literarisches colloquium berlin april zweitausend +16 Das Werk 20.00 Uhr Dienstag „Das Kleid meiner Mutter” 20.00 Uhr Mittwoch „Gottes kleiner Krieger” 20.00 Uhr Donnerstag Lesung: Jan Wagner Gesprächspartner: Frieder von Ammon Moderation: Joachim Kalka Es war eine Sensation, als Jan Wagner im letzten Jahr für seinen Gedichtband „Regentonnenvariationen“ den Preis der Leipziger Buchmesse zugesprochen bekam. Die Tagesschau berichtete, aber das gehört zum Ritual, dass aber die Frankfurter Allgemeine einen Leitartikel über die Bedeutung von Lyrik im Allgemeinen und jener von Jan Wagner im Besonderen druckte, das gab es noch nicht. Die „Regentonnenvariationen“ wurden dann auch noch ein veritabler Bestseller. Dem 1971 geborenen Dichter, Anglisten, Essayisten, Kritiker, Anthologisten und Übersetzer aus dem Englischen hat nun soeben die von Heinz Ludwig Arnold (1940-2011) gegründete Zeitschrift „Text + Kritik“ ein Heft gewidmet, in dem von Heinrich Detering bis Ernst Osterkamp, von Michael Braun bis Iain Galbraith und noch viele mehr über das Werk, den Autor und den Übersetzer Jan Wagner schreiben. An diesem Abend wird Jan Wagner lesen und der Herausgeber des Text + Kritik-Hefts Frieder von Ammon im Gespräch mit Joachim Kalka Auskunft über den Eintritt 8 € / 5 € Dichter und die Zusammenstellung des Heftes geben. Anna Katharina Hahn in Lesung und Gespräch Gesprächspartner: Thomas Hettche „Ich zog mich vor dem Badezimmerspiegel aus, hängte das Hauskleid wieder an seinen Haken und besah mir, auf einmal ganz ruhig, was ich aus dem Schlafzimmer mitgenommen hatte. Es war nur ein Teil: Mamas blaues Sonntagskleid mit dem schwingenden Rock, in dem sie nach Papas Worten ›wie eine auf dem Kopf stehende Glockenblume‹ aussah. Der feine Stoff glitt mühelos an meinem verschwitzten Körper herab. Wie eine kluge Schlange schlüpfte der schmale rote Lackgürtel durch die Schlaufen an der Taille, Knöpfe und Haken schlossen sich fast von selbst.” Madrid im Sommer 2012: Krass zeigen sich in der Hauptstadt die Auswirkungen der jüngsten Wirtschaftskrise. Die junge Ana María, genannt Anita, gehört zur ›verlorenen Generation‹. Ihr Bruder, ein promovierter Germanist, hat sich bereits nach Berlin abgesetzt, um auf dem Bau sein Geld zu verdienen. Anita ist aus Not in ihr altes Kinderzimmer zurückgezogen. Halt geben ihr neben der Familie nur ihre Freunde, die das Schicksal der Dauerarbeitslosigkeit mit ihr teilen, und die regelmäßigen Demonstrationen auf der Puerta del Sol im Herzen der überhitzten Metropole. Doch alles Schlimme lässt sich noch steigern: Eines Tages liegen Anitas Eltern tot in der gemeinsamen Wohnung. Unversehens rutscht sie in das Leben der Mutter hinein. Anita muss nur eines ihrer Kleider überstreifen, schon halten sie alle – auch Mutters geheimnisvoller deutscher Liebhaber – für Blanca: „Es fühlte sich gut an, meine Mutter zu sein. Ich war schön, auf eine mir unbekannte Weise … Selbst in den Gesichtern mancher Frauen sah ich ein Aufleuchten.” Eintritt 8 € / 5 € In Lesung und Gespräch: Kiran Nagarkar Moderation: Thomas Böhm Gespräch in englischer Sprache Wie wird man zum Gotteskrieger? Der indische Autor Kiran Nagarkar hat mit seinem Roman „Gottes kleiner