Helaba Volkswirtschaft/Research WOCHENAUSBLICK 12. August 2016 Sorg- oder Alternativlosigkeit? REDAKTION Dr. Stefan Mitropoulos Tel.: 0 69/91 32-46 19 [email protected] HERAUSGEBER Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirt/ Leitung Research Helaba Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 1 Die Woche im Überblick............................................................................................................. 1 1.1 Chart der Woche .................................................................................................................... 1 1.2 Wochen-Quartals-Tangente ................................................................................................... 2 1.3 Finanzmarktkalender KW 33 mit Prognosen .......................................................................... 3 2 Im Fokus...................................................................................................................................... 4 2.1 Renten: Negativrenditen breiten sich aus............................................................................... 4 2.2 USA: Ein Nachschlag Donald Trump ..................................................................................... 5 3 Charttechnik ............................................................................................................................... 6 4 Prognosetabelle ......................................................................................................................... 7 1 Die Woche im Überblick 1.1 Chart der Woche Christian Apelt, CFA Tel.: 0 69/91 32-47 26 Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. Comeback der Schwellenländerwährungen Kursentwicklung gegenüber USD, indexiert, 30.06.2014 = 100 Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Schwellenländerwährungen liegen im Trend. Seit Mitte Januar werteten z.B. der Brasilianische Real oder der Russische Rubel gegenüber dem US-Dollar gut 30 %, der Südafrikanische Rand rund 25 % auf. Die zögerliche Federal Reserve bzw. die sehr expansive Geldpolitik anderer Notenbanken helfen den Schwellenländern, da Anleger verzweifelt nach Rendite suchen. Zudem erholten sich die Preise für Rohstoffe, die in einigen Schwellenländern den Export dominieren. Auch eine Entspannung der politischen Situation half z.T. wie in Brasilien – dagegen stagnierte die Türkische Lira. Grundsätzlich relativieren sich jedoch die Kursgewinne angesichts der vorherigen Abwertungen. Seit Mitte 2014 verbleiben klare Minuszeichen. Auf Basis von Bewertungsindikatoren besteht für diese Währungen noch weiterer Erholungsspielraum. Voraussetzung hierfür ist allerdings eine weiter wachsende Risikoneigung an den Finanzmärkten bzw. höhere Rohstoffpreise. Rückschläge sollten nicht überraschen. