hausbote 4/16 1 haus Hauszeitung Barmherzige Brüder Gremsdorf · 26. Jahrgang · April 2016 Leben / Wohnen Ich fürchte den Tag, Barmherzigkeit und Professionalität an dem die Technologie unsere Menschlichkeit überholt. Die Welt wird dann eine Generation von Idioten sein. Albert Einstein Alljährlich feiern die Barmherzigen Brüder Gremsdorf den Geburtstag ihres Ordensvaters Johannes von Gott mit einem Gottesdienst. Pater Johannes von Avila Neuner vom Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in München und Pastoralreferent Peter Jankowetz zelebrierten ihn in diesem Jahr, musikalisch begleitet vom Mitarbeiterchor unter Leitung von Irina Konjaev und der Orff-Gruppe. Zu Beginn der Eucharistiefeier wies Pater Johannes auf das große Altarbild hin, welches den heiligen Johannes von Gott darstellt, wie er kranken Menschen aus seinem brennenden Hospital im spanischen Granada rettet. Einen großen Teil seines Lebens stellte der Heilige unter das Motto: „das Herz befehle“. Noch heute sind 1100 Ordensbrüder und rund 60.000 weltliche Mitarbeiter in 400 Einrichtungen global unter diesem Leitbild tätig. Der Ordensgeistliche Pater Johannes von Avila Neuner forderte die Mitarbeiter in der Gremsdorfer Einrichtung für Menschen mit Behinderung dazu auf, „im Sinne der Barmherzigkeit“ zu handeln, verbunden mit der nötigen Professionalität. Ein „Sich-um-Menschen-Kümmern“ beweisen die Barmherzigen Brüder Gremsdorf seit Neuestem durch ihre Integrationsfirma Intakt. Damit eröffneten sie Menschen mit Behinderung die Möglichkeit, auf dem ersten Arbeitsmarkt erfolgreich Fuß zu fassen, merkte Geschäftsführer Günther Allinger an. In festen Teams mit ausgebildeten Elektrikern an ihrer Seite prüfen Menschen mit Handicaps ortsfeste und ortsveränderli- che Elektrogeräte für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Im Anschluss an den Festgottesdienst weihte der Ordenspriester drei neu angeschaffte Autos. Mit ihnen werden die Prüfteams von den Barmherzigen Brüdern Gremsdorf, Reichenbach und Straubing, bayernweit hinaus zu den Kunden fahren. Johannes Salomon 2 hausbote 4/16 Leben / Wohnen „Habe mehr Rechte, aber auch viel mehr Pflichten“ Interview mit den Klienten des ambulant betreuten Wohnens-Hemhofen Jürgen Neubauer Alexander Post Philipp Kirchberger Wie war Ihr Weg ins ambulant betreuten Wohnen (abW)? ich beinahe acht Jahre in der Außenwohngruppe Höchstadt. In dieser Zeit wurde ich viel selbstständiger. soll, kam plötzlich. Ich freute mich aber auf das abW, so dass ich das riesige Umzugschaos ganz entspannt gesehen habe. Alexander Post (A.P.): Der Weg ins ambulant betreute Wohnen war ganz chillig, aber mit viel Arbeit verbunden. Bevor ich ins abW kam, musste ich mich auf verschiedenen Wohngruppen über einige Jahre beweisen, wie zum Beispiel viele Regeln einhalten, viele Aufgaben erledigen und vor allem viel selbstständiger werden. Philipp Kirchberger (Ph.K.): 2011 zog ich aus einer Kinder- und Jugendeinrichtung in Gießen in die Wohngruppe Martina. Dort war ich aber nur vier Monate und zog danach direkt in die Außenwohngruppe Gremsdorf, wo ich bis September 2015 wohnte. Jürgen Neubauer (J.N.): Vor meiner Zeit hier in Hemhofen war A.P.: Die Nachricht, dass ich ins abW gehen J.N.: Die Nachricht, dass ich ins abW gehen soll, kam wie aus dem Nichts. Ich war dann verunsichert und irgendwie auch zweigeteilt. Einerseits wollte ich in der Außenwohngruppe bleiben, andererseits ist mir das Leben dort mit den vielen anderen Mitbewohnern auch auf die Nerven gegangen. Der Umzug war stressig, da alles so schnell ging. Gott sei Dank wurde ich von den Mitarbeitern aus meiner