hausbote 3/16 1 haus Hauszeitung Barmherzige Brüder Gremsdorf · 26. Jahrgang · März 2016 Leben / Wohnen „Inklusion beginnt in den Köpfen“ Erster Studientag der Barmherzigen Brüder Mit der Bitte um Gottes Beistand begann der erste Studientag der Barmherzigen Brüder aus der Bayerischen Ordensprovinz in der Einrichtung für Menschen mit Behinderung in Gremsdorf. „Gott wird uns durch die Stürme des Lebens führen, er wird auch am heutigen Tag mit uns, und bei uns sein“, sagte Pater Johannes von Avila Neuner im Gottesdienst. Künftig sollen, so Provinzial Frater Benedikt Hau, Studien- und Besinnungstage einander abwechseln. Die 20 Teilnehmer des Studientages beschäftigten sich mit dem Thema „Inklusion in der Behindertenhilfe“, zu dem der Geschäftsführer der Gremsdorfer Einrichtung für Menschen mit Behinderung, Günther Allinger, das Grundsatzreferat hielt. „Die Grundlage des heutigen internationalen Menschenrechtsschutzes bildet das Menschenrechtsabkommen der Ver- einten Nationen aus dem Jahr 1948“, erläuterte Allinger. Und bereits im Artikel 1 der allgemeinen Menschenrechte auf der Ebene der Vereinten Nationen steht: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ Überrascht zeigte sich das Auditorium von der Zahl zehn Millionen. So hoch liege der Anteil an Einwohnern in Deutschland, die behindert sind, führte Geschäftsführer Allinger aus. Er beschrieb den Weg vom Normalisierungsprinzip über die Integration hin zur Inklusion innerhalb der Behindertenpädagogik. Vor rund 30 Jahren war es noch eine große Errungenschaft, mit gehandicapten Frauen und Männern in Urlaub zu fahren. Jahre später besuchte man dann schon öffentliche Veranstaltungen wie Konzerte und Fußballspiele. Und heutzutage gehört es fast schon zur Normalität, dass Menschen mit und ohne Behinderung zusammen wohnen. Inklusion bedeute nun einmal eine „bun- Die Fähigkeit, das Wort „nein“ auszusprechen, ist der erste Schritt zu Freiheit. Nicolas Chamfort te Gesellschaft, in der jeder gleich dem anderen vertreten ist“, erklärte der Referent. Und schon lange sei Inklusion für die Einrichtungen der Barmherzigen Brüder und ihre Mitarbeiter kein Fremdwort mehr. Bereits Anfang der 1990er Jahre gab es erste Außenwohngruppen. Allinger wies darauf hin, dass ambulant betreutes Wohnen bereits in allen Häusern der Behindertenhilfe GmbH in die Tat umgesetzt werde. Und künftig bedeute Inklusion ganz klar: „in die Fläche gehen, da wo die Menschen schon 2 hausbote 3/16 Leben / Wohnen leben“. Diesbezüglich spreche man dann auch von einer „Sozialraumorientierung“, nämlich der „aktiven Einbeziehung in das jeweilige Umfeld und seine Strukturen“. Auch die Arbeit müsse, so Günther Allinger, im Sinne „integrativer Arbeit“ noch stärker verändert werden. Beispielhaft nannte er Außenarbeitsplätze sowie den Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Vor wenigen Wochen hat die Barmherzige Brüder Behindertenhilfe die Integrationsfirma Intakt gegründet. Sie organisiere und ermögliche Arbeitsangebote für Menschen mit Handicaps auf dem ersten Arbeitsmarkt, führte der Leiter der Gremsdorfer Behinderteneinrichtung aus. Als die wohl wichtigste Grundvoraussetzung für eine gelungene Inklusion in allen Lebensbereichen nannte Ge- schäftsführer Allinger die Bereitschaft aller Menschen. „Denn Inklusion beginnt in den Köpfen.