Pressemitteilung

Nr.: 10d/2016 vom 11.03.2016
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Azaleenblüte in der Wilhelma
Frühes Farbspektakel im Gewächshaus
Schon die Kamelien öffneten in diesem Jahr früher ihre Blüten als gewohnt. Nun tun es
ihnen die Azaleen gleich: Fast einen Monat früher als üblich beginnt Farbspektakel im
Azaleengewächshaus. Schuld ist der milde Winter.
80 Arten und Sorten zählt der Azaleenbestand der Wilhelma – er gehört damit zu den wichtigsten
Sammlungen in Deutschland. Wie alle heute in Europa gepflegten „Rhododendron simsii“, so
heißen Azaleen im Fachjargon, sind auch die Wilhelma-Vertreter die Nachfahren von Pflanzen, die
Ende des 17. Jahrhunderts erstmals aus Japan, West- und Zentralchina nach Europa kamen. Aus
diesen züchteten Gärtner im Laufe der Zeit etwa 2.000 Sorten, wobei der Löwenanteil jedoch
wieder verschwand. In Deutschland sind heute rund 700 Sorten erfasst.
Doch nicht an jedem Standort fühlen sich Azaleen wohl: Trockene, beheizte Räume schätzen sie
gar nicht, sie bevorzugen es kühl, kalkarm, hell und feucht. Eben ein Klima, wie die
südostasiatischen Schönheiten es in den Gewächshäusern der Wilhelma vorfinden – ideale
Bedingungen, um zu wachsen, zu gedeihen, aber auch um in Schönheit zu altern. Die ältesten
Azaleensorten der Wilhelma gehen auf König Wilhelm I. zurück. Seit mittlerweile über 170 Jahren
werden diese hier Kultiviert. Den Winter und die erste Hälfte des Frühjahrs verbringen die Azaleen
in den Schaugewächshäusern, ihren „Jahresurlaub“ ab Mitte Mai an einem geschützten,
halbschattigen Plätzchen im Freiland, wo sie sich erholen und Kraft für die nächste Blühsaison
sammeln.
Nachdem einige jüngere Azaleenbüsche bereits vorgeprescht waren, haben die größeren, älteren
Sträucher im Gewächshaus nun nachgezogen: Damit ist die Blühsaison 2016 endgültig eröffnet,
die Blütenfülle im Azaleenhaus wieder einmal atemberaubend. Den kräftigen Duft, der den
Besuchern beim Betreten des Hauses augenblicklich in die Nase steigt, verströmen allerdings nicht
die Azaleen – ihre Blüten duften kaum –, sondern die zu ihren „Füßen“ wachsenden Hyazinthen
und Primeln. Und in perfekter Allianz aus Augenweide und Dufterlebnis werden die Pflanzen die
Besucher voraussichtlich noch mindestens bis Ostern betören.
Bild 1-3: Farbenfroh geht es gerade im Gewächshaus der Wilhelma zu. Gärtner Christian Mikoteit
kümmert sich um die wertvolle Sammlung der Azaleensträucher. Foto: Wilhelma Stuttgart