Kaihô Juli/August 2015 Auch wenn das Wetter in Bayern zu wünschen übrig lässt, die Urlaubszeit naht. Und die DJG legt eine verdiente Pause ein: Im August ist unser Büro nicht besetzt, und es finden - mit Ausnahme des Haiku-Kreises – auch keine Veranstaltungen statt. Im Juli bieten wir Ihnen jedoch noch einen ganzen Strauß von interessanten Veranstaltungen an, und es sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Im Mittelpunkt steht natürlich das 20. Japanfest und die dazugehörende Vorabendveranstaltung. Beides sollten Sie nicht versäumen. Kurashiki Aufn.: Lüder Paysen Programm Business Luncheon Zeit: Ort: Mittwoch, 01.07.2015 um 12.00 Uhr Hilton Park Hotel, München Tucherpark, Salon Sapporo, 15. Stock Wie Hokusai die westliche Malerei kennen lernte Zeit: Ort: Mittwoch, 01.07.2015 um 19.00 Uhr IBZ München, Amalienstr. 38 Japanische Immobilien Lohnende Investition oder unkalkulierbares Risiko Zeit: Donnerstag, 02.07.2015 um 19.00 Uhr Ort: Staatliche Münzsammlung, München, Residenzstr. 1 Faszination japanische Wirtschaft Zeit: Ort: Montag, 06.07.2015 um 19.00 Uhr Staatliche Münzsammlung, München, Residenzstr. 1 Die Entführung Zeit: Ort: Freitag, 10.07.2015 um 19.00 Uhr Münchner Stadtbibliothek am Gasteig Rosenheimer Str. 5, München Die deutsche Berichterstattung über die japanische Erdbebenkatastrophe Zeit: Ort: Montag, 13.07.2015 um 19.00 Uhr Staatliche Münzsammlung, München, Residenzstr. 1 Japanischer Gesprächskreis Zeit: Ort: Donnerstag, 16.07.2015 um 19.00 Uhr ASZ, Hans-Sachs-Str. 14, München Vorabendveranstaltung zum Japanfest Zeit: Ort: Samstag, 18.07.2015 um 17.00 Uhr Movimento München Neuhauser Str. 15 Japanfest Zeit: Ort: Sonntag, 19.07.2015 ab 11.00 Uhr Am Japanischen Teehaus im Englischen Garten, Prinzregentenstr.1 München, hinter dem Haus der Kunst Kaihô No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 2 Haiku-Kreis Zeit: Ort: Donnerstag, 23.07.2015 um 18.30 Uhr ASZ, Hans-Sachs-Str. 14, München Juristen Sommerstammtisch Zeit: Ort: Mittwoch, 29.07.2015 um 19.00 Uhr Augustiner Biergarten, München Arnulfstr. 52 Haiku-Kreis Zeit: Ort: Donnerstag, 27.08.2015 um 18.30 Uhr ASZ, Hans-Sachs-Str. 14, München Kurashiki Kaihô Aufn.: Lüder Paysen No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 3 Liebe Mitglieder und Freunde der DJG in Bayern, am dritten Sonntag im Juli ist es wieder Zeit für das Japanfest im Englischen Garten. Dieses Jahr feiern wir ein Jubiläum: Das Japanfest wird bereits zum 20. Mal stattfinden, was alle Mitveranstalter mit berechtigtem Stolz erfüllt. Die Anfänge dieses vom Japanclub, dem japanischen Generalkonsulat und unserer Gesellschaft organisierten Festes waren eher beschaulich. Schnell aber hat sich die Zahl der Aussteller deutlich erhöht und das Fest zu einem wahren Besuchermagnet entwickelt. In den letzten Jahren traten zumeist Künstler auf, die extra für das Fest und das traditionell dazugehörende Vorabendkonzert aus Japan angereist waren. Eine besondere Attraktion waren in den letzten Jahren auch die vielen Teilnehmer aus der Cosplay-Szene, die mit ihren ausgefallenen Kostümen viel Aufmerksamkeit bekamen. Der gesamte Vorstand der DJG Bayern würde sich freuen, wenn wir Sie auf dem Japanfest - und dort vielleicht auch auf unserem Stand begrüßen können. Einladen möchte ich Sie auch zu der traditionellen Vorabendveranstaltung zum Japanfest. Dort gibt es die Gelegenheit, die auf dem Japanfest auftretenden Künstler in einem ruhigen Rahmen zu genießen. Auch ansonsten haben wir vor der Sommerpause ein recht abwechslungsreiches Programm. Für sehr aktuell halte ich beispielsweise den Vortrag von Prof. Dr. Baron über die unterschiedliche Berichterstattung über die Atomkatastrophe in Fukushima in den Medien in Japan und Deutschland. In der Rückschau lassen sich dabei interessante und beachtliche Unterschiede feststellen. Ich wünsche Ihnen schöne Sommermonate. Mit freundlichen Grüßen Oliver Schön Kaihô No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 4 Business Luncheon Die DJG in Bayern e.V. und das Japan-Zentrum an der LMU laden ein zu ihrem nächsten gemeinsamen Business Luncheon mit Herrn Dr. Kazuaki Tarumi, Merck KGaA, Darmstadt. In seiner Tischrede wird der Ehrengast zu folgendem Thema sprechen: „Innovationsmanagement in Deutschland und Japan“ Innovationen sind für das Wachstum und den Wohlstand von Volkswirtschaften von entscheidender Bedeutung. Dies gilt besonders für rohstoffarme Länder wie Deutschland und Japan. Für die Unternehmen ist dabei eine der großen Herausforderungen das Innovationsmanagement. Hierbei zeigen sich bei deutschen und japanischen Unternehmen in der Herangehensweise interessante Unterschiede, die der Referent anhand von Beispielen aus der Praxis des Managements von Produktinnovationen aufzeigen wird. Dr. Kazuaki Tarumi kam nach seinem Physikstudium an der WasedaUniversität in Tokyo als DAAD-Stipendiat nach Deutschland. Er arbeitete von 1980-1987 als Wissenschaftlicher Assistent in einer Forschungsgruppe an der Universität Bremen. Von 1987-1990 war er als Associate Professor an der Gunma-Universität in Japan. Bei der Firma Merck KGaA in Darmstadt wurde er 1990 als Laborleiter angestellt, wo er 1998 Abteilungsleiter der Flüssigkristallforschung/Physik wurde. Derzeit befindet er sich in der Altersteilzeit. Dr. Tarumi hat 2003 den „Deutschen Zukunftspreis für Technik und Innovation“ vom Bundespräsidenten, 2008 den „IDW ´08 Outstanding Poster Paper Award“ und 2010 den „Merck Innovation Award“ erhalten. Zu dieser Veranstaltung möchten wir Sie herzlich einladen. Unser gemeinsamer Mittagstisch dient dem Informations- und Gedankenaustausch zwischen den Managern japanischer Unternehmen in München und Umgebung und den für das Japangeschäft zuständigen Managern bayerischer Unternehmen. Aber auch alle Mitglieder der DJG in Bayern und des Japan Clubs sowie weitere an den deutsch-japanischen Beziehungen Interessierte sind als Gäste willkommen. Zeit: Ort: Kosten: Anmeldung: Kaihô Mittwoch, 01.07.2015, von 12.00 Uhr bis 14.00 Uhr. Hilton Park Hotel, München, Tucherpark, Salon Sapporo, 15. Stock Kosten für das Mittagessen betragen € 40 und sind bis zum 24.6.2015 auf das Konto der DJG zu überweisen: IBAN DE 7970 0800 0003 3164 2700 bis zum 26.6.2015 telefonisch (089-221 863), per Fax (089-228 9598) oder e-mail ([email protected]) No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 5 Wie Hokusai die westliche Kunst kennen lernte Ein Lichtbildervortrag von Dr. Andrea Hirner Der Beitrag von japanischen Holzschnitten, Gegenständen und Kleidung beim Aufbruch des Westens in die Moderne ist nicht zu unterschätzen. Aber bereits vor 100 Jahren beschäftigten sich japanische Wissenschaftler und Künstler mit