Transkript - Klopf

@Klopf-Kongress Interview Eva Gerigk
Michaela Thiede: Hallo, ich bin Michaela Thiede und die Gastgeberin des Klopf
Kongresses. Wie schön, dass du dabei bist.
Meine heutige Referentin ist Eva Gerigk.
Eva schloss ihr Politik- und Geschichtsstudium mit dem „Master of Arts“ ab und
betreute anschließend als PR Beraterin namenhafte Firmen, wie z.B. Evian und Teekanne.
Sie lebte einige Jahre in New York und kam durch persönliche Erfahrungen und den
Alltag mit ihren 4 Kindern zu ihrem jetzigen Beruf als Heilpraktikerin für
Psychotherapie.
2006 entdeckte sie EFT und andere Methoden der Energetischen Psychologie, wie z.B.
MET, EmoTrance und Matrix Reimprinting (MR). Seit 2010 beschäftigt sie sich intensiv
mit Matrix Reimprinting und wurde 2011 die erste deutsche MR Trainerin. Ihr werdet
ihre Begeisterung über diese Methode gleich erleben und ich freue mich, dass es in
diesem Jahr endlich geklappt hat, MR auf dem Klopf-Kongress vorzustellen. Seid
gespannt und freut euch mit mir, dass sie heute dabei ist und wir über diese tolle
Methode sprechen. Herzlich Willkommen und schön dass du da bist Eva Gerigk.
Eva Gerigk: Vielen Dank Michaela, dass du mir hier ein Forum gibst, um meine berufliche
Leidenschaft darzustellen. Das ist eine große Freude für mich.
M.T.: Ich freue mich unheimlich, dass es in diesem Jahr mit MR geklappt hat, weil ich
die Methode so toll, anders und einfach klasse finde. Du hast viele Methoden der
Energetischen Psychologe kennengelernt und angewendet. Weißt du noch, wie du zu MR
gekommen bist?
E.G.: Ich erinnere mich genau: Vor ca. 10 Jahren gab es einen Rundbrief – vermutlich an
alle Therapeuten in Deutschland, die EFT nutzen. Dort stand drin, dass Karl Dawson zum
ersten Mal nach Deutschland kommen würde. Ich hatte den Namen noch nie gehört,
aber eine revolutionäre Weiterentwicklung von EFT machte mich neugierig. Ich schaute
Videos im Internet und – nachdem ich mich ein bisschen auf seinen Slang eingelassen
und reingehört hatte - dachte nur: wow, genial.
Es gab kein Buch auf Deutsch und die englische Version war damals vergriffen. Ich
wusste nichts von der Theorie dahinter, aber er machte etwas Faszinierendes:
Er beklopfte zwar seinen Klienten, so wie ich/wir das von EFT und MET kennen, aber
sein Klient klopfte in seiner Vorstellung sein „jüngeres Ich“. Der Klient, der ihm
gegenüber saß, musste dabei nicht mehr die Gefühle durchleben, sondern das tat in
seiner Vorstellung sein jüngeres Ich!
Das fand ich unglaublich!
Ich dachte mir, wenn es wirklich funktionieren würde, wäre das eine schier unglaubliche
Erleichterung für die vielen, teilweise schwer traumatisierten Klienten, mit denen ich
arbeitete. Ich ging also zu dem Wochenendseminar mit meinem Mann Frithjof und
seitdem arbeite ich praktisch nur noch mit der Technik.
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@Klopf-Kongress Interview Eva Gerigk
M.T.: Ich sage ja, es hat dich gepackt
E.G.: Es hat mich gepackt. Gleich am Montag wollte ich damit anfangen und hatte mir
einen kleinen Spickzettel geschrieben. Ich sagte meinen Klienten ganz ehrlich, dass ich
gerne etwas Neues ausprobieren würde. Ich sagte ihnen auch: pass auf, wenn das nicht
klappt, dann brauchst du nicht zu bezahlen. Wenn es gut ist, dann bezahlt ihr wie üblich.
Ehrlich gesagt war ich selbst erstaunt, wie gut es lief. Jeder, wirklich jeder war
zufrieden und nach einer Woche hörte ich mit diesem Deal auf, denn MR war auf einmal
ganz selbstverständlicher Bestandteil meiner Praxis.
Ich machte dann noch 40 Webinare bei Sasha Allenby. Die liefen damals wöchentlich.
Sasha war die Co-Autorin des Buches „Matrix Reimprinting“ mit Karl Dawson. Das war
eine wunderbare Erfahrung jede Woche zu einem bestimmten Thema noch einen
theoretischen Input zu bekommen. Danach habe ich mir immer freigenommen für mich
selbst, mich als Klientin in meinen Kalender eingetragen und dann selbst die Themen
geklopft, mit denen ich in Resonanz gegangen bin.
Und das waren erstaunlicherweise doch noch einige, obwohl ich schon so viel geklopft
hatte.
M.T.: Ich finde, Sasha ist deutlich besser zu verstehen als Karl.
E.G.: Sehr viel besser zu verstehen. Auch sie war mit absoluter Leidenschaft dabei und
hatte ein Händchen dafür. Das war eine tolle Zeit, weil man auch jegliche Fragen
loswerden konnte. Jede Woche hatte man die Möglichkeit, zu dem Thema – und auch
darüber hinaus – eine Frage an jemanden zu stellen, der schon ein bisschen Erfahrung
hatte.
Für mich war es so, als wären ganz viele Puzzleteile auf einmal zusammen gekommen und
in einer Technik vereint. Das Klopfen blieb und bleibt dabei das Wichtigste.
Darüber hinaus konnte ich auch Elemente von anderen Techniken einbauen, mit denen ich
gute Erfahrungen gemacht hatte, wie z.B. Familienstellen, NLP, The Journey, um nur
einige zu nennen. Das sage ich auch immer den Leuten, die ich ausbilde: ihr könnt so viel
von dem, was ihr schon könnt, mit in MR einbauen, dass es eine Bereicherung für beide
Richtungen ist.
Mein - zugegebener Maßen noch bescheidenes - Wissen über Quantenphysik fand auf
einmal eine Anwendung und in dem „Feld“ oder der „Matrix“, das bis dahin nur Theorie
war, war ich auf einmal bewusst täglich unterwegs.
Für diejenigen, die Karl Dawson nicht kennen:
Karl Dawson ist einer der 29 EFT-Master die Gary Craig weltweit ausgebildet hat und
kennt sich daher bestens mit EFT aus. Gleichzeitig folgt er immer wieder seiner
Intuition – wie jeder weiß, der ihn schon hat arbeiten sehen - und so entstand auch
Matrix Reimprinting.
Es entwickelte sich aus der Praxis. In einem Seminar in Australien hatte er eine
Klienten die ihm sagte, dass sie sich selbst als Kind so klar sehen könnte, dass sie das
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Kind beklopfen könnte. Genau das machte sie dann unter Karls Ermunterung. Das
Problem, was vorher festhing, löste sich dann in Windeseile auf. Damit war ein
Grundstein für Matrix Reimprinting gelegt.
Erst später halfen theoretische Erkenntnisse zu verstehen, warum das Ganze
funktioniert. MR ist so etwas wie einer Weiterentwicklung oder Modifizierung von EFT.
Da es sich aber doch in vielen Dingen von EFT unterscheidet musste ein neuer Name
her.
Auch wenn der offizielle Entwickler Karl Dawson ist, muss ich immer wieder über die
Aussage einer meiner Kursteilnehmerinnen schmunzeln, die inzwischen auch Matrix
Reimprinting in ihrer Praxis nutzt. Sie schrieb mir: „Ich mache großartige Erfahrungen
mit Matrix und knie täglich nieder vor Dankbarkeit für dieses Instrument. Diese
Technik kommt – für mein Empfinden – direkt aus dem Himmel. So segensreich sind die
Erlebnisse damit!“ Vermutlich hätte ich das nie so geschrieben, aber im Kern spiegeln
diese Sätze mein Empfinden und meine Erfahrungen mit Matrix Reimprinting genau
wider. MR kommt aus dem Himmel.