Außenwohngruppe unterstützt. Wie lief der Übertritt? hausbote 4/16 3 Leben / Wohnen Ph.K.: Als die plötzliche Nachricht kam, dass ich ins abW gehen soll, freute ich mich sehr. Und es war auch gar nicht so überraschend für mich, da ich sowieso schon immer in abW wollte. Der Umzug und Übertritt ging dann aber ratzfatz, was extrem stressig war. Unterstützt haben mich aber nicht nur die abW-Mitarbeiter, sondern vor allem auch meine ehemaligen Mitarbeiter aus der Außenwohngruppe, ohne die der Umzug noch viel stressiger geworden wäre. Was hat sich verändert? A.P.: Im Vergleich zu früher habe ich viel mehr Ruhe. Leider ist mein Weg zum meinem Ausbildungsplatz als Beikoch in Höchstadt nun viel länger, aber das ist mir egal. J.N.: Früher erfolgte mehr Kontrolle und Unterstützung durch die Mitarbeiter. Jetzt ist das anders. Ich werde weniger kontrolliert und habe auch mehr Rechte. Gleichzeitig habe ich aber auch viel mehr Pflichten. Zum Beispiel muss ich mich jetzt selbst um meine Medikamentenbestellung kümmern und diese auch selbst bei der Apotheke holen, muss immer in die Arztpraxen gehen und darf nicht mehr einfach in die Ambulanz der Barmherzigen Brüder Gremsdorf gehen, oder muss mich auch mehr um meine Termine kümmern. Ph.K.: Nachdem ich nun in Hemhofen wohne, muss ich viel früher aufstehen und mit dem Bus zur Arbeit fahren. Im Haus in Hemhofen ist es viel ruhiger als früher, was ich zwar gut finde, aber man sich auch schnell mal einsam fühlen kann. Welche Wünsche und Ängste haben Sie bezüglich des abWs? A.P.: Im Moment kann ich noch nicht sagen, was ich genau vom abW erwarte. Mir ist es wichtig, mein Ding durchziehen zu können, und dass das abW mich darin unterstützt. Irgendwelche Ängste, dass das abW mir zu viel werden wird, habe ich nicht. J.N.: Meine Erwartung an das abW ist, dass ich meinen Alltag alleine bewältigen kann und mich Mitarbeiter nur noch selten unterstützen. Ich hatte aber am Anfang schon Sorgen, dass mir die ganze Verantwortung und die ganzen Aufgaben zu viel werden könnten. Das ist jetzt schon besser geworden, da ich immer noch durch Mitarbeiter unterstützt werde und mich im Notfall immer an sie wenden kann. Ph.K.: Mein Wunsch an das abW ist, dass ich selbstständiger werde und mir nichts mehr hinterhergetragen wird. Kurz gesagt: Ich will meine Sachen alleine gebacken kriegen. Toll wäre auch, wenn wir als Bewohner einer Wohngemeinschaft mal mehr gemeinsame Aktionen machen würden, als nur abends zusammen zu kochen. Sorge oder Ängste habe ich wegen des abWs keine. Welche Erwartungen haben Sie an die Mitarbeiter? A.P.: Sie sollen mir meine Freiheit lassen, mich nicht ständig kontrollieren und andauernd irgendwelche Regeln aufstellen. J.N.: Ich will, dass sie da sind, wenn ich Sie brauche. Ich will aber auch meine Kochkünste verbessern, vor allem wie man gute Soßen macht. Vielleicht können die Mitarbeiter mir das zeigen. Ph.K.: Ich freute mich zwar auf das abW, aber gerade die ersten ein bis zwei Monate waren sehr schwer für mich, da ich doch gerne in der Außenwohngruppe lebte. Besonders habe ich meine Freundin vermisst, die ich in der Umzugsphase nicht viel gesehen habe. Bis jetzt ist es auch ungewohnt, dass ich oft alleine bin, da wir im abW zwar zusammen wohnen, aber jeder doch viel für sich alleine unterwegs ist. Das finde ich manchmal schade. Wie geht es Ihnen jetzt? A.P.: Besser als früher, da ich die Ruhe und meine neuen Freiheiten genieße. J.N.: Jetzt geht es mir blendend. Ph.K.: Gut. Ich habe mich eingelebt, und jetzt sehe ich meine Freundin öfters. Das frühe Aufstehen und das Busfahren zur Arbeit sind jetzt für mich normal