Erfahrungsbericht Studiengang: Wirtschaftsinformatik (Master

Erfahrungsbericht
Studiengang:
Wirtschaftsinformatik (Master)
Austauschjahr/Semester:
FSS15
Gastuniversität:
Hitotsubashi University
Stadt:
Tokyo
Land:
Japan
Die Erfahrungsberichte werden von Studierenden verfasst und spiegeln nicht die Meinung
der Universität Mannheim wider. Jeder Bericht wird vor der Veröffentlichung geprüft; die
Universität behält sich das Recht zur Kürzung vor.
Aus Spam- und Datenschutzgründen werden Name und E-Mail-Adresse des Verfassers nicht
im Internet veröffentlicht. Bei Interesse an weiteren Informationen kann das Akademische
Auslandsamt eine Anfrage an den Verfasser des Berichts versenden, in welcher dieser
gebeten wird, sich mit dem Interessenten/der Interessentin in Verbindung zu setzen.
1. Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule) und
Ankunft…
Die Vorbereitung für das Auslandssemester ist zwar stressig, da man sich um viele Sachen
kümmern muss, aber der ganze Prozess ist gut organisiert, sodass es kein Problem war. Die
Kooperation zwischen Mannheim und der Japanischen Universität ist sehr gut, sodass es zu
keinen Schwierigkeiten beim Bewerbungsprozess kam. Man sollte sich aber möglichst früh
bewerben und auch Dokumente so früh wie möglich besorgen, da es sonst sehr stressig
werden kann. Beide Ansprechpartner von Deutschland und Japan haben mir schnell und
kompetent geholfen.
Nachdem man das Bewerbungsverfahren der Universität Mannheim abgeschlossen hat, folgt
die Bewerbung an der japanischen Universität. Das ist aber mehr eine Formsache. Man
bekommt eine List von Dokumenten, die ausgefüllt und von Mannheim, dann zur
Partneruniversität geschickt werden. Ein wichtiger Punkt ist, dass man eine Tuberkulose
Prüfung mit Röntgenbild braucht, dass relativ schwer zu bekommen ist. Man sollte sich dabei
an seinen Hausarzt wenden. Während der Bewerbung sollte man sich schon um die Learning
Agreements kümmern, damit man Vorlesungen angerechnet bekommt. Für Master
Wirtschaftsinformatik lohnen sich die „International Courses“ des Master MMM am besten.
Für das Visum von Japan muss man zum Japanischen Konsulat nach München oder Frankfurt
fahren, also muss man dafür auch genügend Zeit einplanen.
Ankunft in Japan ist kein Problem, da man vom Flughafen per Bus abgeholt wird und zum
Studentenwohnheim gebracht wird.
2. Unterkunft (Kosten, Unterbringung allgemein, etc.)…
Die Unterkunft ist in einem Studentenwohnheim in Kodaira, dass etwas von der Universität
entfernt ist. Man kann aber sehr einfach mit Zug zur Uni fahren. Am besten ist es ein Fahrrad
zu leihen oder zu kaufen, da man schneller und günstiger zur Uniersität kommt.
Das Studentenwohnheim ist sehr günstig im Vergleich zu anderen Orten in Japan, also muss
man sich über die Unterkunft keine Sorgen machen. Ich habe meistens unter 200€ für alle
Unterkunftskosten gezahlt. Die Wohnungen sind 6er WGs und man teilt sich die Wohnung
mit anderen Austauschstudenten und einem japanischen Student, der immer zur Hilfe steht.
Das Zimmer ist relativ klein, aber es reicht. Man hat ein Bett, Schreibtisch, Gaderobe und
Kühlrschrank. Ich hatte keine Probleme meine ganzen Kleider unterzubringen. Kissen,
Bettbezug und Decke kann man bei der Ankunft kaufen.
Sehr wichtig für Studenten ist natürlich auch Internet. Man kann bei der Ankunft ein
Router+Wifi Modul kaufen. Durch die Universität zahlt man für 6 Monate nur ca 6000 Yen,
dass ziemlich günstig ist. Das Internet ist auch sehr schnell und ich konnte es noch am selben
Tag benutzen.
Es gibt auch ein Sportgym im Wohnheim, dass auch sehr günstig ist, wenn man es für 6
Monate eine Mitgliedschaft kauft. Man kann dort auch Fußball, Basketball oder Badminton
spielen.
Die Community beim Studentenwohnheim ist sehr gut und es gibt viele Veranstaltungen. Ich
kann das Wohnheim nur empfehlen. Auch wenn die Stadt Kodaira relativ klein ist, gibt es
genügend gute Restaurants in der Nähe und auch Bars.
Um in das Zentrum von Tokyo zu kommen, zum Beispiel Shinjuku, braucht man ca 40min
mit dem Zug. Man kann also nicht erwarten in Tokyo direkt zu studieren oder man bekommt
erstmal einen Schock, dass es so weit weg ist.
3. Studium an der Gasthochschule…
Die Hitotsubashi Universität ist eine der besten Universitäten für Wirtschafts- und
Sozialwissenschaften in Japan. Als Wirtschaftsinformatiker hat man deshalb nicht so viel
Auswahl. Die englisch-sprachigen Vorlesungen sind auch relativ begrenzt. Man muss
aufpassen, dass es Kurse gibt, die man sich anrechnen lassen kann. Von der Hitotsubashi
Universität muss man mindestends 12 Credits pro Semester belegen, was meisten heißt, dass
man 5-6 Kurse pro Woche hat.
