QE Monitor „Umsetzung des Maßnahmenbündels im Fokus (fürs Erste)“ 14. April 2016 Ann-Katrin Petersen Global Capital Markets & Thematic Research AllianzGI QE Monitor April 2016 „Die Europäische Zentralbank hat auf ihrer März-Sitzung ein umfassendes Maßnahmenbündel geschnürt. Nun dürfte fürs Erste dessen Umsetzung im Fokus stehen, insbesondere des neuen Ankaufprogramms für Unternehmensanleihen.” „Seit dem 1. April beläuft sich das monatliche Ankaufvolumen auf 80 Mrd. EUR. Höchstens 5-10 Mrd. EUR der zusätzlichen Käufe dürften auf Unternehmensanleihen entfallen, der Großteil auf Euro-Staatspapiere.” „Rund 45 % der Staatsanleihen im Euroraum rentieren unter der Nullmarke. Die Negativzinspolitik und die kontinuierliche Notenbanknachfrage nach Staatspapieren dürften auch weiterhin einen Abwärtsdruck auf die Renditen ausüben. Bei den realwirtschaftlichen Effekten ergibt sich dagegen ein gemischtes Bild.“ Extended version Ann-Katrin Petersen, Investment Strategist, Allianz Global Investors 2 AllianzGI QE Monitor April 2016 EZB schnürt umfassendes Maßnahmenpaket, um gestiegenen Abwärtsrisiken für die Inflation zu begegnen EZB senkt alle drei Leitzinsen um 5-10 Basispunkte Ausweitung des monatlichen Kaufvolumens, Erweiterung um Unternehmensanleihen +240 Mrd. EUR bis März 2017 durch Erhöhung des monatll. Ankaufvolumens um 20 Mrd. EUR auf 80 Mrd. EUR Gegen Ende des zweiten Quartals 2016: Kaufuniversum um Unternehmensanleihen des Nichtfinanzsektors im Investmentgrade-Bereich erweitert ; Volumen (gesamt, monatlich) bisher unbekannt. ? *) inkl. Schuldtitel, die von regionalen oder lokalen Gebietskörperschaften im Euro-Währungsgebiet begeben wurden. **) Programm zum Ankauf von Wertpapieren des Unternehmenssektors („Corporate sector purchase programme“. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Datastream, EZB, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. 3 AllianzGI QE Monitor April 2016 Staatsanleihenrenditen bewegen sich am kurzen bis mittleren Ende weiterhin in Negativterrain – nicht nur in Europa Nicht-EWU Länder Generische Staatsanleihenrenditen, in % Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bloomberg, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: 12. April 2016. 4 AllianzGI QE Monitor April 2016 Euroraum: Rund 45 % der Staatsanleihen rentieren unter der Nullmarke Marktvolumen der gesamten ausstehenden Staatsschulden* mit negativer Rendite bzw. Rendite unterhalb des gesenkten Einlagensatzes (in Mrd. EUR) DE FR IT ES NL BE AT PT FI IE SK SL GR LI LT LU CY MT Eurozone <0% 72,2% 59,5% 22,9% 18,4% 60,3% 48,9% 58,2% 3,8% 58,4% 43,0% 35,3% 17,4% 0,0% 0,0% 15,2% 81,1% 0,0% 12,8% 44,6% *) exkl. T-Bills, inkl. Inflation-linked Bonds **) inkl. von EZB und EIB gehaltener Bestände griechischer Staatsanleihen. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bloomberg, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: 12. April 2016. < -0,4 % 50,0% 29,8% 5,5% 1,0% 38,6% 23,0% 27,1% 0,0% 30,6% 5,3% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 32,4% 0,0% 0,0% 22,0% 5 AllianzGI QE Monitor April 2016 QE Monitor auf einen Blick Wirkkanäle der quantitativen Lockerung Unterauslastung und Ölpreisverfall: EZB-Preisstabilitätsmarke verfehlt €-Wechselkurs: Aufgewertet, aber schwächer als Jahresdurchschnitt ‘14 Längerfristige umfragebasierte Inflationserwartungen noch verankert Graduelle Erholung der Bankkreditvergabe an den Privatsektor Die Rolle von Angebot und Nachfrage Ausreichend ankaufbares Material innerhalb selbst auferlegter Kriterien Verkaufswillige Investoren weiterhin vonnöten Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bloomberg, Datastream, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: 13. April 2016. 