geworden. Welche Wünsche haben Sie für die Zukunft? A.P.: Meine Ausbildung als Beikoch zu beenden, meinen Führerschein die nächsten Monate zu machen und danach die Welt zu erkunden. Und irgendwann eine Wohnung für mich ganz alleine zu haben. J.N.: Ich habe schon viele meiner Wünsche erreicht, da mein größter Wunsch war, dass ich irgendwann wieder zu großen Teilen alleine leben kann. Ein großer Wunsch von mir wäre, irgendwann die nächsten Jahre mit meiner Freundin zusammenzuziehen. Ob das nun hier in Hemhofen oder in einer eigenen Wohnung sein soll, weiß ich noch nicht. Wichtig ist mir auf jeden Fall, dass ich nicht noch weiter von Gremsdorf wegziehe, da mir sonst der Weg zur Arbeit zu weit ist. Auch ist es mir wichtig, weiterhin durch Mitarbeiter unterstützt zu werden, da ich mir momentan ein Leben ohne irgendwelche Unterstützung nicht vorstellen kann. Ph.K.: Mein Ziel ist es, in einigen Jahren – vielleicht in fünf Jahren oder so – in einer eigen Wohnung mit meiner Freundin zu leben. Auch möchte ich es schaffen, noch selbstständiger zu werden, so dass ich irgendwann gar keine oder kaum mehr Unterstützung durch Mitarbeiter benötige. Steffen Hiesinger 4 hausbote 4/16 Leben / Wohnen Wir haben es geschafft! Seit dem 1. Oktober letzten Jahres wohnen wir in unserer neuen Wohngemeinschaft in Hemhofen, einem Einfamilienhaus mit großem Garten in einer schönen Wohngegend. Dort ist jeder von uns stolzer Besitzer eines Einzelzimmers. Gemeinsam teilen wir uns ein geräumiges Wohn-/ Esszimmer, eine Küche und zwei Bäder. Unterstützung bekommen wir dort von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ambulant betreuten Wohnens Ulla Seidel, Vera Feuerlein, Markus Reif und Steffen Hiesinger. Am Samstag, den 20. Februar haben wir gemeinsam mit vielen Gästen die Einweihung unserer neuen Wohnge- Einzugsfeier des ambulant betreuten Wohnens in Hemhofen meinschaft gefeiert. Schön war, dass viele Nachbarn, unsere Vermieter und Mitarbeiter, die uns auf dem langen Weg bis in das ambulant betreute Wohnen begleitet haben, da waren. Wir bedanken uns bei allen, die uns bei diesem Schritt geholfen und uns unterstützt haben. Philipp Kirchberger, Jürgen Neubauer, Alex Post angemerkt Ambulant betreutes Wohnen – im Grunde ein sehr kühler, ein eher steriler Begriff für das wohlige Gefühl, das wir eher sonst mit „Wohnen“ verbinden. Ambulant versus stationär – so heißt jedenfalls das Gegensatzpaar in der Medizin. Ambulant heißt direkt aus dem Lateinischen übersetzt: spazieren gehen, umhergehen – also auf jeden Fall nicht verweilen, nicht ständig an einem Ort sein. Ambulant betreutes Wohnen heißt dann also: Hier findet ein Wohnen von Frauen und Männern statt, welches nicht ständig begleitet wird; Man kann sich frei bewegen, frei über sich bestimmen. Und da wird der Begriff und das Kürzel abW dann schon eher behaglich, gemütlich, ja heimelig, hat also sympathische Attribute. Wobei das stationäre Wohnen – nach Aussagen von Bewohnern – auch Heimatgefühle wecken kann, auch eine wohlige Seite, eine Wohlfühlseite haben kann, oder auch schlichtweg hat. Johannes Salomon hausbote 4/16 5 Leben / Wohnen „Leitung hat etwas mit Verantwortung zu tun!