Pressemitteilung

Nr.: 14d/2016 vom 06.04.2016
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Viele Geburten auf dem Schaubauernhof der Wilhelma
Lämmer, Zicklein und ein adliges Eselchen
Jetzt ist die Welt in der Stuttgarter Wilhelma wieder in Ordnung. Irgendwie schienen die Tiere auf
dem Schaubauernhof etwas in Verzug geraten: Meist bringen die Lieblinge im Streichelzoo rund
um Ostern ihren flauschigen Nachwuchs zur Welt. Nach einer erstaunlichen Nullnummer über die
Feiertage zeigen sie sich jetzt umso gebärfreudiger. Seit Ende der vergangenen Woche füllt sich
die Kinderstube fast täglich. Es geht so locker wie 1, 2, 3, 4: Vier Lämmer der Skudden, drei
Lämmer der Kamerunschafe, zwei Zicklein und ein Eselsfohlen machen mittlerweile zur Freude
der Besucher ihre ersten ungelenken Gehversuche. Damit ist noch lange nicht Schluss. Mehrere
Schafe und Ziegen sind hochträchtig. Jeden Tag kann es wieder so weit sein.
Etwas ganz Besonderes war dabei die Geburt des Poitou-Eselchens, die viele Wilhelma-Besucher
am Sonntag miterleben konnten. Mitten am Tag setzten bei der Stute Brise du Genet auf der
Koppel ohne Voranzeichen die Wehen ein. Fasziniert verharrten die Augenzeugen zum Teil über
eine Stunde und beobachteten, wie gegen 13 Uhr das Fohlen geboren und von der Mutter umsorgt
wurde. Keine Dreiviertelstunde später rappelte es sich auf und konnte stehen. Die staksigen
Beinchen sind bereits kräftiger geworden. Und so springt die Baby-Stute inzwischen munter um
ihre Mutter herum. Zur Stärkung trägt ein kräftiger Schluck Muttermilch bei. Dafür verschwindet
immer wieder einmal der Kopf des Fohlens in Mamas äußerst zotteligem Fell, um zielsicher deren
Zitzen anzuzapfen. Das Jungtier hat wie seine Mutter, die im Herbst 2014 aus Frankreich in die
Wilhelma kam, einen adligen Namen mit französischem Klang erhalten: Galadrielle du Genet.
Einen über sieben Generationen lückenlosen Stammbaum müssen die Aristokraten unter den
Eseln vorweisen, um in die Bücher des französischen Poitou-Zuchtverbands Aufnahme zu finden.
Die Wilhelma züchtet Poitou-Esel seit 1993. Seither sind hier schon 22 Fohlen geboren. Mit
Galadrielle hat der Zoologisch-Botanische Garten vier Stuten und den Zuchthengst Nepomuk.
Poitou-Esel werden auch „Riesenesel“ genannt. Sie sind mit bis zu 450 Kilogramm Körpergewicht
die schwersten Esel der Welt und zählen mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,50 Metern zu den
größten Esel-Arten. Seit dem 10. Jahrhundert sind sie aus dem Westen Frankreichs bekannt. Ihren
Namen haben sie von der Grafschaft Poitou. Diese Esel wurden ausschließlich zur Zucht von
Maultieren gebraucht. Die Kreuzung der Riesenesel mit großen Kaltblutpferden ergab kräftige und
widerstandsfähige Maultiere, die in der Landwirtschaft und beim Militär eingesetzt wurden. Ohne
diesen Bedarf wird ihr Bestand heute weltweit auf nur noch rund 500 Tiere geschätzt.
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––Bilder 1-3: Die Geburt des Esel-Fohlens verfolgten am Sonntag viele Wilhelma-Besucher, wie Jana Müller
aus Esslingen, der diese Aufnahmen gelungen sind. Foto: Jana Müller
Bilder 4-6: Mit Mutter Brise erkundet das wenige Tage alte Esel-Fohlen Galadrielle die Koppel des
Schaubauernhofs. Foto: Wilhelma
Bild 7: Ziege mit einem Zicklein / Bild 8: Kamerunschaf mit zwei Lämmern / Bilder 9-10: Skudde mit zwei
Lämmern. Foto: Wilhelma