M.T.: Es ist faszinierend, wie man manchmal darauf kommt, etwas zu verändern. Da war
die Idee von der Klienten und Karl sagte: mach das doch einfach. Sie haben es gemacht.
Quasi erst die Praxis und hinterher die Theorie entwickelt, warum es überhaupt
fasziniert. Das finde ich immer sehr spannend.
E.G.: Der 2. Baustein, der im Grunde sehr wichtig ist, war, dass er mit einem Klienten
aus dem Militär arbeitete, der eine starke Depression hatte. Da war es so, dass er mit
16 Jahren das Haus verlassen wollte und sein Vater ihn bat: kannst du nicht noch mal zu
mir kommen? Ich möchte mit dir reden! Er sagte, dass es nicht geht, weil die Jungs
schon draußen auf ihn warteten und sie eine Party feiern wollten. Er ging einfach und
ließ den Vater stehen.
Als er dann von seinem Abend zurückkam, fand er seinen Vater im Sessel im
Wohnzimmer sitzend mit dem letzten Willen vor sich, den er geschrieben hatte. Und er
war tot.
Das war für ihn natürlich ein Riesenschock, weil ihm klar wurde, dass sein Vater
vermutlich schon wusste, dass er stirbt, als er ihn gebeten hat, reinzukommen. Und er
hat das verweigert und das tat ihn im Nachhinein natürlich unheimlich leid. Karl klopfte
mit ihm normales EFT und überlegte, wie er ein Refraiming machen und dem einen neuen
Rahmen geben kann – was unglaublich schwierig ist.
Sie hatten die Idee, es einfach zu verändern, so dass er in seiner Vorstellung mit dem
Vater reden kann, bevor er ausgeht. Genau das haben sie gemacht. Dieser junge Mann
verabschiedete sich in Gedanken von seinem Vater und als letztes Bild sah er seinen
Vater, wie er am Fenster stand und ihm auf Wiedersehen winkte und er trotzdem noch
weggefahren ist.
Das war ein wow-Effekt für Karl, dass er etwas verändert hatte. Das Gespräch hatte es
nicht gegeben, aber wir haben es im Nachhinein gemacht. Danach ging es dem jungen
Mann um Längen besser und das Thema war für ihn durch.
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Das war die zweite Erfahrung wo er gesagt hat: ich kann etwas verändern und ich kann
dieses jüngere ich klopfen. Was geht hier eigentlich ab?
M.T.: Das ist wirklich spannend und manchmal fragt man sich, warum nicht schon vorher
jemand darauf gekommen ist. Wenn man das hört, dann klingt das so logisch, dass man
denkt: das hätte man schon eher machen können.
E.G.: Du sagst es! Ich sage deswegen auch, dass es total leicht ist. Im Grunde ist es so
offensichtlich und trotzdem ist vorher noch keiner darauf gekommen.
M.T.: Es heißt ja Matrix Reimprinting - was bedeutet Matrix im Zusammenhang mit
dieser Methode? Einige kennen vielleicht den Film „Matrix“. Wie stellen wir uns das hier
vor?
E.G: Statt Matrix könnte man auch Feld sagen, aber Karl hat das Wort Feld nicht
genommen, weil er begeisterter Fußballfan ist. Manchmal gibt es ganz banale
Erklärungen.
Die Matrix verstehen wir als ein universelles Feld, in dem alles miteinander verbunden
ist. In ihr gibt es keine Zeit oder vielleicht sollte ich besser sagen: jede Zeit.
Wir sind auch nicht an Orte begrenzt und uns steht ein unerschöpflicher Raum an
Möglichkeiten offen. Das universelle Feld beinhaltet jede Menge kleinere Felder, z.B.
kulturelle Felder, Familienfelder und schließlich das persönliche Feld. Letzteres ist für
Matrix Reimprinting besonders wichtig, denn hier arbeiten wir. Wir arbeiten in diesem
persönlichen Feld außerhalb des physischen Körpers. Das ist ganz, ganz wichtig. Wir
holen die negativen Emotionen nicht mehr in den Körper hinein. Die positiven hinterher
schon. Das Feld, die Matrix ist ein riesengroßes Gebiet und wer sich darüber
informieren möchte, der kann Bücher von Rupert Sheldrake lesen. Ein gutes Buch, das
Spiritualität und Wissenschaft in Einklang bringt, ist von Greg Braden „Im Einklang mit
der göttlichen Matrix“.
Die Erkenntnis, dass wir im Feld arbeiten, ist absolut entscheidend in MR.
Wir sind davon überzeugt, dass unsere Erinnerungen nicht in unserem Gehirn oder
unseren Zellen gespeichert sind, sondern auf einer energetischen Ebene im Feld. Auch
dazu kann ich ein Buch empfehlen von Bruce Lipton – Intelligente Zellen. Inzwischen
gibt es das auch als DVD und auch kostenlos im Internet. Es ist eine faszinierende DVD,
die zum Umdenken einlädt.
M.T.: Auf YouTube findet man von ihm auch ganz viele Videos.
E.G.: Rupert Sheldrake sagt, dass unsere Erinnerung genauso wenig in unserem Gehirn
ist, wie in einem Fernseher die Bilder sind, die die Fernsehanstalt dort hinschickt. Sie
können Ihren Fernseher hundertmal aufschrauben und werden dort niemals Thomas
Gottschalk, die Mickey Maus oder ihren Lieblings Tatort Kommissar finden. Der
Fernseher ist lediglich der Empfänger! Genauso sind wir die Empfänger für die
Informationen aus dem Feld. Roger Callahan, auf den ja die ganzen Klopftherapien
zurückgehen erklärte ja auch schon, dass eine Störung in diesem Feld die Wurzel für
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eine negative Emotion sei.
Und man kann das nicht oft genug wiederholen: die energetische Psychologie
funktioniert so schnell, weil wir nicht an der Hardware, sondern an der Software
arbeiten. Uns interessieren das kognitive System, die alten Erfahrungen, das Gehirn
oder Nervensystem nur am Rande. Entscheidend ist die Energie und was in unserem Feld
passiert ist. Ich gucke gerne viel über meinen Tellerrand hinaus und lese bei guten
Therapeuten nach, was sie zu Energie und Neuronen zu sagen haben. Ich finde das sehr
spannend.
Peter Levine, der durch die Technik Somatic Experiencing bekannt wurde und den einige
bestimmt kennen, schreibt zum Thema Trauma und Energie: „Traumasymptome
entstehen nicht durch das traumatische Erlebnis, sondern durch die erstarrte Energie,
die nach dem Abklingen des traumatischen Erlebnisses nicht aufgelöst worden sind. (S.
28/29)
Diese Aufzulösen oder besser gesagt zu transformieren ist das Ziel von Matrix
Reimprinting.
M.T.: Okay, also könnte man sagen, das Feld / die Matrix ist etwas, was nicht in unserem
Körper, sondern außerhalb von uns ist. Da gibt es keine bestimmte Zeit, sondern heute,
morgen und gestern – es ist alles da. Und auch alle möglichen Varianten, die wir im Leben
gehen können. Wenn das Telefon klingelt, dann kann ich entscheiden: gehe ich ran oder
gehe ich nicht ran. Wenn ich rangehe, dann gibt es unzählige Varianten, wer es sein
kann, was wir besprechen können, usw. Und all diese unzähligen Möglichkeiten sind in
diesem Feld. Und wir haben Zugriff auf das Feld.
E.G.: Absolut! Wir haben nicht nur Zugriff, sondern wir können es auch noch
beeinflussen, bzw. wir beeinflussen den Weg, den wir gehen wollen und der unsere
Realität wird.
M.T.: Kannst Du dazu mal ein Beispiel nennen. Wie kann man sich das vorstellen?
Beispiele machen das noch mal plakativer und verständlicher.
E.G.: Absolut. Ich hatte einen Klienten mit massiven Problemen, sich von der Mutter
abzugrenzen. Er traute sich nicht „nein“ zu ihren Wünschen zu sagen (er ist Mitte 30)
und wollte nicht mehr immer ihren Kram regeln. Er fühlte sich immer total
verantwortlich für sie und hatte Angst, die Verantwortung abzugeben, auch wenn es ihm
lästig war und sie es als selbstverständlich angenommen hat.
