Was ist grösser, ihre Verzweiflung oder ihre Hoffnung?

bewegt
7&8/15
BI L D : R E U T E R S / DA R R I N Z A M M I T LU PI
M O N A T S Z E I T S C H R I F T – A U S G A B E J U L I & A U G U S T 2 0 1 5
Was ist grösser, ihre Verzweiflung
oder ihre Hoffnung?
†
Juni 2011 – 270 Menschen bleiben verschollen
August 2011 – 125 tote Menschen
Juni 2012 – 54 tote Menschen
Oktober 2013 – 366 tote Menschen
Juli 2014 – 150 tote Menschen
September 2014 – mehr als 500 tote Menschen
November 2014 – 24 tote Menschen
Februar 2015 – mehr als 330 tote Menschen
April 2015 – 400 tote Menschen
Mai 2015 – 40 tote Menschen
AUSSERIRDISCHES LEBEN 2 – 3
Ein interdisziplinäres Team der Uni Bern
beschäftigt sich mit ausserirdischem Leben.
Mit an Bord: Theologe Andreas Losch.
Abraham und Sarah – Wirtschaftsflüchtlinge (Genesis 12,10)
Isaak – ein Wirtschaftsflüchtling (Genesis 26,1)
Jakob – flüchtet vor seinem eigenen Bruder (Genesis 27,41 – 43)
Joseph – wird von seinen eigenen Brüdern versklavt und verkauft
(Genesis 37,26f)
Mose – ein politischer Flüchtling (Exodus 2,11 – 15)
Naomi – ein Wirtschaftsflüchtling (Ruth 1,1 – 2)
David – gehetzt vom eigenen Schwiegervater (1. Samuel 19,1 – 20,1)
Maria, Joseph und Jesus – politische Flüchtlinge (Matthäus 2,13 – 15)
Die ersten Christen und Christinnen – Vertriebene aufgrund ihrer
Religion (Apg. 8,1/1. Petrus 1,1)
Katrin Marbach, Pfarrerin
VERANSTALTUNGEN
5 – 7
Literatur-, Freiluft- oder Schulanfangsgottesdienst und diverse Wanderungen: Die Sommerkirche öffnet Horizonte.
Die Mitarbeitenden des Kirchenteams
zeigen 2015 je ein Bild, das sie bewegt, und
schreiben, was ihnen dazu durch Kopf und
Herz geht.
ausserirdisches …
2
Gott kann auch für Ausserirdisch
BI L D : H I L DEGA R D N E TOS
Bereits im 18. Jahrhundert gingen ver­
schiedene Wissenschaften davon aus,
dass es ausserirdisches Leben gibt.
Einen Beweis dafür konnte die For­
schung bis anhin jedoch nicht erbrin­
gen, und so geht die Suche weiter.
Zum Beispiel am Center for Space and
Habitability der Uni Bern. Zum inter­
disziplinären Forscherteam gehört auch
der Theologe Andreas Losch.
Erde Mittelpunkt des Kosmos ist, sondern die
Sonne. Dieses Wissen liess annehmen, dass
einige Sterne Sonnen mit Planetensystemen
sind. Darunter – so glaubte man – musste es
auch bewohnte Planeten geben. Warum sonst
hätte Gott so viele Sterne geschaffen?
Was kommt nach all diesen Sternen,
nach unserem Universum?
Als Kind hatte ich die Vorstellung, dass Gott
dort ist. Wir wissen es nicht. Für mich ist es
sehr tröstlich anzuerkennen: Bis zu einem
gewissen Punkt kannst du denken, erklären,
wissen; doch dann gibt es eine Grenze und gewisse Überlegungen machen irgendwie keinen
Sinn mehr. Das heisst natürlich nicht, dass
man nicht erstmal nachdenken sollte.
setzt von der Populärkultur, von Ufos, Science
Fiction-Filmen und Science Fiction-Literatur.
Ich lese zwar auch solche Romane, hielt sie
aber bisher nicht für wissenschaftlich interessant. Es hat mich dann sehr überrascht, als
ich hörte, dass es an der Universität Bern das
Center for Space and Habitability gibt, ein Zentrum also, das sich wissenschaftlich mit der
Frage nach ausserirdischem Leben beschäftigt.