“ Gleichzeitig stehe aber auch fest, sagte Allinger, dass man Inklusion nicht erzwingen könne, dass es „absolut unsinnig ist“, Werkstätten für Menschen mit Behinderung abzuschaffen, und dass es natürlich auch eine Inklusion nach innen geben müsse. Johannes Salomon hausbote 3/16 3 Leben / Wohnen Auf dem Weg in ein inklusives Arbeitsleben „Ich bin sehr stolz, dass ich hier arbeite“, sagt der junge Mann mit Lernbehinderung. Er arbeitet seit ein paar Monaten als Praktikant bei dem Gremsdorfer Großwälzlagerspezialisten IMO und unterstützt das Logistikteam bei verschiedenen Arbeiten, wie zum Beispiel beim Konservieren und Einwickeln von Drehverbindungen mit Folie sowie bei den diversen anderen Verpackungsaufgaben. Durch dieses Praktikum erhofft sich der Beschäftigte der Gremsdorfer BenediktMenni-Werkstatt einen Außenarbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt. Seit einem Jahr gehört er dem Inklusionsprojekt der Behindertenwerkstatt der Barmherzigen Brüdern Gremsdorf an, dessen Ziel es ist, Menschen mit Behinderung in den allgemeinen Arbeitsmarkt einzugliedern. In dieser Zeit wird er neben anderen Projektteilnehmern regelmäßig in einem beruflichen und sozialen Kompetenztraining geschult. Sein Mentor, IMO Logistikleiter Bastian Barthelmes, fin- v.l.n.r.: Lutz Tamaschke, Praktikant, Bastian Barthelmes im Logistikzentrum von IMO det sehr wertschätzende Worte für den Mann mit Handicap und lobt dessen Einsatzbereitschaft, Verlässlichkeit und seine humorvolle Art. Der Integrationsbegleiter der Barmherzigen Brüder Gremsdorf, Lutz Tamasch- ke, ist begeistert, wie selbstverständlich der WfbM-Beschäftigte im Logistikteam seinen Platz gefunden hat. Und auch der junge Mann würde sich riesig freuen, in diesem Team dauerhaft bleiben zu können. Lutz Tamaschke Fahrt zum Maximilianeum Acht Bewohner (Gr. Martina, Gr. Edith, Gr. Elisabeth) machten sich Ende Januar nach Erlangen auf, um dort mit einem Bus nach München zu fahren, der voll mit lauter SPD´lern und Rot Kreuz´lern war. Eingeladen hatte Alexandra Hiersemann, Landtagsabgeordnete aus Erlangen/Höchstadt, damit wir den Bayerischen Landtag kennenlernen. Ein straffes Programm brachte uns dann vor Ort durch den Tag: Videofilm über den Landtag, Teilnahme an einer Plenarsitzung, Diskussion mit Alexandra Hiersemann, Mahlzeit in der Landtagsgaststätte und Besichtigung des Steinernen Saales. Besonders möchte ich Kerstin Rötting (Gr. Edith) erwähnen, die mit viel Wissen und Interesse den Tag genoss. Als Rollstuhlfahrerin bekam sie dann auch die Ehre, direkt im Sitzungsaal teilzunehmen und nicht wie alle anderen von oben, von der Besuchertribüne, zu zuschauen. Und so konnte sie hautnah eine aktuelle, interessante Diskussion über die Flüchtlingsfrage miterleben. Bernd Schneider Kersten Rötting: „War sehr interessant und aufschlussreich, besonders die politische Debatte in der Plenarsitzung.