Krieger” (dt. Übersetzung von Ditte und Giovanni Bandini, A1 Verlag 2006) einen Stoff literarisch erschlossen, der zu den Wurzeln des Fundamentalismus führt. Von den dunklen Seitenstraßen in Bombay zu den heiligen Hallen von Cambridge, von der Jagd nach Salman Rushdie zu den Terroristencamps in den Bergen Afghanistans, vom abgeschiedenen Trappistenkloster in Kalifornien zu den geheimen Weihen und kriminellen Machenschaften der internationalen Finanzwelt führt der Kreuzzug der Hauptfigur Zia Khan, Gottes kleinem Krieger. Egal, welchen Glauben er verteidigt und welcher der Weltreligionen er sich in den verschiedenen Phasen seines Lebens verpflichtet fühlt: Zia, Sprössling einer liberalen muslimischen Familie aus Bombay und ein begnadetes Mathematikgenie glaubt, der Auserwählte zu sein, dazu erkoren, die Welt zu retten. Nagarkar, LCB-Gastautor im April, wird aus seinem opus magnum und aus neueren Texten lesen und mit Thomas Böhm über die Phänomene des Fundamentalismus sprechen. Der Schriftsteller aus Mumbai, der seiner Stadt in den Romanen „Ravan und Eddie” (dt. 2004) und „Die Statisten” (dt. 2012) literarische Denkmäler gesetzt hat, gehört zu den profiliertesten und weltweit meist übersetzten indischen Autoren, der sich immer wieder auch politisch engagiert. Unlängst sorgte sein Einspruch gegen Premierminister Narendra Modi, der mit seiner hindunationalistischen Partei gegen Andersgläubige, Intellektuelle und die Meinungsfreiheit vorgeht. Eintritt 8 € / 5 € für Aufsehen. „Drach” Szczepan Twardoch liest aus seinem neuen Roman und spricht mit Jens Bisky und seinem Übersetzer Olaf Kühl „Morphin”, seinen großen Roman über den Zweiten Weltkrieg, mit dem er in seiner Heimat Polen und international für Aufsehen sorgte, hat Szczepan Twardoch während seines Stipendienaufenthalts 2014 im LCB vorgestellt. Doch auch mit einem neuen Romanprojekt war Twardoch, Jahrgang 1979 und im schlesischen Pilchowice ansässig, in seinem LCB-Gästezimmer eifrig beschäftigt. Nun liegt „Drach” in der deutschen Übersetzung vor (Rowohlt Verlag, aus dem Polnischen von Olaf Kühl). In „Drach” lässt Twardoch die Erde selbst erzählen: der virtuos montierte Text schildert die Dramen zweier Männer und die Chronik ihrer schlesischen Familie über vier Generationen hinweg. Über dieses fulminante literarische Panorama des 20. Jahrhunderts sprechen Jens Bisky, Feuilletonredakteur der Süddeutschen Zeitung in Berlin, und der Übersetzer Olaf Kühl mit unserem Gast Eintritt 8 € / 5 € Szczepan Twardoch. Preis der Literaturhäuser 2016 Ulf Stolterfoht liest aus seinen Gedichtbänden und spricht mit Ernest Wichner und Florian Höllerer Ort: Literaturhaus Berlin, Fasanenstr. 23, 10719 Berlin Das Netzwerk der Literaturhäuser verleiht den Preis der Literaturhäuser 2016 dem Lyriker, Übersetzer und Verleger Ulf Stolterfoht. Mit seinen Gedichtbänden, die aus den unterschiedlichsten deutschen Fachidiomen eine neue, nur ihm eigene poetische „Fachsprache” entwickelt haben, seinen poetischen Projekten, etwa dem ethnographischen Poem „Holzrauch über Heslach” oder dessen Fortschreibung in der kulturhistorischen Sektenfarce „neu-jerusalem”, den so vergnüglichen wie hintersinnigen „Ammengesprächen” mit einer