hausbote 12/16 1 haus Hauszeitung Barmherzige Brüder Gremsdorf · 26. Jahrgang · Dezember 2016 Weihnachten steht vor der Tür 2 hausbote 12/16 Leben / Wohnen Werkstattfest bot ein reichhaltiges Eine Woche vor dem ersten Adventssonntag feierten traditionell die Barmherzigen Brüder Gremsdorf ihr Werkstattfest, und wie immer begannen sie es mit einem Gottesdienst. Werkstattmitarbeiter Matthias Stengel hatte extra für diesen Festtag einen runden Tisch aus Ahorn entworfen und gebaut, den er zusammen mit dem Hausseelsorger Peter Jankowetz zum „Tisch des Herrn“ bereitete. In Anlehnung an ein Wort von Papst Franziskus forderte Jankowetz die Besucher auf, „Barmherzigkeit neu zu buchstabieren“. Und seine entscheidende Frage lautete: „Was ist eigentlich Barmherzigkeit?“ In der recht einfachen Ausprägung wohl erst einmal ein „guter Umgang miteinander“. Dabei heiße es, weniger den Anderen zu verurteilen, oder auch den „ersten Stein auf ihn zu werfen“, sondern erst einmal die Mitmenschen „als Geschenk zu betrachten“. In das „Barmherzigkeit-Alphabet“ passten Worte wie begleiten, respektieren, Mut machen, aber auch zuwenden beziehungsweise tragen und ertragen, sagte Peter Jankowetz. Der Hauschor unter der Leitung von Irina Konjaev gab dem Gottesdienst die würdige musikalische Umrahmung. Zahlreich und vielfältig war das Angebot, das die Gremsdorfer Einrichtung für Menschen mit Behinderung seinen vielen hundert Gästen den ganzen Tag über bot. Die Malecke oder die zahlreichen aufgebauten Tischkicker wurden genauso begeistert angenommen, wie die Hausführungen beziehungsweise die unterschiedlichen Verkaufsideen des großen Adventsmarkts. Selbst beweisen konnten sich Jung und Alt beim Stäbchenweben, Teppichknüpfen oder Vogelhausbauen. Die Ehrenamtlichen der Einrichtung verkauften für einen Einheitspreis von einem Euro eine große Menge an Trödelware. Und die Gastgeber hatten auch bestens kulinarisch vorgesorgt. Für alle Geschmacksrichtungen gab es Angebote: süße Krapfen, echt fränkische Brat- hausbote 12/16 3 Leben / Wohnen s Programm würste, oder auch heiß dampfenden Glühwein. Im Einkaufsladen standen viele Produkte aus der Fertigung der BenediktMenni-Werkstatt zum Verkauf. Bis auf den letzten Stuhl besetzt war das Forum Barmherzige Brüder Gremsdorf den ganzen Nachmittag über. Der Schulchor der Ritter-von-Spix-Schule unter der Leitung ihres Rektors Michael Ulbrich, der Kindergarten St. Theresia Aisch, die Volkstanzgruppe Lonnerstadt, die „Maharanis aaja nachle“, oder auch der Zauberer Cartini wussten alle auf ihre ganz eigene Art die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen. Und nicht zum ersten Mal riss der Werkstattsong „Den Daumen hoch! Auf unsere Werkstatt!“ sowie dessen tänzerische Umsetzung die vielen Zuschauer völlig euphorisiert von ihren Plätzen. Humorvoll, spontan und souverän führte Sozialdienstmitarbeiterin Cathleen Merker durch das Programm. Eine elfjährige Bad Windsheimerin holte sich den Hauptpreis der Tagesverlosung: einen Zweierkicker. Johannes Salomon 4 hausbote 12/16 Leben / Wohnen Weihnachtsgrüße Liebe Leserinnen, liebe Leser, als Weihbischof Herwig Gössl am Familienfest zu Beginn des Jahres 2016 von der Hausgemeinschaft der Barmherzigen Brüder Gremsdorf als „Familie“ sprach, so meinte er dies als eine lobenswerte Eigenschaft, als ein Prädikat, welches uns auszeichnet. Und wie es in jeder Familie nun einmal zugeht, so herrscht auch hier bei uns nicht immer eitel Sonnenschein. Wo Menschen zusammenleben und zusammenarbeiten, da knirscht’s schon mal im Gebälk. Da sind klärende Worte zur rechten Zeit immer wieder vonnöten. Da bleiben Gewitter nicht aus. Aber gerade Gewitter können auch reinigend wirken, können die Luft wieder sauber machen. In der gleichen Ansprache erwähnte der geistliche Würdenträger auch den Begriff des „gemeinsamen Geistes“. Was hier etwas metaphysisch und imaginär klingen mag, kann im täglichen Miteinander doch recht simpel und einfach sein. Gemeinsamer Geist ist sicher auch der gemeinsame Ort Barmherzige Brüder Gremsdorf. Hin und wieder macht es durchaus Sinn, sich dessen bewusst zu werden. Barmherzige Brüder tragen nun mal die Botschaft in ihrem Namen. Nun mag es zig Definitionen für den heutzutage sehr selten gebrauchten Begriff „Barmherzigkeit“ geben. Sprachlich entlehnt ist dieses Wort aus dem Lateinischen: „misericordia“. Unvollständig und etwas oberflächlich wird es nicht selten mit Mitleid gleichgesetzt. Unübersehbar ist in Barmherzigkeit das Wort „Herz (lat. cor)“ zu finden. Erst vor Kurzem ist es in der Jahresversammlung der Bewohnervertreter und Werkstatträte mehrfach zu Äußerungen wie „wir vermissen Achtsamkeit und höflichen Umgang untereinander“ gekommen. In einer Zeit, in der wir sehr stark über Kommunikationstheorien, pädagogisch-therapeutische Methoden zu besseren Verständigung verschiedenster Menschen untereinander diskutieren und analysieren, ist uns vielleicht ein wenig der inhaltliche Aspekt abhandengekommen. Auch debattierten wir in der Vergangenheit sehr, sehr ausführlich über Leitbilder, Führungsgrundsätze oder einem einzelnen Begriff wie „Hospitalität“. Methodisch-struktu- rell dürften wir dabei durchaus gut und erfolgversprechend vorgegangen sein. Haben wir die inhaltlichen Aussagen nicht so recht im Auge behalten? Ist uns vor lauter Diskutieren, Debattieren und theoretischer Fortbildungen die Umsetzung in die Praxis etwas verloren gegangen? In welcher Weise werden all die wohlklingenden