“ Peter Sengebusch: „Am besten war die Plenarsitzung.“ Katrin Allinger: „Hat mir gefallen. Am besten war die Diskussion über die Flüchtlinge.“ Politische Macht zu behalten, ist sehr viel schwerer, als eine Wahl zu gewinnen. (Nelson Mandela) 4 h hausbote au usb sbot ote ot e 3/ 3 3/16 16 Leben / Wohnen Die Narren sind los oder Eine Maske erzählt uns mehr als ein Gesicht h hausbote ausb au sb bot o e 3/ 3/16 16 5 Leben Lebe en / Wo Wohn Wohnen hnen en 6 hausbote 3/16 Leben / Wohnen PRO-Umwelt Voll aufgedrehter Heizkörper heizt nicht schneller Wer im Winter fröstelnd in sein Zimmer oder Büro kommt, wünscht sich nichts sehnlicher als Wärme. Da man selbstverständlich aus Energiespargründen in Abwesenheit die Heizung heruntergedreht hat, bleibt der Wunsch oft unerfüllt. Damit es schneller warm wird, ist man dann versucht, die Heizung voll aufzudrehen. Das bringt allerdings nichts, nur der Energieverbrauch steigt. Wie man die Heizung am besten einstellt und welche Raumtemperatur sinnvoll ist, wird nachfolgend erklärt und ist in der Grafik dargestellt. Ein kalter Raum wird nicht schneller warm, wenn die Heizung auf Stufe 5 statt auf 3 steht. Denn die Stufen stehen nur für eine gewünschte Höchsttemperatur, bei der das Thermostat die Wärmezufuhr anhält. Eine Flüssigkeit im Drehknopf lässt das TherQuelle: Schöning/imago, Quelle: dpa-tmn mostatventil auf die Raumtemperatur reagieren. Ist eine bestimmte Gradzahl erreicht, dehnt sich die Flüssigkeit aus. Das Ventil schließt daraufhin automatisch. Heizung nicht zu hoch einstellen Die Heizung heizt dann nicht weiter auf – bei Stufe 3 ist das in der Regel bei einer Raumtemperatur von 20 bis 21 Grad. Bei Stufe 5 hingegen erwärmt die Heizung den Raum weiter. Und das erhöht den Energieverbrauch – um circa sechs Prozent für jedes weitere Grad. Die Experten raten daher, zu hoch eingestellte Regler herunterzudrehen, wenn der Raum warm genug ist. Empfohlene Raumtemperaturen und die dazugehörigen Thermostateinstellungen können Sie der Grafik entnehmen. Nachts Temperatur nur um zwei Grad senken Allerdings sollte dies auch mit Bedacht umgesetzt werden. Nachts beispielsweise sollte die Temperatur um maximal zwei Grad sinken. Das spart auch Geld: Wird die Heizung weiter heruntergedreht, kühlt das Gebäude aus und muss dann mit erhöhtem Energieverbrauch am Tag wieder erwärmt werden. Wohnung sollte nicht kälter als 16 Grad sein Eine Grundtemperatur von 16 Grad sollte man in den Gebäuden ohnehin nicht unterschreiten. Sonst schlägt sich die Feuchtigkeit aus der Luft an den kalten Wänden und Gegenständen nieder – dort bildet sich in der Folge bevorzugt Schimmel. Stefan Steinbauer UMB hausbote 3/16 7 Leben / Wohnen Leonardo da Vinci ist sein Vorbild Bericht einer Ausstellung Am 1. Februar 2016 fand in der Gruppe Martina, Haus Vinzenz, eine Ausstellung über eine Reihe von Ölbildern statt. Theo Frauenschlager hat zusammen mit seiner Anleiterin Jessica Hackenberger im Zuge seiner M.I.K.E. (Maßnahme zur individuellen Kompetenzerweiterung) zum Thema „Kompetenzerweiterung im künstlerisch- kreativen Bereich unter spezieller Berücksichtigung der