Sprechmaschine hat Ulf Stolterfoht die Spielarten des gegenwärtigen Gedichts erheblich ausgeweitet. Wenn er nun unter dem Slogan „Schwierige Lyrik zu einem sehr hohen Preis – dann ist es Brueterich Press” selber Texte verlegt, die es ohne seine vermittelnde Intervention schwer hätten, zeugt dies von einer großen, so spielerisch wie verbindlich ausgelebten Verantwortlichkeit für die vielfältigen Möglichkeiten literarischen Sprechens. Dass er seine Texte auf unnachahmliche Weise vorträgt und dabei mit scheinbar leichthin eingestreuten Reflexionen über den Wert und höheren Unwert des Gedichts zu verbinden weiß, überzeugt auch jenen Teil des Publikums, der schlicht und einfach zuhört und nicht „immer Metaphyse im Sinn” hat. Der Preis der Literaturhäuser wird von ARTE, dem Eintritt frei Kulturpartner von literaturhaus.net, unterstützt. 20.00 Uhr Dienstag außer Haus! 20.00 Uhr Dienstag „Für nichts und wieder alles” – Gedichte aus Istanbul 20.00 Uhr Mittwoch „Fliegenpapier” 20.00 Uhr Donnerstag Joachim Sartorius und José F. A. Oliver in Lesung und Gespräch Gesprächspartner: Michael Braun „21 Gedichte, 4 Briefe & 10 Fotow:orte” schreibt der Dichter José F.A:Oliver aus Istanbul: Arbeitslosigkeit, die syrischen Flüchtlinge, das Spannungsverhältnis zu Avrupa, der nicht so ferne Krieg in Afghanistan, die Unterdrückung in Ägypten oder, ganz nah, die Niederschlagung der Aufstände rund um den Gezi-Park – Olivers Buch ist eine kaleidoskopische Reise in einen »menschenatlas voller wirklichkeiten«. Auch Joachim Sartorius bewohnt das zwielichtige und fruchtbare Territorium, wo Orient und Okzident sich begegnen. In seinem neuen Gedichtband »Für nichts und wieder alles« finden wir seine halb imaginierten, halb realen Städte wieder: Alexandria, Nikosia, Syrakus und auch Istanbul – aber ebenfalls einen langen Zyklus über ein Dorf in Brandenburg. Der Heidelberger Lyrikkritiker Michael Braun spricht mit beiden Dichtern über das Geheimnis Eintritt 8 € / 5 € des Reisens und das Geheimnis des Staunens, die im Schreiben eins werden. Ein Comic-Konzert mit dem yam yabasha ensemble. Uraufführung mit Itay Dvori – Klavier, Komposition & Künstlerische Leitung Raphael Clamer – Sprecher Uwe Steinmetz – Saxophon Marcel Krömker – Kontrabass Javier Reyes – Schlagzeug Wort – Bild – Ton. Diese drei Ebenen vereint ein außergewöhnliches Konzert, in dem sich die projizierten Bilder, der vorgelesene Text und die Vertonung der Geschichten zu einem neuen Ganzen fügen. Neben kürzeren Musik-Miniaturen zu Szenen aus verschiedenen Comics bildet die Vertonung der Graphic Novel „Fliegenpapier” von Hans Hillmann den Hauptteil des Abends. Hillmanns Werk lehnt sich an Dashiell Hammetts Kriminalgeschichte „Fly Paper” von 1929 an, die im San Francisco zur Zeit der großen Depression angesiedelt ist. Die Handlung nimmt ihren Anfang in der Suche nach einer Tochter aus gutem Hause, die sich mit Gangstern eingelassen hat, und entwickelt sich schnell zu einem Mordfall. Hillmann (1925-2014), einer der bedeutendsten deutschen Grafiker der Nachkriegszeit, schuf in siebenjähriger Arbeit bis 1982 mit „Fliegenpapier” ein für die sich erst später etablierende Graphic Novel wegweisendes Werk. Im Jahr 2015 wurde es