Welches Interesse haben Sie als Theo­loge
an dieser Forschung?
Ich frage mich, was die Existenz von ausserirdischem Leben für den Glauben bedeuten
würde. Könnte der christliche Glaube damit
umgehen?
Zu welchem Schluss sind Sie gekommen?
Was denkt die Forschung heute?
Gibt es ausserirdisches Leben?
Käme es zu einem Zusammentreffen mit Aus­
serirdischen, würde Andreas Losch vorerst lie­
ber aus der Ferne zuschauen.
Herr Losch, was geht Ihnen durch den
Kopf, wenn Sie in einer sternenklaren
Sommernacht zum Himmel schauen?
(Lacht) Ich komme aus dem Ruhrgebiet. Da
sieht man den Sternenhimmel auch in einer
klaren Sommernacht nicht richtig. Ein eindrückliches Erlebnis hatte ich aber auf einer
niederländischen Insel. Da habe ich die Sterne
einmal ganz speziell klar gesehen, und das war
schon toll. Man wird sich der eigenen Kleinheit bewusst, und gleichzeitig hat der Anblick
auch etwas Erhebendes. Sähe ich einen solch
klaren Sternenhimmel jetzt wieder, nachdem
ich seit über einem Jahr am Projekt des Centers
for Space and Habitability mitgearbeitet habe,
dann würde ich an den Philosophen Immanuel Kant denken. Der Sternenhimmel war für
ihn nicht ausschliesslich schön und majestätisch. Er und zahlreiche seiner Zeitgenossen
waren bereits im 18. Jahrhundert überzeugt,
dass es bewohnte Sternensysteme gibt. Ausschlaggebend dafür war die kopernikanische
Revolution. Man anerkannte, dass nicht die
Das ist umstritten. Viele Physiker sind davon
überzeugt, weil das Leben hier auf der Erde aus
genau jenen Elementen besteht, die auch im
Universum am häufigsten vorkommen, nämlich Wasser- und Kohlestoff. Wenn es ausserirdisches Leben gibt, besteht es wahrscheinlich aus ähnlichen Elementen. Zudem wäre
es merkwürdig, wenn auf den Milliarden von
Galaxien nirgends Leben zu finden wäre. Eine
wichtige Entdeckung in diesem Zusammenhang haben im Jahr 1995 Michel Mayor vom
Departement für Astronomie der Universität
Genf und sein Mitarbeiter Didier Queloz gemacht. Die beiden Schweizer haben den ersten
Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems
entdeckt. Wenn es also solche sogenannten
Exoplaneten gibt, können wir vermuten, dass
es irgendwo auch Leben gibt. Dass wir diesem
aber je begegnen, ist eher unwahrscheinlich,
da die Distanzen mit heutigen wissenschaftlichen Möglichkeiten kaum zu überwinden
sind.
Warum interessiert Sie ausserirdisches
Leben?
Ich muss gestehen, dass ich der Thematik gegenüber kritisch war. Sie ist eben auch be-
Professor Andreas Krebs und ich haben drei
Themenbereiche angeschaut: Schöpfung, Offenbarung und Erlösung. Die Schöpfung betreffend kann man erklären, dass Gott alles
gemacht hat. Wenn es denn ausserirdisches
Leben gibt, dann würde das ihm zur Ehre gereichen. Etwas schwieriger wird es mit der biblischen Offenbarung, weil diese von Ereignissen
erzählt, die hier auf der Erde stattfanden. Diese
Ereignisse deuten jedoch darauf hin, dass Gott
ZUR PERSON
Andreas Losch, 43, hat in Deutschland
und Jerusalem Theologie studiert. Nach
der kirchlichen Ausbildung war er in
einer Gemeinde tätig und hat dann
über das Verhältnis von Theologie und
Naturwissenschaften promoviert. Anschliessend hat er in der Martin-BuberForschungsstelle in Düsseldorf gearbeitet. Seit April 2014 gehört er zum interdisziplinären Team des Center for Space
and Habitability und fragt zusammen
mit anderen Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern: Gibt es Leben ausserhalb unseres Planeten?