Ölmalerei“ den Abend genutzt, um allen Besuchern zu zeigen, was er erreicht hat. Man konnte zehn Ölbilder betrachten, die im Laufe dieser Zeit entstanden sind und ebenso Bilder, die Theo in dem letzten Projekt und in seiner Freizeit gemalt hatte. Anleiterin Hackenberger begrüßte alle Besucher der Ausstellung mit einem kleinen Aperitif, klärte sie kurz über den Hintergrund auf und wie es zu diesem Thema kam. Theo ließ nämlich verlauten, dass niemand geringeres als Leonardo da Vinci selbst ein Vorbild für ihn sei. Also machte sich Jessica Hackenberger Gedanken zu dieser Aussage, und beide einigten sich auf die Ölmalerei. Theo eignete sich in mehreren Theorieeinheiten das Wissen an, wie man richtig mit Ölfarben malt und worauf man dabei alles zu achten hat; eine Reihe an Vorschriften, die bei dieser Malerei zu beachten sind. Diese Informationen konnte man alle vom Künstler persönlich erfahren, der für Fragen der Besucher die Dreimal Dank Kein feierlicher Weihrauch, aber doch sehr würziger Zigarrenduft, hat im vergangenen Jahr einmal in der Woche meine Nase gekitzelt. Spätestens dann war Horst Müller zur Stelle, um am Empfang rund um die Sonntagsgottesdienste nach dem Rechten zu sehen. Und auf ihn ist und war Verlass: Dass er wie selbstverständlich jeden Sonntagmorgen seinen Dienst antrat; dass er „kleine Neugierigkeiten“ auf so viele Dinge am Empfang gar nicht erst aufkommen ließ; und dass er vor und nach dem Gottesdienst einen kräftigen Stump’n geraucht und meine Nase verwöhnt hat. Dreimal Danke dafür, Horst! Peter Jankowetz, Seelsorger gesamte Zeit zur Verfügung stand. Zudem zeigte der Künstler selbst auch seine Materialien und wie ein Arbeitsplatz aussehen müsse, um solche Kunstwerke malen zu können – wie eben jene, die an der Wand bestaunt werden konnten. Die gesamte Ausstellung ging über einen Zeitraum von 30 Minuten und war von klassischer Musik begleitet. Durch den kleinen Aperitif, die harmonische Stimmung und die freundliche Art und Weise von Künstler und Anleiterin fand zum einen die M.I.K.E. eine gelungene Abrundung und zum anderen ihre Besucher zu einer positiven Rezension darüber. Jessica Hackenberger 8 hausbote 3/16 Leben / Wohnen Ein Haus, das lebt Bezug der Bechhofer Straße 11-17 „Gott baut ein Haus, das lebt“ – ein Lied aus dem Gotteslob, welches sinnbildlich über einem ganz besonderen Tag lag. Gesungen wurde es von einer lebendigen Kirchengemeinde anlässlich der Begrüßungsstunden in der Bechhofer Straße 11-17 am 14. Februar. „Gott baut ein Haus, das lebt… … aus lauter bunten Steinen“: Genauso bunt soll in Zukunft die Wohnsituation der 32 Bewohnerinnen und Bewohner sein, denn sie sind nun mal ein absolut bunter „Haufen“. … aus Menschen, die sich verändern“: Ein neues Zuhause gibt auch die Chance auf eine Veränderung im Leben – diese heißt es auch für die Umzügler zu nutzen. … in dem jeder seine Stelle hat“: Das heißt keiner ist wichtiger als der andere. Jeder ist „nötig“ für eine lebendige Hausgemeinschaft. … in dem jeder nach seinem Können seinen Nutzen hat“: Denn auch in dem Haus Bechhofer Straße ist ein Jeder ein ganz