im Berliner avant-verlag in einer bibliophilen Ausgabe neu aufgelegt. Hillmann versteht es, die Stimmung der auf kurze Absätze reduzierten literarischen Vorlage in ungewöhnlichen, an Kameraeinstellungen erinnernden Perspektiven einzufangen. Inspiriert von der zeitlichen Situierung der Handlung baut der Komponist und Pianist Itay Dvori in seine Jazz-Komposition zu Hillmanns Werk Stilelemente mit starker Referenz zur Musik-Ästhetik der 1920/30er Jahre in Nordamerika ein und lässt dabei viel Raum für Improvisation. Das Comic-Konzert ist das erste Projekt von Eintritt 8 € / 5 € Itay Dvoris neu gegründetem yam yabasha ensemble. In Zusammenarbeit mit dem avant-verlag und mit Unterstützung der Berthold Leibinger Stiftung. Finissage der Autorenwerkstatt Prosa 2015 19.00 Uhr Freitag Studio LCB 20.00 Uhr Uhr Mittwoch Es lesen Artur Dziuk, Andreas Lehmann, Sascha Macht, Markus Mittmansgruber, Anaïs Meier, Valentin Moritz, Christian Schloyer, Barbara Schibli, Serdar Sezenoglu, Corinna Sigmund und Jule Sonnentag Moderation: Inka Parei und Thorsten Dönges Elf junge Autorinnen und Autoren nahmen im Herbst 2015 an der Autorenwerkstatt Prosa des LCB teil, die von Inka Parei und Thorsten Dönges geleitet wurde. Am heutigen Abend kommen alle Autorinnen und Autoren noch einmal im LCB zusammen, um sich und ihre Texte dem Berliner Publikum vorzustellen. Erzählungen und Romanprojekte wurden 2015 in der Autorenwerkstatt diskutiert. Texte waren dabei, die sich mittels intensiver Recherchearbeit literarisch den gesellschaftlichen Geschehnissen gar nicht lange vergangener Vergangenheiten näherten. Andere konzentrierten sich ganz und gar auf eine Figur, sammelten Fragmente, fügten Imaginiertes in Recherchiertes ein. Wieder andere waren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Prozessen unserer Gegenwart auf der Spur. Und einige Texte nahmen uns mit in faszinierend phantastische, in surreale, zuweilen dystopische Szenarien. Willkommen bei elf eigenwilligen Eintritt frei literarischen Stimmen im LCB. Lesung: Michael Köhlmeier Gesprächspartner: Josef Haslinger und Michael Krüger Moderation: Maike Albath Er ist in den verschiedensten Wirklichkeiten zu Hause und hat ein Werk geschaffen, das vielfältig, labyrinthisch, zupackend, philosophisch und immer wieder überraschend ist: der österreichische Schriftsteller Michael Köhlmeier. 1949 in Hard am Bodensee geboren, studierte Köhlmeier Politikwissenschaften, Germanistik, Mathematik und Philosophie in Deutschland und lebt heute in Hohenems/Vorarlberg und in Wien. Anfang der siebziger Jahre wurde er als Radiomann bekannt: Seine schriftstellerische Karriere begann mit Hörspielen für den Österreichischen Rundfunk, es entstanden erste Prosastücke und sehr erfolgreiche Lieder. Seit 1980 legte Köhlmeier über dreißig Bücher vor. Seine Romane drehen sich um Mathematiker und Jazzliebhaber, um notorische Lügner oder melancholische Künstler. Auch das Nacherzählen von Mythen und Märchen gehört zu seinen literarischen Aktivitäten. Nach dem bezwingenden Doppelporträt von Charlie Chaplin und Winston Churchill in „Zwei Herren am Strand” (2014) hat Köhlmeier jetzt einen schmalen Band vorgelegt, der „Das Mädchen mit dem Fingerhut” heißt. Der