Theorien denn sichtbar und werden sie wirklich gelebt? Bleibt die Selbstverständlichkeit eines freundlichen Grußes, einer gemeinsamen Begegnung im Sinne der Hausfamilie bei Festen, Feiern, kirchlichen Veranstaltungen nicht zu oft auf der Strecke? Werden wir uns nicht zu selten unserer potenziellen Vorbildfunktion bewusst? Wir müssten uns vielmehr wieder im alltäglichen Miteinander als eine Hausgemeinschaft mit einem gemeinsamen Geist verstehen. Suchen wir nach Begriffen, die die Weihnachtsbotschaft auf einen Nenner bringen, so werden wir wohl fündig in Worten wie: Friede, Freude, Herzlichkeit, aber auch Veränderbarkeit beziehungsweiser gemeinsamer Geist. Und wieder bietet sich durchaus an, darüber lange Diskurse zu führen, allzu kluge Theorien zu entwickeln, Feiertagspredigten vor uns hinzuschmettern. Leben wir die Botschaft, die das Lukasevangelium uns mitteilt, doch einfach, machen wir unsere Freude, unsere Herzlichkeit, unseren gemeinsamen Geist sichtbar – wenn nötig auch durch die Bereitschaft, uns zu verändern. Ich wünsche Ihnen und Euch, liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter, liebe Bewohnerinnen, liebe Bewohner, liebe Beschäftigte ein freudvolles und friedvolles Fest, segensreiche Tage sowie einen unfallfreien Rutsch ins neue Jahr. Günther Allinger hausbote 12/16 5 Leben / Wohnen Rollentausch bringt Wertschätzung und lehrt Demut Über drei Teilnehmer der Aktion Rollentausch konnten sich die Barmherzigen Brüder Gremsdorf in diesem Jahr freuen. Ziel der bayernweiten, von den Wohlfahrtsverbänden initiierten Aktion ist es, Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft die Möglichkeit zu geben, soziale Arbeit und Pflege in der Praxis kennen zu lernen. Ludwig Nagel, Bürgermeister von Hemhofen, und Stefan Himpel, Bürgermeister von Lonnerstadt, sowie Martina Stamm-Fibich, Mitglied des Bundestages (SPD), besuchten die Behinderteneinrichtung und arbeiteten dort mehrere Stunden mit. Nagel stellte in der Naturwerkstatt seine handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis und unterstützte die Beschäftigten beim Schleifen von Ästen und Schmirgeln von Zweigen, die für den Bau von Vogelfutterstationen verwendet werden. Er betonte, wie wichtig es sei, Menschen mit Behinderung auch einmal bei ihrer Arbeit zu besuchen: „Sie können zeigen, was sie leisten und sind stolz darauf. Ich möchte ihnen diese Wertschätzung entgegen bringen.“ Stefan Himpel besuchte den Berufsbildungsbereich der Werkstatt. Hier absolvieren Menschen mit Behinderung eine Art Lehrzeit, bevor sie in den einzelnen Werkstattgruppen mitarbeiten. Der Bürgermeister von Lonnerstadt war beeindruckt von der Herzlichkeit der Mitarbeiter und fand es bewundernswert, „mit wieviel Liebe die Gruppenleiter ihre Arbeit machen“. Solche Besuche holten einen schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und zeigten, was wirkliche Probleme bedeuteten, äußerte Himpel. Die Besucher der Seniorentagesstätte konnten sich über die tatkräftige Unterstützung von Martina Stamm-Fibich freuen, die beim Plätzchenbacken mithalf. Anschließend stand sie bei der täglichen Zeitungsrunde für Fragen zur Verfügung und erklärte den politisch sehr interessierten älteren Herren in einfacher Sprache komplizierte politische Sachverhalte. „Was Menschen sehen, erfahren und erleben, das bleibt ihnen im Gedächtnis, kann sie unmittelbar berühren“, so Katrin Heinz-Karg, Organisatorin der Aktion Rollentausch in der Gremsdorfer Einrichtung. Das Erlebte und auch das persönliche Gespräch mit Mitarbeitenden und Bewohnern schaffe mehr Verständnis für die Situation der Menschen mit Behinderungen und der sozialen Einrichtungen. Katrin Heinz-Karg W enn uns bewusst wird, dass die Zeit, die wir uns für einen anderen Menschen nehmen, das Kostbarste ist, was wir schenken können, haben wir den Sinn der Weihnacht verstanden. Roswitha Bloch 6 hausbote 12/16 Leben / Wohnen Blick zurück auf 35 Jahre Barmherzige Brüder Gremsdorf Mut und Selbstvertrauen hatte er schon, der Studierende Ewald Schock, im allerersten Ausbildungsjahr der Gremsdorfer Fachschule für Heilerziehungspflegehilfe. Mit einer größeren Anzahl an Heimbewohnern hatte er im Spätherbst 1989 eine Feuerwehrübung in seinem Heimatort Haid durchgeführt – und dies als benotete fachpraktische Übung. Er hatte es ganz groß aufgezogen, mit Feuerwehrauto, Schlauchverlegung und Anschluss an den Dorfhydranten. Bereits acht Jahre hatte Ewald Schock bei den Barmherzigen Brüdern Gremsdorf, oder, wie es damals noch hieß: Pflegeanstalt Gremsdorf, gearbeitet, bevor er noch einmal für insgesamt drei Jahre die Schulbank drückte. Beeindruckend war zudem, dass er als Schüler zeitgleich Gruppenleiter war mit nur ganz wenig Stundenbefreiung. Geschäftsführer Günther Allinger blickte bei der offiziellen Verabschiedung von Ewald Schock lange Jahre zurück – insgesamt 35. „Sie haben hier in Gremsdorf zu arbeiten begonnen, als es eigentlich nur um die zwei „S“ ging: satt und sauber“ – „und sediert“, fiel Schock seinem Chef ins Wort. Allinger rief eine Zeit ins Gedächtnis, in der für sehr viele Bewohner „kaum Personal“ vorhanden war. Und der Einrichtungsleiter erinnerte an die vielen Veränderungen, die der scheidende Jubilar miterlebte. „Aber, so mein Eindruck, Sie gingen immer gern in unsere Einrichtung.