1 Wirkkanäle der quantitativen Lockerung Wirkkanäle der quantitativen Lockerung – #1 Inflationserwartungen Stabilisierung des Rohölpreises, marktbasierte langfristige Inflationserwartungen dennoch im Sinkflug Keine Entankerung auf breiter Front: Inflationserwartungen professioneller Prognostiker (SPF*) Wieder unter Abwärtsdruck: Marktbasierte langfristige Inflationserwartungen** vs. Brent-Ölpreis Eine feste Verankerung der Inflationserwartungen stellt sicher, dass vorübergehende Bewegungen der Inflationsraten nicht in Zweitrundeneffekten auf die Löhne und Preise durchschlagen und sich damit verstetigen. Während die umfragebasierten Erwartungen auf 5-Jahressicht in den vergangenen Quartalen weitgehend stabil bei knapp unter 2 % lagen, betrugen die marktbasierten langfristigen Erwartungen zuletzt 1,4 %. Auf letztere legt EZB-Präsident Mario Draghi ein besonderes Augenmerk. *) Survey of Professional Forecasters **) Langfristige Inflationserwartungen gemessen anhand der Break-Even-Werte der 5J5J-Forwards, d.h. den Erwartungen bezüglich der Inflationsraten für einen fünfjährigen Zeitraum, der fünf Jahre in der Zukunft beginnt. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Datastream, AllianzGI Capital Markets & Thematic Research. Wirkkanäle der quantitativen Lockerung – #1 Inflationserwartungen Gesamtinflationsrate deutlich unterhalb der 2%-Marke, allmählicher Anstieg der Kernrate spiegelt moderate Konjunkturerholung wider Die Kernrate der Inflation, bei der Nahrungsmittel- und Energiepreise nicht zu Buche schlagen, bewegt sich seit rund zwei Jahren beständig oberhalb der Gesamtrate Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Datastream, Allianz GI Capital Markets & Thematic Research. 9 Wirkkanäle der quantitativen Lockerung – #1 Inflationserwartungen Was wäre, wenn…? Simulation der Verbraucherpreise für 2015 unter verschiedenen Szenarien für die Energiepreisentwicklung Niedrigere Ölpreise machen der EZB einen Strich durch die Rechnung…was wäre wenn? Die niedrigen Rohstoffpreise, die die Geldpolitik kaum beeinflussen kann, haben den Währungshütern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sie verzögern den ohnehin nur allmählichen Anstieg der Inflationsrate in Richtung Preisstabilitätsziel von mittelfristig „unter, aber nahe 2 %“. So betrug die Inflationsrate im Euroraum gemessen an den Konsumentenpreisen 2015 im Durchschnitt 0%. Wären die Energiepreise, die mit einem Gewicht von 10,6% in den Gesamtindex eingehen, im Jahr 2015 konstant geblieben (Szenario 4), und nicht um 6,8% gegenüber dem Vorjahr gefallen, hätte die Inflationsrate ceteris paribus immerhin bei +0,8% gelegen. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Datastream, AllianzGI Capital Markets & Thematic Research. 