literarisches colloquium berlin november & dezember zweitausend +16 Schweizer Buchpreis 2016 – die Nominierten 20.00 Uhr Montag November Christoph Höhtker, Charles Lewinsky und Michelle Steinbeck in Lesung und Gespräch Neue Literatur aus der Schweiz: Drei der fünf für die Shortlist des Schweizer Buchpreises 2016 nominierten Autorinnen und Autoren machen Station im LCB. Christoph Höhtker, Bielefelder mit Genfer Wohnsitz, hat seiner Heimatstadt in dem Roman „Alles sehen” (Ventil Verlag) ein Denkmal gesetzt. „Mit ›Alles sehen‹ schraubt unser Gewährsmann für literarische Grenzverletzungen seinen erzählerischen Furor in neue Höhen. Genauer: In die Niederungen der Stadt B., der westdeutschen Provinzhölle. Psychogramm einer Epoche. Wie immer sexy, edgy und sehr, sehr lustig” (Jochen Distelmeyer). Charles Lewinsky dagegen versetzt sich in seinem neuen Roman „Andersen” (Nagel & Kimche) in das Gehirn eines monströs bösen Charakters. Michelle Steinbecks Debütoman „Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch” (Lenos Verlag) erzählt die Abenteuer einer jungen Frau, deren Ängste vor dem Erwachsenwerden buchstäblich lebendig geworden sind – „ein schräges Märchen mit Tiefgang, wild und phantastisch” (Berliner Zeitung). Der Preis wird am 13.11. im Rahmen der BuchBasel vergeben. Im Anschluß an die Lesung lädt die Schweizer Botschaft zu einem Apéro. Eintritt 8 € / 5 € In Zusammenarbeit mit dem Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband SBVV. Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Pro Helvetia und der Schweizerischen Botschaft Berlin. Krisengipfel 20.00 Uhr Dienstag November Reform des Urhebervertragsrechts – Auswirkungen für Autorinnen und Autoren 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr Freitag November Solo für Schneidermann 20.00 Uhr Montag November Reden wir über Biografien: Kerr, Kracauer. Sachbücher im Gespräch 20.00 Uhr Dienstag November Christian Demand, Jenny Friedrich-Freksa, Matthias Weichelt Eine Kontrollpeilung aus drei Blickwinkeln. Zeitschriftenlektüre: Nina West Bankenkrise, Bildungskrise, Demokratiekrise, Eurokrise, Wirtschaftskrise, Immobilienkrise, Flüchtlingskrise, Griechenlandkrise, Krimkrise, Theaterkrise, Zeitungskrise ... Kaum ein Begriff wird in den Medien so häufig bemüht wie die Krise, kaum eine Gegenwartsdiagnose, die nicht zugleich als Krisendiagnose auftritt. Wir wollen die Perspektive probehalber einmal umdrehen und darüber diskutieren, was von einer Gegenwart zu halten ist, in der permanent der Ausnahmezustand ausgerufen wird – und wie man sich dieser Gegenwart publizistisch stellen kann. Drei Zeitschriften, drei Perspektiven: Es diskutieren Jenny Friedrich-Freksa, Chefredakteurin von „Kulturaustausch“, Christian Demand, Herausgeber des „Merkur“, sowie Matthias Weichelt, Chefredakteur von „Sinn und Form“. Im Anschluss: Champagner! Eintritt 8 € / 5 € Seminar für Autorinnen und Autoren mit Prof. Eva Inés Obergfell und Dr. Ingo Fessmann Seit Jahren ist eine Novellierung der gesetzlichen Regelungen zum Urhebervertragsrecht angekündigt, ausgelöst durch die vielfältigen neuen (medialen) Nutzungsformen. Auch wenn es in dieser Legislaturperiode wohl nicht mehr dazu kommt, bleibt doch die Diskussion darüber und bleiben vor allem die damit verbundenen Fragen für all jene, die als Autor oder Autorin unmittelbar damit zu tun haben. Wie in den Vorjahren informieren Prof. Eva Inés Obergfell (Vizepräsidentin der HumboldtUniversität und Inhaberin des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung) und Dr. Ingo Fessmann (Rechtsanwalt in Berlin) über diese Entwicklungen und über neue, die Autorenrechte betreffende gerichtliche