Warum?
Er hatte Angst seine Mutter zu verlieren.
Ich hätte natürlich ganz normal diese Angst wegklopfen können, aber bei MR mache ich
das anders. Ich nutze dieses Gefühl, um an den Ursprung der Angst zu kommen. Wir
gehen davon aus, dass (fast) jedes Gefühl einen Ursprung in der Vergangenheit hat.
Während ich seine Handpunkte beklopfte fragte ich ihn, wo er diese Angst im Körper
spürt, welche Farbe und Form sie hat, ob sie mit einem Geruch oder Geräusch
verbunden ist und wann er sie zum ersten Mal gespürt hat. Ich frage nach einer Zahl, er
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soll sie einfach kommen lassen und fast immer kommt den Klienten plötzlich eine Zahl in
den Sinn. Sie sagen dann z.B. „3, aber ich habe keine Ahnung, warum.“
Er sagt mit 11. Ich frage dann üblicherweise in welcher Umgebung er sein „jüngeres Ich“
sieht. Ob er beschreiben kann, wie es aussieht, was noch in dem Bild ist. In der Regel
kommen die Erinnerungen langsam hoch und er hat ein Bild vor sich.
Es ist wichtig, dass das Bild nicht innen ist. In der Praxis habe ich ein großes Bild
hängen und sage den Klienten: stell dir vor, dass das dein Bild ist. Man kann sich auch
eine Leinwand vorstellen. Es ist wichtig, dass es außerhalb ist.
In dieses Bild bitte ich den Klienten nun einzusteigen, ohne sich damit zu assoziieren. Er
hat ein Bild vor sich, in dem er als heutiger Mensch und sein jüngeres ich zu sehen sind.
Der Ältere erklärt dem Jüngeren, dass er aus der Zukunft ist und da ist, um ihm zu
helfen. Dazu wird er ein paar Punkte an ihm beklopfen und ihn fragen, wie er sich fühlt.
In meinem Beispiel war der Junge im Treppenhaus und zornig auf Mama, weil sie ihn mit
ihren Problemen nicht in Ruhe lässt! Während ich meinen Klienten klopfe, klopft dieser
in seiner Vorstellung den 11-jährigen Jungen mit dem Behandlungssatz: „Du bist
zornig...“ Wichtig ist hier das „Du“. So bleibt der Klient, der mir gegenübersitzt
dissoziiert. Wie ich am Anfang erwähnte: er braucht nicht mehr in die Gefühle herein zu
gehen. Seine Aufgabe ist es, das jüngere Ich zu beklopfen, für es da zu sein und
Lösungen zu finden.
In dem Beispiel haben wir den Zorn weggeklopft, der dann direkt durch eine Wut
ersetzt wurde. Der kleine Junge hatte den Impuls diese Wut einmal rauszuschreien. Das
hätte er sich früher nie getraut, aber jetzt, wo ihm der Große die Erlaubnis dazu
gegeben hat, schrie er sich die Lunge aus dem Leib! Der Klient blieb bei ihm, machte ihm
Mut alles loszulassen und klopfte ihn nur, wenn nötig. Als Therapeut klopfe ich den
Klienten während dieser Zeit nur an der Hand. Man muss dem Klienten ganz viel Raum
geben. Ich weiß oft gar nicht, was passiert. Sie sind in einem so tiefen, inneren Prozess,
haben in der Regel die Augen geschlossen und ich klopfe sie an der Hand, um sie nicht zu
stören – aber trotzdem das Signal zu geben: ich bin da. Und ich gebe nach wie vor
Impulse an das Energiesystem.
Nachdem der kleine Junge die Wut, den Zorn und was sonst noch für Gefühle kamen
ganz rausgelassen hatte, sprach er mit seiner Mutter. Von diesem Gespräch habe ich
nichts mitbekommen, da es im Kopf des Klienten stattfindet und wir ihm den Raum dafür
geben. Wichtig ist, dass er sich am Ende gut fühlt. Und das hat der kleine Junge. Er
ließ seine Mutter stehen, in dem Wissen, dass sie es alleine schaffen würde und dass er
nicht länger der „Vater“ im Haus sein müsse. Er ging voller Leichtigkeit mit einem
Freund ins Feld und sammelte Holz. Dieses letzte Bild imprinten wir dann.
Imprinten heißt: wir schicken das Bild mit allen Sinneseindrücken und allen Emotionen
erst einmal an unser Gehirn und zu den Neuronen, sagen, dass sie sich damit verbinden
sollen, dann an alle übrigen Zellen und schließlich über unser Herz in die Matrix.
Dadurch verstärken wir die positive Energie noch einmal.
Das ist ganz wichtig, denn das Herz ist das einzige Organ, was 360° in alle Richtungen
kugelförmig in das ganze Universum ausstrahlt. Messbar. Das Herz ist quasi unsere
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direkte Verbindung in die Matrix. Wenn wir das Bild zum Abschluss noch mal ins Herz
nehmen und ins ganze Universum ausschicken, verstärken wir die positive Energie noch
einmal. Und wir gehen davon aus, dass – wenn wir Dinge ins Universum ausschicken - das
Gleiche verstärkt zurückbekommen.
Das hat er auch gemacht und das ist auch die Hausaufgabe, dieses Bild in den nächsten
4 Wochen täglich zu imprinten, um diese positive Energie stärker zu machen. Dann
kommt es häufig vor, dass die Klienten – anschließend an eine Sitzung - auch in der
Realität noch etwas tun.
Nach dieser Arbeit ist der Klient dann auch in Realität zu seiner Mutter gegangen und
hatte ein tolles Mutter-Sohn Gespräch unter Erwachsenen. Es war nicht mehr MutterSohn, der der Vater sein sollte, sondern es war eine gleichwertige Position.
Wer dazu noch mehr lesen möchte kann das bei mir auf der Webseite unter dem Punkt
„Erfahrungen“ und dann „Axel“ anklicken. Da hat er das noch genauer beschrieben.
M.T.: wow, das muss ja toll sein, wenn man Mitte 30 ist und vielleicht das erste Mal das
Gefühl hat, mit seiner Mutter auf Augenhöhe reden zu können. Und nicht kleiner Junge
und Übermutter.
E.G.: Er war völlig begeistert und es hatte sich wirklich was gelöst. Das Bild war die
Voraussetzung dafür, dass das gute Gespräch möglich war. Er hat sein Bild vor dem
Gespräch mit seiner Mutter noch ein bisschen nachgespielt, ist in den Wald gegangen,
hat das Haus von oben gesehen und sein Bild imprintet – hat das ganz, ganz lebendig
gemacht und ist dann erst in das Gespräch hinein gegangen.
M.T.: Er hat dann diese positive Energie, die er einerseits aus diesem Bild gezogen hat,
in die Matrix / sein Feld abgegeben und dadurch noch einmal gestärkt.
E.G.: Vermutlich eben auch in das Familienfeld! Das persönliche Feld hängt natürlich
immer mit dem Familienfeld zusammen. Dadurch passiert oft bei unseren Angehörigen
auch ganz, ganz viel, obwohl wir gar nicht mit der Mutter gearbeitet haben.
M.T.: Das ist das immer ein „Beweis“ dafür, dass es wirklich etwas am Feld ist. Wenn
man mit demjenigen nicht direkt gearbeitet hat, dann ist es ja komisch, dass er auf
einmal anders reagiert.
E.G.: ganz häufig ist es auch so, dass Leute – nach 10, 20 Jahren absoluter Funkstille Anrufe von Menschen bekommen, weil wir mit denen im Bild gearbeitet haben. Das ist
völlig verrückt.
M.T.: Du hast ja das Beispiel genannt, wie das in der Matrix funktioniert. Wie würdest
Du den Unterschied zwischen Matrix Reimprinting und klassischem EFT auch nach
diesem Beispiel beschreiben. Gibt es einen Hauptunterschied?
