LAUFFENER WEINGÄRTNER eG Der Vorstandsvorsitzende: Ulrich Maile Lauffen, den 15.12.15 Rundbrief Nr. 6/15 Lauffener Weingärtner eG, Im Brühl 48, 74348 Lauffen „Das Außerordentliche geschieht nicht auf glattem, gewöhnlichem Wege.“ Johann Wolfgang von Goethe Liebe Mitglieder, nach zwei eher durchschnittlichen Jahrgängen konnten wir 2015 einen sowohl von der Menge als auch von der Güte außergewöhnlichen Jahrgang einlagern. Gerne sprechen wir auch über einen Bilderbuchherbst, den es in dieser Ausprägung eigentlich nur alle 10 – 20 Jahre gibt. Allerdings dürfen wir auch feststellen, dass, bedingt durch die Klimaveränderungen, der Weinbau zunächst profitiert und damit solche grandiosen Qualitätsjahrgänge häufiger werden. Nach anfänglichen Sorgen um frühe Sorten wegen des einsetzenden Niederschlags zur Reife, wendete sich dann alles zum Guten. Der Jahrgang schenkte uns Qualitäten in allen Facetten, und des Wengerter Fleißes wurde in Verbindung mit dem, was die Natur uns schenkte, in besonderem Maße belohnt. Die Weine zeigen eine wunderbare Balance zwischen Säure und Süße mit herrlichen Aromen. Die vollreifen, roten Sorten bringen farbstoffkräftige und doch elegante Weine von großer Klasse hervor. Die Weißweinsorten beeindrucken durch eine feine, sortentypische Frucht, verbunden mit einer beeindruckenden Eleganz. Man könnte fast ins Schwärmen kommen, aber der stagnierende Weinmarkt sorgt derzeit durchaus für Ernüchterung. Derzeit ist keine rasche Änderung am Markt absehbar. Die aktuellen Weinmarktdaten zeigen, dass deutscher Wein auf Grund seiner besonderen Preisstellung im Vergleich zum globalen Wettbewerb stark unter Druck steht und Marktanteile fast nur über Verdrängung zu generieren sind. Allgemein hat Wein ein sehr gutes Image, das wir weiter entwickeln müssen. Und vielleicht folgt, wenn die Marktforschungen Recht bekommen, der Globalisierung die Besinnung auf die Regionen, was vor allem dem Weinbau nützen könnte. Mit Mengensteigerungen und Preissenkungen kann der Markt sicher nicht erobert werden. Mit aller Kraft müssen wir unsere Märkte bearbeiten und deshalb werden wir im neuen Jahr unseren Vertrieb weiter stärken, denn ich denke, für uns gibt es nur einen Weg, der da heißt, weitere Kundenorientierung verbunden mit einem absoluten Qualitätsversprechen. Insgesamt wurden in Württemberg dieses Jahr von den genossenschaftlichen Betrieben 76 Mio Liter Wein eingelagert, was im Schnitt der Jahre eine durchschnittliche Menge ausmacht. Wenn man unsere Zahlen genau beleuchtet, haben wir auf 860 ha Ertragsrebflächen rund 12,2 Mio kg oder 141 kg/ar geerntet und damit im zweiten Jahr in Folge ertragsmäßig die Spitze in Württemberg angeführt. Verbunden mit gleichzeitigem Flächenwachstum, müssen wir uns stetig um neue Märkte kümmern. Zunächst stärkt dies unsere Marktposition, erzeugt aber auch kontinuierlich Druck im Vertrieb. Aus diesem Grund müssen wir im Weinjahr 2016 unsere Erzeugungsmengen den Anforderungen des Marktes anpassen, was heißt, dass wir bei den Mengen- und Qualitätskriterien eine differenzierte Situation bekommen werden. Für Sie als Mitglied bedeutet dies, dass, wenn Sie unsere Sortenempfehlungen beachten und die gute fachliche Praxis beim Anschnitt anwenden, weinbaulich auf dem richtigen Weg sind (Näheres beim ersten Rundbrief 2016). Sortenpolitik: Wichtig ist, dass auf Grund unserer Beschlüsse von Vorstand und Aufsichtsrat alle Neuanlagen genehmigungspflichtig sind. Ein Antrag liegt diesem Rundschreiben bei. Sollten Sie weitere Anträge benötigen, wenden Sie sich bitte an Sylvia Kübler, Telefon 07133 185-89, Telefax 07133 185-60 oder Sonja Fink, Telefon 07143 8155-13, Telefax 07143-21. 