“ Günther Allinger erwähnte vor den zahlreichen Gästen bei der Abschiedsfeier auch Schocks lange Jahre als Gruppenleiter. Nun werde Ewald Schock aber nicht ganz den Barmherzigen Brüdern Gremsdorf den Rücken zukehren. Er werde, trotz offiziellen Ruhestands, noch einige Wochenstunden im ambulant betreuten Wohnen-Team von Benjamin Geifes mithelfen. Trotzdem bedankte sich Geschäftsführer Allinger jetzt schon bei seinem langjährigen Mitarbeiter mit einem „herzlichen Vergelt’s Gott“. Und der Geehrte sah schon auch zurück auf „Tage, die nicht so schön waren“. Dennoch würdigte er den enormen Fortschritt, den die Barmherzigen Brüder Gremsdorf in den vergangenen 35 Jahren beschritten haben. Einst habe er mit 75 Bewohnern in der so genannten Wandelhalle seine Tätigkeit in Gremsdorf begonnen. Die 25er Gruppen wären dann schon eine große Erleichterung gewesen. Und jetzt gebe es nur noch zwölf Bewohner pro Wohngruppe. Evi Zehelein, die mit ihrem selbst komponierten Lied „Lustig ist das Rentnerleben“ die Gäste zu einem gemeinsamen Ständerla animiert hat, schenkte im Namen der Mitarbeitervertretung dem begeisterten Schwimmer Ewald Schock eine Packung Handtücher. Bevor es zum gemütlichen Teil des Abschiednachmittags ging, sagte der allseits Geehrte „Danke schön an die vielen Kollegen, die mich in 35 Jahren begleitet haben“. Johannes Salomon angemerkt Unseren treuen Leserinnen und Lesern wieder einmal Dank zu sagen, dazu ist am Ende eines Jahres wohl die geeignete Gelegenheit. Sie haben uns begleitet durch Geschichten voller Urlaubserlebnisse, Berichte über Neu- und Umbauten, Darlegungen von gravierenden Strukturveränderungen, oder auch Meldungen über prominenten Besuch, aber auch durch Nachrichten, die nachdenklich und traurig stimmten, die einen betroffen machten. Die Leser und Leserinnen konnten teilhaben an Jubiläen, Jahresfeiern und Gottesdiensten. Sie erfuhren über unsere Hauszeitung von dem großzügigen, großherzigen und von Mitmenschlichkeit getragenen Engagement unserer Ehrenamtlichen sowie unseres Freundeskreises. Freilich haben Sie, liebe Mitarbeiter und Bewohner, auch tatkräftig mitgeholfen, dass allmonatlich umfassend aus unserem Haus aktuell berichtet wurde. Sie haben durch Ihre lebendigen, informativen und ausdrucksstarken Beiträge zu unserer guten und überzeugenden Pressearbeit beigetragen; dafür ein herzliches Dankeschön. Der ganzen Familie Barmherzige Brüder Gremsdorf wünschen die Vertreterinnen und Vertreter der Öffentlichkeitsarbeit eine fried- und freudvolle Weihnacht, ruhige und besinnliche Tage sowie einen unfallfreien Rutsch ins neue Jahr. Bleiben Sie uns bitte sowohl als Leser als auch als Mitarbeiter treu – dann lohnt sich weiterhin all unsere Arbeit! Johannes Salomon hausbote 12/16 7 Leben / Wohnen Bewunderung für einen anspruchsvollen Beruf Psychologiestudentin berichtet über ihre Praktikumszeit Sie absolviert momentan ein zwölfwöchiges Praktikum bei den Barmherzigen Brüdern Gremsdorf – und zwar an der Seite des Einrichtungspsychologen Roman Reiner: Lara Rother, Psychologiestudentin aus Erlangen. Die junge Dame bringt bereits einige Erfahrungen im Umgang mit gehandicapten Menschen mit, hat sie doch unmittelbar nach ihrem Abitur ein mehrmonatiges Praktikum in einer heilpädagogischen Tagesstätte für Kinder und Jugendliche abgeleistet. Und schon zu dieser Zeit merkte Lara, dass ihr beruflicher Fokus auf die Arbeit mit dieser Klientel ausgerichtet werden könnte. Durch den Hinweis einer Freundin kam die 22-Jährige auf die Idee, sich die Einrichtung der Barmherzigen Brüder Gremsdorf einmal näher anzusehen. Und das „äußerst breit gefächerte Angebot“ hat die Studentin letztlich überzeugt. Sie kannte bereits die Einrichtung in Oberbayern. Die Altherrnmannschaft, in der ihr Vater Fußball spielt, misst sich regelmäßig mit den Kickern der Barmherzigen Brüder Algasing. „Mich überraschte, wie wohlwollend ich hier in Gremsdorf aufgenommen wurde“, gesteht Rother. Außerdem empfindet sie die „herzliche offene Art“, wie in der Einrichtung miteinander umgegangen wird, als „sehr schön und positiv“. Gremsdorf zeichne sich darüber hinaus auch dadurch aus, dass sowohl den Bewohnern und Beschäftigten als auch den Mitarbeitern sehr viele Möglichkeiten für ihre persönliche beziehungsweise berufliche Entwicklung geboten werden. Auf der einen Seite nennt Lara Rother die ganz unterschiedlichen Wohn-, Arbeits- und Beschäftigungsangebote. Und zum anderen gebe es auch breit gefächerte Fortbildungsofferten – nach dem Motto, was gebraucht wird, wird ermöglicht. Besonders ins Auge sticht der Erlanger Psychologiestudentin auch das Ehrenamt bei den Barmherzigen Brüdern Gremsdorf. Ihre Bachelorarbeit hat gerade die Frage, „Warum macht jemand ein Ehrenamt?“, zum Thema. Klar ist für die junge Frau bereits heute, dass sie noch ihren Master machen wird. Und aus ihrer Gremsdorfer Praktikumszeit nimmt sie auf jeden Fall eines mit, nämlich den großen Respekt vor allen Mitarbeitern. „Sie haben sich bestimmt nicht für einen einfachen beruflichen Weg entschieden. Sie haben den anspruchsvollen genommen.