E.G.: Ein Hauptunterschied ist, dass unser eigentlicher Klient das „jüngere Ich“ ist und
nicht der, der uns gegenüber sitzt. Diese jüngere ich nennen wir das ECHO. ECHO steht
für Energetic Consciousness Hologramm. Das heißt soviel wie Energetisches
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Bewusstseinshologramm. Wir können uns über unsere Sinneseindrücke und Emotionen
auf unsere ECHOs einschwingen und mit Ihnen kommunizieren. Wenn wir mit ihnen
arbeiten, arbeiten wir sozusagen ohne Umwege (es gibt keine Umwege mehr über den
physischen Körper und die ganzen neugebildeten Glaubenssätze und Filter, die wir bis
dahin entwickelt haben), sondern direkt da, wo etwas passiert ist und Glaubenssätze
gebildet wurden.
M.T.: Direkt an der Quelle sozusagen.
E.G.: Ja. Darüber hinaus können wir auch Mitbeteiligte klopfen. In diesem Fall hätten
wir, wenn es nötig gewesen wäre, die Mutter klopfen können. Häufig geht es besonders
kleinen Kindern nur dann besser, wenn es ihren Eltern gut geht. Manchmal müssen wir
auch bereits verstorbene Großeltern oder Geschwister klopfen. Man bittet sie ins Bild,
stellt sich vor (ich bin dein Enkel und komme aus der Zukunft, um dir zu helfen) und
fragt, ob man an ihnen klopfen darf.
In der Regel stimmen die im Bild zu und es kommt zu ganz erstaunlichen Erkenntnissen.
Klassisch ist die Erkenntnis, dass ein Elternteil total überfordert war oder selbst etwas
Schlimmes in seiner Kindheit erlebt hat. Da merkt und fühlt ein ECHO auf einmal, dass
es nicht an ihm selbst lag, dass es nicht genug geliebt wurde oder dass es missbraucht
wurde, sondern an den Umständen, die die Mutter oder den Vater so handeln ließen.
Vielleicht hat der jüngere Anteil den Eltern schon verziehen, aber der jüngere hat es
noch nicht getan. Und wenn das an der Quelle bearbeitet wird, dann ist das ein ganz
anderes Ding und viel, viel tiefer, als wenn es über den Verstand geht.
M.T.: das merkt man ja oftmals, dass man etwas theoretisch weiß oder eine Erkenntnis
hat, etwas verstanden hat, aber das Gefühl fehlt. Und so lange das Gefühl fehlt, nützt
einem das theoretische Wissen nichts. Im Gegenteil. Manchmal finde ich es sogar noch
schlimmer, wenn man weiß: das ist eigentlich gut, aber es fühlt sich überhaupt nicht so
an.
E.G.: Genau. Und wenn den ECHOs das bewusst wird, kann schon ganz viel Heilung
geschehen. Noch besser ist es, wenn diese verletzten Eltern-ECHOs beklopft werden
und auf diese Weise die Familienmatrix gereinigt werden.
Manchmal trägt ein Zweig einer Familie auch über Generationen ein Muster mit sich.
Zum Beispiel, leider häufig: alle Frauen in einer Familie wurden missbraucht. Wenn es
sich wirklich um das gleiche Muster oder den gleichen Glaubenssatz handelt, können wir
alle Frauen einladen, gemeinsam zu klopfen. Ein möglicher Satz wäre: Obwohl wir alle
dieses unermessliche Leid in uns tragen, weil wir missbraucht wurden, lieben und
akzeptieren wir uns so, wie wir sind.
Es ist erstaunlich, wie schnell solche Gefühle kollabieren können und sich in Freude
transformieren. Freude, dass es endlich vorbei ist und dass eine Frau der Familie das
Muster schließlich für alle auflösen konnte.
M.T.: Und ja auch für die nachfolgenden Generationen, wenn jemand das Muster
durchbricht und auflöst.
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E.G.: Das ist ein Riesenprozess im Familienfeld und das muss das weitere Kind dann
vielleicht nicht mehr erleben.
Auch können wir uns – im Unterschied zum klassischen EFT- Hilfe in das Bild holen. Das
ECHO darf sagen, was es braucht, damit es ihm besser geht. Hier gibt es keine Grenzen.
Es kann ein altes Kuscheltier sein, den Hund, den man sich immer gewünscht, aber nie
bekommen hat, Pipi Langstrumpf oder ein Engel. Wichtig ist, was das ECHO damit
verbindet und welche Energie es damit in das Bild holt. Manchmal holt man eine
Ressource ins Bild und merkt sofort, wie sich die Energie völlig verändert. Das kann eine
Wende einleiten oder das Tüpfelchen auf dem I sein. Es ist eine wunderbare Ressource,
die für den Klienten absolut spürbar ist. Und kostenfrei!
M.T.: und man kann wirklich alles haben! Das ist auch etwas, was ich toll finde, dass man
wirklich alles nehmen kann und das ECHO weiß ja, was es braucht.
E.G.: Absolut! Nur das ECHO weiß das. Manchmal machen die Klienten den Fehler und
sagen: das will bestimmt das und das haben, man gibt das ins Bild und merkt, dass es das
doch nicht ist.
Wenn ich dann nachfrage, ob das ECHO befragt wurde oder man sich das selber
überlegt hat, dann kommt oft, dass vergessen wurde, das ECHO zu fragen... Das ECHO
kommt dann mit etwas ganz anderem.
Vielleicht kann man es so ganz gut erklären: EFT ist wie Kino, Matrix Reimprinting wie
Theater.
Nach einer EFT Sitzung sind wir in der Lage einen Film zu sehen, ohne noch
irgendwelche negativen Emotionen zu spüren.
Bei Matrix dürfen wir darüber hinaus noch die Schauspieler und Requisiten verändern.
Wir sind sehr viel freier.
M.T.: Wir sind also auch mit der Regisseur.
E.G.: Genau. Wir sind der Regisseur für unser eigenes Leben. So sehe ich das.
M.T.: Du hast gesagt, wir können etwas verändern. Was meinst Du genau mit verändern?
E.G.: Das ist ein spannendes Thema und führt häufig zu Irritationen. Daher bin ich froh,
dass du fragst.
Viele Techniken - wie auch traditionelles EFT - arbeiten damit, alte Erinnerungen
loszulassen und die emotionale Programmierung zu löschen. Die traumatischen Bilder
verblassen, sind aber immer noch vorhanden.
Bei Matrix Reimprinting ersetzen wir diese alten Bilder sozusagen durch neue,
positivere. Dabei soll keinesfalls vorgegaukelt werden, ein Ereignis wäre nicht
geschehen. Es ist vielmehr so, als erschaffen wir uns eine andere Vergangenheit und
machen die wichtiger als die, die es gegeben hat, und laden sie mit ganz viel positiver
Energie auf.
Was ist denn überhaupt „Vergangenheit“? Sie ist subjektiv und doch nichts anderes, als
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eine Reihe von Erinnerungen, die wir durch unsere eigene Wahrnehmung gefiltert haben.
Inzwischen weiß man, dass jedes Mal, wenn wir an etwas denken, es ganz automatisch
verändern. Die Neurowissenschaftler nennen das die Neuroplaszidität des Gehirns.
Selbst im Gehirn ist nichts so fest verbunden, dass es nicht aufgehoben werden könnte.
Wir verändern unsere Erinnerung, verleugnen sie aber nicht.
Ich finde Clemens Kuby hat das einmal sehr schön erklärt: Er sagt, dass das
materialistische Weltbild immer noch von einer objektiven Wahrheit ausgeht, die es
aber gar nicht gibt! Was uns interessiert ist die „Wirklichkeit“, nämlich das, was auf
unseren Köper wirkt!
Dabei ist es völlig egal, ob sie angeblich wahr ist, oder nicht. Wenn wir zum Beispiel ins
Kino gehen und dort einen gut gemachten Film sehen, kann er uns zu Tränen rühren. Wir
wissen genau, dass es nur eine Geschichte ist und dennoch zeigen wir körperliche
Reaktionen. So wie ein guter Film unseren Körper beeinflusst, kann auch ein gut
entwickeltes Matrix Bild wahre Wunder wirken.