10 Wirkkanäle der quantitativen Lockerung – #1 Inflationserwartungen Basiseffekte und graduelle Erholung am Arbeitsmarkt: Inflationsrate dürfte im Verlauf der zweiten Jahreshälfte allmählich anziehen Simulation der Verbraucherpreise1: Nachlassende dämpfende Wirkung erneut gesunkener Rohstoffpreise HVPI Verhaltene Anzeichen eines binnenwirtschaftlichen Inflationsdrucks: Kerninflation vs. Arbeitsmarktlücke2 Brent (rechts) Die Inflationsrate – und einhergehend die marktbasierten Inflationserwartungen – wird im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2016 voraussichtlich steigen. Denn aufwärtsgerichtete Basiseffekte und die erwartete moderate Ölpreiserholung dürften zu geringeren negativen Beiträgen der Energiekomponente führen. Darüber hinaus dürfte sich die graduelle Besserung am Arbeitsmarkt nach und nach in moderaten Lohnsteigerungen niederschlagen. Geduld ist gefragt. Simulation unter derzeitigen Ölpreiserwartungen (anhand von Brent Futures) 2) Inflationsneutrale Arbeitslosenquote (“Non-Accelerating Inflation Rate Of Unemployment“ bzw. NAIRU) abzüglich 11 tatsächlicher Arbeitslosenquote, in Prozentpunkten. Maß für Anspannung am Arbeitsmarkt und damit für einen inflationstreibenden bzw. -dämpfenden Einfluss. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse. Quellen: Bloomberg, AllianzGI Global Economics & Strategy. Stand: 12. April 2016. 1) Wirkkanäle der quantitativen Lockerung – #2 Schwächere Währung Euro-Wechselkurs: Einlagensatzsenkung geht nicht zwingend mit einer Abwertung einher Handelsgewichteter Euro: Aufwärtstendenz, aber noch immer 3,2 % schwächer als im Jahresdurchschnitt 2014 Abwertung Handelsgewichteter Euro 30 Tage vor und nach Ankündigung einer Einlagensatzsenkung Aufwertung Abwertung Aufwertung Gegenüber den wichtigsten Handelswährungen hatte der Euro-Wechselkurs im Umfeld der Ankündigung von QE im Januar 2015 stark abgewertet. Diese Abwertung ging maßgeblich auf die Entwicklung des bilateralen Wechselkurses gegenüber dem US-Dollar zurück, der wiederum von der geldpolitischen Divergenz zwischen Fed und EZB geprägt ist. Zwar rentiert der Euro-Außenwert aktuell noch immer etwa 3 % schwächer als im Jahresdurchschnitt 2014. Doch seither ist eine Aufwärtstendenz zu beobachten. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Datastream, EZB, AllianzGI Capital Markets & Thematic Research. 12 Wirkkanäle der quantitativen Lockerung – #3 Kreditkanal Kreditvergabe an Unternehmen und Haushalte kommt allmählich in Gang Bank Lending Survey* signalisiert großzügigere Kreditbedingungen Buchkredite an den privaten Sektor legten zuletzt kräftig zu Dagegen wirkt sich das Ankaufprogramm in Draghis Worten „…nach wie vor positiv auf die Kosten und die Verfügbarkeit von Krediten an Unternehmen und private Haushalte aus.“. Zwar wachsen die Buchkredite an den Privatsektor schleppender, als man es in einer Konjunkturerholung erwarten würde. Störungen bei der Übertragung geldpolitischer Impulse auf die Wirtschaft scheinen aber allmählich an Bedeutung zu verlieren. *) Vierteljährliche Umfrage der EZB zum Kreditgeschäft der Banken. Ein negativer Wert bedeutet, dass die Summe des Prozentsatzes der expansiven Antworten die Summe des Prozentsatzes der restriktiven Antworten übersteigt. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Datastream, AllianzGI Capital Markets & Thematic Research. 