Entscheidungen. Der Eintritt ist frei, Anmeldungen werden erbeten unter Tel. 030 816 99 60 oder [email protected]. Joshua Cohen und Ulrich Blumenbach in Lesung und Gespräch (in englischer Sprache) In der New Yorker Carnegie Hall wird ein Violinkonzert aufgeführt, da kommt es zu einem Eklat. Der Geigenvirtuose Laster soll ein Solo improvisieren, doch stattdessen legt er sein Instrument nieder und hebt an zu einer Hommage an Schneidermann, den Komponisten des Stücks. Schneidermann ist nach dem letzten gemeinsamen Kinobesuch verschwunden. Vor der versammelten New Yorker High Society – darunter seine Exfrauen und deren Anwälte – erinnert Laster sich an all das, was die beiden durchlebt haben: Holocaust, Krieg und das Exil in Amerika. Mit seinem Loblied auf die Freundschaft fesselt er sein Publikum bis in die frühen Morgenstunden. Joshua Cohen, 1980 geboren, zeigt sich bereits in seinem Debütroman „Solo für Schneidermann” (Schöffling & Co) als avancierter Autor, der sich „mit sinfonischer Sprachbravour” (Tagesspiegel) über Erzählkonventionen hinwegsetzt. Ulrich Blumenbach, preisgekrönter Übersetzer von David Foster Wallace, Jack Kerouac und Anthony Burgess, hat dem Werk eine kraftvolle deutsche Stimme gegeben. Eintritt 8 € / 5 € Mit Deborah Vietor-Engländer und Jörg Später Moderation: René Aguigah und Jens Bisky Biografien sind eine uralte Gattung und Biografien stehen dieses Mal im Mittelpunkt unserer Reihe Sachbücher im Gespräch. Die Lebensbeschreibungen zweier Ikonen des Journalismus und der Kritik sind in diesem Jahr erschienen: Alfred Kerr und Siegfried Kracauer. Beide wurden in jüdischen Familien geboren, beide ließen sich 1914 von der Kriegsbegeisterung anstecken und beide schrieben für die bis heute legendäre „Frankfurter Zeitung“. Und beide verließen Anfang 1933 Nazideutschland. Das Leben von Siegfried Kracauer und das von Alfred Kerr wurden nun zum ersten Mal Thema großer Biografien: Deborah Vietor-Engländer schildert, wie Alfred Kerr zum bedeutendsten Theaterkritiker Deutschlands wurde; Jörg Später spürt dem facettenreichen Leben Siegfried Kracauers nach, der auch Architekt, Filmschriftsteller und ein Pionier der Soziologie war. Wie immer soll es in unserer Reihe auch um die literarischen Strategien des Sachbuchschreibens gehen. Wie spiegeln Lebensläufe die Zeitgeschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts? Wie wird man einem vergangenen Leben gerecht? Und wie findet man eigentlich die biografische Wahrheit? Durch den Abend führen René Aguigah (DeutschlandRadio Kultur) und Jens Bisky Eintritt 8 € / 5 € (Süddeutsche Zeitung). In Zusammenarbeit mit dem DeutschlandRadio Kultur. Sendetermin: 22. November 2016, 00.05 Uhr. Hausgäste 20.00 Uhr Dienstag November Kabeljau & Talk. Die Late Night Show für neue Literatur 20.00 Uhr Donnerstag November Casino am Wannsee 20.00 Uhr Mittwoch November Liliana Hermetz, Mikołaj Łoziński, Raziel Reid und Mahmoud Hosseini Zad in Lesung und Gespräch An diesem Abend werden vier internationale Hausgäste die Bühne des LCB betreten: Die zwei polnischen Schriftsteller Liliana Hermetz und Mikołaj Łozinski, der kanadische Autor Raziel Reid sowie der renommierte iranische Übersetzer und Schriftsteller Mahmoud Hosseini Zad. In Mikołaj Łozinskis letztem autobiographischen Werk „Ksiazka“ setzt er sich mit der Nachkriegssituation der polnischen Juden auseinander, während Raziel Reid in seinem „gleichermaßen fesselnd, herzzerreißend und erhellenden“ (The West Ender) Roman „Movie Star“ von den Schwierigkeiten des Andersseins erzählt. Neben Mahmoud Hosseini Zad, der schon Werke von Bertolt Brecht, Friedrich Dürrenmatt, aber auch deutschsprachige