Juni-Ausgabe - Hausärzteverband Hamburg eV

Hausarzt in Hamburg
Die Zeitung für Hausärztin und Hausarzt
Hausärzteverband Hamburg e.V. l Osterbekstraße 90 c l 22083 Hamburg l www.hausaerzteverband-hamburg.de
Juni 2016
Auf dem Weg
Geschäftsstelle, Telefonat mit einem Mitglied,
das nach 29 (!!!) Jahren die Mitgliedschaft kündigen möchte, da es altersbedingt die Praxis aufgibt
und nun endlich Zeit für Sport, Kultur, Freunde
und Familie hat. Und am Ende des Gesprächs die
Aussage: „Lange hatte man das Gefühl, Ihr mekkert ja nur, mittlerweile bringt Ihr ordentlich was
auf den Weg.“
Wir haben diese Rückmeldung selbstkritisch zum
Anlass genommen, das „ordentlich auf den Weg
Gebrachte“ zu sortieren und tatsächlich:
 Wir vertreten die Hausärztinnen und
Hausärzte in nahezu allen Ausschüssen
der KV Hamburg. WIR haben eine Satzungsänderung durchgesetzt, die uns bessere Informationsrechte gibt.
 Wir haben dadurch die Transparenzzahlen
durchgesetzt. Auch dadurch halten wir
den Druck auf die KV hoch, sich für Hausärzte ins Zeug zu legen!
 Wir setzen uns mit fünf Delegierten in der
Ärztekammer für die Fort- und Weiterbildung ein Wir sind für unsere Mitglieder
stets erreichbar, die verlässlich besetzte
Geschäftsstelle vermittelt bei allen Anliegen kurzfristig die nötigen Ansprechpartner
 Wir informieren stets aktuell über Internetseite und Newsletter
 Wir machen Veranstaltungen zu allen
hausärztlich relevanten Themen
 Wir sind Teil eines Verbands, der bundesweit für Hausärzte eintritt und haben einen sehr guten Informationsaustausch
über alle Landesverbände
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Nur wir haben Hausarztverträge, die eine
bessere Versorgung der Patienten zu deutlich besseren Honoraren als die KV-Welt
ermöglichen
Wir setzen uns für Nachwuchs ein etwa
durch Kooperation mit der JADE, Musterweiterbildungsverträge
Wir unterstützen und organisieren unabhängige, pharmafreie Fortbildung
Wir halten den politischen Druck hoch, so
dass eine faire Bezahlung für WeiterbildungsassistentInnen durchgesetzt werden
konnte.
Wir streiten für ein sozial gerechtes Gesundheitssystem , mit dem Hausarzt als
zentralem Ansprechpartner
Danke, liebes Mitglied – und viel Spaß bei Sport,
Kultur…
Aus der KV Vertreterversammlung
Inhaltlich wichtig, atmosphärisch konstruktiv
Wir konnten nach intensiver Vorarbeit in der VV
einstimmig durchsetzen, dass die Bereinigung der
HZV einfacher wird (s.u.) und ein aufwändiges,
individuelles Widerspruchsverfahren gegen die
nach Meinung unseres Bundesverbandes falsche
Trennung der Honorare im Laborbereich (Vorwegabzug) nicht nötig wird. Der KV-Vorstand hat
sich bereit erklärt, die entsprechenden künftigen
gerichtlichen Entscheidungen voll anzuerkennen
und wird die Honorarbescheide ab 1-2016 unter
einen entsprechenden Vorbehalt stellen. Das
spart der KV, Ihnen und Ihrem Berufsverband viel
Mühe und Kosten. Wer erinnert, wie schwierig
solche Verhandlungen früher waren, erkennt
auch an diesem Beispiel, dass mittlerweile zwischen KV und unserem Verband sehr konstruktiv
zusammengearbeitet wird.
+++Der nächste Stammtisch ist am
12. Oktober 2016 – Einladung mit
brandaktuellem Thema folgt +++
Die KV hat einen neuen Honorarvertrag mit den
Kassen unterzeichnet: Insgesamt 2,6% mehr, die
bei uns Hausärzten zur besseren, aber nicht
100%igen Bezahlung der Chronikerpauschale genützt werden. Die 1 Millionen Euro, die für Stützung der Psychosomatik in 2015 flossen, sind allerdings wieder gestrichen. Insgesamt kein
schlechtes Ergebnis – aber weit von den Fallwerten in unseren Hausarztverträgen entfernt.
Auf unsere Initiative hin beschäftigt sich die KV
Hamburg mit dem Problem, daß Hausarztsitze für
gebietsärztliche, spezialisierte Medizin missbraucht werden. Das passiert momentan seltener
als vor einigen Jahren, da es sich nicht mehr in
jedem Fall rechnet. Aber auch durch gesetzliche
Vorgaben werden alle Fachgruppen definieren
müssen, was denn der volle Versorgungsauftrag
ihres Gebiets ist. Das wird ebenso wie die Ausgestaltung der zukünftigen Portal (Notdienst)- Praxen ein sehr spannendes Thema der nächsten
Monate und Jahre.
Medikamentenbudget
Zu den Arzneimittelbudgets beruhigte der KV
Vorsitzende Plassmann: Er rechne nicht mit einer
großen Regresswelle, da die verschickten Hochrechnungen nicht alle Praxisbesonderheiten berücksichtigt hätten. Der Hausärzteverband unterstützt die KV bei der Einführung einer Wirkstoffvereinbarung nach Bayrischem Modell, das dem
Arzt ermöglicht, bereits bei der Verordnung Regressgefahren zu vermeiden anstatt ein Budget
einhalten zu müssen, dass erst im nachhinein
kontrolliert wird.