13 2 Rolle von Angebot und Nachfrage #2 Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die EZB? Eine Frage von Nachfrage und Angebot Das Eurosystem ist seit März 2015 ein wichtiger Käufer an den Staatsanleihenmärkten des Euroraums Ziel in Reichweite: EZB beabsichtigt, ihre Bilanzsumme auf die Größe von Anfang 2012 auszuweiten Signifikanter Nachfrageeffekt: Kaufvolumen dürfte 2016 Nettoneuemissionsvolumen bei Staatspapieren übersteigen „Quantitative Easing“: Für 2016 zu erwartende EZB-Wertpapierkäufe (geschätzte Aufteilung) Staatsanleihenemissionen Eurozone (2016, geschätzt) Kaufvolumen dürfte Nettoneuemissionsvolumen bei Staatspapieren 2016 um etwa 440 Mrd. EUR übersteigen PSPP *) inkl. Schuldtitel, die von regionalen oder lokalen Gebietskörperschaften im Euro-Währungsgebiet begeben wurden. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bloomberg, Datastream, AllianzGI Capital Markets & Thematic Research. 15 #2 Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die EZB? Eine Frage von Nachfrage und Angebot Zentralbanken steigen zu den größten Gläubigern der EuroMitgliedsstaaten auf Eurosystem: Bestand an Schulden des öffentlichen Sektors des Euroraums*, in Mio. EUR Eurosystem: Bestand an Schulden des öffentl. Sektors in % der Bruttostaatsverschuldung des Euroraums Das Eurosystem hält inzwischen 800 Mrd. EUR bzw. einen Anteil von ca. 8,2 % der Bruttostaatsverschuldung des Euroraums. Bis Ende 2016 dürfte sich der von den Notenbanken gehaltene Bestand an Wertpapieren des öffentlichen Sektors auf mehr als 1,3 Billionen EUR bzw. etwa 14% der Bruttostaatsverschuldung belaufen. *) Umfasst Wertpapiere, die unter den Ankaufprogrammen Public Sector Purchase Programme (PSPP) und Securities Markets Programme (SMP) erworben wurden, sowie nicht marktfähige Forderungen in Euro an öffentliche Haushalte, stammend aus den Jahren vor 1994. Seit dem Jahr 1994 ist den Nationalen Zentralbanken sowohl die Bereitstellung von Kreditfazilitäten an Staaten als auch der direkte Primärankauf von Staatsanleihen untersagt. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: EZB, Europäische Kommission, Datastream, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Datenstand: 12. April 2016.. Prognose 16 Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die EZB? Die Nachfrageseite. Die Nachfrageseite: Dem Volumen nach hat die EZB weniger als die Hälfte der Wegstrecke ihres erweiterten Kaufprogramms zurückgelegt Wie weit ist das QE-Programm bereits vorangeschritten? Zusammensetzung und Kaufvolumina (in Mrd. EUR) Operationale Ziele erreicht: Übersicht über die im Rahmen des PSPP angekauften Anleihenbestände per 31. März Anleihebestände per 31. März, Buchwert in Mrd. Gewichtete Restlaufzeit in Jahren DE 152,82 7,05 FR 121,58 7,67 IT 104,80 9,35 ES 75,16 9,68 NL 34,01 6,86 BE 21,02 9,74 AT 16,70 8,51 PT 14,84 10,18 FI 10,70 7,67 IE 9,97 9,42 SK 6,18 8,24 +240 Mrd. EUR bis März 2017 durch Erhöhung des monatll. Ankaufvolumens um 20 Mrd. EUR auf 80 Mrd. EUR Emittent 49,2% 47,0% 74,4% SL Supranationals Rest Gesamt (inkl. Supras) 3,00 7,74 78,97 6,92 4,54 − 654,30 8,05 Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: EZB, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Datenstand: 11. April 2016. 