Gegenwartsautoren wie Sibylle Berg und Ingo Schulze übersetzt hat, wird Liliana Hermetz zu Gast sein. Ihr Debüt „Alicyka“, das 2015 mit dem Conrad-Preis ausgezeichnet wurde, wirft nicht zuletzt wegen seiner unscharfen Genreeinordnung Eintritt frei (Roman/Theaterstück) Fragen zur Diskussion auf. Mit Andreas Stichmann Moderation: Malte Abraham & Chris Möller / Kabeljau & Dorsch Stellen Sie sich einen Autor vor und sein Buch. Stellen Sie sich vor, dass der Autor in dem Buch steckt, dass dieser arme Autor mitten in der Arbeit an seinem Buch steckt. Stellen Sie sich das mal vor, diese Baustelle – und niemand hilft ihm raus. Für einen Abend steigen wir mit ein und begehen diese Baustelle. Sie sind nicht allein, sie haben uns. Wir sind nicht allein, wir haben zwei Experten. Und die Experten haben Erfahrung. Sie leiten ein Bordell in Soho oder einen Gemischtwarenladen in Danzig, holten sich fast den Tod in Venedig oder erholten sich in einem Sanatorium in Davos, sie sind Walfänger oder Kokovoristen, Kriminelle oder Käfer. Unseren Gast kann man sich so vorstellen: jung, juvial und jutaussehend. Es handelt sich um keinen geringeren Eintritt 8 € / 5 € als Andreas Stichmann. SenthuranVaratharajah präsentiert seine Gäste Antonia Baum, Uisenma Borchu, Moshtari Hilal und Daniela Seel Als Anna Seghers 1947 aus dem Exil nach Berlin zurückkehrte, nahm sie im Casino-Hotel Am Sandwerder 5 Logis. Der Name, den unsere Villa nach dem 2. Weltkrieg bis in die späten 50er Jahre trug, gibt einer neuen Reihe im LCB den Titel: Mit „Casino am Wannsee” laden wir Autorinnen und Autoren ein, ihren ganz eigenen Abend mit vier Gästen ihrer Wahl zu kuratieren. Den Anfang macht Senthuran Varatharajah, der mit „Vor der Zunahme der Zeichen“ einen der stilistisch und inhaltlich aufregendsten Romane dieses Jahres vorgelegt hat. Seine Gäste versprechen einen so spannenden wie vielseitigen Abend, an dem sie über ihre Arbeiten und ihre künstlerischen Entwicklungen sprechen werden. Was hat sie geprägt? Mit welchen Herausforderungen sehen sie sich konfrontiert? Wie kann Kunst in unserer Zeit aussehen? Diesen und anderen Fragen werden sich die Schriftstellerin und Journalistin Antonia Baum, die Regisseurin und Schauspielerin Uisenma Borchu, die Illustratorin Moshtari Hilal sowie die Lyrikerin und Verlegerin Daniela Seel widmen. Zudem wird am heutigen Abend die Kabinettausstellung "Das Mädchen mit dem Damenbart" mit Werken von Moshtari Eintritt 8 € / 5 € Hilal eröffnet, die bis Mitte Dezember im LCB zu sehen ist. Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Preußische Seehandlung. Der Mauerläufer 20.00 Uhr Montag Dezember Seifensieder 20.00 Uhr Mittwoch Dezember Wiedergelesen: „Flughunde” 20.00 Uhr Donnerstag Dezember Hausgäste 20.00 Uhr Montag Dezember Ich bin ein Bauer und mein Feld brennt 20.00 Uhr Dienstag Dezember Nell Zink Moderation: Jutta Person Nell Zink präsentiert ihren Roman „Der Mauerläufer“ (Rowohlt Verlag, aus dem Englischen von Thomas Überhoff). Mit ihm schlug die amerikanische Autorin, die südlich von Berlin in Bad Belzig lebt, schon in den USA große Wellen, bis hin zur New York Times. „Ihre Sätze und Geschichten sind so stark und überzeugend, dass man sich ihnen nicht entziehen kann“, würdigte Jonathan Franzen das nun schon in mehrere Sprachen übersetzte Werk. Die Literaturkritikerin Jutta Person, die den Abend moderiert, schrieb in der Süddeutschen Zeitung: „Nell Zink bringt zusammen, was zusammengehört: Vogel, Frau, Fetisch. Ihre monstermeisenmäßig durchgeknallte Vögelgroteske bietet alles auf, um Lebewesen als Triebwesen kenntlich zu machen – was zu Ökoterrorismus und schließlich zu bildungsromanhafter Selbsterkenntnis führt.