… leben
3
e da sein
B I L D : W W W. E S O.O R G / B A R N A R D
es verschiedene Übersetzungen. Martin Buber
und Franz Rosenzweig, die die hebräische Bibel
ins Deutsche übersetzt haben, umschreiben
den Namen mit «Ich werde da sein, als der
ich da sein werde». Ich finde das gelungen
übertragen. Im ersten Teil sagt Gott, dass er da
ist. Man muss Gott nicht beschwören, weil er
seine Gegenwart verheissen hat. Er ist da und
nimmt Anteil. Und der zweite Teil – als der ich
da sein werde – deutet auf die Art und Weise
hin, wie Gott da ist. Darüber können wir nicht
verfügen. Er kann da sein für andere Religionen oder für Lebewesen anderer Planeten.
Und die Erlösung?
Der Pferdekopfnebel im Sternbild Orion ist
1300 Lichtjahre von der Erde entfernt. Ein Ver­
gleichswert: Die Sonne ist von der Erde im Mit­
tel 8,3 Lichtminuten entfernt.
nicht nur ein Stammesgott, sondern auch ein
universeller Gott ist. Das kann man etwa an
der Stelle festmachen, wo Gott seinen Namen
offenbart und sagt, was er bedeutet. Dazu gibt
ZUM ZENTRUM
Das Center for Space and Habitability
(Zentrum für Weltraumforschung und
Bewohnbarkeit) der Universität Bern
bringt Naturwissenschaftlerinnen und
-wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen aus der ganzen Welt zusammen. Ein Projekt, an dem das Zentrum
während zweier Jahre forscht, stellt die
Frage: Life beyond our Planet? Gibt es
ausserirdisches Leben? Im Bewusstsein, dass auf der Suche nach Antworten auch fundamentale Fragen des
menschlichen Selbstverständnisses aufgeworfen werden, wurden die Philosophie und die Theologie miteinbezogen.
Weitere Infos: www.lifebeyondourplanet.
unibe.ch.
Als man im 18. Jahrhundert davon auszugehen begann, dass andere Planeten bewohnt
sind, stellte man sich die Frage: Wenn Christus hier auf Erden für uns gestorben ist, ist er
dann auch für ausserirdische Wesen auf anderen Planeten gestorben? Es gibt verschiedene
Antworten. Man kann sich fragen, ob diese
ausserirdischen Völker der Erlösung überhaupt
bedürfen. Nicht, weil sie keinen Adam, keine
Eva und somit keine Erbsünde hatten, sondern weil sie vielleicht andere Gewissensverhältnisse haben, aus einem anderen Stoff sind,
so dass sie gar nicht so sehr in Versuchung
kommen zu sündigen. Eine andere Antwort
ist, dass Irdische wie Ausserirdische gleichermassen Sünder sind und daher alle ihre je eigene Erlösungsgeschichte haben. Wir können
da gespannt sein, welche Religion unsere aus­
serirdischen Freunde – oder vielleicht wären
es ja auch Feinde – haben. Ich weiss, das tönt
sehr theoretisch. Aber vor noch gar nicht langer Zeit wurden auf der Erde andere Völker,
Kulturen und Religionen entdeckt und man
musste lernen, miteinander auszukommen.
Mit Ausserirdischen wäre das vielleicht nicht
viel anders.
Sollte die Kirche die Verkündigung auf
ausserirdische Wesen ausweiten, falls es
zu einer Begegnung käme?
Es ist Gott, der sendet, nicht die Kirche und
nicht die Gemeinde. Vielleicht haben die Aus­
SCHICKE DEINE
ZEICHNUNG INS WELTALL!
Schweizer Experten entwickeln und
bauen das Weltraumteleskop CHEOPS.
Es soll Ende 2017 ins Weltall geschossen
werden und Planeten ausserhalb unseres
Sonnensystems erforschen. Auf dem Satelliten wird eine Plakette montiert, auf
der 3000 verkleinerte Kinderzeichnungen eingraviert sind. Bist du zwischen
8 und 14 Jahre alt und soll deine Zeichnung mitfliegen? Unter www.cheops.
unibe.ch erfährst du, wo und wie du mitmachen kannst.
serirdischen uns ja etwas über Gott zu sagen. Da
kommt auch die Frage der Wahrheit ins Spiel.