besonderer Könner, kann jeder einzelne Bewohner, jede einzelne Bewohnerin nach seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten gleichrangiges Mitglied einer Hausgemeinschaft sein. … in dem es zu einer Gemeinde kommt: Eine Gemeinde wird sich auch an dieser neuen, vielleicht momentan noch etwas ungewohnten Stelle bilden. Und Seelsorger Peter Jankowetz fasste es im neuen Wohnhaus vor Bewohnern, Mitarbeitern und zahlreichen Gästen zusammen: Ein Haus sei entstanden, welches zu einer Heimat für viele Menschen werden wird. Peter Jankowetz hatte Brot und Salz mitgebracht als Zeichen für die „nötige Lebensenergie, die mit einziehen möge“. Freilich, so der Seelsorger einschränkend, wird es sicherlich nicht nur Zuckerschlecken geben. Damit letztlich alle ankommen, sei es äußerst wichtig, dass man „miteinander redet“, „miteinander lacht“, „voneinander lernt“. Dann, so Seelsorger Jankowetz, werde das auch von Gott mitgebaute Haus so richtig lebendig werden. Dafür erteilte der Pastoralreferent seinen Segen und zwar für „jeden, der dort wohnt, dort arbeitet, dorthin zu Besuch kommt und der Nachbar ist“. Der Hausleiter Roland Hofmann wünschte sich und den Bewohnern „eine gute Zeit in einer guten Nachbarschaft“. Willkommen hießen die ersten 15 Bewohner und die Mitarbeiter ihre vielen Gäste mit Kaffee und Kuchen sowie mit einem Einblick in ihr neues Zuhause. Johannes Salomon hausbote 3/16 9 Leben / Wohnen Sie brachte 8100 Arbeitstage auf ihr Konto Barmherzige Brüder Gremsdorf Sechsundzwanzigeinhalb Jahre gehörte Brigitte Müller der Dienstgemeinschaft der Barmherzigen Brüder Gremsdorf an, und – wie sie selbst sagt – „ich war gerne da, vom ersten bis zum letzten Tag“. Als die gelernte Erzieherin am 1. Mai 1989 ihre Arbeit in der damaligen Wohngruppe Josef – eigentlich hieß sie ja zu dieser Zeit noch Gruppe 5 – begann, begann eigentlich auch die große Epoche des Umbruchs, des Strukturwandels, einer großen Umbauphase in sehr vielen Bereichen der Behinderteneinrichtung. So waren damals noch Gruppenstärken mit über 25 Bewohnern die Regel, die Anzahl der Wohngruppen lag bei acht, die Werkstatt hieß noch Arbeitstherapie, Förderstätte und Seniorentagesstätte lagen noch in weiter Ferne und die baulichen Zustände waren durchaus mangelhaft bis ungenügend. Die Wohn- und Arbeitsstätten endeten auf der Höhe des Hauses Karl Borromäus. Die „vielen Veränderungen und zahlreichen Baumaßnahmen“ sprach auch Geschäftsführer Günther Allinger in seiner kurzen Rede an. Er hatte nicht nur die besten Wünsche der Gremsdorfer Dienst- und Hausgemeinschaft mitgebracht, sondern auch den Dank der Barmherzigen Brüder. In guter Erinnerung sei ihm auch die Zeit, als Mitarbeiterin Müller nur ein paar Meter gegenüber seinem Büro arbeitete. „Und da waren Sie auch öfters mal zu Besuch“, sagte die Ruheständlerin in spe. Sehr positiv sind aber auch die Erinnerungen vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Sie war eine zuverlässige und gewissenhafte Kollegin mit einem hohen Maß an pädagogischer Fachlichkeit.