“ Interview mit Irmgard Panzer, Leiterin Haus Erhard Bräu Frau Panzer, Sie haben sich auf die Stelle der Leitung im Haus Erhard Bräu beworben. Was hat Sie dazu bewogen? Für mich bot sich die Möglichkeit einer neuen Herausforderung, einer neuen Aufgabe. Bereits seit 1997 bin ich bei den Barmherzigen Brüdern Gremsdorf tätig, zehn Jahre beschäftigte ich mich mit POB&A (Planung und Organisation in Betreuung & Assistenz). Vor der Gremsdorfer Zeit und nach meiner Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin war ich auch noch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Regenburg sowie bei der Lebenshilfe in Herzogenaurach beschäftigt. Außerdem reizte mich auch, noch mehr Eigenverantwortung zu übernehmen; ich war bereits Ansprechpartnerin in den Wohngruppen Michael und Sebastian. Was verbinden Sie mit dem Begriff „Leitung“? Wie gesagt: Leitung hat auf jeden Fall etwas mit Verantwortung zu tun. Den Begriff „Leitung“ setze ich dem Begriff „Führung“ gleich. Ganz wichtig ist mir auch das Sorgetragen um die Bewohner wie Mitarbeiter. Ich weiß wohl, dass Verantwortung, Führen und Sorgetragen als Hausleiterin eine große Aufgabe ist. Verantwortung tragen heißt selbstverständlich auch, sich an unseren Leitbildern und Führungsgrundsätzen zu orientieren. Ein ganz persönlicher Grundsatz lautet: Es soll Freude machen, im Haus Erhard Bräu zu arbeiten. Diesbezüglich spielt das Leitbild „Sensibilität“ eine wichtige Rolle. Die nähere Definition zu Sensibilität heißt nun mal: „Den Stein der Weisheit haben wir nicht.“ Daraus schließe ich auch für mich: Konstruktive Kritik kann meine Arbeit mur optimieren. Konflikte werden sicherlich nicht ausbleiben! Wo beziehungsweise worin sehen Sie Lösungsmöglichkeiten? Ich schaue mir jeden Konflikt einzeln an. Wenn ich Lösungen im Kopf habe, dann biete ich diese an, motiviere gleichzeitig aber auch, dass sie durchgesetzt werden. Dass dabei Kompromissbereitschaft vonnöten ist, weiß ich wohl. Mir ist aber auch bewusst, dass irgendwann eine klare Entscheidung getroffen werden muss - notfalls dann von mir. Was im Grunde keine Entscheidungsmöglichkeit ist, ist der Satz: „Es war aber früher so!“ Wenn Sie eine Zielformulierung für Ihre Leitungsaufgaben vornehmen müssten, wie würde diese aussehen? Mein Ziel ist es, Freude bei der Arbeit zu haben. Ein weiteres Ziel lautet: Lasst uns zusammenarbeiten. Das heißt dann im Klartext: Wir müssen daran arbeiten, dass die Teams stabilisiert und gefestigt werden. Kooperative Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern und Hausleitung ist unabdingbar. Mir ist es auch wichtig, selbstständige, selbstbewusste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu haben. Zum Schluss können Sie noch einen Wunsch an „Ihr“ Haus richten! Ganz einfach: dass die Ziele, die wir uns gemeinsam gesetzt haben, in Erfüllung gehen. Ganz konkret will ich auch noch TEACCH in unserem Haus einführen und noch viel mehr Wert auf unterstützte Kommunikation richten. Vielen Dank! Johannes Salomon 6 hausbote 4/16 Leben / Wohnen Feldenkrais: „Bewusstheit durch Bewegung“ Wir alle verbringen einen großen Teil unserer Zeit an unserem Arbeitsplatz. Dafür zu sorgen, dass unser Körper intakt bleibt und unser Arbeitsumfeld so gestaltet ist, dass es für den Erhalt unserer Gesundheit förderlich ist, liegt nahe. Die Barmherzigen Brüder Gremsdorf haben dies bereits für sich erkannt und haben in ihrer Einrichtung die Gesundheitsförderung zu einer Managementaufgabe gemacht. Barbara Schubert, Feldenkrais-Lehrerin aus Herzogenaurach, bietet im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements eine Feldenkrais-Fortbildung mit zehn Trainingseinheiten zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz in der Gremsdorfer Einrichtung an. Die Lehrmethode begründet sich auf Dr. Moshé Feldenkrais (1904 – 1984). Der ursprüngliche Physiker und Judomeister beschäftigte sich intensiv mit der Art und Weise, wie sich Menschen bewegen. Er studierte die Zusammenhänge zwischen Bewegung, Wahrnehmung, Denken und Fühlen. Die Bewusstheit durch Bewegung beziehungsweise