“ Auch in ihr neues, gerade auf Englisch erschienene Werk „Nicotine“ gibt Nell Zink an diesem Abend erste Einblicke. Eintritt 8 € / 5 € Bert Elsmann-Papenfuß. Buchpremiere Gesprächspartner: Ulf Stolterfoht Gerade noch las Volker Braun auf der LCB-Bühne das neue Gedicht „Telephos an Papenfuß“, schon ist der Angerufene da – gemeinsam mit dem druckfrischen Gedichtband „Seifensieder. Angewandte Schrunst für eingewiesene Ausgeweihte“. Erschienen ist das Buch im Verlag des Dichterkollegen Ulf Stolterfoht: „Schwierige Lyrik zu einem sehr hohen Preis, dann ist es Brueterich Press“. Und auf dem Buchrücken lesen wir, was Fancy Douwes Dekker über Autor und Werk denkt: „Obwohl eine kanonisierte Ikone der jüngeren ostdeutschen – mittlerweile vergangenen – Literaturgeschichte, vermag Bert Elsmann-Papenfuß mit seiner ‚angewandten Schrunst‘ erfrischend unakademisch Gegenwärtiges zu artikulieren und mittelfristig Künftiges treffend herbei zu schreiben, bevor ich mich daran erinnere – irgendwie auch zu viel des Guten. Ein überreifes Werk.“ Zuletzt erschienen von Bert Elsmann-Papenfuß, geboren 1956 als Bert Papenfuß in Reuterstadt Stavenhagen, „Die Mauer“ (mit Antonio Saura), Hatje Cantz 2012, und „Psychonautikon Prenzlauer Berg“ (mit Ronald Eintritt 8 € / 5 € Lippok), starfruit publications 2015. Lesung: Marcel Beyer Moderation: Thomas Geiger Dass der 1965 geborene Marcel Beyer zu den besten Romanciers, den raffiniertesten Dichtern und den espritvollsten Essayisten im deutschsprachigen Raum gehört, hat sich bis Darmstadt herumgesprochen. Die dort ansässige Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung hat ihm den Georg-Büchner-Preis 2016 verliehen. Wir nehmen dies zum Anlass, noch einmal seinen Roman „Flughunde“ (Suhrkamp Verlag) zu lesen und mit dem Autor über den Roman zu sprechen, mit dem er 1995 einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde. In „Flughunde“ erzählt Beyer anhand des Tontechnikers Hermann Karnau eine Geschichte des Dritten Reiches. Über die damals modernen akustischen Möglichkeiten wie Lautsprecher und Tonaufzeichnungen begibt sich der nachgeborene Autor Marcel Beyer in die ganze Monströsität des Nationalsozialismus. So ist es kein Zufall, dass die Familie des Reichspropagandaministers Joseph Goebbels, der wie kein zweiter die Möglichkeiten der neuen Techniken wie der Rundfunkübertragungen nutzte, neben Karnau gewissermaßen die zweite Erzählstimme des Romans bildet. Marcel Beyer wird aus „Flughunde” lesen und mit Thomas Geiger über die Rezeption, die Umsetzung als Graphic Novel durch Ulli Lust (Suhrkamp, 2013) und Eintritt 8 € / 5 € seine Erfahrungen beim Wiederlesen der „Flughunde” sprechen. Andrej Adamovich, Anja Golob, Anja Kampmann und Hermes in Lesung und Gespräch Dieser Abend wird vor allem lyrisch: Anja Kampmann, deren Gedichte schon 2013 mit dem MDR Literaturpreis und 2015 mit dem Wolfgang Weyrauch-Förderpreis prämiert wurden, hat gerade ihren ersten Gedichtband „Proben von Stein und Licht“ (Hanser) veröffentlicht. Die Autorin, Journalistin und (Tanz-)Dramaturgin Anja Golob, die als eine der eindrucksvollsten lyrischen Stimmen der slowenischen Gegenwartsliteratur gilt, lieferte 2015 ein Lyrikdebut in deutscher Übersetzung: „ab und zu neigungen“ (aus dem Slowenischen von Urška P. Cerne und Uljana Wolf, Hochroth Verlag). Wir hören Gedichte des ägyptischen Autors und Übersetzers Hermes (aus „Chirping in Braille's“ und „My Beloved Kalashnikova“), sowie Prosa des weißrussischen Schriftstellers Andrej Eintritt frei Adamovich, der mit dem Giedroyc-Preis 2016 ausgezeichnet wurde. Halldór Laxness Halldórssen, Christiánður Filipsson. Ein isländischer