USA: Fed-Zinsentscheid - St.Galler Kantonalbank

28.07.16
Wirtschaftsnews
USA: Fed-Zinsentscheid (Juli)
letzte: 0.25% - 0.50%;
erwartet: 0.25% - 0.50%;
aktuell: 0.25% - 0.50%
Die US-Notenbank hebt die Zinsen an! Nein, noch
ist es nicht soweit. Aber wir erwarten, dass die Fed
noch in diesem Jahr an der Zinsschraube drehen
wird. Die US-Notenbank hat an ihrer zweitägigen
Sitzung des Offenmarktausschusses FOMC entschieden, den Leitzins vorerst unverändert zu
belassen. Anders als in den letzten Sitzungen fiel
der Entscheid nicht einstimmig aus (9 zu 1). Die
Chefin des Fed Ablegers in Kansas City, Esther
George, stimmte für eine Zinserhöhung. Die Fed
Funds Rate bleibt damit weiterhin zwischen
0.25% und 0.50%. Die Fed wird auch die Bilanzsumme unverändert belassen und auslaufende
Papiere reinvestieren.
Ausblick: Wie der Stellungnahme aber zu entnehmen ist, schlägt die Fed einen optimistischeren
Unterton an als noch im Juni. So habe sich auf
kurze
Sicht
das
Risiko
für
den
USWirtschaftsausblick verringert. Zumal sich die
Marktturbulenzen nach dem Brexit-Votum in
Grenzen hielten. Zudem sendet der USArbeitsmarkt robuste Signale aus. Die Formulierung „graduelle Zinserhöhungen“ kam auch in
diesem Statement vor und lässt vieles offen. Sicher
ist, dass die Fed einen flachen Zinserhöhungspfad
umsetzen wird und dass internationale Ereignisse
und die Finanzmarktstabilität eine zentrale Rolle
beim Zinsentscheid spielen werden. Der nächste
Zinstermin ist am 21. September. Wir gehen davon aus, dass die Fed noch in diesem Jahr ihren
Leitzins erhöhen wird.
USA: schwebende Hausverkäufe MoM (Juni)
letzte: -3.7%; erwartet: 1.2%; aktuell: 0.2%
In den USA ist die Zahl der noch nicht vollständig
abgeschlossenen Hausverkäufe im Juni weniger
stark gestiegen als erwartet. Im Jahresvergleich
stiegen die schwebenden Hausverkäufe gemäss
der Maklervereinigung National Association of
Realtors (NAR) um 0.2% an. Bei einem schwebenden Hausverkauf wurden zwar schon Vorverträge
unterzeichnet, es liegt aber noch kein endgültiger
Kaufvertrag vor. Nach wie vor tiefe Finanzierungskosten sowie die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt wirken sich positiv auf die Nachfrage
nach Immobilien aus. So machen sich gemäss NAR
vor allem ein Mangel an Immobilien-Angeboten
und steigende Preise in der Statistik bemerkbar.
USA: Auftragseingang langlebiger
Wirtschaftsgüter ex Transport MoM (Juni)
letzte: -0.4%; erwartet: 0.3%; aktuell: -0.5%
Im Juni sind die Auftragseingänge für langlebige
Wirtschaftsgüter um 4% gefallen. Stark rückläufig
waren jedoch vor allem die sehr volatilen Bestellungen für Flugzeuge (-60% gegenüber dem
Vormonat). So erhielt Boeing im Juni 12 FlugzeugBestellungen, im Mai waren es 125. Ohne Berücksichtigung der Transportgüter liegen die Auftragseingänge zum Vormonat um 0.5% niedriger.
Aktienmärkte
US-Aktienmärkte:
DowJones: -0.01%, S&P500: -0.12%,
Nasdaq: +0.58%
Europäische Aktienmärkte:
EuroStoxx50: +0.69%, DAX: +0.70%,
SMI: -0.07%
Asiatische Märkte:
Nikkei 225: -1.07%, HangSeng: -0.30%,
S&P/ASX 200: +0.29%
Die US-Aktienmärkte zeigten sich vor und auch
nach dem Leitzinsentscheid der US-Notenbank
unentschlossen. Nach der Bekanntgabe zogen die
Märkte zuerst an, gingen schlussendlich jedoch
kaum verändert aus dem Handel. Die laufende
Berichtssaison der Unternehmen sorgte hingegen
für heftige Kursausschläge.