M.T.: Ich denke, das kennen die Zuhörer auch, dass man von einem Film so mitgenommen
wird, dass man reagiert, obwohl man weiß, dass es nicht „mein Film“ ist und ich den nur
gucke.
E.G.: Genau. Und der Schauspieler ist nicht gestorben und lebt immer noch, aber
trotzdem weinen wir mit seinem Tod mit.
Ich hatte eine Klientin – daran kann man das gut erklären - die von ihren Eltern immer
zu spät vom Internat abgeholt wurde. Alle Kinder waren schon weg und nur sie saß noch
alleine in einer Fensternische.
Wir klopften eine ganze Bandbreite von negativen Gefühlen beim 14-jährigen ECHO. Sie
war enttäuscht, sauer, wütend, traurig und hilflos. Sie fühlte sich wertlos und dachte,
dass alles andere für ihre Eltern wichtiger sei. Die damalige Direktorin hatte ihre
Eltern sogar in der Realität zur Rechenschaft gezogen, aber das brachte nicht wirklich
etwas.
Ich fragte das ECHO, ob wir die Eltern beklopfen sollten. Das wollte sie aber nicht, weil
es sowieso nichts brächte. Für den Moment war es wichtiger irgendwie selbständig zu
sein und eben nicht mehr abhängig von den Eltern. Die 14-jährige wollte, dass ihre
bereits viel ältere Version, also das heutige Ich, sie abholte. Die Klientin fragte mich,
ob das geht und ich sagte: natürlich. In der Matrix gibt es keine Grenzen!
Die Lösung war genau das Richtige. Beide stiegen völlig erleichtert und froh &
aufgedreht in das Auto ein und fühlten sich völlig frei!!
Wir haben in keiner Weise negiert, was damals geschah. Die Eltern waren einfach nicht
da, aber wir haben uns erlaubt eine zweite Wirklichkeit zu erschaffen!
Dieses gute Bild wird dann wiederholt, am besten über 4 Wochen imprinten.
Meistens ist es dann so, dass - wenn man die Klienten nach der alten Erinnerung fragtsich das neue Bild in den Vordergrund schiebt. Sie wissen noch, was wirklich geschehen
ist, aber es spielt überhaupt keine Rolle mehr. So als hätten sie aus einem Luftballon die
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Luft rausgelassen. Es ist nur noch die Hülle da und auch sie verblasst immer mehr.
Hingegen das neue Bild kommt direkt ins Gedächtnis und bringt Freude und Freiheit ins
Feld und damit in den Alltag!
M.T.: Es ist ein bisschen die Pipi Langstrumpf-Manier: ich mache mir das Leben so, wie
es mir gefällt.
E.G.: Ja, genau so! Wir sind die Schöpfer unseres Lebens – und das ganz, ganz konkret.
Indem ich mir diese neue Vergangenheit erschaffe, verändert sich auch das jetzt und
die Zukunft.
M.T.: Eigentlich ganz logisch, wenn du das so sagst. MR hat viele Aspekte – gibt es
etwas, was dich ganz besonders fasziniert?
E.G.: Es ist so schön leicht. Abgesehen davon, dass der Klient nicht leiden muss - dass
wirklich alle Lösungen vom Klienten bzw. von dem ECHO kommen und ich als Therapeutin
lediglich den Rahmen biete und eine gewisse Grundsicherheit.
Je entspannter ich bin, desto mehr kommt das Ganze ins Fließen.
In dem Moment, wo wir aufhören etwas zu wollen für uns oder den Klienten, entfalten
sich die Lösungen wie von selber.
Der Klient ist meist so tief in dem Geschehen drin, dass auch er vergisst zu „denken“. Er
braucht ja auch nicht wirklich zu denken, da auch er die Antworten vom ECHO bekommt.
Wenn man das Grundsystem erst einmal verinnerlicht hat, kann man völlig spielerisch
damit umgehen. Jede Sitzung ist anders und völlig neu, weil jeder Mensch eine so
individuelle Geschichte mitbringt und auch die Lösungen mich immer wieder überraschen
und ich glaube, dass will nach über 2.000 Matrix Sitzungen was heißen.
M.T.: Das stimmt. Ich finde es schön, dass man nichts vorgeben muss, weil wir ja
sowieso nur mutmaßen können, was es sein könnte. Natürlich spielt die Erfahrung mit
rein, aber ich bin ja nicht der Klient oder das ECHO und weiß nicht, was er erlebt hat.
Und schon gar nicht, was er braucht. Da liegt es eigentlich nah, zu fragen und das zu
nehmen, was auf den Tisch kommt. Eigentlich überraschend einfach und toll, dass es so
super funktioniert.
Gibt es Themen, die man mit MR außergewöhnlich gut bearbeiten kann?
E.G.: Das ist schwer zu sagen. Phobien gehen meist ganz einfach und Ängste sind
meistens auch leicht. Matrix Reimprinting sind theoretisch keine Grenzen gesetzt. Wir
arbeiten mit akuten emotionalen Problemen, chronischen Krankheiten, Allergien oder
auch mit Glaubenssätzen, die das Leben behindern. Wenn ich z.B. der Überzeugung bin,
nichts wert zu sein, kann ich unmöglich eine erfolgreiche Praxis haben. Mit MR würde
ich schauen, wo der Ursprung liegt und mit ihr ein neues Bild erschaffen, in dem sie ich
total wertvoll fühlt.
Ich würde in so einem Fall damit anfangen sie zu beklopfen, während sie den
Glaubenssatz ausspricht. Dabei frage ich den Klienten, ob er mit einer Emotion, Farbe
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oder sonstige Sinneseindrücke verbunden ist. Die Eindrücke und Emotionen führen uns
dann wieder zu einem Ereignis, in dem er oder sie sich wertlos gefühlt haben.
Häufig hätten die Klienten das Ereignis nie mit ihrer heutigen Situation in Verbindung
gebracht oder sich überhaupt daran erinnert. Was heute vielleicht nichtig klingt, war
damals ein riesen Ding. Man hat sich vermutlich hilflos oder ausgeliefert gefühlt. Wenn
ich noch sehr klein bin, sprich so bis 6 Jahre, kann ich mich sehr schnell sehr hilflos
fühlen.
Ich hatte eine Klienten, die mit einer massiven Unsicherheit zu mir kam und es ging um
einen Auftritt. Wir kamen zu einem ECHO, dass 4 oder 5 Jahre alt war. Die Mutter
hatte gerade ein kleines Geschwisterchen bekommen und kam mit der Schwester aus
dem Krankenhaus nach Hause. Das kleine Mädchen, das ECHO, musste bei der Nachbarin
zu Ende frühstücken, bevor sie zur Mutter und dem Baby durfte. Und das war das
Drama, was zu einer Unsicherheit führte, ob sie n och geliebt werden würde.
M.T.: Daran würde man sich gar nicht erinnern. Gerade wenn man etwas hat, was einem
im Leben einschränkt, dann sucht man nach großen Dramen und schlimmen,
einschneidenden Erlebnissen. Mit normalem nachdenken kommt man nicht auf so eine
„Kleinigkeit“.
E.G.: Genau. Und das ist immer wieder das Tolle. Deswegen sage ich: Die Antwort
kriegen wir nicht über den Intellekt. Aber in dem Moment, wo ich anfange zu klopfen,
die Leute die Augen schließen und ich nach den Sinneseindrücken frage, ist da so, als
würden wir das Unterbewusstsein anzapfen können. Das ist ganz toll.
In einem anderen Fall, kam eine Klientin zu mir, die immer schlechter essen konnte, weil
sei Probleme mit dem Schlucken hatte. Sie brauchte sehr lange zum Essen und hat sich
nicht mehr getraut, mit Kollegen essen zu gehen. Mit 5/6 hatte sie sich an einer Gräte
verschluckt und daran hatte sie sich vorher auch erinnert. Die Eltern hatten das als gar
nicht so tragisch in Erinnerung, weil der Vater Arzt war und der Kleinen schnell helfen
konnte. Für das junge Mädchen war dieses Erlebnis mit Todesangst verbunden.