17 Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die EZB? Die Nachfrageseite. EZB setzt „Frontloading“-Strategie im Vorfeld erhöhter monatlicher Ankaufvolumina und der „sommerlichen Dürreperiode” fort Ankaufvolumen übersteigt im März erneut Zielgröße – angehäuftes „QE-Polster“ steigt auf 6,2 Mrd. EUR Monatliche Netto-Kaufvolumina, Buchwert in Mio. EUR, für ausgewählte Eurostaaten „QE-Polster“: die Zielgröße von 60 Mrd. EUR übersteigende Kaufvolumina Eurosystem, EAPP*, monatliche NettoKaufvolumina, Buchwert in Mrd. EUR *) „Extended Asset Purchase Programme“ bzw. „Quantitative Easing“: Erweitertes Ankaufprogramm für Vermögenswerte, bestehend aus den Programmen für den Ankauf von gedeckten Schuldverschreibungen (CBPP3), Asset Backed Securities (ABSPP) und Wertpapieren des öffentlichen Sektors (PSPP). Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Europäische Zentralbank (EZB), AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Datenstand: 4. April 2016. 18 Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die EZB? Die Nachfrageseite Die Tendenz des Eurosystems, im Kern eher kurze und in der Peripherie eher lange Laufzeiten anzukaufen, besteht weitestgehend fort PSPP: Gewichtete Restlaufzeit erworbener Anleihen, in Jahren Marktneutralität? Vergleich der gewichteten Restlaufzeit erworbener vs. ausstehender PSPP-Anleihen, in Jahren ausstehend* *) Marktgewichtete Restlaufzeit ausstehender PSPP-fähiger Staatsanleihen per 5. April 2016. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: EZB, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Datenstand: 5. April 2016. 19 Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die EZB? Die Angebotsseite. Die Angebotsseite: Über 80 % der PSPP-fähigen Anleihen erfüllen gegenwärtig das Renditekriterium Marktvolumen der ausstehenden PSPP-fähigen* Staatsschulden mit negativer Rendite bzw. Rendite unterhalb des gesenkten Einlagensatzes (in Mrd. EUR) DE FR IT ES NL BE AT PT FI IE SK SL LI LT LU MT Eurozone <-0,4% 29% 8% 0% 0% 27% 8% 11% 0% 14% 0% 0% 0% 0% 0% 32% 0% 9% <0%, > -0,4% 29% 33% 0% 0% 28% 30% 39% 0% 34% 45% 28% 9% 0% 0% 49% 4% 19% >0% 35% 46% 84% 97% 45% 62% 50% 100% 51% 55% 72% 91% 100% 100% 19% 96% 63% Tabelle zeigt nicht prozentuale Anteile von Inflation Linkern an. *) Gemäß Laufzeitenspektrum (>2 Jahre, <31 Jahre). Die EZB hat bestimmte Mindestkriterien für den Ankauf von Staatsanleihen im Rahmen des PSPP festgelegt. 1. Laufzeitenspektrum: Restlaufzeit der Anleihen muss mehr als zwei Jahre betragen und unter 31 Jahren liegen. 2. Einlagensatz als Untergrenze: Nur Staatsanleihen werden gekauft, deren Rendite oberhalb des Zinses für Zentralbankguthaben von aktuell -0,4 % p.a. liegt. 3. Emissions-/Emittentenlimit: Maximal 33 % einer einzelnen Emission bzw. der ausstehenden Schuldtitel eines Emittenten dürfen erworben werden. Gemeinsame Gläubigerentscheidungen im Rahmen spezieller Anleihenklauseln („Collective Action Clauses” - CACs), die bestimmte Mehrheiten voraussetzen, sollen nicht blockiert werden. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bloomberg, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: 12. April 2016. 20 Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die EZB? Die Angebotsseite. Allein die Senkung des Einlagensatzes vergrößert das Universum PSPP-fähiger Staatsanleihen aktuell um etwa 430 Mrd. EUR EZB-Einlagensatz liegt seit März bei -0,4% Anstieg des PSPP-fähigen1 Staatsanleihenuniversums durch die Einlagensatzsenkung von 10 Bp, in Mrd. EUR2 1) Gemäß Laufzeitenspektrum (>2 Jahre, <31 Jahre) und Einlagensatzkriterium. 2) Diese Berechnung zielt ausschließlich auf den Effekt der Senkung des Einlagenzinssatzes ab. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bloomberg, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand der Berechnung: 5. April 2016. 