1. Internationales Phlebologisches Symposium am 11.06.2016 in Dortmund Abstract Update Therapie venöser Ulcera Die Therapie des Ulcus cruris venosum basiert neben den interventionellen Maßnahmen an dem Venensystem, ganz wesentlich auf den beiden konservativen Säulen: moderne feuchte Wundtherapie und Kompressionstherapie. Bei der modernen feuchten Wundtherapie werden in den verschiedenen Phasen der Wundheilung diverseste Wundprodukte eingesetzt, die den physiologischen Prozess der Wundbehandlung unterstützen sollen. Unterschieden werden hierbei Produkte, die in den oft sukzessiv durchlaufenden Phasen Wundsäuberung/Debridement, Granulation und Reepithelisation eingesetzt werden. Bei der Auswahl der verschiedenen Behandlungsoptionen stehen Aspekte wie Exsudatmanagement und Schmerzvermeidung meist im Vordergrund. Zudem können temporär auch antimikrobielle Maßnahmen mit dem Einsatz von Antiseptika wie z.B. Polyhexanid oder Octenidin aber auch Wundauflagen mit Silber sinnvoll sein. Neue Therapieoptionen propagieren aktiv in die gestörten Wundheilungsprozesse einzugreifen indem sie beispielsweise über die Bindung von Matrixmetalloproteasen (MMP), die Senkung des pH-Wertes oder den aktiven Sauerstofftransport über Hämoglobin die Wundheilung fördern. Weitere zunehmend verbreitete Strategien nutzen Vakuum, Strom, Stosswellen, Ultraschall oder Plasma für die Förderung der Wundheilung. Durch diese verschiedenen Behandlungsoptionen ist es heute möglich, für nahezu alle Patienten mit Ulcus cruris venosum eine individuell akzeptierte, an den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Betroffenen orientierte Therapiestrategie zu entwickeln. Prof. Dr. Joachim Dissemond Leiter der zertifizierten Wundambulanz Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie Universitätsklinikum Essen Hufelandstraße 55 D-45122 Essen und funktionelle
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