Dichterabend Moderation: Thomas Böhm Auf den furiosen isländischen Fußballsommer folgt ein furchteinflößender isländischer Poesie-Winter: Drei der insgesamt dreizehn Weihnachtsmänner (Jólasveinar) der Insel machen sich auf den Weg nach Berlin, um dort zur Adventszeit die Angst und Schrecken verbreitenden Gedichte des 1985 geborenen TV-Entertainers, Ex-Rappers und Nobelpreisträgerenkels Halldór Laxness Halldórsson aufzusagen. Pottasleikir (der Topflecker), Gattapefur (der Türschlitzschnüffler) und Bjugnakraekir (der Wurststibitzer) besingen die Freude, Abscheu, die Schönheit, laute Geländewagen, Islandpferde, schwarzen Kaffee, Spekulatius und Angst. Unter dem Titel „Ich bin ein Bauer und mein Feld brennt“ sind die Gedichte in diesem Herbst erstmals in deutscher Sprache bei roughbooks erschienen, übersetzt „im Zustand vulkanischer Trance“ von Christiánður Filipsson. „Bei den Gedichten Halldórssons hat man den Eindruck, einem urigen Roadmovie beizuwohnen, einer Einfallsroute, die mal hierhin, mal dorthin über diese kleine Insel namens Island führt.“ (Hendrik Jackson, fixpoetry). Anschließend Eintritt 8 € / 5 € lädt die Isländische Botschaft zu einem Apéro. Skál! KARTEN, WENN NICHT ANDERS ANGEGEBEN, AN DER ABENDKASSE 2016_11_12_Vorderseite.indd 1 17.10.2016 16:11:11 nachrichten aus dem lcb Literarisches Colloquium Berlin Am Sandwerder 5 14109 Berlin Telefon: 030 | 816 99 60 www.lcb.de S-Bahnhof Wannsee Bis zum 15. November 2016 können sich junge deutschsprachige Autorinnen und Autoren um ein Aufenthaltsstipendium von bis zu drei Monaten im LCB im Jahr 2017 bewerben. Bewerberinnen und Bewerber (bis 35 Jahre alt, nicht in Berlin lebend) müssen über mindestens eine literarische Publikation verfügen. Die Stipendien sind mit 1.100 Euro pro Monat dotiert. Der formlosen Bewerbung sind neben Angaben zur Person und zum literarischen Werdegang Arbeitsproben im Umfang von etwa 20 Seiten sowie eine eigenständige Buchpublikation (oder ein Theaterstück bzw. ein Hörspiel, aber keine Anthologien) beizufügen. Bitte Emailadresse und Telefonnummer angeben. Weitere Auskünfte erteilt Thorsten Dönges (doenges@ lcb.de). Bewerbungen gehen an: LCB, „Aufenthaltsstipendium 2017“, Am Sandwerder 5, 14109 Berlin. Ausschreibung: LCB-Aufenthaltsstipendien für junge deutschsprachige Autorinnen und Autoren Der von Günter Grass gestiftete, vom Literarischen Colloquium Berlin und der Akademie der Künste ausgerichtete Alfred-Döblin-Preis wird im Mai 2017 erneut verliehen. Der Preis ist mit 15.000 € dotiert und wird im Sinne des Stifters für ein längeres, in Arbeit befindliches und noch nicht gesetztes Prosamanuskript vergeben. Einzureichen sind mindestens fünfzig Seiten Text in Prosa, die bislang noch nicht veröffentlicht wurden. Außerdem sind ein Exposé zum Projekt und ein Lebenslauf mit Bibliographie erwünscht. Die Manuskripte müssen bis zum 30. November 2016 per Post an folgende Adresse geschickt werden: Literarisches Colloquium Berlin, Alfred-Döblin-Preis, Am Sandwerder 5, 14109 Berlin. Über die Einladung zu den Lesungen von sechs Finalisten am 20. Mai 2017 im LCB entscheidet eine unabhängige Jury. Diese Jury wählt unmittelbar im Anschluss an die Lesungen den Preisträger oder die Preisträgerin. Die Preisträger der letzten Jahre waren Natascha Wodin (2015), Saša Stanišic (2013), Jan Peter Bremer (2011) und Eugen Ruge (2009). Weitere Informationen erteilt Thorsten Dönges, [email protected], 030-81699611 Ausschreibung: Alfred-Döblin-Preis 2017 Die Robert Bosch Stiftung und das Literarische Colloquium Berlin laden seit 2004 zu Internationalen Workshops oder großen Treffen der Übersetzer deutschsprachiger Literatur ein. Durch