Die Aktien von Coca-Cola lagen mit einem Kursabschlag von mehr als 3% am Ende im DowJones.
Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine
Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die
vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz,
www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
28.07.16
Der Getränkehersteller hatte zwar im zweiten
Quartal einen überraschend hohen Gewinn erzielt,
aber weiter unter dem starken US-Dollar gelitten.
Zudem senkte er vor dem Hintergrund eines unerwartet deutlichen Rückgangs der Erlöse den
Geschäftsausblick.
Bei den Aktien des iPhone-Herstellers Apple sorgten besser als erwartet ausgefallene Verkäufe für
einen Kurssprung von 6.5%. Die iPhone-Verkäufe
waren weniger stark gesunken als erwartet. Zudem hatte Apple den Rückgang mit dem Wachstum bei den Service-Erlösen etwas abgefedert.
Ein boomendes Werbegeschäft hat im zweiten
Quartal die Kassen bei Facebook klingeln lassen.
Der Umsatz legte im Jahresvergleich um 59% auf
USD 6.4 Mrd. zu, der Gewinn sprang um 186%
auf USD 2.1 Mrd. Mit den nach Börsenschluss
vorgelegten Zahlen übertraf das Unternehmen die
Markterwartungen deutlich. Die Aktie notierte
nachbörslich rund 6% höher.
Dagegen stürzten die Papiere von Twitter um
mehr als 14% ab. Die Trendwende lässt weiter auf
sich warten: Die Umsatzentwicklung hatte sich im
zweiten Quartal weiter abgeschwächt und für das
laufende dritte Quartal gab das Unternehmen
einen verhaltenen Geschäftsausblick ab. Beides lag
unter den Markterwartungen.
Gute Unternehmenszahlen haben gestern für
Gewinne an den europäischen Aktienmärkten
gesorgt. Beim französischen Luxusgüterkonzern
LVMH konnten sich die Aktionäre trotz eines
Touristenschwunds im Heimatland über höhere
Umsätze und Gewinne im ersten Halbjahr freuen.
Die Aktie ging 7.5% höher aus dem Handel und
war damit Spitzenreiter im EuroStoxx50. Auch der
deutsche Aktienmarkt hat zur Wochenmitte an
seine jüngste Gewinnserie angeknüpft. Zu den
Top-Werten im DAX zählten die VolkswagenVorzugsaktien mit einem Aufschlag von mehr als
2%. Die Wolfsburger hatten mit ihrer Marke VW
trotz des Abgasskandals erstmals seit Monaten
wieder ein kräftiges Plus bei den Autoverkäufen
eingefahren. Zudem kam aus den USA ein positi-
ves Signal in der Diesel-Affäre: Im Rechtsstreit um
manipulierte Abgaswerte erhielten die Wolfsburger vorerst grünes Licht vom zuständigen Gericht
für einen Milliardenvergleich mit US-Klägern. Die
Aktien vom Gesundheitskonzern Bayer profitierten von der leicht erhöhten Gewinnprognose für
2016 und gingen rund 1% höher aus dem Handel.
Der Schweizer Aktienmarkt beendete den Handelstag nahezu unverändert. Im Leitindex SMI
hemmten die Schwergewichte Novartis (-0.7%),
Nestlé (-0.6%) und Roche (-0.4%) die Kursentwicklung. Die grössten Gewinne verzeichneten auf
der anderen Seite die Papiere von Richemont
(+3.7%) und Swatch (+2.7%). Beide Aktien profitierten von den vorgelegten Zahlen des Konkurrenten LVMH, die überzeugt haben und das Sentiment positiv beeinflussten.
Die Credit Suisse hat im zweiten Quartal 2016
entgegen den Markterwartungen einen Gewinn
erzielt. Dieser beläuft sich auf CHF 170 Mio. nach
einem Verlust von CHF 302 Mio. im Vorquartal
und einem Gewinn von CHF 1.1 Mrd. im Vorjahresquartal. Die strategische Abwicklungseinheit
hat lediglich einen Verlust von USD 757 Mio.