Politischer Erfolg
4800 € für die Weiterbildungsförderung Allgemeinmedizin ab 1.7.2016! Diese Vereinbarung
der KBV mit den Kassen und der DKG ist dem jahrelangen Druck und der Überzeugungsarbeit des
Hausärzteverbandes auf allen politischen Ebenen
zu verdanken. Nunmehr wird die Weiterbildung
in der Hausarztpraxis zu gleichen finanziellen Bedingungen wie im Krankenhaus stattfinden, ein
wichtiger Schritt zur Deckung des wachsenden
Bedarfs an jungen HausärztInnen. Die notwendigen Änderungen der laufenden Verträge sowie
einen aktualisierten Musterweiterbildungsvertrag
finden Sie demnächst auf unserer Homepage.
Rund um HZV
Bereinigung einfacher und transparenter
von Björn Parey
Ganz aktuell und nach jahrelanger Kleinarbeit von
uns ausgehandelt: Ab dem dritten Quartal 2016
wird es für HzV Patienten eine einheitliche Bereinigung geben. Der Berechnungsweg ist erstmalig
für alle Ärzte leicht nachvollziehbar und die Basiszahlen stehen jedem zur Verfügung.
Das ILB ist die Garantiesumme für die im jeweiligen Abrechnungsquartal voll bezahlten Leistungen. Werden im Abrechnungsquartal weniger
Patienten im KV System behandelt als im Vorjahresquartal (neu eingeschriebene HzV Patienten),
entsteht ein entsprechend geringerer Anspruch
auf ein volles ILB.
Einfach gesagt: Für jedem eingeschriebenen Patienten bekommen Sie vier Quartale kein ILB. Für
jeden Patienten, der aus der HZV in die KV-Welt
zurückkehrt, erhalten Sie vier Quartale ein ILB
zurück.
Der nächste HFH-Termin
Zu den Pflichten der HZV-Vertragsteilnahme gehören neben den vier Qualitätszirkel-Sitzungen
zur Arzneimitteltherapie zwei Fortbildungsveranstaltungen mit hausärztlichen Behandlungsproblemen – eine gute Möglichkeit bietet die HFH
(für ÄiW kostenlos!!!) mit folgenden Terminen:
28.06.2016: Herz–Schmerz: Interventionelle Methoden– Bewertung & kritische Betrachtung (HzV,
DMP KHK), Fortbildungsakademie der Ärztekamm
er.
Moderatorenzertifizierung
Erneut zertifizieren wir ModeratorInnen für die
QZ-Arbeit im Rahmen der Hausarztverträge –
nächster Termin am 6. Juli 2016, 15.30 bis 18.30
Uhr (Anmeldung über die Geschäftsstelle). Dies
ist eine Pflicht, damit Ihre QZ-Fortbildung vertragskonform ist. Ist Ihr QZ-Moderator von uns
zertifiziert? Bitte fragen Sie nach.
Praxisabgabe und -übernahme
Ein Drittel der Hamburger Hausärzte
ist über 60 Jahre – aus diesem
Grunde wollen wir nun erstmalig
exklusiv für unsere Mitglieder eine
kostenlose Fortbildungsveranstaltung anbieten, die Praxisabgabe- und Übernahme
in den Mittelpunkt stellt. Dabei hat sich in letzter
Zeit auch im Zulassungsausschuss für Ärzte –
Hamburg viel getan.
• Nachbesetzungsverfahren nach § 103 SGB
V - Wie sicher sind Ausschreibungsanträge? - Welches sind die Alternativen?
• Berufsausübungsgemeinschaft vs. MVZ vs.
Praxisgemeinschaft - Welche Vor- und
Nachteile gibt es insbesondere mit Blick
auf den Einstieg oder die Abgabe?
• Verzicht zum Zweck der Anstellung und
Umwandlung - Wie geht das?
• „Basics“ von BAG- und PG-Verträgen zur
Praxisveräußerung
 Steuerliche Fragen der gesellschaftsrechtlichen Gestaltung ärztlicher Berufsausübungsformen
Mittwoch, den 6. Juli 2016 von 15.30 bis 18.30
Uhr in den Räumen der Fortbildungsakademie
der Ärztekammer, Weidestr. 122b, 22803 Hamburg.
Zudem soll Raum bleiben für die Beantwortung
aktueller Fragen aus den Reihen der Teilnehmer.
Referenten: Dr. jur. Markus Plantholz, Fachanwalt
für Medizinrecht, Hamburg und Jörg Eick, Steuerberater, Bad Segeberg. Bitte um Anmeldung bis 4.
Juli.
Zum altbekannten Problem…
…der unqualifizierten Laborausweitung in der
Endokrinologie sagen wir DANKE den engagierten
KollegInnen, die uns entsprechende Beispiele
zugeschickt haben. Auch wenn die angestrebte
Fallzahl nicht erreicht worden ist, werden wir die
vorliegenden Fälle jetzt auswerten und bitten, die
Überlassung weiterer Fälle vorerst einzustellen.
Herausgeber
Vorstand:
Dr. Frank Stüven, Gregor Brinckmann (als Schriftführer V.i.S.d.P),
Redaktion und Layout: Nicole Bongard
Hausärzteverband Hamburg e.V. l Osterbekstr. 90 c
22083 Hamburg l Telefon 040-69 70 24 77
[email protected]
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