die Kooperation mit dem Goethe-Institut, der S. Fischer Stiftung, Traduki und der Stiftung Pro Helvetia wird im März 2017 ein Treffen mit bis zu 30 Teilnehmern aus aller Welt möglich. Die Teilnehmer erhalten im Rahmen eines einwöchigen Seminars die Möglichkeit, aktuelle Entwicklungen der deutschen Gegenwartsliteratur kennenzulernen und sich durch die persönlichen Kontakte zu Autoren, Verlegern und Kritikern, aber auch zu Kollegen in anderen Ländern in ein wachsendes Netzwerk einzubringen. Das Internationale Übersetzertreffen hat zwei Schwerpunkte: zum einen die Arbeit in einer Seminarphase im LCB; zum anderen den Besuch der Leipziger Buchmesse. Die Zielgruppe des Internationalen Übersetzertreffens sind professionell arbeitende Literaturübersetzer, die deutschsprachige Literatur in ihre jeweilige Muttersprache übertragen. Die Teilnehmer erhalten Reisekostenerstattung und bei Bedarf Hotelunterkunft in Berlin und Leipzig. Der ausgefüllte Bewerbungsbogen muss bis zum 20. November 2016 per E-Mail hier ([email protected]) eingehen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Bewerbungsbogen ist unter www.lcb.de/internationalesuebersetzertreffen abrufbar. Ausschreibung: Internationales Treffen der Übersetzer deutschsprachiger Literatur. 19.-26. März 2017 Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und das Auswärtige Amt loben erneut den mit 10.000 € dotierten Deutsch-Italienischen Preis für literarische Übersetzung aus. Die Verleihung des Preises für die beste Übersetzung aus dem Italienischen ins Deutsche der Jahre 2015 und 2016 erfolgt im Juni 2017 in Berlin durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Monika Grütters. Bewerbungen können ab sofort bis zum 30. November 2016 von Verlagen im deutschsprachigen Raum eingereicht werden. Erwünscht sind Übersetzungen der Bereiche belletristische Prosa, erzählendes Sachbuch und Lyrik. Die Wettbewerbsbeiträge sind in 8-facher Ausführung (Übersetzung ins Deutsche) und als pdf-Datei (italienische Originalversion) zu Händen von Thorsten Dönges an das LCB zu senden. Die Richtlinien des Preises sind unter www.lcb.de einzusehen, für Rückfragen steht Ihnen Thorsten Dönges ([email protected]) zur Verfügung. Ausschreibung: Deutsch-Italienischer Übersetzerpreis 2017 Ausstellung Teju Cole – A Room with a View 5. Oktober 2016 – 20. Januar 2017 „Wannsee, June 2015. - I wrote to her, ‚The house is nice, but Kleist shot himself about a hundred yards from here.‘ She wrote back, ‚Within a hundred yards of anywhere, someone’s shot himself.‘“ Während seines einmonatigen Aufenthalts im LCB im Juni letzten Jahres hat Teju Cole nicht nur geschrieben, sondern war auch als Fotograf unterwegs, in Berlin sowie auf Reisen durch Deutschland und die Schweiz. Die Ausstellung „A Room with a View“ zeigt nun eine Auswahl der Bilder, jedes einzelne ergänzt durch einen kurzen Begleittext. Die Ausstellung „Teju Cole – A Room with a View“ ist vor und nach den Abendveranstaltungen bzw. nach telefonischer Voranmeldung (030-8169960) zu sehen. Moshtari Hilal lebt als freischaffende Illustratorin in Hamburg. In ihren Porträts und Illustrationen beschäftigt sie sich mit der Konstruktion und Dekonstruktion von Identität. Dabei hinterfragt sie unsere Selbstwahrnehmung im Kontext von Schönheitsidealen und politisiertem „Othering“. Die Wirklichkeit des „Mädchens mit dem Damenbart” setzt sich aus Zitaten der amerikanischen Popkultur, aus Referenzen der muslimischen Erziehung und familiären Erinnerungen zusammen – angereichert durch Assoziationen aus der Kindheit und dem Erwachsenwerden in einer deutschen Großstadt. „Das Mädchen mit dem Damenbart bricht bisherige