Die Veranstaltungen, die ich besucht habe waren sehr klein, sodass auch Diskussionen
vorkamen und der Professor auf die einzelnen Studenten eingegangen ist. Die Vorlesungen
sind im Vergleich zu Mannheim weniger Theorie und mehr Praxis. Da ich aber hauptsächlich
japanische Sprachkurse belegt habe, kann ich nicht so viel zu den englischsprachigen
Vorlesungen sagen.
Ein großer Unterschied ist, dass man bei den meisten Vorlesungen jede Woche
„Hausaufgaben“ bekommt, die man abgeben muss. Die Endnote wird meistens nicht durch
die letzte Prüfung entschieden, sondern aus einem Mix aus Hausaufgaben, Anwesenheit,
Mitarbeit und der Abschlussprüfung. Das System ähnelt etwas dem Schulsystem.
Die japanischen Sprachkurse sind sehr gut und es gibt für jedes Level passende Kurse. Am
Anfang des Studiums gibt es einen Einstufungstest, um das Level der Studenten festzustellen.
Wenn man kein Japanisch kann, dann hat man nur ein kurzes Interview mit einem Lehrer.
Auch für Leute, die kein Japanisch können gibt es Basic Kurse, um die Grundlagen der
Sprache zu lernen. Für Anfänger, die die Sprache lernen wollen gibt es auch einen Intensiv
Kurs, der jeden Tag stattfindet. Dadurch lernt man in kurzer Zeit sehr viel. Natürlich ist es
aber auch anstrengend jeden Tag Japanisch Unterricht zu haben. Ich habe dank der Kurse
meine Sprachkenntnisse um einiges verbessern können.
Die Universität sieht sehr Europäisch aus und ist relativ klein. Besonders im Frühling ist die
Universität sehr schön, da überall Kirschblüten blühen. Es gibt zwei Mensas auf dem Gelände
und ein kleiner Supermarkt. In der Umgebung gibt es auch viele Restaurants, sodass man
keine Probleme hat etwas zum Mittagessen zu finden.
4. Alltag und Freizeit…
Das Land ist komplett anders als Deutschland, was für manche Leute zum Kulturschock
führen kann, aber genau deshalb ist das Land so spannend und interessant.
Das Land ist sehr schön und hat viele unterschiedliche Orte, wie zum Beispiel Tokyo, als
Neon-Metropole. Im Gegensatz dazu gibt es Kyoto, das eher an das alte Japan erinnert. Man
kann sehr viel Reisen in dem Land und auch die umliegenden Länder, wie Taiwan oder
Korea. Ich habe besonders das japanische Essen und die japanische Kultur genossen. Auf der
einen Hand die alte Kultur, wie Tee-Zeremonie oder alte Tempel und auf der anderen Hand
die Japanische Pop-Kultur, die sehr schräg sein kann. Das Besondere ist, dass in Japan beide
Welten nebeneinander bestehen. So kann es sein, dass neben einem riesigen Hochhaus aus
Glas ein kleiner Tempel aus Holz steht.
Ich habe sehr viele Touren unternommen, um Tokyo zu erkunden und auch andere Teile
Japans.
Auch ein wichtiger Teil des japanischen Studentenlebens sind Clubs. Es gibt von Sport Clubs,
wie Fußball bis Film Clubs oder Koch Clubs alles was einen interessieren könnte. Die meisten
japanischen Studenten gehören einem Club bei, um dort ihre Freizeit zu verbringen. Um die
japanische Kultur wirklich kennen zu lernen kann ich nur empfehlen einem Club beizutreten.
Ich habe sehr viele Freunde dadurch kennen gelernt und habe mich viel mehr integriert
gefühlt durch den Club.
Man muss etwas aufpassen in Japan, da die meisten Japaner kein gutes englisch sprechen. In
den größeren Städten ist das meist kein Problem, da genug Leute Englisch sprechen, aber in
Dörfern kann es sein, dass niemand englisch spricht. Da Japaner aber sehr nett und hilfreich
sind hatte ich und auch andere Studenten keine Probleme sich in Japan zurecht zu finden.
Auch das Wetter kann für manche Leute im Sommer zu heiß und besonders feucht werden.
Wer trockenes Wetter im Sommer bevorzugt sollte mehr in den Norden Japans, wie zum
Beispiel Hokkaido gehen.
5. Fazit (beste und schlechteste Erfahrung; Abschlusswort an Ihre Nachfolger)…
Das Auslandssemester war für mich die beste Erfahrung. Das Land ist sehr interessant, da es
komplett anders ist als Deutschland. Besonders das japanische Essen werde ich in
Deutschland vermissen. Die Leute sind sehr nett und hilfsbereit in Japan, sodass ich keine
Probleme während meinem Aufenthalt hatte.
An der ausländischen Partnerhochschule besuchte Kurse:
Kursbezeichnung
Kurs
Advanced Japanese I Grammar
SWS/
Credits
2
Advanced Japanese I Speaking
2
Advanced Japanese I Reading
2
Advanced Japanese I Writing
2
Economy in Japanese
2
Global Business and Japan
2
SWS = Semesterwochenstunde
Anerkennung an der
Universität Mannheim
Angestrebt
Bemerkungen