ausgewiesen, im ersten Quartal lag der Verlust
noch bei USD 1.2 Mrd. Nennenswerte Rückstellungen wurden auf Gruppenstufe nicht gebildet,
hier hatten die Analysten wesentliche Beträge
erwartet. Alle Divisionen erzielten ein positives
Ergebnis. Für Überraschung sorgen besonders
Global Markets mit einem Vorsteuergewinn von
CHF 154 Mio. sowie Investment Banking & Capital
Markets mit CHF 135 Mio. Die Vermögensverwaltung zog zudem Neugelder von netto
CHF 11.3 Mrd. an. Aufgefallen ist die höhere
Kostenbasis in Asien, sie ist vor allem auf die Neuanstellungen zurückzuführen. Die Kapitalisierung
konnte gemessen an der harten Kernkapitalquote
etwas verbessert werden. Sie lag bei 11.8% nach
11.4% Ende März. Interessanterweise erwartet die
Bank für das restliche 2016 diese Quote zwischen
11% und 12% lediglich beizubehalten.
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28.07.16
Der Chemiekonzern Clariant hat im zweiten
Quartal 2016 etwas mehr umgesetzt und verdient.
Der Ausblick auf das laufende Jahr wird bestätigt,
trotz eines nach Angaben des Unternehmens
immer schwieriger werdenden wirtschaftlichen
Umfeldes. Clariant weist für das zweite Quartal
einen um 1% höheren Umsatz von CHF 1.4 Mrd.
aus, in Lokalwährungen wäre er um 2% gestiegen. Die verkauften Volumen erhöhten sich dabei
um 2%, Preiseffekte waren entsprechend gering.
Vor Einmaleffekten stieg der EBITDA um 2% auf
CHF 215 Mio. Die entsprechende Marge lag bei
15.1% und damit um 0.1% über dem Vorjahreswert. Mit diesen Zahlen wurden die AnalystenPrognosen leicht unterschritten. Clariant rechnet
in 2016 weiterhin mit einem nicht näher quantifizierten Umsatzwachstum in Lokalwährungen
sowie einer Verbesserung der EBITDA-Marge vor
Sondereinflüssen. Bestätigt wird auch das mittelfristige Ziel einer EBITDA-Marge vor Einmaleffekten von 16 bis 19%.
Logitech hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2016/17 (per Ende Juni) deutlich mehr Umsatz
erzielt und unter dem Strich auch mehr verdient
als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz erhöhte sich
im ersten Quartal um 7% auf USD 480 Mio. Der
EBIT stieg gleichzeitig um 5% auf USD 38 Mio.,
der Reingewinn vermochte sich auf USD 22 Mio.
fast zu verdreifachen. Mit den Quartalszahlen hat
Logitech die durchschnittlichen Analystenschätzungen auf allen Stufen markant übertroffen.
Kapitalmärkte
Renditen 10 J:
USA: 1.513%; DE: -0.083%; CH: -0.600%
Der Zinsentscheid des Offenmarktausschusses der
Fed hatte auf die US-Zinsen im Speziellen, sowie
auf die Kapitalmärkte generell, wenig Auswirkung. Einzig die Renditen des 2, 5 und 10-jährigen
US-Treasury schossen kurzzeitig um 5 Basispunkte
nach oben, korrigierten diese Bewegung aber
sogleich wieder. Der Effekt auf den Schweizer
Kapitalmarkt wird heute gering ausfallen. Hier
geben zurzeit in erster Linie die EZB und natürlich
auch die SNB den Ton an.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.9855
Euro in US-Dollar: 1.1071
Euro in Franken: 1.0912
Seit Jahresbeginn legte der Yen gegenüber dem
Dollar um 15% zu, was den japanischen Exporteuren Sorge bereitet. Gemäss gestrigen Medienmitteilungen plant die japanische Regierung ein überraschend grosses Konjunkturpaket (rund 260 Mrd.
CHF). Details sollen nächste Woche bekannt gegeben werden. Nun wird mit Spannung darauf
gewartet, ob sich die Bank of Japan morgen an
ihrer Zinssitzung ebenfalls zu weiteren Hilfen für
die Wirtschaft entscheidet.
Rohstoffmärkte
Ölpreis WTI: USD 42.09 pro Fass
Goldpreis: USD 1337.94 pro Unze
Gold tendiert nach dem Stillhalten der USNotenbank fester. Mit 1% hält sich der Preisauftrieb jedoch in Grenzen.
Daniel Wachter
Thomas Jäger, CIIA
Beat Schiffhauer, CFA
Investment Center
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