“ Erschreckend findet Rother dagegen, dass man im „alltäglichen“ Leben „so wenig Umgang mit Menschen mit Behinderung“ habe. In ihrer nicht gerade üppig ausfallenden Freizeit spielt Lara gerne Klavier, tanzt Rock`n`Roll und geht auch oft zum Reiten. Sie reiste außerdem schon mal vier Wochen lang durch Indien, ausgerüstet lediglich mit einem Rucksack. Johannes Salomon Flohmarkt der Bewohnervertretung Am Freitag, den 23. September veranstaltete die Bewohnervertretung erstmals einen Flohmarkt für Bewohner, Beschäftigte und Mitarbeiter der Barmherzigen Brüder Gremsdorf. Bereits in den Wochen davor luden wir Teilnehmer ein, gestalteten das Plakat, bestellten Bierbänke und Tische bei Reinhold Grau und machten Werbung für die Veranstaltung. Belohnt wurden unsere Anstrengungen mit strahlendem Sonnenschein am Freitagnachmittag sowie mit zahlreichen Teilnehmern und Besuchern. Die Cafeteria sorgte für das leibliche Wohl mit leckeren „Brodwöschd im Weggla“ oder auf Kraut. Da wir so viele positive Rückmeldungen zur Veranstaltung bekommen haben, planen wir für nächstes Jahr wieder einen Flohmarkt. Schon jetzt laden wir Euch alle recht herzlich dazu ein! Eure Bewohnervertretung Benjamin Geifes 8 hausbote 12/16 Leben / Wohnen Reise der Barmherzigkeit führt nach Regensburg und Reichenbach Am 26. Oktober machten sich 30 Mitarbeiter und Ehrenamtliche aus der Gremsdorfer Einrichtung für Menschen mit Behinderung auf, um nach Regensburg und Reichenbach zu fahren. Zugeladen hatten sie noch zwei „Gäste“ aus Frankfurt/Königstein. Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit hatte sie zu dieser Reise bewogen. Ihre erste Station war die altehrwürdige Karmelitenkirche mitten in der Altstadt von Regensburg. Domvikar Werner Schrüfner hielt den Festgottesdienst. Im Gotteshaus trafen die „Gremsdorfer“ auf die Teilnehmer aus Neuburg, Reichenbach und Schwandorf. Der Begriff der Barmherzigkeit stand im Mittelpunkt von Werner Schrüfners Verkündigung. Barmherzigkeit ist die deutsche Übersetzung des lateinischen Wortes „misericordia“. Dessen genaue Übertragung bedeutet eigentlich „ein Herz haben für diejenigen, denen es mies, also besonders schlecht gehe“, führte der Domvikar aus. Wobei, so Schrüfner, Barmherzigkeit eine „Haltung“ ausdrücke. Es genüge bei Weitem eben nicht, Barmherzigkeit nur zu beteuern, sondern sie müsse immer wieder „sichtbar und greifbar“ gemacht werden. Barmherzigkeit zeige sich wahrhaftig durch die Tat. Monsignore Werner Schrüfner verurteilte aber auch die Scheinheiligkeit. Der allsonntägliche Kirchgänger muss nicht gleichzeitig ein gut handelnder Mensch sein. Die Bibel nennt ganz konkrete Beispiele für leibliche und geistige Werke der Barmherzigkeit: Fremde aufnehmen, Tote begraben, aber auch Lästige geduldig ertragen beziehungsweise denen, die uns beleidigen, gerne verzeihen. Barmherzigkeit verbinde das Christentum mit anderen Glaubensrichtungen, sagte der Domvikar. Und weiter ging die „Reise der Barmherzigkeit“ in die Einrichtung nach Reichenbach. Das rund eineinhalbstündige Singspiel „erdverbunden - himmelsnah“ stand auf dem Programm. Und was die über 50 Darsteller den Zuschauern – unter ihnen waren auch Schulklassen aus der Reichenbacher Gegend – darboten, war vom Allerbesten, ein Hochgenuss der Schauspielkunst. Professionell und eindrucksvoll hat die Crew um Regisseur Uli Doblinger in einem Bühnenstück Frater Eustachius Kugler zum Leben erweckt. Die klasse eingestellten Darsteller begaben sich auf eine Zeitreise durch das Leben des seligen Barmherzigen Bruders. Der Bogen, den sie spannten, reichte vom Geburtsjahr 1867 über den Klostereintritt in Reichenbach 26 Jahre später, seinen Einsatz an den unterschiedlichen bayerischen Einrichtungsorten – unter anderem auch acht Jahre Prior in Gremsdorf – bis hin zu den mehr als 20 Jahren als Provinzial. Das Singspiel berichtete aber auch vom Bau des gro- ßen Krankenhauses in Regensburg, von der schrecklichen Zeit während des Naziregimes und den mehr als 30 Verhören, die Frater Eustachius Kugler körperlich, geistig und seelisch sehr zusetzten. Ebenso ging das Theaterstück auf die Bombenangriffe der Alliierten auf Regensburg im Jahr 1943 ein und vergaß auch nicht, den Tod des seligen Bruders im Jahr 1946 mit einzubauen. Die bisher letzte Station von Frater Eustachius Kugler besuchte die „Reisegruppe Barmherzigkeit“ am Abend in der Regensburger Krankenhauskapelle St. Pius. Am Schrein des im Jahre 2009 seliggesprochen Barmherzigen Bruders traf man sich noch zu einen kurzen Andacht, geleitet von Prior Frater Seraphim Schorer. Johannes Salomon hausbote 12/16 9 Haus Hildegard Leitbild: Verantwortung Wir haben es gemeinsam geschafft. Mit unserem Leitbildthema „Verantwortung“ haben wir uns intensiv auseinandergesetzt. Dieses Thema wird in der letzten Zeit immer bedeutungsvoller, da wir viele neue Einzüge hinter uns haben und auch viele neue auf uns zukommen. Verantwortung ist hier ein wichtiger Begriff, da die Eltern, Angehörigen und Betreuer beim Einzug ihres zu betreuten Menschen die Einrichtung sowie die Mitarbeiter mit in den Kreis der Verantwortlichen miteinbeziehen. Deshalb ist es uns wichtig, dass alle Bezugskreise um den zu betreuten Menschen gemeinsam die Verantwortung im Alltag repräsentieren. Bernhard Bräunig Eltern, Angehörige und Betreuer tragen durch die Zusammenarbeit mit uns die gemeinsame Verantwortung für den zu betreuten Menschen. Was bedeutet für dich Verantwortung??? Leben / Wohnen Spenden für kenianisches Krankenhaus Gehhilfen und Rollatoren, Schaumstoffmatratzen und Pflegebetten, aber auch Einwegspritzen sowie ein Rollstuhl traten einen mehr als 6000 kilometerlangen Weg an. All diese Gegenstände finden ihre Wiederverwertung in einem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Kenia. Diese Klinik wird zwar erst neu errichtet, trotzdem kümmern sich Fratres schon heute vor Ort um all die wichtigen und notwendigen Einrichtungsgegenstände, die für ein voll funktionsfähiges Haus vonnöten sind. Ansprechpartner auf deutscher Seite