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 2 . A U G U S T 2 0 1 6 · © H E L A B A 1 W OCHENAUSBLICK Claudia Windt Tel.: 0 69/91 32-25 00 1.2 Wochen-Quartals-Tangente Ist es Sorglosigkeit oder die viel beschworene Alternativlosigkeit, die Anleger auf der Aktienseite zugreifen lässt? So hat der deutsche Leitindex DAX in der abgelaufenen Handelswoche stolze 5 % zugelegt. Der DAX markierte erneut ein Jahreshoch, während die US-amerikanischen Pendants sogar neue Allzeithochs erreichten. Die zunehmende Risikoneigung an den Finanzmärkten belastet wiederum die Rentenmärkte (S. 4), wenn auch in einem sehr überschaubaren Rahmen. Bei den 10-jährigen US-Treasuries ist eine Zinsanhebung der Fed in diesem Jahr zwar noch nicht gänzlich vom Tisch, dennoch sind die US-Zinsen gemessen am fundamentalen Umfeld aktuell stark überbewertet. Bundesanleihen treten dagegen auf der Stelle. Auch der Euro-Dollar-Kurs schwankte zuletzt in vergleichsweise engen Bandbreiten um die Marke von 1,11. Kursbewegungen kommen nur dann auf, wenn der US-Notenbank etwas mehr zugetraut wird. Immerhin konnten die Leidtragenden der US-Zinswende – die Schwellenländerwährungen (S. 1) – von der Zurückhaltung der Fed profitieren. Womöglich sind die starken Kurszuwächse an den Aktienmärkten sogar gerechtfertigt, u. a. gemessen an der doch robusten Konjunktur in Deutschland? Das deutsche BIP hat mit 0,4 % im zweiten Quartal gegenüber der Vorperiode etwas stärker zugelegt, als von uns mit 0,3 % (Konsens: 0,2 %) erwartet. Getragen wurde das Wachstum vom privaten wie auch öffentlichen Konsum sowie vom Außenhandel. Allerdings waren hierfür schwache Importe und nur leicht zulegende Exporte verantwortlich. Belastet haben hingegen die Investitionen. Zudem fand eine erhebliche Revision des Jahresverlaufs 2015 statt. Unsere Wachstumsprognose für 2016 von derzeit 1,6 % wird überprüft. Für die zweite Jahreshälfte erwarten wir ein anhaltend moderates Wachstum. Dabei werden die wesentlichen Impulse nach wie vor von der Binnennachfrage ausgehen, während der Außenhandel eher bremsen dürfte. Die Verunsicherungen durch den Brexit tragen hierzu bei. Darüber hinaus kämpfen wichtige Länder wie Italien und Frankreich weiterhin mit Strukturproblemen. In der Berichtswoche stehen US-Daten im Fokus. Die Industrieproduktion dürfte belegen, dass die Wirtschaft in Q3 wieder etwas mehr Dynamik entfaltet. Zudem werfen die US-Präsidentschaftswahlen im November ihre Schatten voraus. Die Frage, ob Kandidat Trump noch im Rennen ist und was von ihm erwartet werden kann (S. 5), dürfte auch die Finanzmärkte beeinflussen. Angesichts vieler politscher Probleme sei vor zu viel Sorglosigkeit – trotz der Alternativlosigkeit – gewarnt. Finanzmarktrückblick und -prognosen Veränderung seit... 31.12.2015 04.08.2016 aktueller Stand* jeweils gg. Euro, % jeweils gg. Euro Q3/2016 Q4/2016 Q1/2017 US-Dollar -2,7 -0,2 1,12 1,05 1,00 1,00 Japanischer Yen 15,2 -0,7 113 105 105 110 Britisches Pfund -14,3 -1,3 0,86 0,90 0,90 0,90 -0,1 1,09 1,05 1,00 1,05 -0,30 -0,30 -0,30 Schweizer Franken 0,2 in Bp 3M Euribor % -17 0 3M USD Libor 20 3 0,82 0,65 0,90 0,90 10 jähr. Bundesanleihen -72 0 -0,09 -0,10 0,10 0,15 10 jähr. Swapsatz -72 1 0,28 0,40 0,60 0,60 10 jähr. US-Treasuries -71 6 1,56 1,50 1,90 1,90 10.200 10.800 11.300 % DAX 0,0 -0,30 Index 5,0 10.743 % Brentöl $/B 23,5 4,0 46 Gold $/U 26,1 -1,6 1.339 *Schlusskurse vom 11.08.2016 42 43 45 1.450 1.500 1.400 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 2 . A U G U S T 2 0 1 6 · © H E L A B A 2 W OCHENAUSBLICK 1.3 Finanzmarktkalender KW 33 mit Prognosen Zeit Land Periode Indikator HelabaBloom berg Vorperiode Prognose Consensus Montag, 15.08.2016 14:30 US Aug Empire State