dem fremden Westen. Die Importe von Büchern und Bildern durch die holländischen Kaufleute auf Deshima im Hafen von Nagasaki machten das möglich. Dies war die zweite Begegnung nach der Zeit der katholischen Missionare, die bereits westliche Wissenschaft und westliche Malerei mitgebracht hatten. Seit der Shōgun Yoshimune um 1720 Import und Besitz von holländischen Büchern erlaubt hatte, nannte man das „Holländische (d.h. westliche) Wissenschaft“ und „holländische Malerei“, und zahlreiche Maler beschäftigten sich mit den ungewohnten Vorbildern. Wir sprechen immer von einem „abgeschlossenen“ Japan der Vor-Meiji-Zeit. Tatsächlich durfte kein Japaner das Land verlassen. Umso stärker waren sie daran interessiert, was sich im ferShiba Kokan (1738-1818): nen Westen abspielte, und was das für Japan bedeuDer Hyde Park in London ten konnte. Der Besitz von Teleskopen, Mikroskopen und anderen mechanischen Produkten war wertfrei und deshalb ohne Problem, ebenso wie in der Meiji-Zeit. Schwieriger war zu verstehen, welche westlichen Werte für Japan gut sein konnten. Und dazu gehörte auch die darstellende Kunst. Auch Katsushika Hokusai kannte Holländer persönlich, beschäftigte sich mit den Grundlagen der westlichen Malerei und probierte Ölfarben aus. Er integrierte auch einiges in sein eigenes Werk und schuf „westliche“ Bilder. Und doch kehrte er zum Ende seines Lebens zu seinen japanischen Quellen zurück, weshalb er dann in Frankreich als Meister der japanischen Ästhetik entdeckt und gefeiert wurde. Anhand zahlreicher Bilder soll diese Entwicklung in Japan aufgezeigt werden, die weniger bekannt ist als der „Japonismus“ im Westen. Zeit: Ort: Eintritt: Kaihô Mittwoch, 01.07.2015, 19.00 Uhr Internationales Begegnungszentrum der Wissenschaft (IBZ), Amalienstr. 38, München Mitglieder frei, Gäste: € 5,00 No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 6 Japanische Immobilien Lohnende Investition oder unkalkulierbares Risiko? Vortrag von Herrn Yukiharu Okamoto aus Osaka Der japanische Immobilienmarkt, vor allem in den Ballungsräumen Osaka und Tokyo, erregt immer wieder großes Aufsehen. Einerseits wegen der z.T. schwindelerregend hohen Preise, andererseits aber auch aufgrund von Skandalen um die kreditgebenden Bankinstitute. In letzter Zeit beeinflussen weitere Faktoren den Wert von Immobilien. Neben der Erdbebensicherheit erkennt man auch immer mehr die Energieeffizienz von Neubauten als wichtiges Qualitätsmerkmal. Eine weitere Herausforderung für den Immobilienmarkt bedeutet auch der dramatische Geburtenrückgang in Japan. Weniger Menschen brauchen weniger Wohnraum, was zweifellos zu einer Wertminderung des Bestandes führen könnte. Herr Yukiharu Okamoto, ehemaliger Manager von Panasonic in Deutschland und Gründer der sog. "Grünwald-Stiftung", ist seit vielen Jahren als Bauherr und Gründer der "Grünwald AG" im Immobiliengeschäft tätig. Seine Objekte unterscheiden sich jedoch in Architektur, Ausstattung und Ambiente erheblich vom üblichen japanischen Standard. Villa Maximilian in Osaka Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung verfügt Herr Okamoto über ein enormes Fachwissen, das seinen Vortrag auch für potentielle Investoren und Geschäftsleute hörenswert macht. Zeit: Ort: Eintritt: Kaihô Donnerstag, 02.07.2015, 19.00 Uhr Bibliothekssaal der Staatlichen Münzsammlung, Residenzstr. 1, München Mitglieder: frei, Nichtmitglieder: € 5,00 No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 7 Faszination japanische Wirtschaft Vortrag von Prof. Dr. Franz Waldenberger, Direktor Deutsches Institut für Japanstudien (DIJ), Tokyo Ob Wirtschaftswunder, Kaizen, Keiretsu, Bubble-Economy, Demographie, Deflation, Staatsverschuldung oder die neue aggressive Geldpolitik im Rahmen von Abenomics, die japanische Wirtschaft bietet den Wirtschaftswissenschaften seit Jahrzehnten immer wieder aufs Neue spannende Forschungsanlässe. Japan nimmt damit auch Einfluss auf die Lehrbücher im Fach. In dem Vortrag soll anhand verschiedener aktueller Beispiele wie Demographie, Deflation, Staatsverschuldung und Geldpolitik dargelegt werden, warum die japanische Wirtschaft nach wie vor ein faszinierender Untersuchungsgegenstand ist. Professor Dr. Franz Waldenberger ist seit dem 1. Oktober 2014 Direktor des Deutschen Instituts für Japanstudien (DIJ) in Tokyo. Er befasst sich seit mehr als 20 Jahren mit der japanischen Wirtschaft und hat dabei zu zahlreichen Themen geforscht ‒ angefangen von der Industrieorganisation und Wettbewerbspolitik, über Arbeitsmarkt und Finanzsystem bis hin zu außenwirtschaftlichen Verflechtungen, Geldpolitik und Corporate Governance. Herr Waldenberger hat seit 1997 eine Professur an der LMU München inne, von der er nun für seine 5-jährige Tätigkeit am DIJ beurlaubt ist. Er engagiert sich ehrenamtlich seit vielen Jahren für die deutsch-japanischen Beziehungen im Rahmen des Deutsch-Japanischen Forums und im Vorstand des Deutsch-Japanischen Wirtschaftskreises. Bis zu seinem Wechsel nach Tokyo war er langjähriges Mitglied im Vorstand der DJG in Bayern. Zeit: Ort: Eintritt: Kaihô Montag, 06.07.2015, 19.00 Uhr Bibliothekssaal der Staatlichen Münzsammlung, Residenzstr. 1, München Mitglieder: frei, Nichtmitglieder: € 5,00 No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 8 Die Entführung Daiyūkai 大 誘拐 Japanischer Spielfilm nach der Novelle von Shin Tendo Regie und Drehbuch: Kihachi Okamoto Darsteller: Tanine Kitabayashi Ken Ogata Toru Kazama Jahr: 1991 Länge: 110 Minuten OmdU Drei naive, junge Männer entführen die wohlhabende Frau Yanagawa. Als diese die Lösegeldsumme hört, erklärt sie wütend, ein Vielfaches dieser Summe wert zu sein und bringt ihre Entführer dazu, die Lösegeldforderung auf eine atemberaubende Summe zu erhöhen. Die alte Dame hat damit praktisch das Kommando übernommen, die Rolle der Kidnapper und ihres Opfers werden vertauscht. Endlich kommt der Tag, an dem das Lösegeld ausgezahlt werden soll. Inzwischen haben sich, nicht zuletzt wegen der horrenden Lösegeldsumme, die Medien eingeschaltet und verbreiten die Geschichte über die ganze Welt. Wird der Plan der Kidnapper aufgehen oder doch etwa der Plan der alten Dame? Nach der Novelle »The big Kidnapping« von Shin Tendo, ausgezeichnet mit dem Preis der japanischen Kriminalschriftsteller. Der Regisseur Kihachi Okamoto ist bekannt für seine rasanten Action-Filme und Komödien. Zeit: Ort: Eintritt: Veranstalter: Kaihô Freitag, 10.07.2015, 19.00 Uhr Vortragssaal der Münchner Stadtbibliothek am Gasteig, Rosenheimer Str. 5, München frei, Platzkarten ab 18:00 Uhr vor dem Saal DJG in Bayern und Münchner Stadtbibliothek mit Unterstützung des Japanischen Kulturinstituts Köln No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 