Irgendwo war gespeichert: essen = sterben.
Erst als der Zwischenfall mit der Gräte und drei weitere Situationen transformiert
worden waren, konnte sie wieder entspannt essen - sogar Fisch.
M.T.: ich finde es immer wieder beeindruckend, wie das funktioniert und wie man über
Umwege an die Ereignisse bzw. den Ursprung rankommt.
Mit klassischem EFT bracht man erst mal ein Problem, das man klopfen kann. Dann löst
man „Probleme“ aus der Vergangenheit oder Gegenwart, damit man sich besser fühlt.
Geht man bei MR auch immer so vor oder gibt es auch andere
Anwendungsmöglichkeiten?
E.G.: Das ist eine sehr gute Frage, weil ich ja anfangs erwähnte, dass die Matrix zeitlos
ist bzw. alle Zeiten beinhaltet. Wir arbeiten tatsächlich auch mit der Zukunft.
Es gibt zwei Arten mit der Zukunft zu arbeiten.
Zum Einen: ich behandele eine Situation, von der ich weiß, dass sie in der Zukunft
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@Klopf-Kongress Interview Eva Gerigk
eintreten wird.
Das kann eine Rede, eine Operation, eine Geburt, eine Prüfung oder ähnliches sein.
Oder ich erschaffe mir die Zukunft, die ich haben will.
Die erste Möglichkeit ist recht einfach. Ich stelle mir selbst vor, wie und wo ich in der
zukünftigen, belastenden Situation sein werde – vor dem Rednerpult oder im
Narkoseraum.
Dann gehe ich zu meinem zukünftigen ich in der vermutlich belastenden Situation. Ich
sage ihr, dass ich aus der Vergangenheit komme, um ihr zu helfen. Sie kennt ja bereits
das klopfen und lässt sich darauf ein. Wir klopfen, dann alle negativen Emotionen weg,
die das Zukunfts-ECHO hat. Meistens kommen wir dann wieder zu einer alten Situation,
die die zukünftige Angst hervorruft.
Jemand hat zum Beispiel eine große Präsentation zu geben. Im Inneren ist da noch
dieses Kind, das sich bei einem Vorspiel in der Grundschule in seinen eigenen Augen
furchtbar blamiert hatte. Es hatte keinen Ton herausbekommen, als es an der
Weihnachtsfeier in der Schule ein Gedicht aufsagen sollte.
Dieses junge ECHO beklopfen wir zuerst und alle ECHOs, die ähnliche Erlebnisse
hatten. Dann gehen wir wieder zu dem zukünftigen ECHO und fragen es erneut nach
seinen Emotionen. Die werden dann sehr viel geringer bzw. weg sein.
Dann haben die Leute auf einmal Spaß eine Präsentation zu halten, freuen sich darauf,
eine Prüfung abzulegen.
Das Schöne bei dieser Technik ist, dass wir die zukünftige Situation auch noch
beeinflussen dürfen. Wir spielen ja Theater! Häufig wünschen die Klienten sich
irgendetwas oder jemanden an ihrer Seite. In der Vorstellung werden dann Engel, ein
Buddha oder ein kleines Männchen ins Ohr mit in das Bild genommen.
Ich hatte eine junge Studentin, die in Hausschuhen in ihre Masterprüfung gehen wollte,
damit sie entspannt sei. Sie hat das dann nicht in Wirklichkeit so umgesetzt, aber als
sie in den Raum kam, hatte sie die Schuhe im Geiste an und ihr Helfer stand in einer
Ecke. Die Prüfung ist dann super gelaufen.
M.T.: Sie hat dann die positiven Gefühle in dem Moment noch einmal aktiviert und
hervorgerufen. Je mehr sie daran gedacht hat, je mehr hat sie sie verstärkt und war
schlussendlich entspannt. Wenn man entspannt ist, dann bekommt man eine Prüfung
natürlich auch besser hin, als wenn man angespannt, ängstlich und nervös ist.
E.G.: Absolut! Ich könnte noch viele Beispiele nennen, aber ich fürchte, das würde den
Rahmen sprengen. OPs lassen sich hervorragend vorbereiten. Ich kann es jedem raten –
auch wenn er MR noch nicht kennt, sondern nur das bisschen, was er aus diesem
Interview mitbekommen hat – es einfach auszuprobieren, sich in der Zukunft zu klopfen.
Ich habe damit wunderbare Erfahrungen machen können.
Ganz toll ist es auch, eine Geburt vorzubereiten. Es gibt ein Geburts-Matrix
Reimprinting – das ist noch mal ein eigenes Protokoll.
Überhaupt ist alles rund um die Geburt noch ein großes Thema für sich. Sharon King, die
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@Klopf-Kongress Interview Eva Gerigk
von Anfang an bei der Entwicklung von Matrix Reimprintng mit dabei war, hat dafür ein
eigenes Protokoll entwickelt. Ich lade sie einmal im Jahr ein, hier ein Seminar zu geben,
das ich dann übersetze. Sie war gerade zum Thema Farben in der Matrix hier und im
nächsten Jahr wird es vermutlich wieder um die Geburt oder die eigene Lebensaufgabe
gehen.
Soweit also zu der einen Möglichkeit mit der Zukunft zu arbeiten. Die andere ist in der
Regel etwas aufwendiger.
Hier schauen wir nach einem Glaubenssatz, der uns besonders bremst oder belastet,
z.B. ich bin wertlos.
Wie hoch auf der Skala von 0-100 % glaubst du denn, dass du wertlos bist?
Dann sagt sie z.B. 80%. Wir gucken, welches alte Ereignis zu diesem Glaubenssatz
geführt hat, klopfen das, verändern den Glaubenssatz und fragen dann wieder: wie ist
dieser Glaubenssatz jetzt, dass du dich wertvoll fühlst? Der ist dann meist 10-20%
weniger – kann aber auch mal 3% weniger sein. Das heißt nicht, dass man schlecht
gearbeitet hat, sondern es sind unterschiedlich dicke Zwiebelschalen. Diese Ereignisse
muss man dann abarbeiten – das können bis zu 20 Ereignisse sein – und diese neuen
Bilder kreieren.
Das mache ich gerne in unseren Urlaubsseminaren, weil man dann die Zeit dafür hat.
Sowohl in der Partnerarbeit, als auch an die Glaubenssätze zu gehen, die einen
ausbremsen und belasten.
0 wäre ideal, aber es geht auch, wenn ich bei 10-20% angelangt bin. Dann fängt die
Arbeit an, die richtig Spaß macht!
Dann bitte ich den Klienten, zu einem zukünftigen ECHO zu gehen, was sich absolut
wertvoll fühlt. Das gibt es ja in der Matrix schon.
Dann geht der Klient zu dem zukünftigen ECHO hin, fragt, wie es sich fühlt (gut) und
was das heutige ECHO braucht, um wirklich dahin zu kommen. Dann bekommt man in der
Regel ganz klare Anweisungen. Zum Beispiel: man soll den Weg nicht immer so steinig
sehen, du solltest Qi Gong und klopfen praktizieren, du brauchst Disziplin, du musst
täglich meditieren,…
Es gibt ganz wunderbare Anweisungen, das zu tun.
Leute, die das mit ihrem Herzen machen und das Bild nachher wirklich imprinten und
auch gewisse Dinge umsetzen – man darf sich nicht hinsetzen und nur das Bild imprinten!
Das ist, als wenn ich eine Reise plane. MR kann dafür sorgen, dass das Geld fließt, dass
der richtige Mensch als Begleitung kommt, aber ich muss mir ja trotzdem noch ein
Flugticket kaufen, den Koffer packen und in den Flieger einsteigen – haben tolle Erfolge.
Nur auf der Stelle sitzen und das Bild imprinten, reicht auch nicht.
M.T.: Aber alles, was einem im Weg steht, dass man nicht ins Tun kommt, kann man dann
ja auch gleich wieder bearbeiten und imprinten.