eine sensitive Körperwahrnehmung sah Dr. Moshé Feldenkrais als Schlüssel zum Lernen. Bewegungsgewohnheiten erleichtern nicht nur unseren Alltag, sondern schränken ihn auch ein. Je weniger Körperteile sich an alltäglichen Handlungen beteiligen, desto mehr müssen andere leisten. Diese Bereiche, zum Beispiel Nacken, Lendenwirbelsäule oder Schultergelenke, leiden häufig unter der starken Beanspruchung. Mit der Feldenkrais-Methode werden Zusammenhänge zwischen verschiedenen Körperteilen erforscht und geklärt, um dadurch Bewegungen funktionaler zu gestalten. Beim Gruppenunterricht werden Bewegungen verbal angeleitet. Gezielte Fragen fördern hierbei die Wahrnehmung von immer feineren Unterschieden. Statt „perfekte“ Bewegungen nachzuahmen wird so ein Raum geschaffen, um eigene Gewohnheiten besser kennen zu lernen und zu verändern. Sich „leichter, beweglicher, stabiler oder entspannter“ zu fühlen ist meist das Resultat des harmonischeren Zusammenspiels im Körper. Da jeder Teilnehmer sich mit seinen eigenen Bewegungsgewohnheiten und Bewegungsausmaßen beschäftigt, ist für diese Methode weder Alter, körperliche Einschränkung noch Unsportlichkeit ein Hindernis. Ingrid Cammarano Frauen-Beauftragte Nadja Dölfel informiert Liebe Frauen der Werkstatt, liebe Frauen des Wohnheimes, ich möchte Euch herzlich zu meiner Sprechstunde einladen. Die Sprechstunde ist immer am ersten Montag im Monat von 14 Uhr bis 15 Uhr. Die Sprechstunde findet im Schulungsraum 2 der Werkstatt 3 statt. In der Sprechstunde können wir zusammen sprechen. Ich höre Euch zu, wenn Ihr Fragen, Probleme und Anregungen habt. Gemeinsam werden wir sicherlich eine gute Lösung finden. Ich freue mich auf Euren Besuch! Eure Frauen-Beauftragte Nadja Dölfel Meine Sprech-Zeiten sind: Montag, 04. April 2016 von 14 bis 15 Uhr Montag, 02. Mai 2016 von 14 bis 15 Uhr Montag, 06. Juni 2016 von 14 bis 15 Uhr Montag, 04. Juli 2016 von 14 bis 15 Uhr Montag, 01. August 2016 Montag, 05. September 2016 Montag, 07. November 2016 Montag, 05. Dezember 2016 von 14 bis 15 Uhr von 14 bis 15 Uhr von 14 bis 15 Uhr von 14 bis 15 Uhr Nadja Dölfel, Cathleen Merker hausbote 4/16 7 Leben / Wohnen PRO-Umwelt Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, ich hoffe, Sie konnten schon einige der Tipps umsetzen? Es wäre schön, wenn auch Sie konstruktive Vorschläge zur Verbesserung unserer Umweltleistung einbringen. Sie können diese an folgende E-Mailadresse senden: [email protected] Thema des Monats: Wie kann ich Strom sparen??? Wärmequellen und Kühlschränke entfernt voneinander aufstellen! Bei der Planung bzw. der Umstellung von Küchen sollte immer darauf geachtet werden, dass Geräte, die Wärme abstrahlen, nie neben dem Kühlschrank oder der Gefriertruhe aufgestellt werden. Anschaffung von Energiespargeräten! Achten Sie bei Neuanschaffungen immer darauf, energieeffiziente Modelle zu kaufen. Sparen bei der Beleuchtung! Benutzen Sie Energiesparleuchten oder LED-Lampen. Helle Wandanstriche sowie helle Lampenschirme erhöhen zusätzlich die Leuchtkraft. Benutzen Sie die richtigen Töpfe! Der Topf (am besten mit einem glatten Boden) sollte genau auf die Herdplatte passen und immer mit einem Deckel verschlossen sein. Wenn Sie den Herd kurz vor dem Garzeitende ausschalten, können Sie zusätzlich Strom sparen. Keine halbvollen Maschinen! Waschen Sie nur, wenn die Maschine gut gefüllt ist. Bei niedrigen Temperaturen verbraucht die Maschine weniger Strom. Energiesparprogramme sind den normalen Programmen vorzuziehen. Stand-By-Modus ausschalten! Sie können, um Strom zu sparen, eine Steckerleiste anbringen. Mit dieser schalten Sie alle