“ „Sie handelte immer zum Wohl der Bewohner“ und dies „mit einem wertschätzenden und respektvollen Umgang“. „Den jungen Mitarbeitern beziehungsweise Schülern stand sie mit Rat und Tat zur Seite.“ Sie war aber auch „eine Kollegin, die klar und deutlich ihre Meinung vertrat“. Ein lyrisches Zahlenmemory hatte Nina Weiß mitgebracht. Und da wurden aus sechsundzwanzigeinhalb Jahren 1404 Wochen beziehungsweise 8100 Arbeitstage, an denen Brigitte Müller bei den Barmherzigen Brüdern Gremsdorf ihrem Beruf nachgegangen ist. „Wir werden Sie sicherlich nicht so schnell vergessen“, resümierte Nina Weiß, und sie sprach damit sicherlich für viele Kollegen und Kolleginnen, aber auch für genauso viele Bewohnerinnen und Bewohner. Johannes Salomon angemerkt Gerne sprechen wir hier bei den Barmherzigen Brüdern Gremsdorf von einer Hausgemeinschaft. Nun gut! Hausgemeinschaft heißt, dass wir so einiges gemeinsam haben, gemeinsam tun. Klar: Viele von uns arbeiten hier gemeinsam, darüber hinaus verbringen wir aber auch noch so manche gemeinsame Stunden beim Essen, am Feierabend, auf der Urlaubsfahrt. Wir feiern gemeinsam und freuen uns miteinander, sind aber auch gemeinsam traurig und streiten auch hin und wieder. Unser gemeinsames Leben und Arbeiten ist durchaus recht facettenreich. Und es mag wohl auch Situationen geben, in denen Gemeinsamkeit sogar weh tut, in denen die Gremsdorfer Hausgemeinschaft unser Leben stark beeinflusst. Gemeinschaft heißt wohl auch: Kommunikation und Konflikt, Einheit und Vielfalt, Achtung trotz Unterschiedlichkeit. Schließlich und endlich heißt Hausgemeinschaft nicht nur, das erwarte ich von Dir, sondern auch, das gebe ich Dir. Johannes Salomon 10 hausbote 3/16 Seelsorge „Weil wir die Arbeit für Euch gerne tun!“ Der Pastoralrat informiert Die Vorsitzende des Pastoralrates der Barmherzigen Brüder Gremsdorf, Christa Tottmann, erzählt im Gespräch mit dem Hausbotenredakteur Johannes Salomon von der Funktion des Pastoralrates in der Gremsdorfer Einrichtung und seiner Arbeit mit und für die Mitarbeiter, Bewohner und Beschäftigten. Welche Aufgaben hat ein Pastoralrat in unserer Einrichtung? Seine wichtigste Aufgabe ist das MitTun in der Seelsorge. Dem Pastoralrat obliegt das Planen und Organisieren für die Gemeinde in unserer Einrichtung. Außerdem ist der Pastoralrat das Bindeglied zum Orden; siehe zum Beispiel die Organisation und Durchführung unserer Klosternacht Ende letzten Jahres. Wir versuchen außerdem, mit Aktionen und Projekten den Geist sowohl des heiligen Johannes von Gott als auch der Ordensgemeinschaft der Barmherzigen Brüder weiterzutragen. Ein Leitmotiv unseres Handelns ist dabei: Das Herz befehle. Beschreiben Sie bitte ihre wichtigsten Funktionen als Vorsitzende! Ich berufe alle Pastoralratssitzungen ein – und zwar in Absprache mit der zweiten Vorsitzenden Carmen Wicht sowie unserem Pastoralreferenten und Seelsorger Peter Jankowetz. Außerdem leite ich die Sitzungen. Ich nehme regelmäßig an den provinzweiten Hospitalpastoraltreffen und an einer Arbeitsgruppe in Regensburg teil. In der AG arbeiten wir an einem Pastoralplan für alle Häuser der Barmherzigen Brüder. Darin entwickeln wir Leitlinien für eine