Umfrage; Index 3,0 2,0 0,6 16:00 US Aug NAHB Housing Index 60 60 59 5,0 k.A. -6,8 Dienstag, 16.08.2016 11:00 DE Aug ZEW-Indikator 14:30 US Jul Baubeginne % m/m Tsd (JR) 0,1 1190 -1,1 1176 4,8 1189 14:30 US Jul Baugenehmigungen % m/m Tsd (JR) -0,3 1150 0,6 1160 1,5 1153 14:30 US Jul CPI Konsumentenpreise % m/m % y/y 0,2 1,1 0,0 0,9 0,2 1,0 14:30 US Jul CPI ohne Energie & Nahrungsmittel % m/m % y/y 0,2 2,2 0,2 2,3 0,2 2,3 15:15 US Jul Industrieproduktion, % m/m 0,6 0,2 0,6 15:15 US Jul Kapazitätsauslastung; % 76,0 75,6 75,4 18:30 US Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, Tsd 265 k.A. 266 Atlanta Fed Präsident Lockhart Mittw och, 17.08.2016 19:00 US St. Louis Fed Präsident Bullard 20:00 US FOMC Minutes Donnerstag, 18.08.2016 14:30 US 13. Aug 14:30 US Aug Philadelphia Fed; Index 3,0 1,3 -2,9 16:00 US Jul Frühindikatoren, % m/m 0,2 0,3 0,3 16:00 US 22:00 US 0,1 -2,1 k.A. k.A. 0,4 -2,2 New York Fed Präsident Dudley San Francisco Fed Präsident Williams Freitag, 19.08.2016 08:00 DE Jul H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 2 . A U G U S T 2 0 1 6 · © H E L A B A Erzeugerpreise % m/m % y/y 3 W OCHENAUSBLICK 2 Ulf Krauss Tel.: 0 69/91 32-47 28 Im Fokus 2.1 Renten: Negativrenditen breiten sich aus Durch das Extremzinsumfeld haben Anleihen einen Großteil ihres Charmes verloren. Die Berechenbarkeit der Zahlungsströme ist gleichwohl immer noch ein wichtiger Faktor für Investoren, zumal in unsicheren Zeiten. Dieser Nutzen muss aber immer teurer bezahlt werden. Über den Vorteil von Renten Trotz Niedrig- bzw. Negativzins ist die Nachfrage nach Anleihen nicht nur von Seiten der Notenbanken relativ hoch geblieben – warum eigentlich? Die Anlageklasse Renten hat gegenüber Aktien immer noch einen großen Vorteil. Halten Anleger Anleihen bis zur Endfälligkeit, haben sie eine vergleichsweise hohe Planungssicherheit. Man erzielt regelmäßige Kuponzahlungen und erhält letztendlich sein Kapital zurück. Diese Berechenbarkeit hat auch im aktuellen Niedrigzinsumfeld grundsätzlich Bestand. In unsicheren Zeiten ist dies im Rahmen einer Portfoliostrategie für Investoren immer noch ein wichtiger Entscheidungsgrund. Hinzu kommt, dass das Risiko von spürbaren Kursverlusten immer geringer eingeschätzt wird. Die weltweiten Anleihekäufe durch die Notenbanken, die jüngste Zinssenkung der Bank of England und niedrige Rohölnotierungen wiegen die Anleihekäufer in Sicherheit. Schieflage am Rentenmarkt Euroweiter Abwärtstrend der Renditen Volumen deutscher Staatsanleihen, Pfandbriefe und Corporates in Bio. Euro 2,5 Rendite dreijähriger Staatsanleihen, % 2,5 Rendite unter Null 0.80 0.80 0.60 2,0 2,0 1,5 1,5 0.60 Brexit-Votum 0.40 0.20 0.20 Italien 0 Rendite über Null 1,0 1,0 Spanien -0.20 -0.40 0,5 0,5 0,0 0,0 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Negativrenditen auf breiter Front 0.40 Irland Belgien -0.60 -0.80 Deutschland J J A S O N D J F M A M J J A S 0 -0.20 -0.40 -0.60 -0.80 Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Anleger, die Wert auf positive Erträge legen, müssen bei Qualitätsanleihen allerdings auf immer längere Laufzeiten ausweichen. So ist zuletzt etwa die Rendite achtjähriger deutscher Pfandbriefe erstmals in den negativen Bereich abgerutscht. Die Zinskurve wird