eingestöpselten Geräte mit einem Knopfdruck an oder aus. Regelmäßiges Abtauen der Kühl- und Gefrierschränke! Dies spart Strom und erhöht die Leistungsfähigkeit von Gefrierschränken. Kerstin Heidner 8 hausbote 4/16 Arbeiten Kreativ sein ist gefragt Da seien eindeutig „helle Köpfe mit tollen Ideen“ am Werk, so formuliert die Gruppenleiterin Maren Wala, den Forscherdrang ihrer vier Experten. Im Schnitt arbeiten Hans-Jürgen Knapp, Werner Schack, Uwe Tausche und Levent Ulhan zwei Stunden pro Woche in ihrem Experimentierlabor. Sie entwickeln neue Produkte, die durchaus konkurrenzfähig auf dem Markt angeboten werden. Wobei, so Gruppenleiter Markus Dornhäuser, „jeder seine Fähigkeiten einbringen kann“. Zum Sammeln von neuen Ideen geht der eine oder andere Beschäftigte mit Forscherdrang schon mal in einen Baumarkt oder recherchiert im Internet. Und dann komme die Zeit des Knobelns und Testens, sagt Wala, nicht ohne ihre eigene Begeisterung zu verhehlen. Und wenn sie merken, sie brauchen noch ganz besondere Fertigkeiten für die Ausführung ihrer Pläne, so scheuen sie sich nicht, einen weiteren Spezialisten aus ihrem Naturwerkstatt-Team anzuheuern. Aber auch über ihren eigenen Arbeitsbe- reich hinaus suchen die Experten nach produktiver Zusammenarbeit. So binden sie durchaus den Berufsbildungsbereich oder auch die Kleine Werkstatt für Arbeit und Kreativität mit ein. Und im Hinterkopf haben die vier cleveren Männer natürlich auch immer: Ist unser Produkt auch zu verkaufen? Eines ist dieser Mannschaft ganz wichtig, sagt Markus Dornhäuser: die Arbeit mit Naturmaterialien. Und zufrieden fährt er fort: „Sie wissen halt, woher sie kommen.“ Recht stolz präsentiert das Team seine Produktpalette. Und was der Besuch gezeigt bekommt, ist schon beeindruckend: der Teelichthalter aus Zypressenholz, Pflanzenkisten und Pflanzentragerl, einen Futterbaum oder die Meisenknödelscheibe. Und auch die Herstellungsweise ist äußerst variant. Da wird geschliffen und gewachst, gebohrt und gesägt – und immer wieder aufs Design geachtet. Die vier Männer der Kreativgruppe, wie das Team der Naturwerkstatt offiziell heißt, sind selbst sehr angetan von den Möglichkeiten, die ihnen dort geboten werden. So sagt Uwe Tausche: „Auch wir dürfen uns einmal was einfallen lassen“. Das Bauen im Team mag Levent Ulhan. Hans-Jürgen Knapp gefällt es, dass er sein wahres Talent in der Experimentierwerkstatt erst so richtig entdecken und entfalten dürfe, und dass er vor allem auch in Eigenregie tätig sein könne. Und Werner Schack freut sich vor allem darüber, dass er so richtig kreativ in diesen paar Wochenstunden tätig sein könne. Ihr gemeinsames Ziel, die Produkte letztlich auch in Serie herzustellen, verlieren die experimentierfreudigen Beschäftigten dabei nie aus den Augen. Und eines sind diese vier „hellen Köpfe“ auch noch: clevere Marketingfachmänner. So besuchen sie mit ihren Produkten Messen und Ausstellungen, wie zum Beispiel vor Kurzem die Garten- und Freizeitmesse in Nürnberg, präsentieren ihre Ware im Werkstattladen und beim Werkstattfest oder machen Besuchergruppen auf ihre Werke aufmerksam. Johannes Salomon hausbote 4/16 9 Arbeiten „Wir gehen auch nach außen“ Die Landschaftspflege bei den Barmherzigen Brüdern Gremsdorf „Die Arbeit unserer Landschaftspfleger ist äußerst vielfältig“, sagt der Abteilungsleiter Dienstleistungsbereich und Eigenproduktion der BenediktMenni-Werkstatt in Gremsdorf, Reiner Stengel. „Generell unterscheiden wir zum einen die Grünpflege in unserer Einrichtung und zum anderen unsere Dienstleistungen nach außen.