Süddeutsche Zeitung

Überraschung im Dschungel: Versunkene Städte bei Angkor Wat
Wissen
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HF1
MÜNCHEN, DIENSTAG, 14. JUNI 2016
72. JAHRGANG / 24. WOCHE / NR. 135 / 2,60 EURO
EM
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(SZ) Orakel gibt es solche und solche. Immer aber nimmt man zu ihren Gunsten an,
dass hinter ihnen eine höhere Macht steht,
die alles besser weiß und die das, was aus
diesem besseren Wissen an Ratschlägen,
Antworten und Prophezeiungen erwächst,
den Orakeln zur gfl. Weiterleitung an uns
Menschen anvertraut. Welche Macht hinter den das „Gorakel“ bildenden Gorillas
im Duisburger Zoo, dem bretonischen
Hahn Zizou in Essen, dem Breitflossenkärpfling Molly an der Uni Siegen, dem
Pitou-Riesenesel Amélie im Allwetterzoo
Münster und der Seelöwin Astrid im Kölner Zoo steht, weiß man nicht. Entweder
sind es zwei Mächte, deren eine schwach
im Vorhersehen der Zukunft ist, oder aber
es haben zwei der Tiere etwas missverstanden. Jedenfalls sagten Gorakel, Zizou und
Molly den Sieg der deutschen über die
ukrainische Fußballelf korrekt voraus, wohingegen Amélie und Astrid danebenlagen. In alten Zeiten, in denen man mit falschen Propheten wenig Federlesens machte, hätte man sie geschlachtet oder zumindest aus dem Paradies Zoo vertrieben.
So, wie sie uns jetzt wieder präsentiert
werden, scheinen die Tierorakel dem Fach
gehobener Jux anzugehören, eine schon
deshalb nicht ganz abwegige Vermutung,
weil als Propheten bevorzugt Tiere engagiert werden, die ohnedies als komisch gelten: Kraken, Koalabären, Gürteltiere und,
oberkomisch seit eh und je, Pinguine. Das
war nicht immer so. Früher hielt man jedes
Tier für orakelfähig, was nicht nur gerecht
war, sondern auch ein Dankeschön an die
Schöpfung in ihrer Ganzheit. Das antike
Verfahren der Alektryomantie beispielsweise traute es den Hähnen zu, Körner so
aufzupicken, dass der Götterwille daraus
ersichtlich wurde, und noch heute kann,
wer will, aus der Anzahl der Kuckucksrufe
seine noch zu erwartende Lebenszeit errechnen. (Bitte nicht mit der Anzahl der
Wachtelrufe verwechseln – diese verraten
den Getreidepreis!) Der Hit unter der Tierprophezeiungen sind die Hinweise auf Stellen, an denen Kirchen gebaut werden sollten: Man kann davon ausgehen, dass jede
siebte Kirche (in Bayern jede dritte) und
fast alle Klöster dort gebaut wurden, wo
vorher das Lieblingsross des Landesherrn
mit dem rechten Vorderhuf den Boden aufgeschlagen hatte. Im Idealfall entsprang
dort auch sofort eine Heilquelle.
Auf Hasen ist in diesem Punkt übrigens
wenig Verlass. Als König Arnulf 896 Rom
belagerte, liefen seine Leute einem aufgeschreckten Hasen hinterher und eroberten
so die Stadt. Bei einem Feldzug der Dänen
ging es umgekehrt aus. Die Dänen unterlagen, weshalb das Gerücht aufkam, es sei
kein Hase gewesen, sondern der Teufel in
Hasengestalt. Am Donnerstag spielt Polen
gegen Deutschland. Wer nicht will, dass es
unentschieden ausgeht, sollte keine Hasen
orakeln lassen. Lieber den Breitflossenkärpfling Molly oder den Hahn Zizou. Sieht
so aus, als stünden sie auf unserer Seite.