dabei immer flacher. Der Abstand zwischen zwei- und zehnjährigen Papieren ist zuletzt auf nur noch rund 0,4 Prozentpunkte gesunken. Der Anteil aller Anleihen aus Deutschland, die eine negative Verzinsung aufweisen, ist mittlerweile auf fast 75 % angestiegen. Auch im Euroraum wächst der Anteil beständig. Spanische Staatsanleihen mit bis zu vierjährigen Laufzeiten notieren mittlerweile mit einem Negativzins. Das Brexit-Votum hat nicht zu einem Anstieg der Risikoprämien bei den Euro-Staatsanleihen der Peripherieländer geführt – ganz im Gegenteil. Offenbar überwiegt die Erwartung, dass die EZB, um die Währungsunion zu schützen, im Zweifelsfall auf eine noch extremere Geldpolitik setzt. Vor allem das Anleiheankaufprogramm könnte hier als flexibles Instrument dienen. Unabhängig von der ökonomischen Durchschlagskraft des Programms, die Abhängigkeit der staatlichen Haushalte von niedrigen Zinsen wird immer größer. Dies entlastet einerseits die Staatshaushalte. Andererseits sinkt aber der Anreiz für Reformen. Der langfristige Ausblick auf die Schuldensituation vieler Länder ist daher nicht rosig. Will die EZB den Trend sinkender Risikoaufschläge in diesem Umfeld unterstützen, so ist eine Verlängerung des Ankaufsprogramms vermutlich ihre erste Wahl. Für Investoren, insbesondere aus Deutschland, bedeuten diese Entwicklungen, dass positive Renditen mit einer risikoaversen Anlagestrategie kaum noch erzielbar sind. Der Druck ins Risiko zu gehen wird für alle Anlegerklassen immer größer. Diese Situation dürfte zumindest mitverantwortlich für den jüngsten Aufschwung bei Aktien sein. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 2 . A U G U S T 2 0 1 6 · © H E L A B A 4 W OCHENAUSBLICK 2.2 USA: Ein Nachschlag Donald Trump Patrick Franke Tel.: 069/91 32-47 38 Am 8. August stellte Donald Trump in Detroit sein aktualisiertes Wirtschaftsprogramm vor. Während er in einer zentralen Frage auf Kritik reagiert hat, bleibt die grundsätzliche Stoßrichtung (wenig überraschend) unverändert: gegen Freihandel und Regulierung, für niedrigere Steuern. Wir haben zu den wirtschaftspolitischen Plänen der Kandidaten bereits in einer früheren Publikati1 on Stellung genommen. Eine detaillierte Analyse aller Ideen Trumps würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen, zumal viele Einzelheiten des Programms noch gar nicht feststehen. Wir beschränken uns daher hier auf einige generelle Aussagen – insbesondere dort, wo sich seit unserer ausführlicheren Publikation etwas nennenswert geändert hat. Nichts Neues gibt es zum Beispiel beim Thema Handelspolitik. Trump folgt weiter seinem protektionistischen Kurs, der seine Regierung in eine direkte Konfrontation mit China (und anderen Ländern) führen würde. Protektionismus bleibt zentraler Standpunkt In einer Frage hat die breite Kritik in der Öffentlichkeit wohl gefruchtet. Trump hat sein Steuersenkungsmodell geändert, das mit hoher Wahrscheinlichkeit zu massiven Defiziten und einem dramatischen Anstieg der Staatsschulden geführt hätte. Es hat sich nun den Ideen des republikanischen Sprechers des Repräsentantenhauses Ryan angenähert, der seine eigenen Pläne für eine Steuerreform im Juni vorgestellt hatte: eine deutliche Reduktion der Unternehmenssteuersätze, die durch