9 Die deutsche Berichterstattung über die japanische Erdbebenkatastrophe Ein kritischer Nachtrag von Prof. Dr. Peter Baron Die Erdbebenkatastrophe, die am 11. März 2011 den japanischen Nordosten im Gebiet von Tohoku heimsuchte, ist als „Higashi-Nihon daishinsai“ (die große ostjapanische Erdbebenkatastrophe) in die japanische Geschichte eingegangen. In Deutschland dagegen besetzt das Schlagwort „Fukushima“ diese Katastrophe. Was ist die Ursache für diese völlig verschiedene Sichtweise, die für die deutsche Energiepolitik eine bis dahin unerwartete radikale Wende brachte? In dem Vortrag werden Reaktionen und Berichterstattung deutscher Beamten in Japan nach dem Erdbeben und ihre Folgewirkungen beschrieben. Ausführlich eingegangen wird ebenso auf die deutsche Medienberichterstattung, die ihrerseits einen prägenden Einfluss auf die deutsche Meinungsbildung nahm. Im Gegensatz hierzu stand häufig, was und wie ansässige deutsche Wirtschaftsvertreter an ihre Zentralen berichteten und was deutsche Staatsbürger an ihre Familien und Freunde in Deutschland übermittelten. Prof. Baron hat das Erdbeben in seinem Wohnort Tokyo erlebt und blieb auch nach der Katastrophe in Japan. Als aktiver Insider der German Community vor Ort nahm er intensiv an der Kommunikation untereinander und an den Bewertungen zur Lage teil. Seine Erlebnisse dienen ihm auch als Fallbeispiel zum Thema „Medienberichterstattung zu wichtigen Themen“. Prof. Dr. rer. pol. Peter P. Baron, verheiratet, 4 Kinder, Dipl. Volkswirt (Universität Bonn) war jahrzehntelanger Landeschef der Bayerischen Vereinsbank (heute HypoVereinsbank) in Japan. Ab 2008 leitet er bis heute japanische Tochtergesellschaften verschiedener deutscher Unternehmen als Interim-Manager. Er war Vorstandsmitglied bei zwei verschiedenen börsennotierten japanischen Unternehmen im Interesse der deutschen Anteilseigner. Er ist Honorarprofessor der Gerhard Mercator Universität, Duisburg (heute Universität Duisburg-Essen) und war 2003-06 Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan. Seit Jahren lebt er sowohl in Tokyo als auch in München. Zeit: Ort: Eintritt: Kaihô Montag, 13.07.2015, 19.00 Uhr Bibliothekssaal der Staatlichen Münzsammlung, Residenzstr. 1, München Mitglieder: frei, Nichtmitglieder: € 5,00 No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 10 Konzert mit japanischen Liedern, japanischem Tanz sowie einer Trommelvorführung Vorabendveranstaltung zum 20. Japanfest In diesem Jahr feiern wir mit einigem Stolz bereits das 20. Japanfest. Wir bedanken uns bei den Gästen sowie den Teilnehmern und Mitwirkenden für ihre freundliche Unterstützung. Aus Anlass dieses Jubiläums haben die drei Veranstalter (das Japanische Generalkonsulat, der Japan Club München und die DJG in Bayern) überlegt, welche japanischen Künstler auf unserer Jubiläumsbühne auftreten könnten. Letzen Endes haben wir es geschafft, dass der Trommelmeister Suguru Ishii aus Hachijo-jima nahe Tokyo nach München kommt, begleitet vom Tanzmeister Kashichiro Hanayagi. Diese beiden Künstler sind auch schon beim Japanfest 2014 mit großem Erfolg aufgetreten. Sie kommen diesmal nur für die beiden Auftritte am Vorabend und beim Japanfest eigens aus Tokyo angereist. Im Vorabendprogramm singt Frau Miyu Hidaka, eine in München residierende Japanerin, ihre eigenen Lieder. Sie spielt außerdem Klavier. Vielleicht kennen Sie sie bereits, da sie anlässlich der Mitgliederversammlung der DJG am 11.06.2013 aufgetreten ist. Ferner plant Frau Chigusa Sakon, Tanzmeisterin, zusammen mit Herrn Hanayagi einen Tanz vorzuführen. Leider kann der Vorabend dieses Jahr ausnahmsweise nicht im Museum Fünf Kontinente stattfinden. Der diesjährige Veranstaltungsort ist das „MOVIMENTO“, Neuhauserstr. 15. Der Saal ist zwar um einiges kleiner, sorgt aber gerade deshalb für eine wesentlich intimere Stimmung bei den Darbietungen. Auch der Klang der Trommeln wird sicher noch intensiver als bisher erlebt werden. Wir möchten Ihnen deshalb empfehlen, sich möglichst früh anzumelden. Zeit: Ort: Preis: Anmeldung: Kaihô Samstag, 18.07.2015 , von 17:00 Uhr MOVIMENTO, Neuhauserstr.15, 80331 München, Tel: 089/2601 8282 8 € für Studenten, 10 € für Mitglieder, 15 € für Gäste. Der Betrag sollte bis zum 15. Juli 2015 auf das Konto der DJG bei der Commerzbank überwiesen werden. Konto: DE79 7008 0000 0331 6427 00 bis zum 15.Juli. 2015, per Fax oder per e-Mail ([email protected]). No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 11 Die Künstler Vorabendveranstaltung und Japanfest Kashichiro Hanayagi ist ein bekannter Tanzmeister der renommierten Hanayagi-Schule. Seit 2012 ist er auch als TourismusBotschafter für die Insel Hachijo-jima tätig, wo es eine große Tradition der Trommelmusik gibt. Suguru Ishii ist Trommelmeister auf der Insel Hachijo-jima. Er ist einer der wenigen Trommler, die die traditionelle Trommeltechnik der Hachijo-Daiko beherrschen und bewahren. Miyu Hidaka ist eine japanische Singer-Songwriterin, die im Alter von elf Jahren ihr erstes Lied komponiert hatte und damals schon zu ihrem Musikstil, nämlich „Singen mit Klavierbegleitung“ fand. Die Inspiration für ihre Musik schöpft sie aus der Liebe zu ihrer Heimat Yakushima. Seit 2011 spielt Miyu in der deutschen Hip Hop Band „Intensive Erfrischung“. Sakon Chigusa hat mit zwei Jahren begonnen, bei ihrer Tante den japanischen Tanz zu erlernen. 1973 haben ihre Tante und ihr Vater in Tokio die Tanzschule Sakon gegründet. Von 1972 bis 1982 hat sie bei dem Kabuki-Schauspieler Nakanosuke Ichikawa den Unterricht genommen. Seit 1984 ist sie als Tänzerin und Tanzlehrerin in Deutschland tätig. Kaihô No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 12 Japanfest 2015 Zum 20. Mal findet das Japanfest mit einer bunten Mischung von Darbietungen Münchner Vereine, kulturellen und sportlichen Veranstaltungen sowie Bühnenvorführungen statt. Das Japanfest wird gemeinsam vom Japanischen Generalkonsulat, vom Japan Club München und von unserer Deutsch-Japanischen Gesellschaft organisiert. Natürlich ist auch diesmal die DJG wieder mit einem Stand vertreten, um Interessenten über unseren Verein zu informieren und Neumitglieder zu werben. Auf der zentralen Bühne wird das Fest mit der Begrüßung des Publikums von Vertretern der drei beteiligten Organisationen sowie der Stadt München um 12.00 Uhr eröffnet. Anschließend finden auf der Bühne Aufführungen verschiedener Künstler statt, die teils eigens aus Japan angereist sind. Auf dem Gelände sind Stände von Vereinen und anderen Organisationen aufgebaut, die für japanische Kultur stehen – insgesamt etwa 30 verschiedene Beteiligte. Viele davon sind regelmäßige Gäste des Japanfestes. Gezeigt werden traditionelle Künste wie Ikebana, Kendo, Bonsai, Musik ebenso wie die moderne Manga-Kultur. Sie bekommen Keramik und Shoji zu sehen. Japanische Brettspiele wie Go und Shogi werden gezeigt und japanische Kampfkünste vorgeführt. Auf dem Japanfest gibt es aber nicht nur Gelegenheit zum Zuschauen. Manche Teilnehmer bieten auch die Möglichkeit zum Selbst-Mitmachen an: Abgesehen vom Haiku-Wettbewerb können Sie sich auch am Geschicklichkeitsspiel „Kendama“ versuchen oder eine Runde Go spielen. Die verschiedenen Ikebana-Gruppen im Raum München geben Anleitung zur Gestaltung Ihres eigenen Blumenarrangements. Während der gesamten Veranstaltung hat auch das Japanische Teehaus geöffnet, und Sie können dort an einer Teezeremonie teilnehmen. Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt: Am westlichen Eingang des Geländes finden Sie Stände mit japanischem Essen und Getränken. Die besonderen Attraktionen (siehe Vorabendveranstaltung) finden auf der Bühne statt und sind diesmal besonders vielfältig. Diese Aufführungen werden mehrmals am Nachmittag wiederholt. Zeit: Sonntag, 19.07.2015, 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr Eröffnung: 12.00 Uhr auf der Bühne Ort: am Japanischen Teehaus im Englischen Garten München (Prinzregentenstr. 1, hinter dem Haus der Kunst) Eintritt: gratis Kaihô No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 13 Juristen-Sommerstammtisch Seit über vier Jahren gibt es mittlerweile den Juristenstammtisch im Angebot der DJG Bayern. Mittlerweile wurde das Format vielfach kopiert, und es gibt in vielen Städten inzwischen ähnliche Stammtische. Eine Besonderheit Münchens ist aber immer noch der Sommer-Juristenstammtisch, der auch in diesem Jahr wieder im Augustiner Biergarten in der Arnulfstraße 52 an der Hackerbrücke stattfinden soll. Thematisch ist für den Sommerstammtisch kein Thema vorgegeben. Es geht um den Meinungsaustausch beim gemeinsamen Biergartenbesuch. Erfahrungsgemäß beschäftigen sich sehr viele japanische Juristen mit Fragen des gewerblichen Rechtsschutzes. Aber auch strafrechtliche Themen stehen im Mittelpunkt der Forschungsaufträge von japanischen Praktikern und Wissenschaftlern. Die sommerliche Ausführung des Juristenstammtischs wird am Mittwoch den 29.07.2015, ab 19:00 Uhr, im Augustiner Biergarten in der Arnulfstraße stattfinden. Auf der Terrasse sind 20 Plätze reserviert. In den vergangenen Jahren war gerade der Sommerstammtisch sehr gut von japanischen Juristen besucht. Deshalb sind alle Interessierten am japanischen Recht herzlich zur Teilnahme eingeladen. Falls es regnen sollte, wären Plätze im Lokal reserviert. Zeit: Ort: Eintritt: Kaihô Mittwoch, 29.07.2015, 19.00 Uhr Augustiner Biergarten, München, Arnulfstraße 52 gratis No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 14 Inspiration Japan Rückschau von Dr. Andrea Hirner auf den Ausflug nach Zürich zur Ausstellung im Kunsthaus Zürich am 18. April 2015. Schon als das Folkwang Museum in Essen im Herbst 2014 diese Ausstellung ankündigte, war bei dem einen oder anderen der Wunsch eines Besuches aufgekommen. Allerdings ist Essen doch recht weit entfernt für ein solches Vorhaben. Als die Ausstellung im Anschluss daran auch für das Kunsthaus Zürich angekündigt wurde, lag der Gedanke eines Besuchs dort schon näher. Trotzdem gab es noch viele Bedenken, denn eine Busfahrt nach Zürich war unter vier Stunden Fahrzeit nicht möglich. Dann noch eine ausgedehnte Besichtigung, die Rückfahrt und eine pünktliche Rückkehr nach München unter einen Hut zu bringen, erschien ein schwieriges Unternehmen zu sein, und zudem war fraglich, ob sich genügend Interessenten melden würden. Die Reaktion auf die Ankündigung der Reise war eine Überraschung, denn es kamen gleich 45 Teilnehmer zusammen, so dass sich die Fahrt auf jeden Fall lohnen würde. Selbst das Wetter spielte mit und gewährte uns einen Tag ohne Regen und Wind. Problemlos war schon die Hinfahrt, und pünktlich konnten wir das Museum in der Züricher Innenstadt betreten. Die Ausstellung bot einen weiten Überblick über den französischen Japonismus, weshalb die „Neue Osnabrücker Zeitung“ auch von einem „Blockbuster“ schrieb. Tatsächlich waren hier die Ikonen dieser Entwicklung vertreten: Van Gogh, Gauguin, Vuillard, die intimen Szenen der Mary Cassatt oder die Wellenstudien von Gustave Courbet. Sehr reizvoll auch die weniger oft zu sehenden „36 Ansichten des Eiffelturms“ von Henri Rivière nach dem Vorbild von Hokusais „Ansichten des Berges Fuji“. Wie überhaupt die serielle Darstellung eines Motivs direkt aus Japan stammt. Die japanischen Vorbilder, zumeist die berühmten Holzschnitte, waren nicht jedes Mal als Pendant gehängt, damit die Besucher von Bild zu Bild wandern und sich etwas anstrengen mussten. Der Zeitlinie folgend war ein Saal am Eingang den Gemälden gewidmet, in denen Japan, den Weltausstellungen in Paris folgend, zum Lieferanten exotischer Salonstücke wurde. Bis dann die Künstler das Land ernsthaft als Impulsgeber für den sich entwickelnden Impressionismus und die Formgestaltung der Moderne entdeckten. Höhepunkt war sicherlich der große Saal mit den Motiven, die Claude Monet seinem japanisch inspirierten Garten entnahm. Heute ist kaum zu glauben, dass diese Bilder zuerst vom Publikum in Paris abgelehnt, ja sogar bespöttelt wurden. Die Ausstellung war reich bestückt, es war aber für jeden einzelnen von uns möglich, für sich einen besonderen Aspekt unter den Exponaten zu finden. Tatsächlich reichte die Zeit noch, entweder im gleichen Haus die Giacometti-Ausstellung zu besuchen oder sich ein wenig die Züricher Altstadt und die Umgebung des Sees anzusehen, und da wir punktgenau eine Minute vor 21 Uhr wieder am Hauptbahnhof in München landeten, waren alle Mitreisenden mit ihrer Entscheidung zufrieden, sich diesem Ausflug anzuschließen. Kaihô No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 15 Mitgliederversammlung 2015 Eine Zusammenfassung der Versammlung am 22. April 2015 von Jürgen Betten In diesem Jahr wurde die Mitgliederversammlung moderiert und musikalisch umrahmt vom Vorstandsmitglied Willi Huber, der auch mit seinem Stück „Hymne“ auf der Zither für einen gelungenen musikalischen Auftakt sorgte. Dr. Oliver Schön, Präsident der DJG in Bayern, konnte im Internationalen Begegnungszentrum der Wissenschaft in der Amalienstraße 38 ungefähr 50 Mitglieder begrüßen. In seinem Grußwort stellte der Stellvertretende Japanische Generalkonsul Shinsuke Toda fest, dass Bayern (und München) die am stärksten wachsende japanische Gemeinde in Deutschland ist. Die Zahl der japanischen Firmen hat sich gegenüber dem Vorjahr um 15 % erhöht. Er bedankte sich für den großen Beitrag der DJG in Bayern für die deutschjapanischen