1 :0
Spanien – Tschechien
Durch einen späten Kopfball-Treffer hat
Titelverteidiger Spanien einen Fehlstart
bei der Fußball-Europameisterschaft in
Frankreich verhindert. Das 1:0 gegen
Tschechien glückte Gerard Piqué in Toulouse erst in der 87. Minute. sz Sport
Nein zu sicheren
Herkunftsstaaten
Hessen sieht kaum Chancen auf
Asyl-Einigung mit dem Bund
Auch in New York kamen Menschen zusammen, um der Opfer des Massakers in Orlando zu gedenken.
FOTO: BRYAN R. SMITH/AFP
Orlando-Attentat wird Wahlkampfthema
Nach dem Massaker in Florida sieht Donald Trump die USA im „absoluten Krieg“ und fordert eine
Ausweitung der Angriffe gegen die IS-Miliz. Hillary Clinton dagegen will schärfere Waffengesetze
Orlando – Nach dem Massaker in Orlando
hat sich der Ton im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf verschärft. Der republikanische Bewerber Donald Trump
sagte im Fernsehsender Fox, die USA befänden sich in einem „absoluten Krieg“ gegen den Terror. Das Problem der USA seien
„Tausende und Abertausende Menschen,
die in unser Land kommen und Hass in
sich tragen“. Flüchtlinge sollten in Syrien
bleiben. Dagegen kritisierte die demokratische Kandidatin Hillary Clinton den Verkauf von Kriegswaffen an Privatleute. Der
Todesschütze Omar Mateen hatte eine solche benutzt, als er am Sonntag das Feuer
im Club „Pulse“ eröffnete und 49 Menschen tötete, ehe er von der Polizei erschossen wurde.
Trump forderte als Antwort auf den Anschlag eine Ausweitung der Bombarde-
ments gegen den „Islamischen Staat“ (IS).
Er warf Präsident Barack Obama und Hillary Clinton vor, nicht klar genug zu sagen,
dass der radikale Islam hinter der Tat stecke. „Unsere Führungsfiguren sind
schwach“, sagte er. Man müsse die Moscheen und die Glaubensgemeinschaften
überwachen. Obama hatte in einer ersten
Reaktion auf das Massaker zunächst von
„einem Akt des Terrors und des Hasses“ gesprochen, er sagte aber auch: „Wir haben
noch keine definitiven Erkenntnisse über
die genaue Motivation des Mörders.“ Für
Trump ist dagegen ausgemacht, dass die
Tat auf einen „radikalen islamistischen
Terroristen“ zurückgeht.
Clinton wollte zunächst nicht über die
Ideologie des Schützen spekulieren. Die demokratische Kandidatin warnte vor der Dämonisierung einer ganzen Religion. Es sei
möglich, Amerikaner zu schützen und
gleichzeitig überprüfte Flüchtlinge aufzunehmen. Sie sei zwar der Meinung, dass gesetzestreue Bürger ein Recht hätten, eine
Waffe zu tragen, sagte Clinton am Montag
zu CNN. „Aber wir können Maßnahmen ergreifen, damit Waffen nicht in die Hände
von Kriminellen und Terroristen fallen.“
Die Ermittler versuchen, das Motiv des
Täters zu klären. Omar Mateen war USBürger und Sohn afghanischer Einwanderer. Ein Radiosender des IS nannte Mateen
einen „Soldaten des Kalifats in Amerika“.
US-Geheimdienstkreise ließen jedoch verlauten, die Tatsache, dass der IS die Tat gutheiße, sei allein noch nicht aussagekräftig.
Der 29-jährige Täter war Angestellter einer Sicherheitsfirma. Er hatte zwei Waffenscheine, mit denen er sich Tage vor dem
Massaker ein Sturmgewehr und eine Pisto-
le kaufte. Er war 2013 und 2014 vom FBI befragt worden, nachdem er vor Kollegen angedeutet hatte, er unterstütze radikale
Gruppen. Hinweise auf kriminelle Aktivitäten ergaben sich damals nicht. Mateen habe drei bis vier Mal pro Woche am Abendgebet der Moschee seines Wohnorts Fort Pierce teilgenommen, berichtete Imam Syed
Shafeeq Rahman. Er hätte „nie erwartet“,
dass Mateen so eine Tat begehen könnte.