E.G.: Genau! Darum geht es! Ich hatte eine Klientin, die hat sich ein Bild vorgestellt, was
sie so schön fand, dass sie sich Wohnzeitschriften gekauft und alle Einzelheiten dieses
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@Klopf-Kongress Interview Eva Gerigk
Bildes auf eine Pappe aufgeklebt hat.
Später ist sie dann in genau so ein Bild, bzw. genau so eine Wohnung gekommen – was ihr
den Atem genommen hat.
M.T.: Das glaube ich, dass das ein Gänsehautmoment ist, wenn man feststellt, dass man
in der Collage ist, die man zu Hause gebastelt hat.
E.G.: Genau so war es. Da hat sich alles zum Guten gewendet. Sie hat ein neues Leben
und ist genau dahin gezogen, wo sie hin wollte.
M.T.: Diese Idee, das Zukunftsecho zu fragen, finde ich wirklich gut. Das ist ja für
dieses Gebiet der absolute Fachmann! Mehr Fachmann gibt es ja nicht, wenn man
jemanden fragt, der da ist – und zwar nicht irgendjemanden, sondern mich in der
Zukunft. Nach dem Motto: ich bin schon 3 Jahre weiter. Sag mir mal was ich machen
muss, damit ich in 3 Jahren wirklich da bin!
Ich kann mir vorstellen, dass es einem auch leichter fällt, diese Tipps anzunehmen.
E.G.: Absolut! Weil sei von keiner höheren Instanz oder irgendeinem blöden
Therapeuten kommen
M.T.: Von irgendwem, der es besser weiß.
E.G.: Sondern von einem selbst. Und dann sagen die: ja, da hast du eigentlich recht. Und
wenn ich dahin will, dann sollte ich mich hinsetzen und jeden Tag klopfen.
M.T.: Ich kann mir vorstellen, dass es eher motivierend ist, weil es aus einem selbst
kommt. Ich kenne wenig Leute, die es gerne haben, wenn jemand ihnen sagt: du musst
jetzt dies und du musst jetzt das machen…
Wenn ich mich aber selbst entscheide, ich will jetzt dies und das machen, dann mache
ich das tausendmal lieber, als wenn mir jemand sagt, ich müsste das tun.
Matrix Reimprinting kann ja schon ein sehr komplexer Vorgang sein, es kann
wahrscheinlich auch ganz einfach und simpel sein. Aber wenn man viele Leute mit
reinnimmt und viele Sachen bearbeitet, dann kann es schon ausführlicher werden.
Kann man das alleine machen oder brauche ich jemanden, der das mit mir zusammen
macht?
E.G.: Wenn es so komplex wird, wie du gerade gesagt hast, dann ist ein anderer Klopfer
oder Therapeut schon hilfreich. Wenn es eine nicht so komplexe Sitzung ist, auch dann
wird dir jeder Practitioner diese Frage anders beantworten. Der Entwickler von Matrix
Reimprinting Karl Dawson sagte mir einmal, dass er es überhaupt nicht gut kann. Er ist
auch nicht visuell veranlagt und sieht die Bilder nicht. Er hört und spürt die ECHOs
aber.
M.T.: Weil man das nicht von jemandem erwartet, der eine Methode entwickelt, die auf
das Visuelle großen Augenmerk legt.
E.G.: Man wird dann aber merken, dass das gar nicht so wichtig ist. Ich sehe meine
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@Klopf-Kongress Interview Eva Gerigk
ECHOS auch nicht so gut, aber ich höre und spüre sie ganz extrem.
Ich selbst kann in den meisten Fällen wunderbar alleine mit Matrix Reimprinting
arbeiten.
Für mich ist es dabei wichtig, schnell ganz aus dem Kopf auszusteigen und mich diesem
inneren Fluss zu überlassen. Ich bin immer wieder erstaunt, was meine ECHOs so zu
sagen haben. Manchmal stimmt es mit meinen Gedanken überein, manchmal kommt etwas
verblüffend anderes - wir müssen sie wirklich wie eigene Persönlichkeiten behandeln.
M.T.: Also immer daran zu denken, sich zurückzunehmen und in der Beobachterposition
zu bleiben, der Begleiter zu sein und zu wissen, dass das ECHO der Chef im Ring ist.
E.G.: Manchmal ist es auch so, dass ich sage, ich kann MR gut und wenn eine Freundin da
ist, die die Hand hält, dann reicht das und man selbst macht die Sitzung. Einfach um das
Gefühl zu haben, dass man nicht alleine ist.
M.T.: Ich hoffe, dass die Zuhörer neugierig geworden sind, wie man das macht, wie man
das anwendet und dass sie vielleicht schon Ideen haben, für welche Themen sie das
selber einsetzen können.
Ich finde es spannend, dass man es auch für Glaubenssätze nehmen kann. Ich bin im
ersten Moment nicht darauf gekommen, dass man auf den Glaubenssatz so eingeht, dass
man von da wieder zu körperlichen Empfindungen, schlussendlich zu Emotionen und
dadurch zum Ursprung des Themas kommt und dann mit MR daran arbeiten kann.
E.G.: Du kannst dadurch so unglaublich gezielt arbeiten. Du verlierst keine Zeit, indem
du viele andere Dinge klopfst, weil du dir vorher eine Liste gemacht hast: das sind all
die Ereignisse, die ich klopfen könnte – natürlich über den Intellekt. Oder langsames
EFT – da kommt es auch von unten.
Hier ist es so, dass es immer wieder aus dem Unterbewusstsein kommt und dass nur die
Erinnerungen kommen, die wirklich damit zu tun haben.
M.T.: Ganz zielgerichtet. Es kommt das hoch, was damit zu tun hat. Wenn man sich eine
Liste gemacht hat, dann ist es ja manchmal so, dass man nach dem ersten Punkt – wenn
man lange dafür braucht – vielleicht schon gar keine Lust mehr hat, weiterzumachen.
Oder man ist schon frustriert und genervt und hat das Gefühl, nie fertig zu werden.
Dann kann man das auch anders angehen.
E.G.: Das Verrückte ist, wenn du ein großes Ding geklopft hast, ist es häufig so, dass die
anderen Bilder mitprofitieren, dass das gar nicht mehr so stark ist. Vor allem, wenn man
wirklich das erste Mal, die Wurzel erwischt hat, dann ist es manchmal wie ein
Dominoeffekt, dass die anderen fast mitfallen, wenn ich viel kürzer reingehe.
Manchmal habe ich auch Joker – ECHOS.
Die gibt es nicht in der Literatur, das ist aus meiner Erfahrung entstanden. Das sind so
tolle ECHOS, denen es so gut geht, dass ich sie manchmal als Ressource in das andere
Bild mitnehmen kann.
Weil die das dann schon aufgelöst haben, bringen sie diese Auflösungsenergie mit in das
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@Klopf-Kongress Interview Eva Gerigk
Bild, und das kann viel schneller kollabieren, heilen, transformieren – wie auch immer du
es nennen möchtest.
M.T.: Das ist ja auch pfiffig!
E.G.: Das ist sehr spielerisch und ich liebe das, weil ich weiß, dass ich eine blühende
Fantasie habe. Damit kann ich meinen Klienten auch mal einen Vorschlag machen, wenn
sie nicht weiterkommen und das hilft dann auch, etwas aufzulösen.
M.T.: Das finde ich ein super Beispiel! Bei mir ist der Joker immer: stell dir jemanden
mit einem Zauberstab vor. Aber es ist natürlich noch viel schöner, wenn es ein Teil von
mir ist, der mir helfen kann. Und der den Prozess schon durchlaufen hat.
E.G.: Genau das ist das Wichtige! Der den Prozess schon durchlaufen hat! Der diese
negative Emotion schon transformiert hat und mit einer brillanten Lösung kommt –
vielleicht auch mit dem Zauberstab.
M.T.: Das ist richtig toll, dass der Teil schon weiß, was dem anderen noch bevorstehen
könnte oder zumindest, wie der Prozess funktioniert, dass es wirkt und welche tolle
Wirkung es hat.
Inzwischen gibt es zwei Bücher zu MR. Welches Buch empfiehlst du dem interessierten
Zuhörer?