Beziehungen und die hohe Wertschätzung gegenüber Japan, was sich in den vielen Veranstaltungen der DJG im vergangenen Jahr und der guten Zusammenarbeit mit der DJG niedergeschlagen hat. Dr. Schön stellet in seinem Tätigkeitsbericht für das vergangene Jahr den weiteren Anstieg der Mitgliederzahl auf 819 (Ende 2014) und die große Zahl von 108 Veranstaltungen heraus, was – die ruhigen Monate abgerechnet – ca. 2 - 3 Veranstaltungen pro Woche bedeutet. Damit werden die Mitglieder der mit deutlichem Abstand größten deutschen DJG umfassend über das heutige Japan, aber auch über dessen Kultur und Geschichte informiert. Als Highlights des vergangenen Jahres bezeichnete der Präsident Das Japanfest im Englischen Garten sowie die Veranstaltung am Vorabend dazu im Museum Fünf Kontinente mit 193 Teilnehmern. Die Ausstellung Hasegawa/Hundertwasser im Künstlerhaus, mit Begleitveranstaltungen und Führungen. Das Shinnenkai im Museum Fünf Kontinente mit ausgezeichnetem Programm und vielen Teilnehmern. Die Reihe der japanischen Filme, die seit 2010 mit großem Erfolg läuft und der DJG schon viele neue Mitglieder beschert hat. Danach ging Dr. Schön konkret auf eine Vielzahl von Veranstaltungen des vergangenen Jahres ein, wobei er diese in die Themen Zeitgeschehen, Geschichte und Kultur, Wirtschaft und Politik sowie Ausflüge und Dauerveranstaltungen einteilte. Der Präsident dankte den Vorstandsmitgliedern und berichtet über deren Tätigkeit im Berichtsjahr: Dem Geschäftsführer Akihiro Asano ist es gelungen, die Kontakte zu japanischen Künstlern weiter auszubauen. Hierbei hilft auch die Attraktivität Münchens, wo japanische Künstler gerne und meist auf eigene Kosten auftreten wollen. Der neue Schatzmeister Alexander Heine wurde vom Vorstand im Juli 2014 in den Vorstand hinzu gewählt und hat inzwischen die SEPA-Umstellung mit der neuen Software durchgeführt, Kaihô No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 16 wobei gegenüber dem Finanzamt immer mehr Auflagen zu erfüllen und Erklärungen abzugeben sind. Die übrigen Vorstandsmitglieder haben die Tätigkeiten allgemein wie folgt aufgeteilt: Lüder Paysen (insbesondere Kaihō, der das beste Aushängeschild der DJG ist), Dr. Andrea Hirner (Kulturelle Themen und Großveranstaltungen), Elke FöllGroßhans (Filme, Großveranstaltung wie die Hasegawa/Hundertwasser-Ausstellung, Chor, Presse), Jürgen Betten (Wirtschaftliche Themen, Business Luncheon, Verbandskontakte und Beziehungen zu anderen Organisationen), Yuko Murato (Haiku- und japanischer Gesprächskreis), Dr. Jochen Kingler (Japanfest), Willi Huber (Musik-Veranstaltungen, Sonderveranstaltungen, wie die Mitgliederversammlung), Ulrich Hosemann (Ausflüge, Großveranstaltungen (Shinnenkai), Stand Japanfest), Prof. Dr. Evelyn Schulz vom Japan-Zentrum (Beziehungen zu den Universitäten, Vorträge und Veranstaltungen aus dem universitären Bereich). Im Beirat werden auch weiterhin Dr. Inga Streb und Dr. Irene Wegner den Vorstand beraten. Der Jugendkreis wird geführt von Michelle Janetzko und macht immer wieder auf sich aufmerksam durch verschiedene Aktivitäten wie Interviews für den Kaihō, Organisation des Buffets z.B. beim Shinnenkai und der Mitgliederversammlung. Einen besonderen Dank sprach Dr. Schön den beiden Damen in der Geschäftsstelle aus, Frau Monika Wißnet und Frau Hildegard Dann, sowie Herrn Hans-Werner Thürk, der seit einiger Zeit am Montag in der Geschäftsstelle arbeitet. Mit über 800 Mitgliedern hat der Verein nun eine kritische Grenze erreicht und der Vorstand, der nur aus 12 Vorstandsmitgliedern besteht, fühlt sich überlastet. Der Präsident regt daher an, dass weitere Mitglieder an den Vorstand „herangeführt“ werden, damit dieser entlastet werden kann. Hinsichtlich der Mitgliederstruktur ist weiterhin festzustellen, dass der Verein relativ wenige japanische und studentische Mitarbeiter hat. Die Mitgliederversammlung wurde dann durch das Vorstandsmitglied Willi Huber mit einem musikalischen Vortrag aufgelockert. Herr Huber sprach kurzweilig und kompetent zum Thema „oto: Geräusch, Ton, Lärm – unvereinbarer Gegensatz oder geniale Wortschöpfung?“. Dabei analysierte er in beeindruckender Weise das Verhältnis zwischen Klang und Geräusch bei westlichen und traditionellen japanischen Instrumenten. Danach stellte sich das neue Vorstandsmitglied Alexander Heine der Mitgliederversammlung kurz vor. Auf Befragen stimmte diese – ohne Gegenstimmen – der Zuwahl von Herrn Heine in den Vorstand zu. Nach 10-jähriger Tätigkeit in der Geschäftsstelle hat Frau Monika Wißnet gebeten, dass sie sich am 1. Juli 2015 aus dieser Tätigkeit zurückziehen kann. In der letzten Vorstandssitzung hat der Vorstand einstimmig beschlossen, Frau Wißnet im Hinblick auf ihre großen Verdienste für die die DJG die Ehrenmitgliedschaft anzubieten, die diese gerne annahm und zusicherte, dass sie der Gesellschaft noch lange verbunden bleiben möchte. Dr. Schön überreichte ihr als Geschenk ein Bild und ein Blumenbouquet. Kaihô No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 17 In dem folgenden Bericht des Schatzmeisters erläuterte Alexander Heine kurz die Arbeitsweise mit dem neuen integrierten Buchhaltungssystem Lexware und stellte dann die finanzielle Lage des Vereins dar. Er berichtete, dass im Berichtsjahr den Einnahmen in Höhe von € 44.655,11 Ausgaben in Höhe von € 44.855,90 gegenüber stehen, so dass sich ein leicht negatives Ergebnis von € 200,79 ergibt. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass einige Einnahmen, die das Jahr 2014 betreffen, auf Grund der kameralistischen Buchführung eines Vereines erst 2015 vereinnahmt wurden, so dass eigentlich von einem leicht positiven Ergebnis für das Berichtsjahr auszugehen ist. Herr Heine sprach die dringende Bitte an die Mitglieder aus, den Mitgliedsbeitrag möglichst über das Lastschriftverfahren einziehen zu lassen, damit der von ehrenamtlichen Mitarbeitern zu erbringende Verwaltungsaufwand in Grenzen gehalten werden kann. Danach trug Dr. May den Bericht der Rechnungsprüfer vor. Er bestätigte die Ordnungsmäßigkeit der Buchhaltung und des Jahresabschlusses. Dr. May ergänzte Monika Wißnet mit Abschiedsgeschenk noch, dass – trotz des großen Umfangs – Foto: Hans-Werner Thürk die geprüfte Buchhaltung des Jahres 2014 durch das neue System sehr übersichtlich war. Die beiden Buchprüfer Dr. May und Dr. Oursin dankten dem Schatzmeister ausdrücklich für die gute Vorbereitung sowie die genaue und übersichtliche Arbeit. Daraufhin beantragte Dr. May die Entlastung des Vorstands. Diesem Antrag stimmten die anwesenden Mitglieder ohne Gegenstimme zu. Den Dank an den Vorstand verband Dr. May mit der Bitte, dass der Vorstand diese gute Arbeit fortsetzen möge. An die Mitglieder