Hat jemand die Wahrheit? Die bereits zitierten
jüdischen Religionsphilosophen sagen, sie ist
bei Gott, wir Menschen haben sie nicht. Häufig wird bei diesem Thema auch die Bibel zu
Hilfe genommen. Da steht zum Beispiel: «Jesus
ist der Weg, die Wahrheit und das Leben.»
Aber dann gibt es im selben Kontext auch den
Bibelvers: «In meines Vaters Haus gibt es viele
Wohnungen.» Man darf den einen Vers nicht
ohne den anderen sehen. Sonst würde man
nicht biblisch argumentieren. Man kann aus
der Bibel nicht einfach herauspicken, was man
gerade braucht.
Wenn Ausserirdische gefunden würden,
möchten Sie gerne mit dabei sein?
Ich bin kein Pionier und würde zuerst lieber
alles auf Distanz beobachten. Wir wüssten ja
nicht, wie sie uns gesinnt wären.
Gehen wir davon aus, sie wären uns gut
gesinnt. Welche Fragen würden Sie ihnen
gerne stellen?
Naja, Fragen wie: Wo kommt ihr her? Wo geht
die Reise hin? Glaubt ihr an einen Gott? Was
wisst ihr über die Welt? Wie ist eure Welt beschaffen? Interview: Hildegard Netos
berichte
4
Aus dem
Kirchgemeinderat
Sanfte Hügel, raue Berge: Der FreiluftGottesdienst vom 9. August führt ge­
danklich in den Lebensraum Berge.
Wer mag, kann sich während der Feier
am Bau eines Steinmännchens betei­
ligen.
Wechsel im Bereich KUW
BI L D : Z VG
Steinmännchen bauen
Jesu wichtigste Predigt wird auf einem Berg
lokalisiert (Mt 5,1), ebenso seine Verklärung
– «Da wurde er vor ihren Augen verwandelt,
und sein Angesicht strahlte wie die Sonne,
und seine Kleider wurden weiss wie das
Licht» (Mt 17,2).
Berge können auch heute Orte spirituellen Erlebens sein: Dort ist Erhabenheit
und Stille, dort kommt der Mensch zu sich
selbst.
Die Hügel im Mittelland sind alltagssprachlich ebenfalls Berge. Der Hügel am
Rand von Ostermundigen heisst «Ostermundigeberg». Wie der Tempelberg Zion in Jerusalem können Hügel unscheinbar sein und
dennoch eine hohe spirituelle Bedeutung
haben. Dies wussten schon unsere Vorfahren, die vom Unterland bis weit hinauf in
die Berge Kirchen, Pilgerwege, Kapellen und
Gipfelkreuze errichteten und damit an Gottes Gegenwart erinnerten.
Der Freiluft-Gottesdienst vom 9. August
geht speziell der Frage nach, was uns Steinmännchen zu sagen haben.
oeku/mj
Julia Keller hat auf Ende Juli ihre Stelle
als Katechetin gekündigt. Sie beginnt im
Herbst an der Uni Bern das verkürzte Theologiestudium Ithaka für Leute, die bereits
über einen universitären Abschluss ver­
fügen. Julia Keller hat in den vergangenen
drei Jahren auf allen Stufen kirchliche Unterweisung KUW erteilt und so das kirch­
liche Leben mitgeprägt. Rat und Team danken ihr für das Engagement und wünschen
ihr für den weiteren Weg alles Gute und
Gottes Segen.
In der KUW auf der Unter- und Mittelstufe wird neu Hildegard Netos tätig sein.
Sie arbeitet seit 2008 im Bereich Kommunikation mit, verfügt aber auch über eine
pädagogische Qualifikation. Rat und Team
wünschen ihr in der neuen, zusätzlichen
Aufgabe viele fröhliche Begegnungen mit
den Kindern und ihren Eltern.
Die Nachfolgeregelung für die KUW an
der Oberstufe ist noch offen.