Titel erinnert an ein Märchen, aber die Geschichte könnte kaum zeitgemäßer sein: Irgendwo in einer westeuropäischen Stadt steht plötzlich eine Sechsjährige auf der Straße, die nicht weiß, wie sie heißt und woher sie kommt. Mit den Schriftstellern Josef Haslinger und Michael Krüger, zugleich sein ehemaliger Verleger bei Hanser, diskutiert Michael Köhlmeier über die Möglichkeiten des Erzählens in einer Eintritt 8 € / 5 € Welt, die auf Herausforderungen mit Tweets reagiert. In Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk. Sendetermin auf UKW 97,7: 30. April 2016, 20.05 Uhr. „In anderen Herzen” 20.00 Uhr Donnerstag Lesung: Neel Mukherjee Gesprächspartnerin: Priya Basil Gespräch in englischer Sprache Deutsche Lesung: Leo Solter Im Gespräch mit der Schriftstellerkollegin Priya Basil stellt Neel Mukherjee seinen zweiten Roman „Im anderen Herzen“ („The lives of others“, deutsch von Giovanni und Ditte Bandini, Kunstmann Verlag) vor. „Am Beginn meiner Arbeit“, sagt Neel Mukherjee, „stand die Idee einer Auseinandersetzung mit der bürgerlichen realistischen Literatur. Was war ihre soziale Rolle, als sie Mitte des 19. Jahrhunderts aufkam, was war ihr moralisches Fundament und welche ideologische Rolle hat sie gespielt. Also habe ich mich einem der größten Werke dieses Genres, den Buddenbrooks, zugewendet.“ Der Roman spielt indes im Kalkutta des Jahres 1967: Die Stadt befindet sich im Aufruhr, Studenten liefern sich Straßenschlachten mit der Polizei, Betriebe werden bestreikt. Angetrieben von dem Wunsch, sein eigenes Leben und die Welt zu verändern, hat sich Supratik, der älteste Enkel im Haus der Ghoshes, einer maoistischen Gruppierung angeschlossen. Während er versucht, die landlosen Tagelöhner für den bewaffneten Kampf zu gewinnen, und sich dabei in die Widersprüche zwischen politischem Idealismus und terroristischer Aktion verstrickt, bleiben die Zeichen der Zeit hinter den Mauern des Familiensitzes unerkannt. Noch herrschen der alternde Patriarch und seine Frau über die weitverzweigte Familie und ein Unternehmen, das diese in Wohlstand leben lässt. Aber so wenig sie die Brüchigkeit der alten Ordnung erkennen, so blind sind sie für die dunklen Geheimnisse der Kinder, die Intrigen der Schwiegertöchter und den schleichenden Kollaps des Familienunternehmens. „Neel Mukherjee bereitet uns ein riesiges Eintritt 8 € / 5 € Vergnügen und lehrt uns zugleich das Fürchten“ (A.S. Byatt). KARTEN AUSSCHLIESSLICH AN DER ABENDKASSE 2016_04_Vorderseite.indd 1 10.03.2016 15:11:24 nachrichten aus dem lcb Literarisches Colloquium Berlin Am Sandwerder 5 14109 Berlin Telefon: 030 | 816 99 60 www.lcb.de S-Bahnhof Wannsee Flandern und die Niederlande sind im Oktober gemeinsam Gast der Frankfurter Buchmesse. Schon im Juni wird im LCB der Gastlandauftritt seine Spuren hinterlassen: Vier Autorinnen - Niña Weijers, Bregje Hofstede, Saskia de Coster und Lize Spit - werden den ganzen Juni am Wannsee verbringen und am 15.6. in einer Lesenacht auf mehreren Bühnen zu sehen und zu hören sein. Alle vier nehmen auch an einem großen Lesefestival teil, das die niederländische Literaturzeitschrift „Das Mag” am 24. Juni in Berlin veranstaltet: Über die ganze Stadt verteilt