gewandt, empfahl er ihnen, ihren Beitrag – soweit dies noch nicht der Fall ist durch das Lastschriftverfahren einziehen zu lassen. Seitens der Mitglieder wurde angeregt, der nächsten Rundmail und/oder dem Kaihô das entsprechende Lastschriftermächtigungsformular beizufügen. Dr. May und Dr. Oursin kandidierten erneut als Kassenprüfer für das Jahr 2015. In der anschließenden Wahl wurden sie ohne Gegenstimmen als Kassenprüfer gewählt. Zum Schluss dankte Dr. Schön dem Vorstand, den Damen der Geschäftsstelle (Frau Wißnet und Frau Dann) sowie den freiwilligen Helfern. Die Mitgliederversammlung einschließlich des anschließenden kleinen japanischen Buffets hatte das Vorstandsmitglied Willi Huber zusammen mit dem Jugendkreis der DJG organisiert. Kaihô No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 18 Hokaibito Rückblick von Akihiro Asano auf die Filmvorführung und den Vortrag von Regisseur Minao Kitamura am 27.April 2015 Nach einer kurzen Begrüßung von Frau Prof. Schulz begann in einem fast voll besetzten Hörsaal der LMU der Kitamura-Film „Hokaibito - Haiku-Dichter von Ina, Seigetsu Inoue“ mit einer wunderschönen Schneeszene. Untermalt war diese von der eindrucksvollen Klaviermusik von Toshi Ichiyanagi, die die Zuschauer in ihren Bann zog. Es folgten Bilder, die die japanischen Jahreszeiten anschaulich wiedergaben: ein Schneesturm, die Kirschblüte, die Reisernte, Herbstfeste. Man verstand nun sehr gut, dass die Produktion des Films vier Jahre gedauert hat. Der Film zeigte nicht nur das Leben des Wander-Haiku-Dichters Seigetsu Inoue, der am Ende der Edo-Zeit bis zum Anfang der Meiji-Periode ca. 30 Jahre lang in Ina gewohnt und aus Dankbarkeit für Bleibe und Essen den Menschen Haikus geschenkt hatte, sondern auch Szenen aus der Gegenwart, gleich einem Doku-Film. Im Film spielte der Hauptdarsteller Min Tanaka die Rolle des Haiku-Dichters, im Doku-Teil ausschließlich einen Zuschauer, der nach Seigetsu fragt. Min Tanaka ist eigentlich Tänzer und betreibt privat noch Landwirtschaft in einem kaum bevölkerten Ort in Japan. Er scheint für diese sensible Rolle wie geschaffen. Besonders die Szenen, wo er im Schnee und in den Kirschblüten tanzt, sind unglaublich poetisch, Foto: Akihiro Asano obwohl der echte Dichter sicherlich nicht getanzt hat. Den dualen Aufbau des Filmes, Drama und Doku zugleich, hat uns Regisseur Kitamura im Q&A-Teil nach seinem Vortrag über die Wanderdichter damit erklärt, dass er den Film ähnlich dem japanischen No-Theater gestalten wollte: Im No verschwindet der Gegensatz zwischen Lebenden und Gestorbenen, zwischen Gegenwart und Vergangenheit, zwischen Diesseits und Jenseits - beides ist immer gleichzeitig da. Dies ist sicherlich der Grund, warum uns der Film so besonders beeindruckte. Kaihô No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 19 Shakuhachi-Wadaiko Ein Rückblick von Yuko Murato auf das Konzert am 30. Mai 2015 Das Licht im Saal wird dunkler. Zwei junge Musiker treten auf, die ersten Töne der Shinobue – einer schmalen Querflöte – unterbrechen die erwartungsvolle Stille: Ihre feinen, träumenden Töne bestimmen die Atmosphäre des Musikabends. Die rhythmischen, angenehm trockenen Schläge der Trommeln folgen vorsichtig, sind im Einklang mit den Melodien der Flöte… Der Beginn des Konzertes, in dem Seimo Yamaguchi auf Shakuhachi und Shinobue und Yûta Toshihiro auf japanischen Trommeln ihr Können zeigten, war sehr intensiv. Seimo Yamaguchi trug ein westliches Hemd in Schwarz-Weiß, eine breite Hose mit Falten in Schwarz, dazu einen Hut. Yûta Toshihiro dagegen kleidete sich japanisch: ein Oberteil und eine Hakama-Hose in Dunkelgrün, das Oberteil hatte senffarbige breite Ränder. Foto: Fons Maaswinkel Sie begannen den Abend mit dem Stück „Hyakka-Ryôran“. Wild wirbelnde Kirschblütenblätter und wie der Drache tanzte wurden durch Shinobue und Trommeln hier musikalisch dargestellt. Es war, als ob man „Emaki“, eine Bildrolle mit verschiedenen, bunten Szenen, betrachtete. Während des dritten Stücks für Wadaiko-Solo wurde das Seil am Taiko-Träger durch heftige Bewegungen des Trommlers zerrissen, und die Trommel fiel auf den Boden. Der Spieler ließ sich jedoch dadurch nicht irritieren und spielte auf der am Boden liegenden Trommel weiter. Eine originelle, perkussive Spielart. Besonders beeindruckte mich das zweitletzte Solo-Stück für Shakuhachi. Seimo Yamaguchi spielte dies unglaublich sensibel und träumend schön. Vor allem der wunderbare Anfang lud die Zuhörer in eine feine Fantasiewelt ein. Bei der Zugabe des dynamischen und heiteren Stücks „Sôranbushi“ fand ich die Bearbeitung der in Japan beliebten Melodie einfallsreich. Es ist erfreulich festzustellen, dass die traditionelle japanische Musik von jungen Musikern nicht nur gepflegt und fortgeführt , sondern auch neu interpretiert und weiterentwickelt wird. 若い日 人二人 尺八 和太鼓コンサート ンタ ー溢 も した Kaihô No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 20 Ichi, ni – g’suffa Die Kolumne von Andreas Neuenkirchen Seit sich einmal während der Oktoberfestsaison auf dem Münchner Hauptbahnhof ein blümeranter Rolltreppenbenutzer von oben auf mich herab übergeben hat, gehe ich nur noch in Ausnahmesituationen aufs Oktoberfest. Zugegebenermaßen bin ich vorher auch nur in Ausnahmesituationen aufs Oktoberfest gegangen. Die Musik entspricht nicht meinen Neigungen, vor Karussells habe ich auch von außen Angst, und Bier trinke ich lieber in gemütlicher Runde als in ungemütlicher Reihe. Aber seit dem Bahnhofrolltreppenereignis habe ich wenigstens eine launige Anekdote als Bonusbegründung, warum ich der alljährlichen Narretei in den meisten Jahren fernbleibe. Dieses Jahr ist allerdings nicht wie die meisten Jahre. In diesem Jahr war Foto: Andreas Neuenkirchen ich bereits zweimal auf dem Oktoberfest. Nun gehe ich davon aus, dass diese Kolumne im Juli erscheint, geschrieben wurde sie jedenfalls im Juni. Da darf man sich als kritischer Leser rechtens fragen: Dieses Jahr schon zweimal auf dem Oktoberfest – wie macht er das bloß? Ganz einfach, ich habe nicht die ganze Wahrheit gesagt: Ich war nicht zweimal auf dem Oktoberfest, ich war zweimal auf einem Oktoberfest. Noch genauer gesagt war ich jeweils einmal auf zwei verschiedenen Oktoberfesten. Zuerst auf dem im Hibiya Park, dann auf dem im Komazawa Park. In Japan gibt es rund 30 verschiedene Oktoberfeste, die meisten davon sinnvoll in den verlässlich warmen Monaten platziert. Da kann es schon mal zu Ballungen kommen, weshalb ich innerhalb weniger Wochen zweimal in derselben Stadt, Tokio, an unterschiedlichen Orten in den Genuss kommen konnte. Der Genuss mag ein fragwürdiger sein, denn selbstredend zeigt sich die deutsche Küche hier nicht immer von ihrer