Sommerwunsch
Berge bilden die Verbindung zwischen Himmel und Erde. In den biblischen Erzählungen begegnet Gott den Menschen oft auf
einem Berg: Auf dem Berg Sinai überreicht
er Mose die Gebotstafeln (Ex 19); am Horeb
hört der Prophet Elija Gott in einem sanften Windhauch zu ihm sprechen (1 Kön 19);
Sonntag, 9. August, 10 Uhr (!): FreiluftGottesdienst mit Pfr. Matthias Jäggi und
dem «Duo al volo» (Pia Stucki, Violine,
Susanna Dill, Akkordeon). Anschliessend
Apéro mit Hobelkäse. In der Arena hinter dem
ref. Kirchgemeindehaus, Ob. Zollgasse 15
(der bisherige Platz am Ostermundigeberg
steht nicht mehr zur Verfügung). Info:
Matthias Jäggi, Pfr., 031 930 86 01.
Den tiefen Frieden
im Rauschen der Wellen
wünsche ich dir.
Den tiefen Frieden
im schmeichelnden Wind
wünsche ich dir.
Den tiefen Frieden
über dem stillen Land
wünsche ich dir.
Den tiefen Frieden
unter der leuchtenden
Sonne
wünsche ich dir.
Den tiefen Frieden
vom Sohne des Friedens
wünsche ich dir.
aus Irland
na ch r ic ht e n
IS
Pfarrer Hadi Ghantous
hat in Bern Theologie
studiert und arbeitet in
einer Kirchgemeinde
im Nord-Libanon, nahe
der syrischen Grenze.
Bei einem Besuch in
der Schweiz erläuterte
er den Hilfswerken die
Situation der Kirchen im
Mittleren Osten. Man
müsse wissen, dass dieser
Krieg in erster Linie kein
Krieg der Muslime gegen
die Christen sei, sondern
dass es sich vor allem um
Machtkämpfe zwischen
verschiedenen muslimischen Strömungen handle. Die Islamisten des IS
würden alle angreifen,
die anders denken als sie
selbst. Die Christen lei-
den laut Ghantous nicht
mehr als die anderen.
R E F.C H
MISSION POSSIBLE?
Das Museum der Kulturen Basel MKB zeigt
bis am 4. Oktober die
Ausstellung «Mission
possible? Die Sammlung der Basler Mission
– Spiegel kultureller
Begegnungen». Die
Ausstellung beleuchtet
unter anderem, wie die
Seminaristen auf ihre
Missionstätigkeit vorbereitet wurden, was sie
vor Ort erwartete und
wie sich der kulturelle
Kontakt und Austausch
darstellte. Info: mkb.ch.
M K B .C H
MARSCH FÜRS LÄBE
Die Koalition der überzeugten Abtreibungsgegner wächst: Neu
laufen auch die EVP und
die evangelische Allianz beim «Marsch fürs
Läbe» mit. Die Zürcher
EVP-Nationalrätin Maja
Ingold steht diesem
kritisch gegenüber. «Die
reaktionäre Haltung der
Abtreibungsgegner ist
für mich retro.» Das
Volk habe die Fristenregelung gutgeheissen.
Statt das Rad rückwärts
zu drehen, gelte es,
auf der bestehenden
Rechtsbasis nach Verbesserungen zu suchen
– etwa bei der Beratung
angehender Mütter.
R E F O R M I E R T. I N F O
veranstaltungen
5
GOTTESDIENSTE
Sonntag, 2. August
9.30 Uhr , Gottesdienst mit
Sonntag 5. Juli
9.30 Uhr, Gottesdienst mit
Pfr. Peter Christen.
Pfrn. Agathe Zinsstag.
Sonntag, 9. August
10 Uhr (!), Freiluft-Gottes­
dienst.
Sonntag, 12. Juli
9.30 Uhr, Gottesdienst zum
Roman «Die Hochzeitsgabe»
von Geraldine Brooks mit Pfr.
Matthias Jäggi und Teilnehmenden des Café littéraire.
tag im Tilia, Zossstrasse 2.
VGL. SEITE 4
Sonntag, 16. August
9.30 Uhr, Schulanfangs­
gottesdienst in der Kirche.
VGL. HINWEIS AUF DI ES ER S EITE
Dienstag, 14. Juli
9.30 Uhr, Andacht mit Pfrn.
Agathe Zinsstag im Atria,
Wiesenstrasse 10.