ist Frater Eberhard Michl, Prior und Gesamtleiter des Altenheims Königstein bei Frankfurt. Auch die Behinderteneinrichtungen in Gremsdorf, Reichenbach und Straubing haben sich an dieser überregionalen Spendenaktion beteiligt. Während die voll beladenen Container noch auf den Weg in den ostafrikanischen Staat sind, melden die Ordensbrüder vor Ort die Grundsteinlegung ihres neuen Krankenhauses. Und Pater Paul Chumman bedankt sich in einer eigenen Mail auch bei den Barmherzigen Brüdern Gremsdorf. Lieber Herr Allinger, guten Abend! Der Container muss nun auf dem See sein. Wann genau der hier kommen wird, weiß ich nicht. Die Feier der Grundsteinlegung war eine einfache Feier; aber ich wollte allen, die mir irgendwie geholfen haben, darüber mitteilen. Herzliche Grüße an alle, die uns geholfen haben. Ihr Pater Paul Johannes Salomon 10 hausbote 12/16 Leben / Wohnen Laternen basteln für Sankt Martin Das Laternenbasteln für Sankt Martin war am 9. November 2016 im Konferenzraum Haus Theresa von Avila. Mit Kinderpunsch, Lebkuchen und Gewürzspekulatius fertigten wir Laternen mit Minions Motiven, Vögeln und Herbstblättern. Die Teilnehmer waren, unter der Leitung von Inge Huthansl und Nicole Köhler, Michaela Haberl, Ramona Reiser, Siegfried Pest, Günter Grund und Alois Lochner. Nicole Köhler Engel für das Werkstattfest Am 8. November 2016 fand unser gemeinsames Basteln im Forum unserer Einrichtung statt. Der Pastoralrat und der Helferkurs der Fachschule hatten zu einem gemütlichen NachmittagBasteln bei Tee und Gelegenheit zum Klönen quer durch alle Bereiche unserer Einrichtung eingeladen. Zwischen zwei und sieben Uhr durften sich Bewohner und Bewohnerinnen, Beschäftigte und Mitarbeiter einen persönlichen Schutzengel oder Lesezeichen basteln. Dafür wurden alte Liederbücher der Kirche ausrangiert und sollten durch diese Aktion neues Leben eingehaucht bekommen und in schöne Engel oder Lesezeichen verwandelt werden. Als unser Helferkurs so gegen Viertel nach zwei Uhr im Forum ankam, war die Aktion schon voll im Gange. Der gesamte Berufsbildungsbereich der WfbM und einige Bewohner und deren Gruppenleiter sowie Peter Jankowetz und Thomas Adl-Amini (Organisator und Leiter des Projekts) saßen gemeinsam an den vorbereiteten Tischen und versuchten, bereits ihren ersten Engel zu basteln. Später kamen noch weitere Bewohner und Beschäftigte dazu. Wir versorgten sie mit Material, setzten uns zu ihnen und unterstützten sie. Aus anfänglichen Schwierigkeiten entwickelten sich später eine Begeisterung und ein Ehrgeiz, so dass sich die Anzahl der gebastelten Engel im Nu steigerte. Bewohner kamen mit anderen Bewohnern und mit Mitarbeitern ins Gespräch, und es herrschte von Anfang an eine angenehme Atmosphäre und Gemütlichkeit. Am späten Nachmittag ließ dann auch die Resonanz der Besucher nach, und der Helferkurs verabschiedete sich. Die Schüler des Helferkurses haben sich zwei Tage später nochmal zur Aufgabe gemacht, weitere Engel und Lesezeichen zu basteln. Diese Werke wollen wir am Werkstattfest für eine kleine Spende abgeben und den Erlös einem Projekt der Barmherzigen Brüder zuführen, damit unsere Engel auch über unsere Einrichtung hinaus Gutes bewirken. Es war für mich eine Freude zu sehen, mit welchem Eifer unsere Bewohner aber auch die Schüler und Mitarbeiter bei dieser Aktion mitgemacht haben. Ich selbst habe mich sehr wohl gefühlt, und es hat mir viel Spaß gemacht. Dieses Projekt war ein voller Erfolg Kathrin Käfer hausbote 12/16 11 Leben / Wohnen PRO-Umwelt Diese Fehler beim Heizen vermeiden und Geld sparen 1. The Heat is on! Beim Verlassen der Wohnung die Heizung abdrehen? Lieber nicht. Denn was Energie sparen soll, kann das Gegenteil bewirken. Grundsätzlich gilt: Es ist mehr Energie notwendig, um kalte Räume wieder aufzuheizen, als eine Mindesttemperatur zu halten. Kalte Luft kann zudem Luftfeuchtigkeit weniger gut aufnehmen, was zu feuchten Wänden führen kann. Es ist also besser, die Räume gleichmäßig zu beheizen. Die Mindesttemperatur sollte 16 Grad betragen. Räume nicht auskühlen lassen, sondern gleichmäßig beheizen 2. Ab ins Warme Heizen durch die offene Tür: kann man so benachbarte Räume beheizen? Ja, das geht. Doch gibt es einen wichtigen Punkt zu beachten: Gelangt Luft von einem warmen in einen kalten Raum, bringt sie neben Wärme auch mehr Luftfeuchtigkeit ein. Kühlt die warme Luft ab, kann Feuchtigkeit in die Wände eindringen und zu Schimmelbildung führen. Durch Fensterkippen geht viel Wärme verloren, effizienter ist Stoßlüften 4. Manche mögen’s heiß Warme Luft bringt Feuchtigkeit mit, die beim Auskühlen in die Wände eindringt 3. Cool Runnings Beim Lüften die Fenster nur auf Kipp stellen? Einige glauben, dass dadurch nicht so viel Energie beim Heizen verloren geht, andere wiederum meinen, so schnell für frische Luft zu sorgen. Beides stimmt nicht: Dauer-Kipp tauscht die Luft nur in geringem Umfang aus und es geht viel Wärme verloren. Hinzu kommt, dass das Mauerwerk rund ums Fenster auskühlen kann, wodurch sich Schimmel bilden kann. Besser ist es, die Fenster regelmäßig für ein paar Minuten weit aufzureißen und wenn möglich dabei für Querlüftung zu sorgen. Bei diesem Stoßlüften wird die Luft effizient ausgetauscht. Zum Wohlfühlen müssen es schon 23 Grad oder mehr sein! Natürlich hat jeder Mensch ein individuelles Wärmeempfinden. Allerdings lohnt es sich, die Zimmertemperatur zu reduzieren: Jedes Grad weniger beim Heizen spart rund sechs Prozent