“ Während der Zeit zwischen Mitte März und Ende Oktober arbeiten neben den internen Beschäftigten und Gruppenleitern ständig zwei Teams mit bis zu zehn Landschaftspflegern bei externen Kunden. Der 42-jährige Abteilungsleiter nennt diesbezüglich die Gemeinde Gremsdorf, die Stadt Schlüsselfeld, Firmenkunden in Höchstadt, drei Altenheime in Erlangen, Fürth und Nürnberg sowie auf besondere Nachfrage auch Privatpersonen. Vor allem kümmern sich die Beschäftigten und Mitarbeiter, Gärtnermeister, Landschaftsgärtner und Heilerziehungspflegehelfer, um die Grünpflege. Das heißt, sie schneiden Hecken, jäten Unkraut, mähen Rasen und schneiden auch Obstbäume zurück. Für die Stadt Schlüsselfeld übernehmen sie auch die Friedhofspflege, in Gremsdorf kümmern sie sich um den Rathausvorplatz, den Kirchplatz sowie den Radweg Richtung Höchstadt. „Wir räumen sogar für eine alte Dame in der Nachbargemeinde den Schnee“, ergänzt Reiner Stengel. Die Landschaftspfleger verfügen über zwei Kleintransporter und verschiedenste Geräte von der Heckenschere über Kehrbesen bis hin zum Rasenmäher. Mit dem Hochgrasmulchmäher sind sie sogar in der Lage, schwierige Hanglagen zu pflegen. Abteilungsleiter Stengel sucht ständig nach neuen Beschäftigten für die anspruchsvollen Tätigkeiten in der Landschaftspflege. Dass die Arbeiten den Beschäftigten durchaus gefallen, zeigen zwei Aussagen. Martin Krüger arbeitet nun mal gerne mit Maschinen, und das kann er in dieser Abteilung „zur Genüge“. „Außerdem macht es viel Spaß, und ich kann obendrein auch noch viel lernen“, sagt der 22-Jährige. Peter Stania (27) stellt vor allem die „abwechslungsreichen Betätigungen“ heraus sowie das „tolle Team“. Johannes Salomon 10 hausbote 4/16 Arbeiten Der Arbeitsbereich 05 der Benedikt-Menni-Werkstatt stellt sich vor Der Arbeitsbereich 05 ist ein intensiv betreuter Arbeitsbereich, der insbesondere für Beschäftigte dient, die aufgrund einer Krise, motorischer Unruhe oder Antriebslosigkeit einen engeren Rahmen der Betreuung benötigen. Im Intensivbereich werden die Beschäftigten mit einem höheren Personalschlüssel (1:6) betreut. Im Arbeitsbereich 05 arbeiten derzeit 13 Beschäftigte und ein Langzeitpraktikant. Es ist vorgesehen, dass in diesem Arbeitsbereich 18 Beschäftigte tätig werden. Das Mitarbeiterteam besteht aus drei Vollzeitkräften und einer Schülerin: Tobias Schmermer, Heilerziehungspfleger, Anne Klinner, Ergotherapeutin, Nico Schulz, Schreiner und Julia Hofrichter, Schülerin der Heilerziehungspflege. Das Team der Arbeitsgruppe ist im Dezember 2015 in neue Räumlichkeiten umgezogen. Der Raum der ehemaligen Montage 2 wurde für den Intensivbereich optimiert. So ermöglicht der große Raumteiler eine Betreuung in separaten Kleingruppen. Das Raumkonzept hat Aspekte vom Teacch-Ansatz mit aufgegriffen, der vor allem eine klare Struktur ermöglicht. So wurde im Vorfeld von einer Heilerziehungspflegeschülerin zusammen mit den Beschäftigten ein Kalender mit Wochenplan angefertigt. Jeder Monat ist farblich strukturiert, der Wochenplan kann individuell geändert werden. Des Weiteren hat jeder Beschäftigte im AB 05 einen Einzelarbeitsplatz, der zum Teil durch spezielle Trennwände eine reizar- men Umgebung bietet. Zudem wurde für einige Beschäftigte eine Art Arbeitsbox errichtet, die sie vor äußeren Einflüssen, wie Augenkontakt, hoher Lärmpegel, motorische Unruhe der Anderen, schützt. Der große Raum ermöglicht, dass die einzelnen Arbeitsplätze weit voneinander aufgestellt werden konnten. Dadurch wurde eine konfliktärmere Atmosphäre geschaffen. Ziel ist es vor allem, durch Förderung der sozialen Kompetenzen die Beschäftigten soweit in ihrer Persönlichkeit zu stabilisieren, damit