Bayerischer Weg weist in eine fatale Richtung

Mainz, 27. Juli 2016
Bayerischer Weg zur mutmaßlichen
Pflegeselbstverwaltung weist in eine fatale
Richtung
Geplante ´Vereinigung der bayerischen Pflege` eine Mogelpackung erster Güte
Nach Einschätzung von Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer, werden durch die geplante ´Vereinigung der
bayerischen Pflege` die Mitwirkungsrechte der Pflegeberufe im Gesundheitswesen erheblich beschnitten. „Dieser
Sonderweg dient den Pflegenden nicht, die Selbstverwaltung der Pflegeberufe wird dadurch im Kern geschwächt“ zeigt
sich Mai überzeugt.
Am deutlichsten werde dies durch die Finanzierung nach Haushaltslage. Damit gerate die Vereinigung schon von Anfang an
in eine Zwickmühle. Es entstehe eine erhebliche Abhängigkeit von der Politik und von politischen Stimmungen. Durch die
Einbindung der Arbeitgeber bestehe darüber hinaus die Gefahr, dass massiv Einfluss auf die Berufsgestaltung genommen
werde. Wenn gerade private Arbeitgeberverbände eine derartige Organisation unterstützten, dann läge die Motivation
dafür klar auf der Hand!
Die Politik leiste der Pflege einen Bärendienst wenn sie diese Vereinigung auf den Weg bringt. Der Pflege würde eine
Mitbestimmung vorgegaukelt, die in Rheinland-Pfalz bereits der Dachverband der Pflegeorganisationen e.V. (DPO) als
Zusammenschluss der Pflegeberufsverbände hatte. Selbstverwaltung sehe deutlich anders und weitgehender aus, so Mai.
Die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz ist durch die Regelung im Heilberufsgesetz mit der ärztlichen Standesvertretung
gleichgestellt, die ´Vereinigung der bayerischen Pflege` verfüge hingegen nicht über die demokratischen
Partizipationsrechte bei Entscheidungen im Gesundheitswesen. Auch die Aufgaben sind keineswegs mit denen einer
Pflegekammer vergleichbar, zudem werde die Zuständigkeit der Berufsangehörigen als Garanten der pflegerischen
Versorgung der Bevölkerung entkernt.
„Dadurch reduziert sich in Bayern die gesellschaftliche Bedeutung der Pflegeberufe. Eine solche Vereinigung wird nicht so
wirkmächtig sein wie die Pflegekammern in anderen Bundesländern und wahrscheinlich nicht den Statuten einer
zukünftigen Bundespflegekammer entsprechen“, so die Einschätzung von Mai.
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Hintergrund: Mit der einstimmigen Verabschiedung des Heilberufsgesetzes durch den rheinland-pfälzischen Landtag im
Dezember 2014 ist die Landespflegekammer errichtet worden. Seit dem 01. Januar 2016 haben die Pflegenden im Land
damit eine kraftvolle Interessenvertretung erhalten. Die Landespflegekammer mit ihren gewählten Vertreterinnen und
Vertretern nimmt die beruflichen, wirtschaftlichen und sozialen Belange der Mitglieder wahr.
Die Vertreterversammlung hat in der Sitzung vom 02. März 2016 den Vorstand der Landespflegekammer gewählt.
Präsident der Kammer ist Dr. Markus Mai. Zur Vizepräsidentin wurde Frau Sandra Postel gewählt. Die weiteren Mitglieder
des Vorstandes sind Andrea Bergsträßer, Hans-Josef Börsch, Angelika Broda, Karim Elkhawaga, Esther Ehrenstein, Renate
Herzer und Christa Wollstädter.
Ansprechpartnerin, V.i.S.d.P.
Frau Sandra Postel
Vizepräsidentin
Landespflegekammer Rheinland-Pfalz
Gärtnergasse 3, 55116 Mainz, Tel.: 06131/327380, [email protected]
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