichter Informationen in dieser Präsentation enthalten sind, wurde vorausgesetzt, nicht aber unabhängig überprüft. Der Inhalt dieser Präsentation ist nicht rechtsverbindlich, es sei denn, sie oder Teile davon werden schriftlich entsprechend bestätigt. Aussagen gegenüber dem Adressaten unterliegen den Regelungen des ggf. zugrunde liegenden Angebots bzw. Vertrags. Angaben zur bisherigen Entwicklung erlauben keine Prognose für die Zukunft. Es kann nicht zugesichert werden, dass ein Portfolio die dargestellten Gewinne oder Verluste erzielen oder dass ein Portfolio denselben Grad an Genauigkeit früherer Projektionen erreichen wird. Im Gegensatz zu einer wirklichen Wertentwicklung beruhen Simulationen nicht auf tatsächlichen Transaktionen; es kommt ihnen somit nur eine begrenzte Aussagekraft zu. Da Geschäfte nicht wirklich abgeschlossen werden, kann es zu einer nur unzureichenden Berücksichtigung des Einflusses bestimmter Marktfaktoren, wie etwa fehlender Liquidität, kommen. Diese Präsentation stellt eine Werbung im Sinne des § 31 Abs. 2 WpHG dar. Die aktuellen Verkaufsprospekte sowie Jahres- und ggf. Halbjahresberichte als alleinverbindliche Grundlage für den Kauf von Anteilen an Investmentvermögen erhalten Sie bei Allianz Global Investors Europe GmbH, Bockenheimer Landstr. 42-44, 60323 Frankfurt am Main. 25 26
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