1 Weiter forcieren wir die Rebsorten Trollinger, Lemberger, Riesling, Grauburgunder und Schwarzriesling, im Spezialitätenbereich gerne auch Gewürztraminer, Muskat-Trollinger und Muskateller. Und wenn Sie die Diskussion um den Erhalt unserer terrassierten Steillagen verfolgen, sollten wir auch internationale Rotweinsorten wie Cabernet-Sauvignon, Cabernet Franc, Tempranillo, Syrah und andere auf unseren exponierten Lagen anbauen. Hierzu haben wir Ihnen einen Auszug über die Förderung Weinbau beigefügt. Hier gilt es, bei Ergreifung von förderfähigen Maßnahmen, die Antragsfristen einzuhalten. Ab 01.01.16 gilt in Europa ein neues Pflanzrechtssystem. Dies hat zur Folge, dass innerhalb unseres Traubenanlieferungsgebietes auch Wein ohne Herkunft erzeugt werden darf. Da unsere Satzung aber auch unsere Traubenanlieferungsbedingungen im weiteren Sinne so zu interpretieren sind, dass wir nur Wein vermarkten, der auf die württembergische Ursprungs-Bezeichnungen abhebt (g. U. und gg. A. Flächen), ist es vor allem wirtschaftlich fraglich, Trauben zu erzeugen, die nur als Wein ohne Herkunft zu vermarkten sind. Außerdem wird in diesem Zusammenhang die Einbetriebsregelung auf Ebene des Weingesetzes neu geordnet, was bedeutet, dass, wenn unsere Mitglieder oder deren Betriebsangehörige innerhalb des von uns klar definierten Traubenerfassungsgebietes auch an andere Trauben-Verarbeiter Trauben liefern, eine gesonderte Erntemeldung notwendig ist. Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, bitte ich Sie dringend, uns dies zu melden! Im Zweifelsfall haftet das Mitglied voll umfänglich für wirtschaftliche Schäden, die durch weingesetzliche Missachtungen entstehen. Mit einer Zwischenabrechnung vom Jahrgang 2013 in Höhe von 17 % zum 15.12.15 haben wir unsere Weingeldzahlung 2015 etwas abgerundet. Bei Ihrem Weihnachtseinkauf überreichen wir Ihnen gerne auch das bereits zur Tradition gewordene Weihnachtspräsent. Öffnungszeiten unserer Vinotheken in Lauffen und Mundelsheim: An Heiligabend und Silvester haben wir von 9.00 bis 13.00 Uhr geöffnet. Am 2. Januar 2016 haben wir wegen Inventur geschlossen. Ergänzt haben wir unser Sortiment von Likören und Bränden, allerdings können wir auf Grund unserer Einkaufskonditionen für unsere Mitglieder die üblichen Konditionen nicht anwenden und müssen die Rabatte auf max. 10 % begrenzen. Ein weiterer Grund, den Weinkeller aufzufüllen, ist dieser grandiose Jahrgang 2015. Etwa 20 Weine aus den verschiedensten Rebsorten und Lagen haben wir auf Grund unserer Bestandssituation bereits gefüllt. Allesamt Weine von nachgefragten Aromasorten mit einer sehr ausgeprägten Sortentypizität. Dies bestätigt, wie wichtig eine vom Kunden gesteuerte Sortenpolitik ist. Während wir bei der einen oder anderen Sorte durchaus zu hohe Bestände haben, mussten wir auch 2015 Weine von Kollegen zur Versorgung unserer Märkte zukaufen. Premiumlese 2016: Vorstand und Aufsichtsrat haben sich bei der letzten Sitzung auf eine Modifizierung unserer Premiumlesen für das Jahr 2016 verständigt. Die Richtlinien liegen diesem Rundschreiben bei. Anmeldetermin ist spätestens der 15. Januar 2016! Unsere Spitzenstellung innerhalb der deutschen Weinwirtschaft haben wir auch 2015 in besonderer Weise unter Beweis gestellt. Neben den vielen Auszeichnungen auf allen Ebenen haben wir den begehrten Bundesehrenpreis in Gold von der DLG gewonnen und sind damit aktuell nach den DLG-Richtlinien national auf dem 7. Platz unter allen deutschen Weinvermarktern und als einziger „Württemberger“ unter den ersten 10 Betrieben. Aushilfskräfte gesucht: Dringend suchen wir Aushilfskräfte für Weinproben, Service und Fuhrpark. Wenn Sie einige Tage, Abende oder auch längerfristig in unserem Hause mitarbeiten möchten, melden Sie sich bitte bei Frau Dietz, Telefon 07133 185-15. Zum Jahresende bleibt mir, für die geleistete Arbeit Dank zu sagen an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an unsere Damen und Herren im Außendienst sowie an meine Kollegen von Vorstand und Aufsichtsrat. Danke auch an alle Mitglieder, die mit ihrem Engagement für unsere gemeinsame Sache entscheidend zum Erfolg unseres Betriebes im abgelaufenen Jahr beigetragen haben. Ich wünsche Ihnen erholsame Feiertage, ein gesegnetes Weihnachtsfest, alles Gute und vor allem ein gesundes Neues Jahr! Mit freundlichem Gruß Anlagen (teilweise) Sortenantrag Neupflanzung vorläufige Endabrechnung 2015 Info-Blatt Premiumlese 2016 Übersicht Förderung Weinbau 2016 Anmeldung Premiumprogramm Mengenvergleich 2015 Ihr Ulrich Maile Vorstandsvorsitzender 2
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