Sonntag, 19. Juli
9.30 Uhr, Gottesdienst mit
Pfrn. Agathe Zinsstag. Daniela
Rüdisüli erzählt über ihr Hilfsprojekt in Afrika.
18 Uhr, Gottesdienst mit Pfrn.
Agathe Zinsstag im Alterswohnen Steingrüebli, Schiessplatzweg 36.
Freitag, 24. Juli
9.30 Uhr, ökumenische An­
dacht mit Pfrn. Agathe Zinsstag im Tertianum, Mitteldorfstrasse 16.
Freitag, 24. Juli
10.30 Uhr, ökumenische
Andacht mit Pfrn. Agathe
Zinsstag im Tilia, Zossstrasse 2.
Sonntag, 26. Juli
9.30 Uhr, Gottesdienst zu
Genesis 22 mit Pfrn. Katrin
Marbach.
Die nächste Ausgabe von
«bewegt» erscheint am
1. September 2015.
Freitag, 21. August
10.30 Uhr, ökumenische An­
dacht mit Pfrn. Agathe Zinss-
Sonntag, 16. August
15.30 Uhr. Tauferinnerungs­
feier mit Katrin Marbach,
Pfarrerin, und Swantje Röhl,
Sozialdiakonin. Wir erinnern
uns in einem Gottesdienst an
die Taufen des Jahres 2013,
denken an das Geheimnis der
Taufe und zünden dabei die
mitgebrachten Taufkerzen
an. Danach gibt’s ein Zvieri.
Wohnen Sie neu in Ostermundigen? Wurde Ihr Kind auch
im Jahr 2013 getauft? Dann
sind Sie ebenfalls herzlich zur
Erinnerungsfeier eingeladen.
Info/Anmeldung (bis 10.8.,
inkl. Anzahl Personen): Katrin
Marbach, Pfrn., 031 930 86 02,
katrin.marbach@refmundigen.
ch.
18 Uhr, Gottesdienst mit
Pfr. Peter Christen im Alterswohnen Steingrüebli, Schiessplatzweg 36.
Dienstag, 18. August.
9.30 Uhr, Andacht mit Pfrn.
Agathe Zinsstag im Atria,
Wiesenstrasse 10.
Freitag, 21. August
9.30 Uhr, ökumenische An­
dacht mit Pfrn. Agathe Zinsstag im Tertianum, Mitteldorfstrasse 16.
Sonntag, 23. August
9.30 Uhr, Gottesdienst mit
Pfr. Matthias Jäggi. Begrüssung
von Vikar Pascal Handschin.
Sonntag, 30. August
9.30 Uhr, Gottesdienst mit
Pfrn. Agathe Zinsstag und der
AMBO Unter­haltungsband.
SPIRITUALITÄT
Montag, 10./17./24./31.8.
18 – 19 Uhr, Meditation am
Montagabend in der Krypta.
Info: Katharina Leiser, Meditationsleiterin, 031 930 86 05.
Mittwoch, 12. August
9.30 – 11 Uhr, Bibel heute
für alle, die gerne in der Bibel
lesen. Text: Apostelgeschichte
Kapitel 21. Im Tertianum, Mitteldorfstrasse 16. Info: Agathe
Zinsstag, Pfrn., 031 932 07 21.
Samstag, 29. August
15 – 18.30 Uhr, Sakrales
Tanzen im Kirchgemeindehaus. Einfache Lieder und
Tänze. Info/Anmeldung (bis
26.8.): Agathe Zinsstag, Pfrn.,
031 932 07 21.
KULTUR
Montag, 6. Juli
19.30 – 21.30 Uhr, Café litté­
raire, Lese- und Diskus­
sionsrunde für Frauen und
Männer. Im Kirchgemeindehaus. Info/Anmeldung:
Regina Moser, Sozialdiakonin,
031 930 86 07.
Gute
Reise!
Das Leben ist ein Abenteuer
und die Schulzeit eine Reise!
Für einige Kinder beginnt im
August die 1. Klasse. Das feiern wir in einem Gottesdienst!