Heizkosten. Probieren Sie doch mal aus, ob im Wohnzimmer, Kinderzimmer oder Bad nicht 20 bis 22 Grad genügen. Auch solche Temperaturen werden als warm empfunden. In der Küche reichen 18 bis 20 Grad, im Schlafzimmer 17 bis 20 Grad, im Flur 15 bis 18 Grad und im WC 16 bis 19 Grad. Jedes Grad weniger spart rund sechs Prozent Heizkosten Quelle: eLIFE Stefan Steinbauer UMB Bitte helfen Sie mit! 12 hausbote 12/16 Leben / Wohnen Barmherzige Brüder Gremsdorf zeichnen sich durch „vorbildhaftes Handeln“ aus Im Mittelpunkt des diesjährigen Angehörigen- und Betreuertages, der mit dem Infotag für Mitarbeiter zusammengelegt war, standen Bewohnervertretung, Werkstattrat, Förderstättenrat sowie die Frauenbeauftragte. Geschäftsführer Günther Allinger informierte zu Beginn über wichtige Ereignisse und Begebenheiten des letzten Jahres. Das Bundesteilhabegesetz sei zwar Richtung Verabschiedung durch den Bundestag auf den Weg gebracht, trotzdem habe man die zuständigen Abgeordneten des Höchstadter- Erlanger-Wahlkreises über gravierende Mängel sowie entsprechende Nachbesserungsvorschläge aufgeklärt. Zweifelsohne enthalte dieses äußerst wichtige Gesetz „gute und längst überfällige Inhalte“, sagte der Leiter der Gremsdorfer Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Trotzdem kämen von Seiten der Behinderteneinrichtungen und –verbände deutschlandweit Einwände und Bedenken. Günther Allinger wies außerdem auf die außergewöhnliche Lage des neuen 32er Wohnheimes hin. Zum ersten Mal habe man bewusst das Einrichtungsgelände verlassen und sei im Sinne von gelebter Integration und Inklusion ins Gremsdorfer Wohngebiet gezogen. Arbeitsplätze im Sinne von Integration böte seit einigen Monaten auch das Café Granada. Beschäftigte der Einrichtung seien in den Cafébetrieb eingebunden. Günther Allinger erwähnte darüber hinaus die große Platznot der Fachschule für Heilerziehungspflege/-hilfe. Im Frühjahr 2017 werde man endgültig mit einem Erweiterungsbau beginnen. 15 Jahre gebe es bereits den Freundeskreis Barmherzige Brüder Gremsdorf – und diesen Geburtstag „haben wir bewusst und mit voller Überzeugung gefeiert“, sagte Allinger. Immerhin haben die „Freunde“ der Einrichtung bisher 170.000 Euro zur Verfügung gestellt. Und, so der Geschäftsführer, im Kreise dieser Freunde gebe es immer freie Plätze. Benni Geifes, Ricky Wimmer und Gerhard Orth sowie Cathleen Merker und Nicole Jurasch stellten sehr ausführlich die offiziellen und demokratisch gewählten Vertretungen der Bewohner beziehungsweise Beschäftigten vor. Sie erklärten dabei, wo die jeweiligen Grundlagen liegen, was die wichtigsten Aufgaben sind, welche Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte sie haben, wie sie sich zusammensetzen und was sie im Grunde alles tun. Erst vor wenigen Wochen sei ein Förderstättenrat ins Leben gerufen worden, sagte Mitarbeiterin Monika Hartwig. Zusammen mit Silvia Schwandner klärte sie die Besucher darüber auf, dass es den Vertretern vor allem um die „freie Meinungsäußerung innerhalb der Förderstätte“ gehe, und dass die Selbstbestimmung und Mitbestimmung aller Beschäftigten gefördert werde. Aus jeder der sechs Förderstättengruppen wurde ein Vertreter gewählt. Überrascht und zugleich begeistert zeigten sich viele Angehörige und Betreuer über die Berufung einer Frauenbeauftragten. hausbote 12/16 13 Leben / Wohnen Nadja Dölfel, Beschäftigte im Arbeitsbereich 10 (Weberei) der Benedikt-Menni-Werkstatt, ist die erste Amtsinhaberin bei den Barmherzigen Brüdern Gremsdorf. „Ich will vor allem zuhören und für die Frauen da sein“, bekundete Dölfel. Mir ist es weiterhin wichtig, dass „die Frauen mir vertrauen können“. Sozialdienstmitarbeiterin Cathleen Merker, die die Frauenbeauftragte unterstützt, sprach bezüglich spezieller Aufgaben von einer „Ansprechpartnerin in Sachen frauenspezifischer Belange“. Die Beauftragte sei vor allem auch dafür da, dass sie den Kolleginnen „auf Augenhöhe beratend und unterstützend zur Seite steht“. Nadja Dölfel erwähnte weiterhin, dass seit einiger Zeit ein regelmäßiger Frauentreff stattfindet. „Wir kochen gemeinsam, basteln in der Frauenrunde und machen uns hübsch“. Das Treffen findet ganz bewusst ohne Mitarbeiter statt. „Eine ganz tolle Sache“ beziehungsweise „vorbildhaftes Handeln“ der Barmherzigen Brüder Gremsdorf, welches herausragt und voll überzeugt, so äußerten sich die Angehörigen und Betreuer. Schließlich blieb für die Gäste auch noch Zeit, um mit der Leitung des Hauses, sowie den Mitarbeitern des Fach- und Sozialdienstes ins Gespräch zu kommen. Johannes Salomon Karl Stritzl feierte einen runden Geburtstag sowie ein Wohnjubiläum Am 13. November 2016 feierte Karl seinen 90. Geburtstag und das 50-jährige Wohnjubiläum bei den Barmherzigen Brüdern in Gremsdorf. Karl Stritzl, der seit 1998 in der Wohngruppe Kilian im Haus Frater ErhardBräu lebt und wohnt, feierte seinen 90. Geburtstag. Karl sprach das ganze Jahr von seinem Geburtstag, er sei im Winter geboren, am 13. November mitten in der Nacht. Bei der Planung seiner Feier durften seine Wünsche natürlich nicht fehlen, denn „90 Jahre wird keine alte Kuh“, so seine Worte. Eingeladen wurden ehemalige Mitarbeiter, die bereits in Rente sind, „Pfleger“ wie er sie immer nannte, die heute nicht mehr in der Wohngruppe Kilian arbeiten, die heutige Wohnbereichsleitung, die früher mit Karl zusammengearbeitet hatte, aber auch eine Mitarbeiterin, die in Elternzeit ist. Karl weiß genau, wen er gerne um sich hat. Auch was die