Nr.: 10d/2016 vom 11.03.2016 Postfach 50 12 27, 70342 Stuttgart Tel.: (0711) 5402-137 / -119 [email protected] [email protected] Azaleenblüte in der Wilhelma Frühes Farbspektakel im Gewächshaus Schon die Kamelien öffneten in diesem Jahr früher ihre Blüten als gewohnt. Nun tun es ihnen die Azaleen gleich: Fast einen Monat früher als üblich beginnt Farbspektakel im Azaleengewächshaus. Schuld ist der milde Winter. 80 Arten und Sorten zählt der Azaleenbestand der Wilhelma – er gehört damit zu den wichtigsten Sammlungen in Deutschland. Wie alle heute in Europa gepflegten „Rhododendron simsii“, so heißen Azaleen im Fachjargon, sind auch die Wilhelma-Vertreter die Nachfahren von Pflanzen, die Ende des 17. Jahrhunderts erstmals aus Japan, West- und Zentralchina nach Europa kamen. Aus diesen züchteten Gärtner im Laufe der Zeit etwa 2.000 Sorten, wobei der Löwenanteil jedoch wieder verschwand. In Deutschland sind heute rund 700 Sorten erfasst. Doch nicht an jedem Standort fühlen sich Azaleen wohl: Trockene, beheizte Räume schätzen sie gar nicht, sie bevorzugen es kühl, kalkarm, hell und feucht. Eben ein Klima, wie die südostasiatischen Schönheiten es in den Gewächshäusern der Wilhelma vorfinden – ideale Bedingungen, um zu wachsen, zu gedeihen, aber auch um in Schönheit zu altern. Die ältesten Azaleensorten der Wilhelma gehen auf König Wilhelm I. zurück. Seit mittlerweile über 170 Jahren werden diese hier Kultiviert. Den Winter und die erste Hälfte des Frühjahrs verbringen die Azaleen in den Schaugewächshäusern, ihren „Jahresurlaub“ ab Mitte Mai an einem geschützten, halbschattigen Plätzchen im Freiland, wo sie sich erholen und Kraft für die nächste Blühsaison sammeln. Nachdem einige jüngere Azaleenbüsche bereits vorgeprescht waren, haben die größeren, älteren Sträucher im Gewächshaus nun nachgezogen: Damit ist die Blühsaison 2016 endgültig eröffnet, die Blütenfülle im Azaleenhaus wieder einmal atemberaubend. Den kräftigen Duft, der den Besuchern beim Betreten des Hauses augenblicklich in die Nase steigt, verströmen allerdings nicht die Azaleen – ihre Blüten duften kaum –, sondern die zu ihren „Füßen“ wachsenden Hyazinthen und Primeln. Und in perfekter Allianz aus Augenweide und Dufterlebnis werden die Pflanzen die Besucher voraussichtlich noch mindestens bis Ostern betören. Bild 1-3: Farbenfroh geht es gerade im Gewächshaus der Wilhelma zu. Gärtner Christian Mikoteit kümmert sich um die wertvolle Sammlung der Azaleensträucher. Foto: Wilhelma Stuttgart
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