finden gleichzeitig zwölf Leseclubs statt, jeweils 25 Leser, ein Moderator und der Autor/die Autorin des Buches. Die Leser erhalten das Buch einen Monat zuvor und besprechen es an diesem Abend untereinander und mit dem Autor/der Autorin. Danach treffen sich alle Leseclubs zu einer Party in der Bar Babette. Ähnlich geartete Festivals organisierte „Das Mag” mit großem Erfolg bereits in Amsterdam, Antwerpen, Gent und London. Unter den Festivalteilnehmern sind neben den Obengenannten Arjen Lubach, Yves Petry, PB Gronda, Karen Köhler, Nils-Momme Stockmann, Nell Zink, Verena Güntner und viele andere. Der Ticketverkauf startet am 6. April. Nähere Informationen unter www.dasmag.de. „Das Mag” mit flämischen und niederländischen Autorinnen im LCB und anderswo Die Robert Bosch Stiftung und das Literarische Colloquium Berlin schreiben zum 30. April 2016 erneut das Förderprogramm "Grenzgänger" aus. Wer Mittel-, Ost- und Südosteuropa, die Türkei oder Nordafrika entdecken will, wer eine deutschsprachige Veröffentlichung plant und dafür auf Recherchereise aufbrechen möchte, kann sich um Förderung bewerben. Das Programm richtet sich an Autoren, die Informationen aus erster Hand sammeln und authentische Orte besuchen wollen. Die Veröffentlichungen sollen ein breites Publikum erreichen, zu Diskussionen anregen und zu mehr Verständnis für die Länder Mittel-, Ost-, Südosteuropas und Nordafrikas beitragen. Willkommen sind literarische und essayistische Prosa, Lyrik, Foto(text)bände, Kinderund Jugendbücher, aber auch Hörfunkbeiträge sowie Drehbücher für Dokumentar- und Spielfilme. Ausführliche Informationen und der Link zum Bewerbungsformular sind unter www.lcb.de/grenzgaenger abrufbar. Ausschreibung: „Grenzgänger Europa und seine Nachbarn“ – Recherchen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa oder Nordafrika Im Herbst 2016 wird das LCB erneut die Autorenwerkstatt Prosa ausrichten. Ziel dieser Werkstatt ist es, jüngere deutschsprachige Autorinnen und Autoren, die noch keine eigenständige Buchpublikation vorgelegt haben, zu entdecken und zu fördern. Die Treffen unter der Leitung von Inka Parei und Thorsten Dönges finden am 23.-25. September, 28.-30. Oktober, 25.-27. November und 16.-18. Dezember im LCB statt und bieten die Möglichkeit, mit ausgewählten Referenten und den anderen Stipendiaten am eingereichten Text zu arbeiten. Die Teilnahme ist mit einem Stipendium in Höhe von 1.500 € verbunden. Eingereicht werden können Prosatexte jeder Form (Roman, Erzählung, Novelle, Kurzprosa). Die Bewerbungsunterlagen (eine etwa dreißigseitige Arbeitsprobe des Prosaprojekts; Lebenslauf mit E-mail-Adresse; Exposé) sind bis zum 31. Mai 2016 in zweifacher Ausfertigung beim LCB, Stichwort Autorenwerkstatt, einzureichen. Die Werkstatt wird von der Abteilung Kulturelle Angelegenheiten der Berliner Senatskanzlei sowie von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia gefördert. Ausschreibung: Autorenwerkstatt Prosa 2016 Bis zum 15. Juni 2016 sind Bewerbungen um die Teilnahme an der Übersetzerwerkstatt 2016 möglich. Die Berliner Übersetzerwerkstatt bietet bis zu zehn von einer Jury ausgewählten Teilnehmern ein Stipendium und die Gelegenheit, an mehreren