Huenda und Makasi sind ein starkes Mutter-Kind-Team

Nr.: 05a/16 vom 05.02.2016
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Bonobo-Baby: Geschlecht und Vaterschaft geklärt
Huenda und Makasi sind ein starkes Mutter-Kind-Team
Das Geheimnis ist gelüftet. Bonobo Huenda, die in der Stuttgarter Wilhelma Ende November zum
ersten Mal Mutter geworden ist, hat einen Jungen zur Welt gebracht. Der Kleine soll Makasi heißen.
Aufschluss, ob das Jungtier ein Er oder eine Sie ist, gaben wie so oft bei den Menschenaffen Bilder,
die Amateurfotografen unter den Besuchern der Wilhelma geschossen haben. Und ein Gentest hat
jetzt ergeben: Sein Vater ist Kasai.
Das Geschlecht zu ermitteln, ist gar nicht einfach, so eng umschlungen, wie Mutter und Kind die
ersten Monate verbringen. Die Tierpfleger sind froh über das Verhalten: „Huenda hat das bei ihrem
ersten Kind von Anfang an toll gemacht und das Neugeborene dicht am Körper gehalten“, sagt
Lisa Kühn. „Und das Kleine hat seine Babyrolle super eingenommen – fest geklammert und schön
getrunken.“ Dazu passt der Name Makasi, der „stark“ bedeutet in Lingala, der Sprache im Kongo,
der Heimat der Bonobos. „Zuerst war er natürlich müde“, erzählt Kühn, „aber inzwischen ist er ein
ganz aufgewecktes Kerlchen, das glückliche Quietschgeräusche macht und sein Köpfchen reckt.“
Die anderen Bonobos interessieren sich sehr für das jüngste Familienmitglied, das 15. der Gruppe.
Huenda passt gut auf ihren Sohn auf. Dessen Vater Kasai, der oft zu stürmisch ist, hält sie noch
auf Distanz. Ihren kleinen Halbbruder Bobali, der gerade zweieinhalb Jahre alt ist, lässt Huenda
aber schon mal einen näheren Blick auf Makasi werfen. Mit Nayembi, die Ende August ihre Tochter
Nila bekommen hat, sitzt sie oft wie in einer Krabbelgruppe zusammen. Und Chimba nimmt eine
Tantenrolle ein: Sie schaut nach Huenda, wenn die frisch gebackene Mutter zum Beispiel noch
unsicher ist, wie sie das Baby sicher halten kann, während sie klettert.
Dass die für Atemwegserkrankungen anfälligen Bonobos auch im Winter wohl auf sind, verfolgen
die Tierpfleger besonders genau. Seit das Jungtier Alima vor einem Jahr an Lungenentzündung
gestorben ist, hat die Wilhelma das Menschenaffenhaus von Bautechnikern durchtesten lassen.
Um die Gefahr von Luftzug zu minimieren, wurden die Belüftungsmöglichkeiten variabler und die
Regelungstechnik individueller gestaltet sowie Türen ausgetauscht. Eine höhere Luftfeuchtigkeit
verbessert zudem das Klima. „Dass unsere beiden Neugeborenen Nila und Makasi mit ihrem noch
nicht so robusten Immunsystem so weit gut über ihren ersten Winter gekommen sind, werte ich als
ein Zeichen, dass die Maßnahmen greifen“, sagt Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin. „Man kann nie
ausschließen, dass sich ein Tier einmal erkältet, aber jetzt sind die Bedingungen optimiert, dass
es dann schneller genesen kann.“
Bilder: Bonobo Huenda mit ihrem Sohn Makasi. (Foto: Vollmer)