Als Motiv für die Tat wurde auch über
Schwulenhass spekuliert, weil vor allem
Homosexuelle den betroffenen Nachtclub
besuchten. Mateens Vater gab Hinweise
auf homophobe Tendenzen seines Sohnes.
Die Ex-Frau des Schützen sagte Reportern,
ihr früherer Mann sei geistig krank und
emotional instabil gewesen. Er habe sie geschlagen und sei „voller Hass auf alles“
gewesen. sz
Seiten 3 und 4
HEUTE
Meinung
Der Anschlag von Orlando
hilft Donald Trump
im Wahlkampf
4
Politik
In der Türkei verzweifelt die
Tourismusbranche, weil der
Terror ihr Geschäft zerstört
7
Panorama
Gewalttour: Besuch bei einer
Frau, die beim härtesten
Radrennen der Welt mitfährt
8
Wirtschaft
Roboter sind schnell und machen
keinen Urlaub. Auch das Militär
hat Interesse an ihnen
14
Den Putins entschlüpfte das bittere Wort
in einer Ballettpause. Der erste Akt von
„Esmeralda“ war gerade beendet, als
Russlands Staatschef und seine Frau im
Theater des Kremlpalasts ein ganz persönliches Drama erzählten – das Ende
der 30-jährigen Ehe. „Scheidung?“, fragte
zaghaft eine Reporterin – „eine zivilisierte Scheidung“, antwortete Putins Frau.
Auch der Präsident also. Drei Jahre ist das
nun her. Russland hat eine der höchsten
Scheidungsraten in Europa, was Soziologen vor allem Alkohol, Geldproblemen
und beengten Wohnverhältnissen anlasten. Nichts davon gilt in Putins Fall, und
auch kaum in den spektakulären Rosenkriegen aus Russland, in denen Oligarchen und ihre klagenden Frauen vor Gericht über Milliardenbeträge debattieren.
Merkwürdigerweise ist die Scheidungswelle in Russland nun besonders kraftvoll in die Duma geschwappt, die sonst
stets eine Insel stabiler Ehen gewesen ist.
Sport
Kein Tennisprofi hat 2016 so oft
gesiegt wie der Österreicher
Dominic Thiem
Medien, TV-/ Radioprogramm
Forum & Leserbriefe
München · Bayern
Rätsel
Traueranzeigen
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Geld oder Liebe
Auffällig viele russische Abgeordnete lassen sich scheiden
Von den Abgeordneten des Parlaments
hatten sich in der vergangenen Legislaturperiode gerade mal sieben scheiden lassen. Nicht der Rede wert. Allein in den vergangenen vier Jahren sind es dagegen 102
Parlamentarier, wie der kommunistische
Abgeordnete Wadim Solowjow herausgefunden hat. Seine These: „Es gibt meiner
Meinung nach keine andere objektive
Grundlage, die derart auf den Familienstatus meiner Kollegen Einfluss hat, wie
das Anti-Korruptionsgesetz.“
Im Kampf gegen das Übel sind russische Abgeordnete, Minister und hohe
Beamte vor wenigen Jahren per Gesetz dazu verpflichtet worden, nicht nur ihr eigenes Vermögen zu veröffentlichen, sondern auch das ihrer Ehepartner und min-
derjährigen Kinder. Ein vernünftig erscheinendes Mittel der Transparenz, das
nach Ansicht von Solowjow aber auch dazu geführt hat, dass aus Ehefrauen nun
vermehrt Ex-Ehefrauen und aus Ehemännern Ex-Männer wurden – um diverse
Einkünfte, Immobilien und andere Schätze womöglich zu verschleiern.
Solowjow will dies nun ändern und das
Schlupfloch im Anti-Korruptionsgesetz
schließen. Er hat einen Entwurf in die Duma eingereicht. Ihm schwebt vor, dass –
Scheidung hin oder her – auch der frühere Ehepartner sein Vermögen deklariert,
wenn die Betroffenen nach wie vor zusammenleben, einen gemeinsamen Haushalt
führen oder in den Urlaub reisen. Als Richter hatte er einst mit Ehen und ihrem En-
de beruflich zu tun. Jetzt muss Solowjow
noch die parlamentarische Kollegenschaft überzeugen, was nicht so einfach
werden dürfte. Denn ein Viertel von ihr
hat ja eine Scheidung gerade hinter sich.