Verköstigung angeht konnte Karl genau sagen was er will: „Weißwürste und Brezen“. Natürlich durften bei dem gelernten Bäcker im Anschluss Kaffee und Kuchen auch nicht fehlen. Die Mitarbeiter der Wohngruppe hatten für ihn frische Kuchen und Küchla gebacken. Eröffnet wurde sein großer Tag im Sonntagsgottesdienst von Seelsorger Peter Jankowetz mit einem kleinen Rückblick seines Werdeganges und einem Geburtstagslied. Karl gestaltete zu mobileren Zeiten Gottesdienste als Ministrant mit. Auch heute noch übt er sein Amt mit Freude bei hausinternen Gottesdiensten aus. Die weltliche Feier fand dann an seinem Geburtstag im Forum der Barmherzigen Brüder Gremsdorf statt und wurde durch einen Rückblick seiner Bezugsbetreuerin eröffnet. Karl fühlte sich sichtlich wohl. Reichlich beschenkt wurde er auch. Zu seinen Wünschen zählten ein guter Tropfen Wein, den er sich jeden Tag vor dem zu Bett gehen gönnt, wie auch seine Zigarren, die er täglich am Balkon raucht. Pralinen und Süßigkeiten, die er gerne zum Glas Wein genießt, waren auch dabei. Karl war nie verheiratet, jedoch wollte er immer einen Fingerring tragen. Auch diesen bekam er von einer ehemaligen Mitarbeiterin angesteckt. Eine Kollage aus früheren Zeiten mit Bildern von ihm durfte auch nicht fehlen, diese ziert jetzt ein Platz in seinem Zimmer. Ein Mitbewohner brachte ihm ein Ständchen auf der Posaune. Karl singt gerne, was er auch immer wieder im Tagesge- schehen in der Wohngruppe unter Beweis stellt. Aber auch seine Egerländer Musikanten hört er gerne, die ihn an seine Geburtsstätte Eger zurückversetzen. Karl kam im November 1966, vor heute 50 Jahren, auf eigenen Wunsch nach Gremsdorf. Er erzählt heute noch, dass er früher als Hilfspfleger in den Wohngruppen mitgearbeitet und sich um Bewohner gekümmert hat. Heute lebt er noch mit Bewohnern zusammen, die er gerne unterstützt, auch wenn er dafür die Hilfe der Mitarbeiter benötigt. Auch mit 90 Jahren zeigt Karl seinen Fähigkeiten und hilft, wo er kann, ob beim Abwischen der Tische, Zusammenlegen der Wäsche, oder am Wochenende beim Backen von Kuchen. Zu seinem Geburtstag gratulierten ihm persönlich auch der stellvertretende Landrat Christian Pech und Bürgermeister Norbert Walter von Gremsdorf, die ihm eine neue Armbanduhr überreichten. Vanessa Grimm 14 hausbote 12/16 Arbeiten Bildungsfahrt der Naturwerkstatt nach Herolsbach ins Fledermauszentrum Schloss Thurn Am 15. September 2016 starteten wir bei sehr schönem und sonnigem Wetter voller Vorfreude und Spannung, was uns dort erwartet. Wir wurden von Ute Gellentin vom Bund Naturschutz ganz herzlich im Eingangsbereich empfangen. Dort bekamen wir von ihr eine kurze Einführung in die Welt der Fledermäuse. Anschließend gingen wir ins Fledermauszentrum hinein. Als erstes erfuhren wir sehr viel über die 24 verschiedenen Fledermausarten in Deutschland, wie zum Beispiel die Wasserfledermaus, Zwergfledermaus, das Große Mausohr, den Breitflügel, das Braune Langohr, die Große Hufeisennase, den Großen Abendsegler und die Nymphenfledermaus. Die kleinste Fledermaus ist die Zwergfledermaus mit zirka vier Gramm. Sie passt in eine Streichholzschachtel. Die größte Fledermaus ist das Große Mausohr mit rund 40 Gramm. Fledermäuse sind nachtaktive Säugetiere. Um sich in der Dunkelheit zurechtzufinden, ohne die Augen zu benutzen, haben Fledermäuse ein Echoortungssystem. Sie stoßen Ultraschallwellen aus, die von Objekten als Reflexion zurückgeworfen worden. Sie jagen pro Nacht mehrere tausend Insekten, wie zum Beispiel Stechmücken, Wasserinsekten, Nachtfalter, Spinnen, Käfer und Heuschrecken. Die Insekten werden nachts von duftenden Blättern wie Majoran, Minze, Thymian, Salbei etc. angelockt. Durch ihr besonders ausgeprägtes Gehör „sehen“ sie mit ihren Ohren. Sie fliegen mit den Händen und schlafen mit dem Kopf nach unten. Bevorzugte Schlafplätze sind Dachböden, Schlösser, Burgen, Kirchentürme, Holzspalten, Fensterläden und Fassaden. Beim Fliegen ist ihre Körpertemperatur zirka 37 Grad Celsius, was sehr warm ist. Bei ihrem Winterschlaf können sie ihre Körpertemperatur bis auf fünf bis sieben Grad Celsius herunterkühlen, um Energie zu sparen. So können sie fünf bis sechs Monate ohne Nahrung auskommen. Sie haben auch viele Feinde, wie zum Beispiel den Menschen, Habichte, Waldkäuze, Marder, Schleiereulen, Katzen. Die Weibchen bekommen im Jahr ein bis zwei Junge. Fledermäuse haben ein Fell und große spitze Ohren. Sie lieben Mischwälder. Fledermäuse sind teilweise vom Aussterben bedroht Ute Gellentin bekam als Dankeschön von den Beschäftigten ein Insektenhotel überreicht, worüber sie sich sehr freute. Als krönenden Abschluss bekamen wir von Benedikt Graf von Benzel eine Einladung ins Schloss Thurn in der Westernstadt zum Grillen. Das fanden wir super und haben das Angebot sehr gerne angenommen. In den überdachten Laubensitzplätzen konnten wir gut essen, spielen und uns unterhalten. Es war auch genügend Platz zum Federball- und Bocciaspielen vorhanden. Die zwei besten Grillmeister, Hans und Markus, haben uns mit Grillfleisch und Würstchen versorgt. Das Salatbuffet von den Beschäftigten war sehr reichhaltig und lecker. Wir haben diesen schönen und warmen Tag sehr genossen. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht! Michaela Weiland, Ergopraktikantin hausbote 12/16 15 Seelsorge Gottesdienste Advent und Weihnachtszeit Samstag Mittwoch Samstag 03.12.16 07.12.16 10.12.16 14:00 Uhr 18:00 Uhr 16:00 Uhr Mittwoch Sonntag 14.12.16 18.12.16 18:00 Uhr 10:00 Uhr Mittwoch Samstag 21.12.16 24.12.16 18:00 Uhr 14:00 Uhr evang.