appetitlichsten Seite, und ich befürchte auch nicht immer von ihrer authentischsten. Ich könnte schwören, bei meiner Currywurst war Bockwurst unter dem Curry. Anständiges Essen mag freilich eh nicht die allerhöchste Priorität bei einem Oktoberfestbummel haben. Beim Bier geht es authentischer zu, zumindest authentisch deutscher, nicht unbedingt authentisch Kaihô No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 21 bayrischer. Ich weiß nicht, wie viele Maß Kölsch auf dem Münchner Oktoberfest erfolgreich verkauft werden. Auch das Markenreinheitsgebot sieht man nicht so eng. Als ich an der ausdrücklichen Beck’s-Bude für eine Begleitung ein alkoholfreies Bier bestelle, bekomme ich tatsächlich ein alkoholfreies Radler von Paulaner. Daraufhin erkläre ich meiner japanischen Gesellschaft, dass das in Deutschland auf keinen Fall möglich wäre. Dass die Brauereien dort wie verfeindete Yakuza-Clans seien, die jeden Wirt einen Kopf kürzer machen, der trotz Treueschwur das Bier eines anderen ausschenkt. Es stellt sich heraus, dass meinen japanischen Bekannten das relativ egal ist. Sie freuen sich an gutem Bier, fragen nicht woher, mampfen fröhlich Currybockwurst und ringen sich ein paar Komplimente dazu ab („Interessant!“), schaukeln Foto: Andreas Neuenkirchen zu „Ro-sa-mundäää!“ und lassen sich pünktlich alle 30 Minuten von der japanischen Zeremonienmeisterin im Dirndl animieren: „Mina-san – guten Tag!!!“ Deren hauptsächliches Anliegen ist es selbstverständlich, auf die Verkaufsstände mit Oktoberfestandenkenartikeln hinzuweisen. Wer auf den japanischen Oktoberfesten ein Weilchen nüchtern bleibt (allzu betrunken wird man angesichts der Preise eh nicht), wird schnell ein unheimliches Déjà-vu-Erlebnis haben: immer die gleichen Buden, die gleiche Musik, die gleiche bayrische Showband mit Originaloktoberfestgütesiegel (jetzt weiß man wenigstens, was diese Band den Rest des Jahres macht). Und wenn man ganz genau hinsieht: dasselbe Personal in den Buden, dasselbe Posterdesign, dasselbe Programmheft. Es gelingt mir ohne Weiteres, einen übriggebliebenen 100-Yen-Coupon vom Hibiya Park im Komazawa Park einzulösen. Ja, im Grunde sind diese vermeintlich verschiedenen Oktoberfeste doch ein einziges. Sie sind eine Marke, die Starbucks-Version von German Gemütlichkeit. Haben die Buams und Madels ihre Zelte in Komazawa abgebaut, ziehen sie weiter zur nächsten japanischen Grünfläche (Nara, geschlussfolgert anhand des Tourneeplans auf der Homepage der Band Die Kirchdorfer). Ich hatte nie ein gesteigertes Bedürfnis, mit dem Zirkus davonzulaufen. Doch vielleicht laufe ich eines Tages mit dem Oktoberfest davon. Ich lasse mich in 100-Yen-Coupons bezahlen und ernähre mich von Bockwurst und alkoholfreiem Radler, wenn ich genügend Coupons gesammelt habe. Ich habe keine Gewissensbisse, den Japanern ein einseitiges Bild vom Deutschen an sich zu vermitteln. Die sollen sich lieber an den freundlichen Bierbankschunkler halten, als an den deutschen Supermarktkassierer oder Busfahrer. Kaihô No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 22 Japanischer Gesprächskreis Ein Bericht von Yuko Murato Anlässlich des vierten Jahrestags des Erdbebens, Tsunamis und des AKW-Unfalls lud ich meine Bekannte aus Fukushima, die seit Jahrzehnten bei Augsburg lebt, als Referentin ein. Sie kam mit ihrem deutschen Mann und erzählte uns über ihren Heimaturlaub im letzten November. Sie zeigte uns Fotos, gab Fakten und Zahlen und beschrieb den Alltag der Einwohner, deren Umwelt radioaktiv kontaminiert worden war. Wir waren ihr dankbar, dass sie kein Blatt vor den Mund nahm. Was dort für die Dekontaminierung gemacht worden war, schien uns nicht ausreichend zu sein. Der Sand im Sandkasten eines Spielplatzes zum Beispiel wurde zwar ersetzt, aber der Holzrahmen zeigte noch hohe Radioaktivität. Einst wurde Fukushima die „Küche Japans“ genannt. Jetzt finden Gemüse, Obst, Fisch und Reis keine Käufer, weil man Angst vor radioaktiv verseuchten Produkten hat. Die Referentin selbst gab zu, dass die Bewohner der Präfektur vom Charakter her zurückhaltend sind und sich nicht beklagen. Sie nehmen Leid und Probleme resignierend hin. Es gibt zwar Demonstrationen, doch über die berichten die Medien nicht. Jeder dritte soll unter Depressionen leiden. Es muss noch vieles getan werden, damit die Menschen in ihre Heimat zurückkehren und Kinder ohne Sorge im Freien spielen können. Im April wurde der Vortrag zum Thema „Bosporus“, der krankheitshalber verschoben worden war, nachgeholt. Die Referentin hatte im letzten Juli mit ihrer Gruppe am Schwimmen zwischen den zwei Kontinenten (6,5 km) teilgenommen. Es gab ca. 800 Teilnehmer. Für die Anmeldung sollen ein Zertifikat vom Arzt und die Unterschrift seines Schwimmtrainers nötig gewesen sein. Die Referentin hatte frühzeitig mit dem Training angefangen, und so konnte sie sicher das Ziel erreichen. Ihre 17-köpfige Gruppe verfolgte ein besonderes Ziel: für Flüchtlinge Spendengeld zu sammeln. Die Gruppe hatte insgesamt 10.000 € Spenden sammeln können, die der NGO „Watch the Med“ übergeben wurden. Die Organisation deckt mit Spendengeldern die Anwaltskosten. Die Menschen, die auf dem Meer Flüchtlinge in Booten retten, brauchen Anwälte. Dank der Informationen der Referentin wurden uns die Flüchtlingsprobleme bewusster. Einige Tage nach dem Vortrag ereignete sich eine Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer, bei der 600 und mehr Menschen starben. Seitdem hören wir fast täglich von den Flüchtlingen in seeuntüchtigen Booten auf hoher See. Es ist ein ernsthaftes Problem auch für uns alle. 今年も 7 月 Kaihô にビヤガルテン大会を開く予定 No. 4/2015 す Juli/August 2015 Seite 23 Haiku Kreis Yuko Murato berichtet Im April-Treffen wurde der Unterschied zwischen dem deutschen und japanischen Haiku thematisiert. Bis jetzt dichteten wir nach der herkömmlichen Art mit 5-7-5 Silben. Ich brauche aber bei der Übersetzung eines japanischen Haiku ins Deutsche etwa nur 14 Silben. Das kommt daher, dass die Sprachsysteme beider Länder völlig verschieden sind. Bei 17 deutschen Silben kann man ein Haiku mit zu vielen Themen füllen, und das geschieht nicht selten. Deshalb schlug ich den Dichtern vor, einmal mit 4-6-4 Silben zu experimentieren. Bashô belehrte seine Schüler mit den Worten: „Was nützte es schon, wenn man alles, was man erlebt, zum Ausdruck bringen würde“. Man muss Unnötiges aussparen und dem Leser für seine Fantasie Platz lassen. Der letztere schließt die Lücken im Haiku mit seiner eigenen Erfahrung und Vorstellungskraft. Das Haiku wird erst durch die Zusammenarbeit mit dem Leser vervollkommnet. Am 10. Mai fand das Frühlingsfest der DJG in Augsburg und Schwaben e.V. im Botanischen Garten statt. Der Augsburger