ifo Geschäftsklimaindex für Ostdeutschland steigt geringfügig

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland
Ergebnisse des ifo Konjunkturtests im Juni 2016
ifo Geschäftsklimaindex für Ostdeutschland steigt geringfügig
Der ifo Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft der ostdeutschen Bundesländer ist im Vorfeld
der Brexit-Abstimmung im Juni saisonbereinigt geringfügig gestiegen. Die ostdeutschen Unternehmen
beurteilten ihre momentane Geschäftslage etwas besser als im Vormonat und ihre Geschäftsaussichten für die
kommenden sechs Monate nur unwesentlich schlechter. Die Stimmung bleibt insgesamt positiv.
Im ostdeutschen Verarbeitenden Gewerbe hat sich das Geschäftsklima das zweite Mal in Folge aufgehellt. Die
aktuelle Geschäftslage wurde fast ebenso gut eingeschätzt wie im Vormonat. Zudem korrigierten die ostdeutschen
Industriefirmen ihre Geschäftserwartungen abermals nach oben. Sie blickten insgesamt vorsichtig optimistisch auf das
kommende halbe Jahr. Allerdings dämpfte das zum Befragungszeitpunkt bevorstehende Referendum in Großbritannien
die Exporterwartungen.
Im ostdeutschen Handel ist der Geschäftsklimaindex leicht gesunken. Im Großhandel wurden die zuletzt stark
verbesserten Geschäftslageeinschätzungen etwas zurückgenommen, während die Geschäftserwartungen seitwärts
tendierten. Im ostdeutschen Einzelhandel haben sich die laufenden Geschäfte hingegen abermals verbessert, die
Geschäftsaussichten jedoch verschlechtert. Insgesamt präsentiert sich der Handel allerdings weiterhin entspannt.
Im ostdeutschen Bauhauptgewerbe tendierte der ifo Geschäftsklimaindex seitwärts. Dabei waren die ostdeutschen
Bauunternehmen mit ihrer gegenwärtigen Geschäftslage so zufrieden wie noch nie. Allerdings gehen sie mehrheitlich
davon aus, dass diese außerordentlich gute Situation im kommenden halben Jahr nicht zu halten ist.
Joachim Ragnitz und Marcel Thum
Geschäftsführer ifo Institut, Niederlassung Dresden
Ostdeutschland (Indexwerte, 2005 = 100, saisonbereinigt)
Monat/Jahr
6/15
Klima
105,2
7/15
107,6
8/15
108,1
9/15
109,0
10/15
108,3
11/15
110,8
12/15
108,3
1/16
108,9
2/16
107,4
3/16
107,0
4/16
107,6
5/16
108,9
6/16
109,1
Lage
109,1
111,6
112,3
112,5
112,4
113,1
110,7
114,5
113,5
112,4
112,6
113,6
114,0
Erwartungen
101,5
103,7
104,0
105,6
104,3
108,4
106,1
103,7
101,7
101,8
102,8
104,5
104,3
Quelle: ifo Konjunkturtest.
Lange Zeitreihen im Excel-Format können über www.ifo.de/langereihen abgerufen werden.
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ifo Geschäftsklima Ostdeutschland (Salden, saisonbereinigt)
Monat/Jahr
6/15
7/15
8/15
9/15
10/15
11/15
12/15
1/16
2/16
3/16
4/16
5/16
6/16
3,1
7,6
8,5
10,3
9,0
13,7
9,1
10,2
7,3
6,4
7,6
10,2
10,5
9,3
15,8
14,8
15,5
14,4
19,9
15,6
15,1
12,1
10,0
8,7
11,5
12,3
-2,1
-6,2
-4,9
-0,8
-4,3
2,8
-0,2
4,0
0,6
-3,4
1,9
4,6
4,7
Großhandel
-7,4
1,5
7,5
2,9
5,9
9,6
5,0
4,6
5,7
5,2
13,3
17,2
15,7
Einzelhandel
-5,3
0,7
4,0
11,2
8,1
8,1
0,5
4,7
0,2
6,6
6,9
7,9
7,7
Gewerbl.
Wirtschaft
Verarb.
Gewerbe
Bauhauptgewerbe
Quelle: ifo Konjunkturtest.
Legende: Das ifo Geschäftsklima Ostdeutschlands basiert auf ca. 1 200 Meldungen von Unternehmen des
Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten,
ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie
können ihre Lage mit „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs
Monate als „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“ kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen
Geschäftssituation ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“, der Saldowert der
Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“. Das Geschäftsklima ist
ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung der Indexwerte
werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des Jahres 2005 normiert.
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