Sichtweisen und fordert uns heraus, es jenseits europäischer und islamischer Kunst zu denken. Identität ist das Werk selbst. Ausstellung Moshtari Hilal – Das Mädchen mit dem Damenbart 30. November - 15. Dezember 2016 «FRAGILE. Europäische Korrespondenzen», das Projekt des Netzwerks der Literaturhäuser, nimmt Fahrt auf. Autorinnen und Autoren aus mehreren europäischen Ländern treten mit einem Partner ihrer Wahl in einen Briefwechsel zu aktuellen gesellschaftlichen, kulturellen oder politischen Themen. Auf Einladung des LCB sind Katharina Schultens und Cristina Ali Farah (Italien) mit dabei. Mehr dazu auf www.fragile-europe.net. Fragile. Europäische Korrespondenzen. Ein Projekt von literaturhaus.net Ab dem 31.10.2016 präsentiert das LCB in seinem digitalen Tonarchiv Dichterlesen.net einen neuen Hörraum „Unterhaltungen deutscher Eingewanderten“. In diesem gehen die beiden Autoren Marica Bodrožić und Deniz Utlu der Frage nach, wie sich Migrationserfahrungen in der deutschen Literatur widerspiegeln und verarbeiten ihre Reflexionen in einem virtuellen Onlineparcours mit Text-, Bild- und Tonexponaten. Dichterlesen.net ist ein Kooperationsprojekt mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach und dem Literaturhaus Basel und wird mithilfe der finanziellen Unterstützung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) ermöglicht. Am 31.10.2016 und am 18.01.2017 stellen wir den neuen Themenraum zusammen mit den beiden Kuratoren Marica Bodrožić und Deniz Utlu in Berlin und Marbach a. N. vor. „Unterhaltungen deutscher Eingewanderten“ Der neue Hörraum ab 31. Oktober online auf dichterlesen.net Die Kleist-Preisträgerin des Jahres 2016, die deutsch-japanische Autorin Yoko Tawada, wird am Samstag, den 19. November um 17 Uhr im LCB aus ihrem Prosagedicht „Ein Balkonplatz für flüchtige Abende” und aus dem Essayband „akzentfrei” lesen. Die Lesung beschließt eine internationale Tagung der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft, in der namhafte Referenten wie Justus Fetscher, Rüdiger Görner, Christian Moser, Claudia Olk oder David Wellbery über Kleists Shakespeare-Rezeption sprechen werden. Die öffentliche Tagung beginnt am 17.11.2016 um 15 Uhr, Eintritt frei. www.heinrich-von-kleist.org. Die Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft mit Yoko Tawada zu Gast im LCB 19. November 2016, 17 Uhr KULTURPARTNER LITERATURHAUS.NET Andrej Adamovich (Minsk) Andrej Adamovich, 1984 geboren, schreibt Lyrik und Prosa und wurde jüngst mit einem der GiedroycPreise für eine short story ausgezeichnet. Er erhielt ein Stipendium des Goethe-Instituts Minsk. Autoren und Übersetzer im Haus Mahmoud Hosseini Zad (Teheran) Mahmoud Hosseini Zad, geboren 1946, gehört zu den bedeutendsten iranischen Übersetzern zeitgenössischer deutschsprachiger Literatur ins Persische. In den letzten Jahren übersetzte er fast ausschließlich Werke von Autoren des 21. Jahrhunderts wie Judith Hermann, Ingo Schulze, Uwe Timm und Peter Stamm. Er ist außerdem als freier Autor, Dolmetscher und Dozent tätig. Mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts. Anja Golob (Ljubljana) Anja Golob, geboren 1976, ist eine slowenische Autorin, Journalistin und (Tanz-)Dramaturgin. Sie gilt als eine der eindrucksvollsten lyrischen Stimmen der slowenischen Gegenwartsliteratur. 