Abschaffung von Ausnahmetatbeständen teilweise gegenfinanziert werden soll. Bei der persönlichen Einkommensteuer musste Trump seine zunächst geplanten Reduktionen bei den Steuersätzen entschärfen. Alle Einkommensgruppen sollen aber nach wie vor von Steuerentlastungen profitieren. Neu ist Trumps Idee, die Kosten für Kinderbetreuung in Zukunft steuerlich absetzbar zu machen (und zwar auch von den Sozialversicherungsbeiträgen für die vielen Amerikaner, die keine Einkommensteuer zahlen) – wohl eine Reaktion auf Hillary Clintons Plan, in den USA einen gesetzlichen Anspruch auf Mutterschafts- und Erziehungsurlaub „à la Europa“ einzuführen. Mit dieser neuen Steuersubvention durchbricht Trump zwar das von ihm selbst vorgegebene Ziel eines spürbaren Abbaus von steuerlich absetzbaren Tatbeständen. Konsistenz war aber noch nie etwas, worüber sich Donald Trump Sorgen gemacht hat. Sind zu hohe Steuern wirklich das Problem? „Spirit of Free Enterprise“: Ein Opfer der Regulierung? Bundesstaat, % am BIP (CBO-Basisprojektionen ab Fiskaljahr 2016) Zahl der neuen Startup-Unternehmen in den USA pro 100.000 Einwohner 30 30 25 25 Ausgaben 20 200 200 175 175 150 150 125 125 20 Einnahmen 15 15 10 10 5 5 1966 1971 1976 1981 1986 1991 1996 2001 2006 2011 2016 2021 2026 Quellen: Congressional Budget Office, Helaba Volkswirtschaft/Research Deregulierung als Ziel 100 100 1994 1999 2004 2009 Quellen: Kauffman Foundation, Helaba Volkswirtschaft/Research Trump sprach sich auch für deutlich höhere Ausgaben im Inland aus, insbesondere für Infrastrukturmaßnahmen. Die entsprechenden Mittel dafür sollen aus dem Verteidigungsetat abgezweigt werden. Trump stellt sich jedoch keineswegs Ausgabenkürzungen beim Militär vor. Stattdessen sollen die Verbündeten der USA in Zukunft diese Kosten übernehmen – natürlich ohne Mitsprachrecht hinsichtlich des Einsatzes von US-Truppen. In einem anderen Punkt entsprach Trumps Rede voll unseren Erwartungen: Er kündigte ein Moratorium für neue Regulierungen an sowie seine Absicht, bestehende Regulierungen zu überprüfen und „überflüssige abzuschaffen“. Ob dies auch für die Finanzwirtschaft gilt, in der die Regulierungsdichte in den vergangenen Jahren am stärksten zugenommen hat, bleibt allerdings unklar. 1 Siehe USA Aktuell „Und jetzt noch Präsident Trump?“ vom 13. Juli 2016 H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 2 . A U G U S T 2 0 1 6 · © H E L A B A 5 W OCHENAUSBLICK 3 Charttechnik Bund-Future: Am Widerstand gescheitert Widerstände: 168,00 168,13 168,86 MACD, ADX Unterstützungen: 166,53 166,00 165,63 Bund-Future (daily) Der Bund-Future ist nach mehrfachen Versuchen daran gescheitert, den Widerstandsbereich 168,00/13, abgeleitet von markanten Hochs Anfang und Ende Juli, zu überwinden. Daraufhin ist es zu einer schwächeren Tendenz gekommen. Der seit April bestehende Aufwärtstrend im September-Kontrakt ist aber weiterhin intakt. Die Unterstützungslinie verläuft bei 166,53. Die Indikatoren liefern ein uneinheitliches Bild. Der MACD pendelt im Tages- und Wochenchart um seine Signallinie und auch der ADX lässt auf eine nachlassende Trendstärke schließen. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891) Euro: In Handelsrange gefangen Widerstände: Unterstützungen: MACD EUR-USD (daily) 1,1228 1,1083 1,1267 1,1043 1,1432 1,0977 Der Euro pendelt zwischen seinen 100- und 200-Tagelinien, wodurch die Handelsspanne zunächst zwischen 1,1228 und 1,1083 begrenzt zu sein scheint. Darüber hinaus lässt sich eine Handelsspanne anhand des Mai-Abwärtstrends (1,1267) und des kurzfristigen Aufwärtstrends (1,0977) definieren. Knapp oberhalb des Abwärtstrends verläuft zudem der ehemalige Dezember-Aufwärtstrend, der nach seinem Bruch noch mehrfach getestet wurde. Klare Hinweise auf eine Richtungsentscheidung gibt es bislang nicht. Eine Fortsetzung der Konsolidierung scheint möglich. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ulrich Wortberg (Tel.: 069/9132-1891) DAX: Wie lange setzt sich die Rally fort? Widerstände: 10.866 10.903 11.049 Unterstützungen: 10.639 10.570 10.388 ICHIMOKU / DMI DAX (daily) Trotz verschiedener Warnhinweise von technischer Seite, wie schwachen Umsätzen bei steigenden Kursen oder negativen Divergenzen, setzte der DAX seine Aufwärtsbewegung zuletzt fort. In der Folge wurden bereits mehrere Projektionsmarken überschritten. Insofern wird sich in den kommenden Tagen zeigen müssen, ob die Kraft ausreicht, um auch die Widerstandsmarken bei 10.866 (FibonacciExtension) und 10.903 (Strukturprojektion) einem Test zu unterziehen. Unterstützungen finden sich bei 10.639 und 10.570 Punkten. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) Bitte beachten Sie: Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf der Technischen Analyse und sind kurzfristig orientiert. Die fundamentalen Analysen mit einer mittel- und langfristigen, strategischen Ausrichtung gehen nicht in diese Betrachtungen ein. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 2 . A U G U S T 2 0 1 6 · © H E L A B A 6 W OCHENAUSBLICK 4 Prognosetabelle Euroland Bruttoinlandsprodukt Verbraucherpreise reale Veränderung gg. Vorjahr, % Veränderung gg. Vorjahr, % 2014 2015 2016p 2017p 2014 2015 2016p 2017p 0,9 1,6 1,6 1,4 0,4 0,0 0,4 1,4 Deutschland 1,6 1,5 1,6 1,3 0,9 0,3 0,6 1,5 Frankreich 0,7 1,2 1,4 1,3 0,6 0,1 0,4 1,4 Italien -0,3 0,6 1,1 1,4 0,2 0,1 0,2 1,3 Spanien 1,4 3,2 3,0 2,1 -0,2 -0,6 -0,1 1,3 Niederlande 1,4 2,0 1,4 1,7 0,3 0,2 0,7 1,2 Österreich 0,4 0,9 1,3 1,4 1,7 0,9 1,1 1,6 Griechenland 0,7 -0,3 -0,7 1,4 -1,4 -1,1 -0,1 1,0 Portugal 0,9 1,5 1,3 1,5 -0,2 0,5 0,4 1,0 Irland 8,4 26,3 4,7 3,0 0,3 0,0 0,2 1,4 Großbritannien 3,1 2,2 1,3 0,7 1,5 0,1 0,9 2,7 Schw eiz 1,9 0,8 1,0 1,3 -0,1 -1,1 -0,4 0,5 Schw eden 2,3 4,2 3,4 2,5 -0,2 0,0 0,6 1,6 Norw egen 2,2 1,6 1,3 1,4 2,0 2,1 2,8 2,1 Polen 3,3 3,6 3,0 2,7 0,0 -0,9 -0,6 2,0 Ungarn 3,7 2,9 2,0 2,7 -0,2 -0,1 0,3 2,2 Tschechien 2,0 4,2 2,4 2,5 0,4 0,3 0,6 1,9 Russland 0,6 -3,7 -1,5 1,5 7,8 15,5 8,0 5,5 USA 2,4 2,6 1,6 2,5 1,6 0,1 1,2 2,2 Japan -0,1 0,6 0,4 0,7 2,7 0,8 0,0 0,5 Asien ohne Japan 5,7 5,4 5,1 5,0 3,6 2,5 2,8 3,1 China 7,3 6,9 6,5 6,0 2,1 1,5 2,0 2,3 Indien 7,2 7,0 6,8 6,5 6,7 4,9 5,1 5,5 1,3 0,0 0,2 2,0 10,7 13,0 17,0 14,0 0,1 -3,8 -3,0 1,0 6,3 9,0 8,5 5,5 3,2 2,9 2,7 3,2 3,1 2,8 3,2 3,4 Lateinamerika Brasilien Welt p = Prognose; BIP-Wachstum soweit verfügbar kalenderbereinigt Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 2 . A U G U S T 2 0 1 6 · © H E L A B A 7
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