Unia Secrétariat central Secteur tertiaire Weltpoststrasse 20 CH-3000 Berne 15 T +41 31 350 21 11 F +41 31 350 22 11 http://www.unia.ch DV Tertiär 27. Juni 2016 Resolution Pensionierung mit 67? Reduktion der Altersrenten um mehr als 10%? Das ist kein schlechter Witz, sondern das wird in den letzten Tagen von den Bürgerlichen und den Arbeitgebern in der Wandelhalle des Bundeshauses tatsächlich diskutiert. Sie diskutieren über ein System zur Ausgabenplafonierung der AHV, was automatisch zu einer Erhöhung des Rentenalters auf 67 Jahre führen würde ... in einem ersten Schritt! Damit nicht genug: Sie wollen auch die Renten der zweiten Säule massiv reduzieren, durch eine beispiellose Kürzung des Umwandlungssatzes. Kurz: Die Arbeitgeberschaft und die Rechten sind gerade dabei, den grössten Rentenklau der Geschichte auszuhecken! Im Versteckten vorbereitet, beruht dieser beispiellose Rentenklau auf einem Mythos, den die Rechte seit Jahren nährt, nämlich die AHV systematisch zu verteufeln mit der Behauptung, dass sie wegen der Alterung der Bevölkerung pleite gehen werde. Das einzige Mittel dagegen sei eine massive Erhöhung der Finanzierung der Spargelder durch die 2. Säule, oder noch besser ... individuelle Lösungen (3. Säule, private Anlagen). Dies zur grossen Freude der Privatversicherer. Wir lassen uns nicht täuschen: Seit 40 Jahren ist die AHV in der Lage, die wachsende Zahl von Rentnerinnen und Rentnern im Vergleich zur aktiven Bevölkerung aufzufangen, ohne dass die Prämien nur ein einziges Mal erhöht worden wären! Der Anteil der Lohnbeiträge an die AHV beträgt heute nur 8,4%, gegenüber fast 20% für die 2. Säule. Mit einer moderaten Erhöhung der AHVBeiträge (0,4% oder 16 Franken bei einem Lohn von 4000 Franken) könnte eine notwendige Erhöhung der AHV-Renten problemlos finanziert werden. So könnte man auf kostengünstige Weise den Leistungskürzungen in der beruflichen Vorsorge, verursacht durch die momentanen Turbulenzen an den Finanzmärkten, begegnen. Das ist aber noch nicht alles: Die AHV ist ein Pluspunkt für alle Arbeitnehmenden mit bescheidenen Löhnen und insbesondere für die Frauen. Verkäuferinnen, Coiffeusen, Serviceangestellte, Hilfspflegerinnen, alle Frauen mit Teilzeitarbeit sind bei ihrer Pensionierung weitgehend von der AHV abhängig, weil sie nicht genügend Beiträge in die 2. Säule leisten konnten. Heute leben 4 von 10 Frauen nur von der AHV. Die Benachteiligung, welche die Frauen heute in der Vorsorge trifft, könnten mit einer Stärkung der AHV teilweise ausgeglichen werden. Die Stärkung der AHV ist das Ziel der Initiative AHVplus, über die am 25. September 2016 abgestimmt wird. AVSplus will die AHV stärken und die Renten erhöhen, denn jeder Franken, der heute in die AHV investiert wird, bringt ein Mehrfaches ein! Gestützt auf diese Feststellung, sagen die Delegierten des Dienstleistungssektors der Unia: STOPP dem Rentenklau! NEIN zur Erhöhung des Rentenalters JA zu AHVplus ! … und rufen auf zur Mobilisierung für die nationale Kundgebung am 10. September in Bern !
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