gemeinsame seelsorgerische Arbeit. Weiterhin bin ich als Diplomtheologin in Abwesenheit von Peter Jankowetz auch Ansprechpartnerin in den seelsorgerischen Fragen. Was waren wohl die wichtigsten Aktionen in letzter Zeit? Der Pastoralrat wirkt im Allgemeinen an den wichtigsten Feiern und Festivitäten im Jahreskreis mit. Spontan fallen mir ein: St. Martin, die Wallfahrt nach Altötting, das Gedenken am Mahnmal für die Naziopfer am 1. Juli, aber auch die Klosternacht – und im September steht dann auch wieder ein Missionstag an, bei dem wir internationalen Besuch bekommen werden und Geld für ein Projekt der Barmherzigen Brüder in Papua Neuginea sammeln werden. Nicht unumstritten ist die Mitwirkung der Laien innerhalb der katholischen Kirche. Wie sieht diese Mitwirkung bei den Barmherzigen Brüdern Gremsdorf aus? Ohne das Mitwirken der Laien gebe es wohl kaum eine seelsorgerische Arbeit – zumal auch unter den Umständen, dass es in unserer Einrichtung ja auch keine Ordensbrüder mehr gibt. Zusammen mit unserem Pfarrer Siegfried Firsching und unserem Pastoralreferenten Peter Jankowetz bilden wir Laienmitarbeiter und –mitarbeiterinnen ein äußerst funktionstüchtiges Team. Dabei sind wir in der Planung und Gestaltung unserer seelsorgerischen, pastoralen Angebote sehr frei. Über die Beteiligung von Frauen in der katholischen Kirche wird gerne und durchaus vehement diskutiert und auch gestritten. Gibt es einen solchen Streit auch bei uns? Ich behaupte einfach ganz lapidar: Wir, und damit meine ich unsere ganze Kirche, können ohne uns Frauen nicht. Außerdem habe ich auch ganz klar das Gefühl, dass ich ein fester Bestandteil der Familie des heiligen Johannes von Gott bin. Ich war zum Beispiel aktiv einbezogen in weltweite Projekte unseres Hospitalordens und seiner Werke. Dies führte mich schon zu internationalen Begegnungen und Tagungen nach Rom beziehungsweise Spanien. Und noch einmal: Ohne uns geht es nicht! Was wünschen Sie sich, Frau Tottmann, künftig für Ihre praktische pastorale Arbeit? Ich kann unsere Bewohnerinnen und Bewohner, unsere Beschäftigten sowie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur dazu aufrufen: Bringt uns Anregungen und Wünsche für unsere pastorale Arbeit, weil wir unsere Arbeit für Euch, Männer und Frauen, die hier leben und arbeiten, gerne tun. Vielen Dank, Frau Tottmann, für Ihre offenen Worte. hausbote 3/16 11 Seelsorge Gottesdienste im März & April Mittwoch Samstag 02.03.16 05.03.16 18:00 Uhr 10:00 Uhr Mittwoch Sonntag 09.03.16 13.03.16 18:00 Uhr 10:00 Uhr Mittwoch Palmsonntag Gründonnerstag Karfreitag 16.03.16 20.03.16 18:30 Uhr 10:00 Uhr 24.03.16 18:00 Uhr 25.03.16 10:00 Uhr 15:00 Uhr Karsamstag Montag Sonntag 26.03.16 28.03.16 03.04.16 17:00 Uhr anschl. 10:00 Uhr 10:00 Uhr Mittwoch Sonntag 06.04.16 10.04.16 18:30 Uhr 10:00 Uhr Mittwoch Sonntag 13.04.16 18.04.16 18:30 Uhr 10:00 Uhr Mittwoch Sonntag 20.04.16 24.04.16 17:00 Uhr 10:00 Uhr Mittwoch Samstag Dienstag Freitag 27.04.16 30.04.16 03.05.16 06.05.16 Sonntag 08.05.16 18:30 Uhr 18:00 Uhr 16:30 Uhr 09:30 Uhr anschl. 