-kath. Gottesdienst zum 2. Advent mit Pfr. Jens Arnold und musikalischer Umrahmung durch die Orff-Gruppe in der Kirche Adventsgebet bei Kerzenschein im Haus Hildegard Gottesdienst zum 3. Advent mit P. Peter aus Bamberg in der Kirche Adventsgebet bei Kerzenschein im Haus Karl Borromäus Gottesdienst am 4. Advent in der Kirche Adventsgebet bei Kerzenschein im Haus Bechhofer Straße Gottesdienst am Heiligen Abend mit P. Peter aus Bamberg und musikalischer Umrahmung durch den Hauschor im Forum Sonntag 25.12.16 11:30 Uhr Konzert am Weihnachtstag mit dem Posaunenchor aus Neuhaus am Haus Maria Montag 26.12.16 10:00 Uhr Samstag 31.12.16 14:00 Uhr Freitag 06.01.17 09:30 Uhr Gottesdienst zum Weihnachtsfest in der Kirche Gottesdienst zum Beginn des neuen Jahres in der Kirche Gottesdienst am Hochfest Erscheinung des Herrn (Dreikönig) mit P. Peter aus Bamberg in der Kirche anschl. Dreikönig-Segnung der Wohngruppen mit unseren Ministranten/innen in den Wohngruppen Sonntag 08.01.17 10:00 Uhr Mittwoch Sonntag 11.01.17 15.01.17 18:00 Uhr 10:00 Uhr Mittwoch Sonntag 18.01.17 22.01.17 13:30 Uhr 18:00 Uhr 10:00 Uhr Mittwoch Sonntag 25.01.17 29.01.17 18:00 Uhr 10:00 Uhr Donnerstag 02.02.17 18:00 Uhr Gottesdienst am Sonntag nach Weihnachten in der Kirche Abendgottesdienst in der Kirche Gottesdienst am Familienfest mit Weihbischof Herwig Gössl und künstlerischer Umrahmung durch die Siemens-Musiker und unseren Tanzkreis in der Kirche Konzert der Siemens-Musiker im Forum evang. Gottesdienst mit Abendmahl in der Gruppe Thomas Gottesdienst am 3. Sonntag im Jahreskreis in der Kirche Abendgottesdienst in der Kirche Gottesdienst am 4. Sonntag im Jahreskreis in der Kirche Gottesdienst an Maria Lichtmess mit P. Peter aus Bamberg und Segnung der Kerzen in der Kirche 16 hausbote 12/16 Dienstleistung / Arbeiten Die Geschäftsführung gratuliert Kicker für den Landtag Zum 25-jährigen Dienstjubiläum Simone Fleischmann Fachschule Helmut Maderer Gr. Martina Andreas Weiß Haus Theresa Ein frisch geschreinerter Tischkicker mit weiß-blauen Spielerfiguren, Logo und Fotos zum Landtag ist aus dem mittelfränkischen Gremsdorf heute im Maximilianeum eingetroffen. Das neue Spiel- und Sportgerät soll bald zum Einsatz kommen: Beim Tag der offenen Tür des Bayerischen Landtags am 26. November können im Kreuzgang alle Besucherinnen und Besucher ihr Geschick und Reaktionsvermögen damit testen. Zum 10-jährigen Dienstjubiläum Klaus Sandel Versorgung Wir gratulieren Gerhard Kommerz Günther Franz Alexander Stini Michaela Haberl Bernhard Gundel Fabian Schaub Jürgen Neubauer Gr. Josef Gr. Helena Gr. Leonhard Gr. Anna Gr. Raphael Gr. Christophorus ABW Hemhofen Während ihres Regionalbesuchs in Mittelfranken hatten die Mitglieder der Kinderkommission des Bayerischen Landtags (KiKo) unter anderem auch Station bei der gemeinnützigen Behindertenhilfe GmbH der Barmherzigen Brüder in Gremsdorf (Landkreis Erlangen-Höchstadt) gemacht und in der dortigen Schreinerwerkstatt den Kicker-Herstellern bei ihrer Arbeit über die Schulter geschaut. „So ein Kicker wäre toll für Aktionen der KiKo“, haben wir uns gedacht und die Anfertigung eines hölzernen Fußballspieltisches – nach Rücksprache und Genehmigung durch Landtagspräsidentin Barbara Stamm – in Auftrag gegeben“, berichtet KiKo-Vorsitzende Tanja Schorer-Dremel. Berufsbildungsbereich erfolgreich abgeschlossen In einer kleinen Feierstunde, bei Kaffee und Kuchen, überreichte Detlev Troll fünf Beschäftigten des Berufsbildungsbereiches ein Zertifikat über den erfolgreichen Abschluss. Die Zertifikate wurden für alle bayerischen Werkstätten nach einheitlicher Vorlage gestaltet und tragen unter anderem auch die Unterschriften von Vertretern der Bayerischen Staatsregierung, des Bezirks und der Bundesagentur für Arbeit. So wird die Wertigkeit der an den Bundesrahmenplänen angelehnten Ausbildung der Werkstätten unterstrichen. In der Urkunde werden auch die erworbenen Fähigkeiten, Qualifikationen und Praktika dokumentiert. Dieser Teil trägt die Unterschriften des Werkstattleiters Detlev Troll, sowie der Leiterin des Berufsbildungsbereiches Susanne SchwarkStilper und der Bildungsbegleiterin Sieglinde Maier. Die Beschäftigten haben ihre Urkunde mit Stolz in Empfang genommen und freuen sich auf ihre Tätigkeit in den jeweiligen Arbeitsbereichen, wo sie nun ihren festen Platz haben. Detlev Troll Rund 130 Tischkicker verlassen im Durchschnitt jedes Jahr die Gremsdorfer Werkstatt, in der auch schon der größte Kicker der Welt (40 Spieler, 80 Stangen, 12,26 Meter Länge) gebaut worden ist. Nach 50 Arbeitsstunden und viel Liebe zu den Corporate Design-Details des Parlaments haben die Mitarbeiter der Werkstatt und ihre Betreuer „die Landtagsedition“ persönlich den vier Kinderkommissions-Mitgliedern übergeben. Diese freuten sich riesig und nutzten die Mittagspause des Plenums sogleich für ein allererstes Turnier. kh Impressum: Auf dem Foto von links nach rechts: Detlev Troll, Ingo Frank, Günter Krapf, Peter Stania, Joachim John, Harald Ihl, Susanne Schwark-Stilper, Sieglinde Maier Herausgeber: Barmherzige Brüder Gremsdorf Redaktion: Günther Allinger, Johannes Salomon Fotos: Salomon (1, 2, 3, 6, 7, 8, 10, 12), Allinger (3), Heinz-Karg (5), Geifes (7), Frater Michl (9), Köhler (12), Grimm (13), Weiland (14), Kropf (16) Druck: Marquardt, Regensburg Redaktionsschluss: 15. Januar 2017
© Copyright 2024 ExpyDoc