Wochenendseminaren durch intensive Textarbeit und Zusammenarbeit mit Fachleuten aus der Praxis ihre Sprachfertigkeit aufzufrischen, Kenntnisse in der Berufskunde zu gewinnen, Einblicke in Literatur- und Übersetzungsgeschichte zu erlangen sowie durch Analyse, Vergleich und Kritik ihren Übersetzungsstil zu hinterfragen und zu überarbeiten. Die Vermittlung von Produktions- und Rezeptionsvorgängen des Literaturbetriebs rundet die Fortbildung ab. Die Übersetzerwerkstatt wird vom Literarischen Colloquium Berlin durchgeführt. Von September bis Dezember 2016 werden die ausgewählten Teilnehmer an mehreren Wochenendseminaren durch den Projektleiter Thomas Brovot und durch Mentoren (erfahrene Übersetzer, Lektoren, Verleger, Kritiker oder andere Fachleute) bei der Erstellung der Übersetzungsmanuskripte beraten und betreut. Die Seminartermine sind: 23.-25. September, 28.-30. Oktober, 25.-27. November und 16.-18. Dezember 2016. Gefördert von der Kulturverwaltung des Berliner Senats. Ausschreibung: Berliner Übersetzerwerkstatt 2016 Ausstellung Franz Kafka: Betrachtung Jan Peter Tripp * Radierungen 18. Februar – 29. April 2016 Jetzt neu auf Dichterlesen.net nachzuhören: Unsere Veranstaltung mit Swetlana Alexijewitsch vom 3. März 2016. Die Nobelpreisträgerin im Gespräch mit Elisabeth Ruge. Die deutschen Texte las Janine Meißner, es übersetzte Ganna-Maria Braungardt. jetzt zum nachhören auf dichterlesen.net: Swetlana Alexijewitsch bitte vormerken: LCB Sommerfest am 3. September gemeinsam mit Voland & Quist Im Märzheft der Zeitschrift „Sprache im technischen Zeitalter“ findet sich unter dem Titel »Bucklicht Männlein« die Dankesrede Nico Bleutges zur Verleihung des Eichendorff-Preises 2015 sowie Volker Kaminskis Erzählung »Alessandro«, die an den Golf von Neapel führt. Im Schwerpunkt dieses Hefts kann man neue Autoren entdecken. Artur Dziuk , Andreas Lehmann, Sascha Macht, Anaïs Meier, Markus Mittmansgruber, Valentin Moritz, Christian Schloyer, Barbara Schibli, Serdar Sezenoglu, Corinna Sigmund, Jule Sonnentag trafen sich an vier langen Wochenenden im LCB am Wannsee, um in der Gruppe ihre Texte vorzustellen und an ihnen weiterzuarbeiten. Geleitet wurde die Werkstatt von Thorsten Dönges und Inka Parei. Alle Beiträge der Berliner Autorenwerkstatt sind für diese Ausgabe mit einer kurzen Projektbeschreibung versehen. In unserer Kolumne Auf Tritt Die Poesie stellt Michael Braun den Lyriker Paul-Henri Campbell vor. Den Gedichten ist ein poetologischer Text Campbells beigefügt. Sprache im technischen Zeitalter Heft 217 Anzeige Lydia Haider (Wien) Lydia Haider wurde 1985 in Steyr geboren, studierte Germanistik und Philosophie und promoviert nun an der Universität Wien. Ihr erster Roman „Kongregation” erschien 2015 im Verlag Müry Salzmann. Gefördert vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (Wien). Autoren und Übersetzer im Haus Kiran Nagarkar (Mumbai) Kiran Nagarkar, 1942 in Bombay geboren, ist einer der bedeutendsten indischen Autoren; seine Werke verfasst er in Marathi und Englisch. Werke wie „Krishnas Schatten“, „Ravan & Eddie“ und „Gottes kleiner Krieger” wurden zu Klassikern. Nagarkar war Stipendiat des Wissenschaftskollegs zu Berlin, des Berliner