10:00 Uhr Dienstag Pfingstsonntag Montag Sonntag 10.05.16 15.05.16 16:30 Uhr 10:00 Uhr 16.05.16 22.05.16 10:00 Uhr 10:00 Uhr Donnerstag 26.05.16 09:00 Uhr anschl. Kreuz-Weg entlang der Kreuz-Weg-Stationen Gottesdienst zum Johann-von-Gott-Fest in der Kirche Kreuz-Weg entlang der Kreuz-Weg-Stationen Gottesdienst am 5. Sonntag der Österlichen Bußzeit in der Kirche evang. Gottesdienst mit Abendmahl in der Gr. Thomas Prozession mit Palmzweigen vom Haus Maria zum Forum und Gottesdienst am Beginn der Karwoche im Forum Gottesdienst mit Feier des letzten Abendmahls Jesu in der Kirche großer Kreuz-Weg entlang der Kreuzwegstationen Gottesdienst zur Feier des Leidens und Sterbens Jesu in der Kirche Osterfeuer im Klostergarten Gottesdienst zur Feier der Auferstehung Jesu in der Kirche Gottesdienst am Montag in der Osterwoche in der Kirche Gottesdienst am 2. Sonntag in der Osterzeit in der Kirche Abendgottesdienst in der Kirche Gottesdienst am 3. Sonntag in der Osterzeit in der Kirche Abendgottesdienst in der Kirche Gottesdienst am 4. Sonntag in der Osterzeit in der Kirche ev.-kath. Gottesdienst mit Neuhäuser Frauenkreis in der Kirche Gottesdienst am 5. Sonntag in der Osterzeit in der Kirche Abendgottesdienst in der Kirche feierliche Andacht in den Mai an der Mariengrotte im Garten Maiandacht am Haus Maria Festgottesdienst mit Weihbischof Gössl in der Kirche Prozession & Segnung des Wohnheims Bechhofer Straße Gottesdienst am 7. Sonntag in der Osterzeit in der Kirche Maiandacht am Haus Hildegard Gottesdienst am Hochfest Pfingsten in der Kirche Gottesdienst am Montag nach Pfingsten in der Kirche Gottesdienst am Dreifaltigkeitsfest in der Kirche Gottesdienst am Hochfest Fronleichnam in der Dorfkirche Fronleichnamsprozession durch Dorf und Einrichtung 12 hausbote 3/16 Dienstleistung Die Gesamtleitung gratuliert Die Narren sind los oder Eine Maske erzählt uns mehr als ein Gesicht Zum 25-jährigen Dienstjubiläum Roland Hofmann Haus Vinzenz Zum 15-jährigen Dienstjubiläum Hans Fischer Rita Hoffmann Emma Kraus Marion Papp Harald Schuster Eva Zehelein Gr. Gabriel Gr. Gabriel Hauswirtschaft Gr. Helena Nachtdienst Ambulanz Wir gratulieren Jürgen Gleißl Gr. Johannes v. Gott Wolfgang Schmidt Gr. Christophorus Hubert Hirt Gr. Michael Wir trauern um Günther Pfister Heinrich Ultsch Gr. Kilian Gr. Veronika Inhaltsverzeichnis Spruch des Monats „Inklusion beginnt in den Köpfen“ Auf dem Weg in ein inklusives Leben Fahrt zum Maximilianeum Die Narren sind los PRO-Umwelt Leonarda da Vinci ist sein Vorbild Dreimal Dank Ein Haus, das lebt Sie brachte 8100 Arbeitstage auf ihr Konto angemerkt „Weil wir die Arbeit für Euch gerne tun!“ Gottesdienstordnung Die Geschäftsführung gratuliert Wir gratulieren Wir trauern um Die Narren sind los S. 1 S. 1, 2 S. 3 S. 3 S. 4, 5 S. 6 S. 7 S. 7 S8 S. 9 S. 9 S. 10 S. 11 S. 12 S. 12 S. 12 S. 12 Impressum: Herausgeber: Barmherzige Brüder Gremsdorf Redaktion: Günther Allinger, Johannes Salomon Fotos: Salomon (1, 2, 4, 5, 7, 8, 9, 10, 12), Tamaschke (3), Schneider (3), Hackenberger (7) Druck: Marquardt, Regensburg Redaktionsschluss: 15. März 2016
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