21 Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die EZB? Die Angebotsseite. Angebot von Staatsanleihen, die für das EZB-Kaufprogramm in Frage kommen, übersteigt gegenwärtig die implizite Nachfrage bis März 2017 Euroraum: genügend „ankaufbares Material“ Ausgewählte Mitgliedsländer des Euroraums Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bloomberg, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: 13. April 2016 22 Erschöpft sich das ankaufbare Anleiheuniversum für die EZB? Die Angebotsseite. Dennoch sind auch in diesem Jahr verkaufswillige Investoren notwendig, um die Zentralbanknachfrage nach Staatsanleihen zu decken Kaufvolumen des Eurosystems bei Staatsanleihen dürfte 2016 das Nettoneuemissionsvolumen1 … EZB-Wertpapierkäufe 2016 (geschätzte Aufteilung) Kaufvolumen dürfte Nettoneuemissionsvolumen bei Staatspapieren 2016 um etwa 440 Mrd. EUR übersteigen … bei Staatspapieren in einer Reihe von Mitgliedsländern des Euroraums übersteigen Staatsanleihenemissionen Eurozone (2016, geschätzt) Beispielhaft steht dem geschätzten EZB-Kaufvolumen deutscher Bundesanleihen im Jahr 2016 von ca. 170 Mrd. EUR ein Nettoneuemissionsvolumen von ca. -9 Mrd. EUR gegenüber. Grundsätzlich stellt das Kaufprogramm einen Anreiz dar, entsprechende Papiere entweder selbst zu kaufen oder zu halten anstatt sie zu veräußern (dies gilt z.B. im Rahmen des ALM2 von Versicherungen). Auch Banken, die erhebliche Bestände an Staatsanleihen halten, neigen dazu, an ihren Portfoliopositionen festzuhalten – entweder aus regulatorischen Erfordernissen oder aus Liquiditätsgründen, z.B. im Hinblick auf den Bestand an erstklassigen liquiden Aktiva (LCR3). Dagegen dürften internationale Notenbanken, Manager von Devisenreserven, inländische Haushalte und sonstige Finanzinstitutionen (z.B. Broker, Investmentfonds) bereit sein, ihre Engagements in Euro-Staatsanleihen im derzeitigen Niedrigzinsumfeld zu reduzieren. *) inkl. Schuldtitel regionaler/lokaler Gebietskörperschaften 1) Bruttoemissionen abzgl. Tilgungen; Kuponzahlungen unberücksichtigt. 2) ALM: Asset Liability Management. 3) LCR: „Liquidity Coverage Ratio“. Wertentwicklungen der Vergangenheit erlauben keine Prognose für die Zukunft. Quellen: Bloomberg, EZB, AllianzGI Global Capital Markets & Thematic Research. Stand: 13. April 2016. 23 QE Monitor – extended version (English) www.allianzglobalinvestors.de/kapitalmarktanalyse www.allianzglobalinvestors.de/newsletter www.allianzglobalinvestors.de/podcast https://twitter.com/AllianzGI_DE 24 TACK (xièxiè) SPASIBA THANK YOU CHOKRANE VIELEN DANK OBRIGADO GRACIAS BEDANKT TAK DANK U WEL HVALA GRAZIE 谢谢 MERCI ARIGATÔ ขอบคุณครับ 25 Hinweis Dieses Material ist ausschließlich für Ihren persönlichen Gebrauch und rein zu Informationszwecken erstellt worden. Jede Form der Kenntnisnahme, Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Weitergabe des Inhalts durch nicht vorgesehene Adressaten ist unzulässig. Die Präsentation wurde nicht mit der Absicht erarbeitet, einen rechtlichen oder steuerlichen Rat zu geben. Die in der Präsentation enthaltenen Angaben und Mitteilungen dienen ausschließlich der Information und stellen keine Anlageberatung dar. Diese Präsentation ersetzt nicht eine individuelle anleger- und anlagegerechte Beratung. 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