Eine von ihnen ist Irina Jarowaja, in
der Duma Leiterin des Ausschusses für Sicherheit und Anti-Korruption. Sie hat
nach einem Bericht der Zeitung Moskowskij Komsomolez bereits zwei Ehen mit Geschäftsmännern hinter sich, ihre Deklaration sei jedoch „eine der asketischsten“:
keine Privatwohnung, kein Haus, kein
Grundstück, kein Auto. Nur die Deputierten-Wohnung und ihr Gehalt. Solowjow
räumt ein, „eigentlich müsste man auch
bei den erwachsenen Kindern nachschauen, den Eltern, den Geschwistern.“ Aber
schon den Ehepartnern geht die Kontrolle
zu weit. Der Regierungszeitung Rossijskaja Gaseta sagte die Frau eines Beamten,
„ich will ja gar nicht, dass er mein Gehalt
kennt“.
frank nienhuysen
Misstöne zwischen Berlin und Peking
Die Kanzlerin kritisiert bei ihrem Besuch in China rechtsstaatliche Defizite, Premier Li warnt vor einem Handelskrieg
Peking – Der Ton in den deutsch-chinesischen Beziehungen wird rauer. Zum Abschluss der vierten Regierungskonsultationen in Peking hoben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Chinas Ministerpräsident
Li Keqiang zwar die enge Zusammenarbeit
hervor. Vor allem in wirtschaftlichen Fragen wurden aber Differenzen sichtbar. Ministerpräsident Li drohte indirekt mit einer Eskalation des Handelsstreits, sollte
die EU Peking den Status der Marktwirtschaft nicht bis Jahresende zuerkennen.
Merkel sprach zudem von „Unterschieden und Fragen“ bei der Entwicklung des
Rechtsstaats in China, insbesondere beim
neuen Gesetz zur Arbeit von Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Dazu gehören politische Stiftungen. Es sei „wichtig,
dass die NGOs weiter ihre Arbeit durchfüh-
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ren können“, sagte Merkel. Sie traf am Montagabend noch Präsident Xi Jinping zu einem gut zweieinhalbstündigen Gespräch.
Er gilt als Initiator eines härteren Kurses
gegen innenpolitische Kritiker und von
der Regierung unerwünschte Einflussnahme aus dem Ausland. Nach dem Gespräch
mit Xi traf sich Merkel ohne Vorankündigung in der deutschen Botschaft mit Vertretern der Zivilgesellschaft. Unter ihnen waren Menschenrechtsanwälte, ein Künstler,
eine Schriftstellerin und ein Politologe, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit.
Im Streit um Chinas Anerkennung als
Marktwirtschaft drängte Ministerpräsident Li Merkel, in den Verhandlungen mit
der EU-Kommission Pekings Position zu
unterstützen. Hintergrund ist ein Konflikt
in der Handelspolitik, der Ende 2016 gelöst
sein muss, sonst könnte eine Spirale gegenseitiger Sanktionen mit schweren wirtschaftlichen Folgen in Gang kommen.
„Wir wollen keinen Handelskrieg“, sagte
Li, stellte aber klar: „Europa ist verpflichtet, seine Versprechen einzuhalten.“
In Verbindung mit dem Beitritt zur Welthandelsorganisation (WTO) wurde China
2001 in Aussicht gestellt, 2016 den Status
einer Marktwirtschaft zugesprochen zu bekommen. Das wäre für Peking von großer
Symbolkraft und hätte Auswirkung auf die
Handelsbeziehungen, weil die EU AntiDumping-Verfahren gegen China schwerer auf den Weg bringen könnte. Er erwarte, dass Berlin in der Frage „eine positive
Rolle“ spiele, sagte Li. Merkel ließ Verständnis erkennen, verwies aber auf die Verhandlungen mit der EU-Kommission.
