Mainz, 03. Mai 2016 Landespflegekammer begrüßt grundsätzlich den Tarifabschluss im öffentlichen Dienst Auch private und andere Arbeitgeber sind aufgefordert den Abschluss für Pflegende zu übernehmen Als „grundsätzlich positiv“ bezeichnet der Präsident der Landespflegekammer, Dr. Markus Mai, den aktuellen Tarifabschluss im öffentlichen Dienst. Die vereinbarten finanziellen Besserstellungen für die Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst würden auch den professionell Pflegenden in diesem Bereich mehr Einkommen garantieren. „Zukünftig müssen auch die Aspekte „Qualifikation“ und „Verantwortung“ einen höheren Stellenwert bei der tariflichen Vergütung genießen. Dies gilt auch und gerade für die Pflegenden“, betont Mai. „ Tarifliche Besserstellungen für Praxisanleiterinnen und – anleiter, für Pflegende mit anderen Fachweiterbildungen sowie für akademisch aus- und weitergebildete Pflegefachkräfte müssen künftig stärkere Berücksichtigung finden. Wer eine qualitative Weiterentwicklung der Pflege will, muss dies auch entsprechend vergüten“. Weiteren Optimierungsbedarf sieht Mai auch bei Leiterinnen und Leitern von Stationen und Funktionsabteilungen. Kritisch registriert der Präsident der ersten deutschen Pflegekammer, dass die Tariferhöhung nur zur Hälfte von den Kostenträgern übernommen werden sollen. „Damit sehen sich die Krankenhäuser einer erheblichen zusätzlichen Belastung gegenüber. Gerade in Rheinland-Pfalz dürfen die ohnehin gebeutelten Krankenhäuser an der Stelle nicht alleine gelassen werden. Es wäre in keinem Fall hinnehmbar, wenn die entstehenden Kosten zu Lasten der Pflegestellen geschultert würden“, appelliert Mai an Politik und Krankenhausträger gleichermaßen. Den rheinland-pfälzischen Kliniken stehen im Jahr 2016 preisbereinigt nur noch 60 Prozent der Investitionsmittel des Jahres 2002 zur Verfügung, wobei schon im Jahre 2002 keine vollständige Ausfinanzierung stattgefunden hatte. 1 Die Investitionsquote ist mit 3,2 Prozent gemessen an den Gesamtausgaben der Kliniken und im Vergleich zu anderen Branchen dramatisch niedrig. „Wer weiterhin eine flächendeckende Versorgung zum Ziel hat, was in unseren Augen die politische Maxime bleiben muss, ist in der Verantwortung, die Ausfinanzierung dieser Versorgung sicherzustellen. Die bisherigen Ankündigungen der neuen Ampel- Koalition sind dafür nicht ausreichend“, so Mai. Beschlossenes Tarifsystem soll auch von privaten und anderen Arbeitgebern übernommen werden Nach dem erfolgreichen Abschluss der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst sieht Mai nun auch andere Tarifsysteme und die privaten Arbeitgeber in der Pflicht, die Abschlüsse für ihre angestellten Pflegefachpersonen zu übernehmen. Dieser Schritt sei notwendig, damit die Vergütungsschere nicht noch breiter werde. „Der aktuelle Tarifabschluss im öffentlichen Dienst ist bei allen Schwierigkeiten grundsätzlich zu begrüßen. Gleichwohl muss die Vergütung der Pflegenden künftig stärker von der Tarifsystematik des öffentlichen Dienstes entkoppelt und weiter entwickelt werden. Nur auf diese Weise können wir der gesamtgesellschaftlichen Bedeutung der Berufsgruppe gerecht werden und die Weiterentwicklung der Pflege qualitativ hochwertig angehen“. Hintergrund: Mit der einstimmigen Verabschiedung des Heilberufsgesetzes durch den rheinland-pfälzischen Landtag im Dezember 2014 ist die Landespflegekammer errichtet worden. Seit dem 01. Januar 2016 haben die Pflegenden im Land damit eine kraftvolle Interessenvertretung erhalten. Die Landespflegekammer mit ihren gewählten Vertreterinnen und Vertretern nimmt die beruflichen, wirtschaftlichen und sozialen Belange der Mitglieder wahr. Die Vertreterversammlung hat in der Sitzung vom 02. März 2016 den Vorstand der Landespflegekammer gewählt. Präsident der Kammer ist Dr. Markus Mai. Zur Vizepräsidentin wurde Frau Sandra Postel gewählt. Die weiteren Mitglieder des Vorstandes sind Andrea Bergsträßer, Hans-Josef Börsch, Angelika Broda, Karim Elkhawaga, Esther Ehrenstein, Renate Herzer und Christa Wollstädter. Ansprechpartnerin, V.i.S.d.P. Frau Sandra Postel 2 Vizepräsidentin Landespflegekammer Rheinland-Pfalz Gärtnergasse 3, 55116 Mainz, Tel.: 06131/327380, [email protected] 3
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