Haiku-Kreis durfte auf dem Fest einen Haiku-Wettbewerb veranstalten und zweimal auf der Bühne Haiku vortragen. Der ehemalige organisatorische Leiter des Münchner Haiku-Kreises kam extra zu uns, griff uns kräftig unter die Arme und führte uns zu einem großen Erfolg. Wir möchten gern auf dem Japanfest im Juli diesen Erfolg wiederholen. Beim Mai-Treffen gab es zwei an Haiku interessierte Gäste, die viel Gesprächsstoff mitbrachten und die Diskussion belebten. Diesmal sammelten wir drei verschiedene Kategorien von Haiku: je zwei Haiku mit 5-7-5 Silben mit einem Jahreszeitenwort (Kigo oder Kidai genannt), ein SommerHaiku zum Thema „Englischer Garten“ und schließlich je ein Experiment-Haiku mit 4-6-4 Silben mit Kigo. Ich halte es für wichtig, dass wir Haiku-Dichter uns an eine feste Form halten. Dadurch gewinnt das Feilen am Haiku sowie der Wortschatz an Bedeutung. Ich finde es richtig, dass für jede Sprache eine angemessene Haiku-Form gefunden werden muss. Das Resultat unseres Experiments fiel durchaus positiv aus. Am Vormittag des gleichen Tags gab es in Augsburg einen Haiku-Ausflug mit der Führung durch die Ausstellung „Ukiyoe und Netsuke“ im Grafischen Kabinett. Die Ausstellung war höchst interessant, und das Dichten im Garten des Schaezler Palais war spannend. ル Kaihô 俳句コンテ No. 4/2015 ト 成功をヤーパン ト Juli/August 2015 も期待し います Seite 24 Neue Bücher Japan in München Der ultimative München-Führer für Japan-Fans von Axel Schwab 2. Aufl., 2015, 9,95 Euro Gutes japanisches Essen gibt es in München an vielen Orten, trotzdem ist es manchmal schwer, ein gutes neues Restaurant zu finden. Der bereits in zweiter Auflage erscheinende Führer durch die japanische Gastronomieszene in München von Axel Schwab bietet dafür eine geradezu unentbehrliche Hilfe. Schwab hat fünf Jahre in Tokyo gelebt und ist ein großer Liebhaber der japanischen Küche. Weil er teilweise durch unzutreffende Bewertungen im Internet schlechte Erfahrungen gemacht hat, entschloss er sich, das vorliegende Buch zu schreiben. Aufgenommen wurden nur Restaurant, in denen er selber mindestens einmal gegessen hat und die in der Qualität nicht unterhalb von japanischem Kaufhaus-Sushi liegen. Die Lokale sind nach Kategorien (Restaurant, Sushi, Nudelsuppe, Izakaya, etc.) aufgeteilt und in jeder Kategorie ist eines besonders hervorgehoben. Konzeptionell ist das Buch so gestaltet, dass für jedes Lokal genau eine Seite vorgesehen ist. Dennoch finden sich immer alle erforderlichen Informationen, um sich ein hinreichend genaues Bild von dem Lokal machen zu können. Faszinierend ist, dass den Beschreibungen nichts hinzugefügt werden kann. Soweit dem Verfasser dieser Rezession das jeweilige Lokal bekannt war, traf Axel Schwab den Charakter, die Stärken und Schwächen ideal. Dies hat großes Vertrauen geschaffen: Wenn in dem Buch eine Empfehlung ist, dann kann man dem folgen. Deshalb kann für das kleine – und sehr aktuelle – Büchlein nur eine uneingeschränkte Kaufempfehlung ausgesprochen werden. Es ist der Schlüssel, um interessante neue japanische Restaurants in München kennenzulernen. Wer schon einen ersten Eindruck gewinnen möchte, kann die Homepage www.japan-in-muenchen.de besuchen. Axel Schwab wird das Buch auf dem September-Stammtisch unserer Gesellschaft vorstellen. Dr. Oliver Schön Der Kamishibai-Mann Text und Illustration: Allan Say Übersetzung: Gabriela Bracklo Edition Bracklo, 2015 Gebundene Ausgabe 29,80 Euro Unser Mitglied Gabriela Bracklo hat auch in diesem Jahr wieder in der “Edition Bracklo” ein neues Kinderbuch herausgegeben. Autor und Illustrator ist Allan Say, 1937 in Yokohama geboren, der schon in seiner frühen Jugend Manga Zeichner werden wollte. Im Alter von 12 Jahren nahm ihn sein Lieblingszeichner Noro Shinpai als Schüler auf und wurde sein Mentor und geistiger Ziehvater. Mit 16 Jahren zog er nach Kaihô No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 25 Kalifornien, wurde ein erfolgreicher Fotograf und illustrierte Kinderbücher. Später konzentrierte er sich ganz auf das Schreiben und Gestalten von Kinderbüchern, für die er vielfach preisgekrönt wurde. Kamishibai ist das traditionelle japanische Geschichten-Erzählen. Zusammengesetzt aus den Worten Kami (Papier) und Shibai (Theater) bezeichnet dieses Wort sowohl die Erzähtechnik als auch die bilderbuchartigen Karten-Sätze mit rückseitigem Text. Es ist schon lange her, da rannten die japanischen Kinder herbei, wenn der Kamishibai-Mann mit seinen Holzklötzen klapperte, um sie zu rufen. Begierig auf seine Geschichten und seine Süßigkeiten, versammelten sie sich um sein Fahrrad mit der hölzernen Bühne darauf. Die Geschichte eines Kamashibai Mannes wird in diesem Büchlein erzählt, und sie verzaubert nicht nur Kinder. Falls Sie für Ihre Kinder oder Enkelkinder ein Buch über das besondere Japan suchen und vielleicht eine berührende Geschichte vorlesen wollen, dann liegen Sie mit diesem Buch von Allan Say richtig. Lüder Paysen Jigoku, Beppu Kaihô Foto: Lüder Paysen No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 26 Hinweise Japan: schwierig, wichtig, möglich! 3. Rosenheimer Japan Wirtschaftstag am Mittwoch, 08. Juli 2015 von 13.45 Uhr bis 19.00 Uhr Hochhaus der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling Interessierte Unternehmen oder Institutionen sind eingeladen, sich über die Chancen und Möglichkeiten des japanischen Marktes zu informieren. Einzelheiten und die Einladung unter dem link: https://www.rosenheim.de/fileadmin/Dateien/Wirtschaftsf%C3%B6rderung/2015_3.JapanWirtschaftstag_Einladung_Programm_R%C3%BCckmeldung.pdf Impressum: Herausgeber: DJG in Bayern e.V. Marienplatz 1/II 80331 München Telefon: 089/221863 Telefax: 089/2289598 E-Mail: [email protected] Web: www.djg-muenchen.de Bürozeiten: Montag: 10.00 – 12.30 Uhr Donnerstag: 10-12.30 Uhr Neue Mitglieder In den letzten zwei Monaten sind unserer Gesellschaft drei neue Mitglieder beigetreten, die wir recht herzlich begrüßen. Wir danken für das Vertrauen und hoffen, dass wir den Erwartungen der neuen Mitglieder gerecht werden können. Beigetreten sind: Sascha Kapusin 85386 Eching Fam. Matsumi Kurosawa 81379 München Tina Pracht 81241 München Bankverbindung: Commerzbank AG München Konto: 0331642700 BLZ 700 800 00 IBAN DE79 7008 0000 0331 6427 00 BIC DRESDEFF700 Redaktion: Lüder Paysen (verantw.) Jürgen Betten Dr. Andrea Hirner Elke Föll-Großhans Auflage: Druckversion: 1.000 Exemplare Online-Version: 600 E-Mails Layout und Satz: Lüder Paysen Kaihô No. 4/2015 Juli/August 2015 Seite 27 DIE LEICHTIGKEIT DES SCHNELLSEINS. DAS NEUE BMW 6er COUPÉ. Das neue BMW 6er Coupé www.bmw.de/6er Abbildung zeigt Sonderausstattungen. Freude am Fahren
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