Psychologische Grundlagen der Ökonomie Übung 6: Kooperation und Fairness Dipl.-Vw. Sarah Necker Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Fachbereich Finanzwissenschaft Psychologische Grundlagen der Ökonomie WS 2008/09 Einleitung • Homo Oeconomicus: – Verhält sich als Trittbrettfahrer – Trägt nicht zu öffentlichem Gut bei mit der Folge eines zu geringen Angebots – Nutzt jede Gelegenheit, um Gesellschaft oder andere Individuen auszubeuten • Realität: – Menschen verhalten sich prosozial und kooperieren – Lässt sich nicht mit reinem Eigeninteresse erklären – Selbst erweitertes Eigeninteresse (Beitrag zum ÖG, um PG zu erhalten) nicht ausreichend als Erklärung • Erklärungsansätze: – Ergebnisorientierte prosoziale Präferenzen: Nutzen eines Individuums hängt direkt von Nutzen anderer ab – Selbstwahrnehmung – Reziprozität: freundliches kooperatives Verhalten wird belohnt, unkooperatives Verhalten bestraft 2 Aufgabe 1 Beschreiben Sie das Experiment, das in Falk (2003), Abschnitt 3.1 dargestellt wird. Wie lautet die Prognose des ökonomischen Verhaltensmodells und inwieweit unterscheidet sie sich vom tatsächlichen Ergebnis? 3 Aufgabe 2 Was versteht man unter den Begriffen „erzwungene Kooperation“ und „bedingte Kooperation“? 4 Aufgabe 3 Laut Falk (2003) deutet die experimentelle Evidenz auf die Existenz von fünf Prinzipien hin, die das Verhalten des Homo Reciprocans charakterisieren. Nennen Sie diese und gehen Sie näher auf die Prinzipien ein. 5 Aufgabe 4 Was versteht man unter dem Konzept Belief Management? 6 Aufgabe 5 Diskutieren Sie, welche Konsequenzen für die Sozialpolitik aus der (Co-)Existenz des Homo Reciprocans gezogen werden müssten. 7 Literatur • • Falk, A. (2003). Homo Oeconomicus versus Homo Reciprocans: Ansätze für ein neues wirtschaftspolitisches Leitbild? Perspektiven der Wirtschaftspolitik, 4 (1), 141-172. Meier, S. (2007). A Survey of Economic Theories and Field Evidence on Pro-Social Behaviour. In: Frey, B.S. und A. Stutzer, Economics and Psychology, MIT Press, 51-87. 8
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