Abhängig Erwerbstätige nach wöchentlicher Arbeitszeit 2005

Abhängig Erwerbstätige nach wöchentlicher Arbeitszeit 2005 - 2012
Nach Geschlecht, in % der erwerbstätigen Frauen bzw. Männer
100
40 u.mehr Std.
Männer
80
57,7
59,8
61,7
62,7
64,1
65,0
65,2
65,5
26,9
24,7
23,0
21,9
20,4
19,6
19,1
18,7
60
40
20
32 - 35 Std.
7,2
2,4
5,7
0
100
Frauen
80
60
40
20
36 - 39 Std.
6,6
2,7
6,1
6,4
2,6
6,3
6,3
2,5
6,5
6,3
2,7
6,5
6,1
2,8
6,0
2,7
6,5
7,0
5,9
2,7
7,2
21 - 31 Std.
bis 20 Std.
40 u. mehr Std.
27,8
29,1
30,3
31,1
32,7
32,9
32,8
33,2
21,1
19,6
18,2
17,5
16,0
15,6
15,3
14,9
36 - 39 Std.
5,5
5,3
5,3
5,3
5,6
5,7
5,9
6,1
32 - 35 Std.
15,3
15,4
15,4
15,8
16,0
16,4
16,5
16,8
30,2
30,6
30,7
30,2
29,8
29,5
29,5
29,0
21 - 31 Std.
bis 20 Std.
0
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Quelle: Statistisches Bundesamt (zuletzt 2013), Fachserie 1, Reihe 4.1.1
abbV92
Kommentierung und methodische Hinweise > Seiten 2 - 3
Abhängig Erwerbstätige nach wöchentlicher Arbeitszeit 2005 - 2012
Der weit überwiegende Teil der abhängig erwerbstätigen Männer arbeitete im Jahr 2012 40 und mehr Stunden die Woche. Ihr Anteil ist seit
2005 (57,7%) stetig gestiegen. Die zweitgrößte Kategorie mit 18,7% bilden Männer, die 36–39 Stunden die Woche arbeiten. Da ihr Anteil seit
2005 im gleichen Umfang abgenommen hat, wie die Zahl der 40 und mehr Stunden arbeitenden Männer zugenommen hat, ist davon auszugehen, dass zumindest ein Teil dieser Beschäftigten seine Arbeitszeit ausgeweitet hat. Die Entwicklung in den übrigen drei Kategorien weist nur
leichte Veränderungen auf. Im betrachteten Zeitraum ist die Zahl der Männer, die 21-31 Stunden die Woche tätig sind, um 1,3 Prozentpunkte
gesunken, während der Anteil der Männer, die unter 20 Wochenstunden leisten, um 1,5 Prozentpunkte gestiegen ist.
Bei den abhängig erwerbstätigen Frauen zeigt sich ein völlig anderes Bild. Hier sind die beiden Randgruppen „40 und mehr Stunden“ sowie
„weniger als 20 Stunden“ mit rund 30% in etwa gleich stark besetzt. Ebenfalls ähnlich groß sind die Anteile der Frauen, die 36-39 Stunden sowie 21-31 Stunden arbeiten. Die kleinste Gruppe sind hier abhängig erwerbstätige Frauen, die 32-35 Wochenstunden leisten. Ähnlich wie bei
den Männern hat auch bei den Frauen seit 2005 der Anteil der Frauen zugenommen, die 40 und mehr Stunden tätig sind. Ebenfalls eine positive Entwicklung hat die Zahl der Frauen erfahren, die 21-31 Stunden die Woche arbeiten. Gesunken sind dagegen die Anteile der Frauen in den
Kategorien „36-39 Stunden“ und „bis 20 Stunden“.
Die Konzentration von Frauen auf Beschäftigungsverhältnisse mit einer geringen Stundenzahl ist Ausdruck des Problems, Berufstätigkeit und
Familie miteinander zu vereinbaren. Teilzeitarbeit ist ein Weg, um auch nach der Geburt von Kindern die Berufstätigkeit fortsetzen zu können.
Allerdings weisen die Befragungen nach den Arbeitszeitwünschen von Frauen auch darauf hin, dass vielfach Teilzeitarbeit deshalb ausgeübt
wird, da es keine Vollzeitarbeitsplätze gibt. Das mit der Teilzeitarbeit verbundene geringe Einkommen führt dazu, dass erwerbstätige verheiratete Frauen die Rolle von Hinzuverdienerinnen einnehmen. Die Folge ist eine nicht ausreichende eigenständige soziale Absicherung der Frauen
sowohl in der Erwerbsphase als auch bei Arbeitslosigkeit oder im Alter.
Methodische Hinweise
Die Daten zur Wochenarbeitszeit stammen aus dem Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes. Der Mikrozensus ist eine repräsentative
Haushaltsbefragung, in der jährlich 1 % aller Haushalte in Deutschland, ausgewählt nach einem festgelegten statistischen Zufallsverfahren, zu
ihrer Erwerbsbeteiligung, ihrer Ausbildung sowie zu ihren Lebensbedingungen befragt werden. Insgesamt nehmen rund 390.000 Haushalte mit
830.000 Personen am Mikrozensus teil. Jährlich wird ein Viertel aller in der Stichprobe enthaltenen Haushalte ausgetauscht. Folglich bleibt jeder Haushalt vier Jahre in der Stichprobe. Bis zum Jahr 2004 bezog sich der Mikrozensus auf eine feste Berichtswoche im April oder Mai des
jeweiligen Jahres. Seit 2005 erfolgt die Erhebung kontinuierlich über das Jahr verteilt.
www.sozialpolitik-aktuell.de
Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen
abbV92
Die Abbildung gibt die normalerweise von Erwerbstätigen geleisteten Arbeitsstunden je Woche an, die sich von den „tatsächlich geleisteten“
Arbeitsstunden (ebenso Mikrozensusdaten) durch das Nicht-Berücksichtigen von Ausfallzeiten und unregelmäßigen geleisteten Überstunden
unterscheiden. Durch die Berücksichtigung von Überstunden und sonstigen Unregelmäßigkeiten, können sich die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden ebenfalls von den vereinbarten Wochenarbeitszeiten stark unterscheiden.
In die Berechnung der durchschnittlichen Arbeitszeiten wurden alle erwerbstätigen Personen einbezogen. Nach der Definition der ILO handelt
es sich dabei um alle Personen im Alter von 15 und mehr Jahren, die im Berichtszeitraum wenigstens 1 Stunde für Lohn oder sonstiges Entgelt
irgendeiner beruflichen Tätigkeit nachgegangen sind bzw. in einem Arbeitsverhältnis standen oder selbständig tätig waren. Dazu Zählen also
alle Personen in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, Beamten und Selbständige ebenso wie Minijobber und Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen.
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