E.G.: Ja, eines ist auf Deutsch zu bekommen und heißt Matrix Reimprinting. Zurzeit ist
es jedoch leider nur noch gebraucht erhältlich. Das andere ist es bisher noch nicht
übersetzt worden und Karl konnte mir auch keinen Zeitpunkt sagen, wann es in
Deutschland erscheinen wird.
Das erste Buch ist gut für die Grundlagen. Allerdings ist einiges schon wieder überholt,
weil Karl die Technik noch vereinfacht hat und jetzt den Schwerpunkt auf die
Glaubenssätze legt. Es ist aber nicht so verändert, dass es sich nicht mehr lohnt, das
Buch zu lesen!
Das ist das Thema des zweiten Buches mit dem Titel: Transform your beliefs,
transform you life. Auch da geht er natürlich auf die Grundtechnik ein, so dass man das
erste Buch vielleicht nicht unbedingt braucht. Ich denke auch für Menschen, die bisher
nur EFT machen, ist es interessant.
Ich kann jedem – ob er nun den Practitioner machen möchte oder nicht – nur empfehlen,
sich mit dieser Technik zu beschäftigen, da es auf jeden Fall den eigenen KlopfHorizont erweitern wird.
M.T.: Auf jeden Fall! Man kann das ja auch mit anderen Methoden verbinden. Ich habe
vor Kurzem mit jemandem mit der Timeline gearbeitet. Eine Situation war mir nicht so
klar und ich hatte den Eindruck, dass da noch etwas nicht stimmt, daher habe ich sie in
der Vorstellung an ihrem Vater klopfen lassen und plötzlich hat sich die Situation
verändert. Dann hatten wir beide den Eindruck, dass es rund und stimmig ist. Dann habe
ich mit der anderen Arbeit weitergemacht und es war gut.
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@Klopf-Kongress Interview Eva Gerigk
Das ist auch das Schöne an MR, dass man seine eigenen Ideen und die Methoden, die
man schon gelernt hat, mit einbringen kann. Das heißt dann nichts: ich habe jetzt etwas
Neues und alles, was ich vorher gelernt habe, taugt nichts mehr, sondern man kann viele
Sachen spielerisch mit einfließen lassen.
E.G.: Absolut! Das sehe ich genauso und ich mache immer wieder Mut, das einfach
auszuprobieren. Wer sagt uns denn, dass wir das genau so und so machen müssen?
Wir sind frei, im Interesse unserer Klienten – nur darum geht es, dass es denen besser
geht – die Mittel zu nutzen, die wir haben und ihnen anzubieten.
M.T.: Das waren wirklich viele Informationen und ich hoffe, in den Köpfen der Zuhörer
rattert es jetzt und es kommen Ideen auf, wofür man es anwenden kann, welche
Situationen man sich noch einmal angucken möchte, welche Glaubenssätze und Themen
noch rumspuken. Man findet ja immer was und manchmal braucht man gar nicht lange zu
suchen.
Wer jetzt mehr darüber erfahren und nicht unbedingt ein Buch lesen möchte, der fragt
sich vielleicht, ob es dazu auch Kurse gibt und ob es die dann auch auf Deutsch gibt?!
E.G.: Man kann sie auf Englisch machen, wenn man Karl versteht
M.T.:… was ich wirklich schwer finde. Manchmal muss ich mir das zusammenreimen, weil
ich seinen Akzent nicht verstehe.
E.G.: Ich brauche auch immer eine halbe Stunde, bevor ich ihn verstehe und dann kann
ich ihn übersetzen. Ich muss mich wirklich auf in einhören. Dann geht es.
In Deutschland gibt es 2 Leute, die Matrix Reimprinting anbieten und ihr könnt das auf
der MR.com Webseite nachgucken. Dort sind auch die MR Practitioner gelistet –
zumindest die, die das wollen. Falls ihr jemanden bei euch in der Nähe sucht, der mit
euch arbeiten kann. Manchmal ist es auch gut, das einfach mal auszuprobieren.
Ich gebe mit meinem Mann Frithjof Krepp am 19. und 20. November den Matrix
Reimprinting Kurs in Bad Homburg – das ist in der Nähe von Frankfurt am Main.
M.T.: Du hast gesagt, es gibt 2 in Deutschland. Damit meinst du, dass es in Deutschland
2 Trainer gibt, die in MR ausbilden. Du bist Ausbilderin und wer das lernen möchte, um
es dann selber auch weiterzugeben, der kann sich an dich wenden.
Aber es gibt durchaus sehr viel mehr Practitioner, das heißt Leute, die in MR
ausgebildet sind und an die man sich auch wenden kann.
E.G.: Genau, es gibt in Deutschland 2 Leute, die offiziell in MR ausbilden dürfen und es
gibt inzwischen viele Practitioner, die das anwenden dürfen.
Wer Practitioner werden will, muss den Basiskurs machen, den wir z.B. im November
anbieten und dann noch einen Practitioner Kurs – ein zweites Wochenende, wo mehr auf
Feinheiten eingegangen wird und wo viele Fragen besprochen werden. Wenn man den
gemacht hat, dann darf man sich auf http://www.matrixreimprinting.com/registrieren
lassen.
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@Klopf-Kongress Interview Eva Gerigk
Da es am Anfang auch immer mal wieder Fragen gibt, biete ich auch einen
Supervisionskurs an, auf dem die Leute dann selber vor Gruppen klopfen, weiter üben
und noch mehr Feinheiten lernen. Es gibt unheimlich viele, spielerische Möglichkeiten
und viel lernt man auch, indem man sich selber beklopft. Das ist immer so.
MT.: Je mehr man damit arbeitet, je mehr Erfahrung man hat, je sicherer man wird und
sich nicht mehr starr an die Vorschriften halten muss, weil man vielleicht im Kopf hat,
das zu müssen, und lockerer wird, je mehr andere Ideen fließen mit ein.
E.G.: Das ist etwas, was ich im letzten Supervisionskurs wunderbar beobachten konnte.
Die Leute waren so entspannt und haben manchmal Wege genommen, die nicht meine
Wege gewesen wären, aber das macht überhaupt nichts. Das Ergebnis war immer gut.
Wenn du dich auch als Anfänger diesem Fluss anvertraust, dem ECHO wirklich zuhörst
und es machen lässt, dann kann eigentlich gar nichts schief gehen.
M.T.: Das war doch ein schönes Schlusswort!
Natürlich frage ich noch mal, ob wir noch was vergessen haben.
E.G.: Ich könnte noch 2 Stunden weiterreden und erzählen…
M.T.: ich könnte dir auch noch 2 Stunden zuhören
E.G.: … aber ich glaube, die wichtigsten Punkte haben wir erwähnt und das macht ja
jetzt vielleicht neugierig, weiter zu gehen. Das würde mich sehr freuen, weil ich die
Technik wirklich wunderbar finde und jeder, der sich wirklich damit beschäftigt hat,
sagt das Gleiche.
M.T.: Das höre ich auch. Wenn man das Prinzip verstanden hat, dann ist man davon
gefesselt und versucht, es mit einfließen zu lassen.
Dann sage ich vielen Dank für die vielen Informationen, Beispiele und das nette
Gespräch.
Und an euch Zuhörer natürlich der Hinweis, dass ihr die Bücherliste unter dem
Gespräch findet. Wenn du Fragen hast oder einen Kommentar abgeben möchtest, dann
kannst du das gerne tun. Entweder du wendest dich unter [email protected] an
mich, schreibst Eva direkt an oder wir freuen uns in der Facebook-Gruppe auf dich.
Wenn du Fragen hast, etwas diskutieren möchtest, Feedback loswerden möchtest, dann
immer her damit.
Noch einmal der Hinweis: der nächste MR Grundkurs ist am 19. und 20. November in Bad
Homburg (bei Frankfurt am Main), aber die Infos dazu findest du ganz sicher auch auf
Evas Webseite.
Noch einmal vielen Dank an dich, Eva. Und euch Zuhörern auch vielen Dank, dass ihr so
lange durchgehalten habt. Ich hoffe, wir hören uns beim nächsten Mal wieder. Bis dahin
– lasst es euch gut gehen. Tschüss.
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