2015 erschien ihr erster Gedichtband „ab und zu neigungen“ in deutscher Sprache beim Hochroth Verlag. Mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts. Friederike Gösweiner (Schwaz) Friederike Gösweiner, geboren 1980 in Rum bei Innsbruck, arbeitet als freie Lektorin und Literaturkritikerin für diverse Zeitungen. Mit ihrem Debutroman „Traurige Freiheit“ (Droschl 2016) wirft sie einen genauen Blick auf das Wechselspiel von Hoffnungen, Resignation und Aufbruch in der Generation der heute Dreißigjährigen. Mit freundlicher Unterstützung des österreichischen Bundeskanzleramtes. Hermes (Kairo) Unter dem Pseudonym Hermes hat Mohamed Magdy bereits zwei Gedichtbände, „Chirping in Braille's“ (2012) und „My Beloved Kalashnikova“ (2014), veröffentlicht. Zudem hat er Werke von Lasha Bugadze, Peter Verhelst und Aka Morchiladze, aus dem Englischen ins Arabische übersetzt. Mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts. Liliana Hermetz (Warschau) Liliana Hermetz studierte französische Sprache, Literatur und Kultur in Straßburg sowie Designing Culture in Warschau. Sie arbeitete als Kulturmanagerin, Journalistin, Tellerwäscherin, Übersetzerin und Regisseurin. Ihr erster »Roman/eventuelles Theaterstück«, so der Untertitel von „Alicyjka“, wurde mit dem Conrad-Preis für das beste literarische Debüt 2015 ausgezeichnet. Mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts. Mikołaj Łoziński (Warschau) Der Schriftsteller Mikołaj Łozinski, geboren 1980, erhielt für seinen ersten Roman „Reisefieber“ (2006) den Koscielski Award (2007). Anschließend veröffentlichte er ein Fabelbuch für Kinder unter dem Titel „Fairytales for Ida“ (2008). Im Jahr 2011 wurde ihm für seinen autobiographischen Roman „Book“ der Polityka Passport-Preis verliehen. Mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts. Anja Kampmann (Leipzig) Anja Kampmann, 1983 geboren, hat am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig studiert. Mit ihren Gedichten ist sie in zahlreichen Anthologien vertreten. In diesem Jahr erschien im Hanser Verlag ihr Debütband „Proben von Stein und Licht”. Sie erhielt das LCB-Aufenthaltsstipendium des Berliner Senats. Raziel Reid (Vancouver) Der kanadische Schriftsteller Raziel Reid wurde für seinen viel diskutierten Debütroman „Movie Star“ (Albino Verlag) mit dem Governor General's Literary Award im Jahr 2014 ausgezeichnet. Reid ist außerdem Absolvent der New York Film Academy und arbeitet als Blogger und Kolumnist für die queere Zeitschrift Xtra Vancouver. Carlo Spiller (Zürich) Carlo Spiller, 1990 in Zürich geboren, ist Autor, Dramatiker und Lyriker. Der Lyrikband „Das Scheitern der Schmetterlinge” erschien 2015 im Amsel Verlag. Er erhielt das LCB-Aufenthaltsstipendium mit freundlicher Unterstützung von Pro Helvetia. Michelle Steinbeck (Basel/Zürich) Michelle Steinbeck, 1990 geboren, ist Schriftstellerin, Veranstalterin der Literaturgesellschaft Babelsprech und Redakteurin der Fabrikzeitung. Ihr erster Roman „Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch“ erschien in diesem Jahr im Lenos Verlag. Sie erhielt ein Aufenthaltsstipendium der Stiftung Pro Helvetia. Herausgeber: Literarisches Colloquium Berlin e.V., Am Sandwerder 5, D-14109 Berlin Tel. 030 / 816 99 60, Fax 030 / 81 69 96 19, www.lcb.de; e-mail: [email protected]. Fotonachweise: Andrej Adamovych © Siarhei Hudzilin. Marcel Beyer, Bert Papenfuß © Tobias Bohm. Anja Kampmann © Juliane Henrich. Jenny Friedrich-Freksa © Dagmar Morath. Anja Golob © Jost Franko. Antonia Baum © Mathias Bothor. Uisenma Borchu @ Sven Zellner, Agentur Focus. Christoph Hoehtker © Alexandra Sonntag. Joshua Cohen © Adam Gong c/o Schöffling & Co. Daniela Seel © Alexander Gumz. Senthuran Varatharajah, Moshtari Hilal © Elif Kücük. Carlo Spiller, Michelle Steinbeck © Selen Özer Günday. Charles Lewinsky © Lukas Maeder. Nell Zink © Fred Filkorn. Alle anderen: privat. Gestaltung: Steffen Kalauch 2016_11_12_Rückseite.indd 1 17.10.2016 16:12:42
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