Die Erstklässler/innen sind mit
ihren Familien, Grosseltern,
mit Gotte und Götti, Freunden und Freundinnen herzlich
eingeladen. Der Gottesdienst
ist gleichzeitig der Beginn der
kirch­lichen
Unterweisung
KUW. Das Einschreiben findet nach dem Gottesdienst bei
einem Picknick statt.
km
Sonntag, 16. August, 9.30 Uhr:
Schulanfangsgottesdienst
mit Katrin Marbach, Pfarrerin,
Hildegard Netos, KUW-Mitarbeiterin, Swantje Röhl, Sozialdiakonin, Therese Schär, KUW-Mit­
arbeiterin. Info: Katrin Marbach,
Pfrn., 031 930 86 02.
Jeremia
An drei Abenden begegnen wir
dem Propheten Jeremia. Er lebte
im 7./6. Jh. v. Chr. und warnte
das Volk vor den Babyloniern. In
diesem längsten Buch der Bibel
wird sehr viel erzählt, was im Innern dieses Propheten vorging.
Vieles deutet auf Jesus hin. az
Ökumenische Bibelabende
2015: Dienstag, 13.10., und
Donnerstag, 22.10., 19.30 Uhr;
Freitag, 6.11., 18 Uhr, mit gemeinsamem Abendessen. Team:
Gabriela Christen, kath. Theologin, Daniel Heer, Pfr. EGW,
Agathe Zinsstag, ref. Pfrn. Info/
Anmeldung (bis 7.10.): Agathe
Zinsstag, Pfrn., 031 932 07 21.
veranstaltungen
Tausch
Die Kleider sehen chic aus und
trotzdem wäre es toll, die Garderobe zu verändern. Doch
neue Sachen zu kaufen, ist sozialpolitisch und ökologisch
wenig sinnvoll – und kostet.
Darum gibt es auch dieses Jahr
die Frauenkleidertauschbörse.
Frauen ab 18 Jahren bringen
max. 15 Artikel wie Kleider,
Schuhe, Hüte, ect. mit (keine
Unterwäsche). Jede darf so viele
Sachen nach Hause nehmen,
wie sie gebracht hat.
hn
Freitag, 4. September, 18.30 –
20.30 Uhr: Frauenkleidertausch mit Bistro und Musik im
Kirchgemeindehaus. Einschreibegebühr: Fr. 2.–. Unterstützt
vom Elternverein und von der
Ref. Kirche Ostermundigen. Info:
[email protected].
Rabatt
Dank tiefem Eurokurs reduziert
sich der Preis für die Wanderferien. Nutzen Sie die Gelegenheit, die Gegend zwischen Reschensee und Meran zu erkunden. Die Leitung hat ein vielseitiges Programm vorbereitet:
Von der Wanderung im Langtauferer Hochtal, dem Besuch
von Schloss Trauttmansdorff
in Meran bis zum Besuch von
Glurns, der kleinsten Stadt der
Alpen.
hk
KIRCHENCHOR
Donnerstags
20 – 21.30 Uhr, Proben im
Kirchgemeindehaus (ausser
Schulferien). Info: Mischa Matter, Chorleiterin, 079 289 10 16;
Charlotte Ernst, Präsidentin,
031 931 55 92.
BILDUNG
Dienstag, 11./18./
25. August
14 – 16 Uhr, Deutschtreff in
der Kath. Kirche Guthirt, Ob.
Zollgasse 31. Mit Kinderhüten.
Info: Anny Hug, 031 932 15 00.
AUSFLIEGEN
AKTIVGRUPPE
Mittwoch, 1. Juli
Wanderung Düdingen – Freiburg
8.20 Uhr, Treffpunkt Bahnhof
Ostermundigen. Abfahrt:
8.35 Uhr. Billette selber lösen.
Hinfahrt: Ostermundigen – Düdingen; Rückfahrt: Frei-
burg – Ostermundigen. Wanderzeit ca. 3 Std. Mitnehmen:
Wanderausrüstung, Picknick.
Info/Anmeldung: Hansruedi
Sollberger, 031 931 88 24.
Donnerstag, 9. Juli
Wanderung Käserstatt – Giebel
7.45 Uhr, Treffpunkt Bahnhof
Bern. Abfahrt: 8.04 Uhr.
