PD Dr. T. Timmermann [email protected] Grundlagen der Analysis, Topologie und Geometrie Übungsblatt 9 Musterlösung der Zusatzaufgabe 5 Zusatzaufgabe 5. Eine Abbildung f : Y → X heißt lokaler Homöomorphismus, falls jeder Punkt in Y eine offene Umgebung V hat, für die f (V ) offen und f |V : V → f (V ) ein Homöomorphismus ist. Zeigen Sie: (a) Jede Überlagerung ist ein lokaler Homöomorphismus. Lösung: Sei y ∈ Y beliebig, U ⊆ X eine trivialisierende offene Umgebung von p(y) und V ⊆ p−1 (U ) das y enthaltende Blatt. Dann ist V eine offene Umgebung von y und p|V ein Homöomorphismus. (b) Es gibt einen lokalen Homöomorphismus f : Y → [0, 1], der keine Überlagerung ist. (Hinweis: Man kann Y ⊆ [0, 1] wählen.) Lösung: Wähle Y = (0, 1] und f = idY . Dann hat 0 ∈ [0, 1] keine trivialisierende Umgebung, weil f −1 (U ) = U \ {0} für jedes Umgebung U von 0. (c) Ist f : Y → X ein lokaler Homöomorphismus, X zusammenhängend und Hausdorffsch und Y kompakt, so ist f eine Überlagerung. (Hinweis: Zeigen Sie erst, dass f surjektiv ist und dann, dass f −1 (x) endlich ist für jedes x ∈ X.) Lösung: Da Y kompakt und X Hausdorffsch ist, ist auch f (Y ) kompakt, also abgeschlossen. Da f ein lokaler Homöomorphismus ist, ist f (Y ) offen. Da X zusammenhängend ist, muss also f (Y ) = X gelten. Sei x ∈ X beliebig. Wir zeigen, dass f −1 (x) endlich ist: Mit {x} ⊆ X ist auch f −1 (x) abgeschlossen, also kompakt. Jeder Punkt y ∈ f −1 (x) hat nach Annahme eine offene Umgebung, die durch f injektiv nach X abgebildet wird und somit keinen weiteren Punkt aus f −1 (x) enthält. Von diesen offenen Umgebungen überdecken bereits endlich viele f −1 (x), also ist f −1 (x) endlich. Wähle nun für jedes y ∈ f −1 (x) eine offene Umgebung Vy , die durch f homöomorph auf eine offene Umgebung Uy von x abgebildet wird. Dann ist der Schnitt der Uy eine offene trivialiserende Umgebung von x. 1
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