Die Kanzlerin betonte im Gegenzug die
Notwendigkeit verlässlicher rechtsstaatlicher Strukturen und forderte, die chinesischen Märkte weiter zu öffnen für deutsche Investoren. Mit Blick auf die geplante
Übernahme des deutschen Roboterbauers
Kuka durch ein chinesisches Unternehmen verwies sie auf mangelnde Gleichbehandlung deutscher Investoren in China.
An den Konsultationen nahmen von
deutscher Seite neben Merkel Außenminister Frank-Walter Steinmeier, Finanzminister Wolfgang Schäuble und vier weitere
Ressortchefs teil. Zur Delegation gehörten
Unternehmensvertreter wie Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser und Bahn-Chef Rüdiger Grube. Am Rand der Reise wurden
Geschäfte über 2,7 Milliarden Euro vereinbart. nico fried
Seiten 4 und 5
Frankfurt – Die CDU-geführte hessische
Landesregierung sieht angesichts des Widerstands der Grünen so gut wie keine
Chance, Algerien, Tunesien und Marokko
am Freitag im Bundesrat zu sicheren Herkunftsstaaten zu erklären. Eine Verständigung zwischen der Bundesregierung und
den Ländern, in denen die Grünen mitregieren, sei angesichts der komplexen Materie bis dahin nicht vorstellbar, hieß es in Regierungskreisen. Allenfalls ein Vermittlungsverfahren könne das von CDU, CSU
und Sozialdemokraten befürwortete Projekt zur Reduzierung unbegründeter Asylanträge retten. Die Verantwortung für die
verfahrene Situation liege beim Bund, verlautete weiter. Der habe Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) vor geraumer
Zeit zugesagt, sich um Verhandlungen
mit den Grünen zu bemühen und deren
Vorbehalte möglichst auszuräumen. Dies
sei aber nicht geschehen. Auch Hessen
muss sich entsprechend der Koalitionsregeln bei der Abstimmung im Bundesrat
enthalten, wenn der grüne Juniorpartner
Nein sagt. höl
Seite 5
Microsoft kauft
Karriere-Portal LinkedIn
Redmond – Der Software-Konzern Microsoft will für 26,2 Milliarden Dollar das Online-Karrierenetzwerk LinkedIn übernehmen, um im Bereich der mobilen Anwendungen wettbewerbsfähiger zu werden.
Microsofts Offerte beläuft sich auf 196 Dollar je Aktie. Das ist ein Aufschlag von rund
49,5 Prozent zum Schlusskurs vom Freitag. „Zusammen können wir das Wachstum von LinkedIn beschleunigen“, sagte
Microsoft-Chef Satya Nadella. Bei dem Portal können sich Nutzer in beruflichen Profilen vorstellen und nach Jobs suchen. Firmen nutzen LinkedIn auch für die Suche
von Mitarbeitern. Im ersten Quartal 2016
waren dort weltweit 433 Millionen Nutzer
registriert. sz
Wirtschaft
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wegen eines Streiks in der Druckerei hat diese
Ausgabe der Süddeutschen Zeitung nicht die
gewohnte Struktur. Regionalteile erscheinen
nicht, lokale Berichte nur in reduzierter Form.
Wir bitten Sie um Ihr Verständnis.
Bundesregierung stuft
Moskau als bedrohlich ein
München – Die Bundesregierung stuft
Russlands Politik klar als bedrohlich ein.
Das Land sei eine „Herausforderung für
die Sicherheit auf unserem Kontinent“,
heißt es im Entwurf für das neue Weißbuch, auf den sich die große Koalition nun
weitgehend verständigt hat. Das Weißbuch definiert zudem den Schutz des weltweiten Handels und der Versorgung mit
Rohstoffen als eine der dringlichsten Aufgaben für die Sicherheit. sz
Seite 2
Dax ▼
Dow ▶
Euro ▲
Xetra 17 Uhr
9724 Punkte
N.Y. 17 Uhr
17867 Punkte
17 Uhr
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Wechselnd bis stark bewölkt. Die Zahl der
Regengüsse nimmt verbreitet zu. In der
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