sie wieder in eine Arbeitsgruppe der Werkstatt integriert werden können. Anne Klinner, Cathleen Merker hausbote 4/16 11 Seelsorge Gottesdienste im April & Mai Sonntag 03.04.16 10:00 Uhr Gottesdienst am 2. Sonntag in der Osterzeit in der Kirche Abendgottesdienst in der Kirche Mittwoch 06.04.16 18:30 Uhr Sonntag 10.04.16 10:00 Uhr Mittwoch 13.04.16 18:30 Uhr Sonntag 18.04.16 10:00 Uhr Mittwoch 20.04.16 17:00 Uhr Sonntag 24.04.16 10:00 Uhr Mittwoch 27.04.16 18:30 Uhr Gottesdienst am 5. Sonntag in der Osterzeit in der Kirche Abendgottesdienst in der Kirche Samstag 30.04.16 18:00 Uhr feierliche Andacht in den Mai an der Mariengrotte im Garten Dienstag 03.05.16 16:30 Uhr Maiandacht am Haus Maria Freitag 06.05.16 Sonntag 08.05.16 09:30 Uhr anschl. 10:00 Uhr Dienstag 10.05.16 16:30 Uhr Festgottesdienst mit Weihbischof Gössl in der Kirche Prozession & Segnung des Wohnheims Bechhofer Straße Gottesdienst am 7. Sonntag in der Osterzeit in der Kirche Maiandacht am Haus Hildegard Pfingstsonntag Montag 15.05.16 10:00 Uhr 16.05.16 10:00 Uhr Sonntag 22.05.16 10:00 Uhr Donnerstag 26.05.16 09:00 Uhr anschl. Gottesdienst am 3. Sonntag in der Osterzeit in der Kirche Abendgottesdienst in der Kirche Gottesdienst am 4. Sonntag in der Osterzeit in der Kirche ev.-kath. Gottesdienst mit Neuhäuser Frauenkreis in der Kirche Gottesdienst am Hochfest Pfingsten in der Kirche Gottesdienst am Montag nach Pfingsten in der Kirche Gottesdienst am Dreifaltigkeitsfest in der Kirche Gottesdienst am Hochfest Fronleichnam in der Dorfkirche Fronleichnamsprozession durch Dorf und Einrichtung 12 hausbote 4/16 Dienstleistung Die Gesamtleitung gratuliert Zum 30-jährigen Dienstjubiläum Mathilde Dürrbeck Hauswirtschaft Zum 20-jährigen Dienstjubiläum Martin Elgas Wäscherei Zum 15-jährigen Dienstjubiläum Andraes Karg Gr. Leonhard Angelika Schulz Gr. Gabriel Wir gratulieren Anton Guth Lothar Mehring Ines Hager Boys Day 2016 Die Barmherzigen Brüder Gremsdorf nehmen an der diesjährigen Aktion Boys´ Day teil und bieten damit sechs Schülern die Möglichkeit, den Beruf des Heilerziehungspflegers und Heilerziehungspflegehelfers kennen zu lernen. In einer Führung durch das Gelände bekommen die „Boys“ einen ersten Eindruck der Anlage, anschließend gehen sie mit ihren Tutoren (Schülern der Augustinus Fachschule für Heilerziehungspflege) in die jeweiligen Arbeitsbereiche. Am Nachmittag werden pädagogische Workshops und eine Kurzinformation über die Ausbildung angeboten. Katrin Heinz-Karg Zum Gedenken an Reiner Degenkolb Du musstest geh´n, nun bist Du nicht mehr da. Vergessen wirst Du nie, Erinnerung uns begleitet, im Herzen getragen, bis wir uns wiederseh´n. Lebe wohl! Rest in peace! Michaela Kirchner Gr. Andreas Gr. Sebastian Gr. Emanuel Wir trauern um Reiner Degenkolb Hedwig Mannor Gr. Martina Förderstätte Inhaltsverzeichnis Spruch des Monats S. 1 Barmherzigkeit mit Profession S. 1 „Habe mehr Rechte,… S. 2, 3 Einzugsfeier… S. 4 angemerkt S. 4 Leitung hat etwas mit Verantwortung zu tun S. 5 Feldenkrais: Bewusstheit durch Bewegung S. 6 Frauen-Beauftragte Nadja Dölfel informiert S. 6 Pro-Umwelt S. 7 Kreativ sein ist gefragt S. 8 „Wir gehen nach außen“ S. 9 Arbeitsbereich 05 stellt sich vor S, 10 Gottesdienstordnung S. 11 Die Geschäftsführung gratuliert S. 12 Wir gratulieren S. 12 Zum Gedenken an… S. 12 Boys Day S. 12 Impressum: Herausgeber: Barmherzige Brüder Gremsdorf Redaktion: Günther Allinger, Johannes Salomon Fotos: Salomon (1, 4, 5, 8, 9), Hiesinger (2), Cammarano (6), Merker (6, 10) Druck: Marquardt, Regensburg Redaktionsschluss: 15. April 2016
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