Künstlerprogramms des DAAD und hatte die Tübinger Poetik-Dozentur inne, den April verbringt er schreibend im LCB. Mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts. Meral Kureyshi (Bern) Meral Kureyshi, 1983 in Prizren im ehemaligen Jugoslawien geboren, lebt seit 1992 in Bern. Nach Abschluss des Studiums am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel gründete sie das Lyrikatelier in Bern. Für ihren Debütroman „Elefanten im Garten” (Limmat Verlag) war sie 2015 für den Schweizer Buchpreis nominiert. Mit freundlicher Unterstützung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia. Anja Naglič (Ljubljana) Anja Naglic, 1976 geboren, übersetzt deutschsprachige Literatur ins Slowenische, u.a. Georg Heym, Franz Kafka, Siegfried Kracauer und Franz Werfel. Sie erhielt ein „Schritte”-Stipendium der S. Fischer Stiftung. Manuel Niedermeier (Wien) Manuel Niedermeier wurde 1984 in Regensburg geboren, wo er ein Studium der Germanistik und der vergleichenden Sprachwissenschaften abschloss. 2014 erschien sein Roman „Durch frühen Morgennebel” im Verlag C.H. Beck. Er erhielt das LCB-Aufenthaltsstipendium des Berliner Senats. Andrea Prins (Rotterdam) Andrea Prins, 1963 in Zürich geboren, ist Übersetzerin und forscht in Berlin über den deutschen Übersetzer Emil Charlet. Sie erhielt ein Stipendium des Prins Bernhard Culturfonds. Stefan Sprenger (Vaduz / St. Gallen) Stefan Sprenger, geboren 1962 in Zürich, ist ausgebildeter Künstler und lebt heute als freier Schriftsteller in Liechtenstein und St. Gallen. Sprengers Arbeiten, unter anderen der Essayband „Katzengold“, die Prosasammlung „Vom Dröhnen“, das Dialekt-Hörbuch „Dr Hans und sini Bank“ und der Theatertext „Vandalin“ kreisen scharf und humorvoll um den Finanztransaktionsstandort Liechtenstein und sein Fürstenhaus. Suvi Valli (Jyväskylä) Die 1977 in Finnland geborene Suvi Valli ist Autorin und Übersetzerin. Ihr erster Gedichtband erschien 2011 im Otava Verlag. In diesem Jahr veröffentlicht sie neben eigenen Gedichten auch Übersetzungen aus dem Deutschen, unter anderem von Goethe und Eichendorff. Sie ist Stipendiatin der Stiftung Brandenburger Tor im Rahmen des Programms „Literarisches Tandem”.. Jana Zoubková (Prag) Jana Zoubková, 1951 in Brno (Tschechien) geboren, arbeitet seit den 90er Jahren als freiberufliche Publizistin und Literaturübersetzerin deutschsprachiger Prosa und Essayistik ins Tschechische (u.a. Maxim Biller, Juli Zeh, Daniel Kehlmann und Sven Regener). Sie erhielt das Arbeitsstipendium für Übersetzer der Robert Bosch Stiftung. Herausgeber: Literarisches Colloquium Berlin e.V., Am Sandwerder 5, D-14109 Berlin Tel. 030 / 816 99 60, Fax 030 / 81 69 96 19, www.lcb.de; e-mail: [email protected]. Fotonachweise: Jan Wagner, Ulf Stolterfoht, Autorenwerkstatt Prosa © Tobias Bohm. Anna Katharina Hahn © Jürgen Bauer. Joachim Sartorius © Matthias Botor. José F. Oliver © Uwe Dettmer. Kiran Nagarkar © Marco Secchi. Michael Köhlmeier © P.A: Hassiepen. N. Mukherjee © Nick Tucker. Szczepan Twardoch © Magda Kryjak. Meral Kureyshi © Matthias Guenter. Alle anderen: privat. Gestaltung: Steffen Kalauch 2016_04_Rückseite.indd 1 10.03.2016 14:45:03
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