Billette selber lösen: Bern – Brünig – Hasliberg Twing – Käserstatt retour. Wanderung
ca. 3½ Std., ca. 200 m Höhen­
unterschied. Mitnehmen:
Ausrüstung für Bergwanderung,
Picknick. Info/Anmeldung
(bis 6.7.): Erika Bähler,
031 931 52 78 / 079 562 33 54.
Dienstag, 21.Juli
Wanderung Kandersteg –
Blausee
8.20 Uhr, Treffpunkt Bahnhof
Bern. Abfahrt: 8.39 Uhr.
Billette selber lösen. Hinfahrt:
Bern – Kandersteg; Rückfahrt:
Blausee – Bern. Wanderzeit
2½ Std. Mitnehmen: Wanderausrüstung, Picknick. Info/
Anmeldung: Helene Maeder,
031 931 87 09.
Dienstag, 28. Juli
Ausflug ins Papiliorama
13.11 Uhr, Bahnhof Ostermundigen ab. Rückkehr: ca.
18 Uhr. Billette selber lösen.
Kosten: Fr. 15.– für den Eintritt.
Die Kosten für die Führung
übernimmt die Pfarrei Guthirt.
Info/Anmeldung (bis 21.7.):
Yasmin Gutiérrez, Sozialarbeiterin, 031 930 87 18.
Freitag, 7. August
Wanderung AreuseSchlucht
8.30 Uhr, Treffpunkt Bahnhof
Bern. Abfahrt: 8.53 Uhr. Billette selber lösen. Hinfahrt:
Bern – Neuenburg – Noiraigue;
Rückfahrt: Bôle – Neuenburg – Bern. Wanderung ca.
3½ Std., mittelschwer. Mit­
nehmen: Wanderausrüstung,
Picknick. Info/Anmeldung:
Max Bühler, 031 931 75 87.
Donnerstag, 20. August
Bräteln im Grossholz,
Mundigerberg
11 Uhr, Treffpunkt bei der Bushaltestelle Rüti. Mitnehmen:
Etwas zum Bräteln und Trinken. Der Anlass findet nur bei
schönem Wetter statt. Info/
Anmeldung: Kurt Mäder,
031 931 44 15.
Donnerstag, 27. August
Spaziergang, plaudern,
Gemeinschaft geniessen
1 1 . – 1 3 . S E P T E M B E R
So 13. – Mo 21. September:
Wanderferien in Burgeis, Süd­
tirol. Hin- und Rückreise mit
öV. Neue Preise: Doppelzimmer
HP, Fr. 460.–; Einzelzimmer HP,
Fr. 540.–. Info/Anmeldung
(bis 30.7.): Katharina Leiser,
031 930 86 05.
6
Mundiger Filmtage
zum 75-Jahr-Jubiläum
der reformierten Kirche.
Programm: www.refmundigen.ch/75
14 Uhr, Treffpunkt bei der
Bushaltestelle Zollgasse. Info:
Elisabeth und Kurt Rüfenacht,
031 931 09 73; Heidi Kohler,
Sozialdiakonin, 031 930 86 06.
veranstaltungen
7
BEGEGNUNGEN
Freitag, 4. Juli,
14./28. August
10 – 13 Uhr, Eltern-/Kinder­
kränzli mit Pasta-Essen.
Im Kirchgemeindehaus. Info:
Swantje Röhl, 031 930 86 08.
Dienstag, 7. Juli
15 – 17 Uhr, Stamm der Aktiv­
gruppe im Säli des Restaurants
National für Ehemalige, Aktive
und Interessierte. Info: Kurt
Mäder, 031 931 44 15.
Ab 22. Juli, jeden Mittwoch
13.30 – 17 Uhr, Jassen, Spiel
und Spass im Saal des Kirchgemeindehauses. Info: Peter
Christen, Pfr., 031 930 86 03;
ab August: Heidi Kohler, Sozialdiakonin, 031 930 86 06.
FREIWILLIGE
Donnerstag, 20. August
17 Uhr, Treffen Kaffee/
Service-Gruppe mit Apéro
im Kirchgemeindehaus.
Info: Katharina Leiser,
031 930 86 05.
Montag, 31. August
18.15 – 20 Uhr, Ökumenische
Gruppe zur Integration
von Flüchtlingen.
Dienstag, 11. August
19 Uhr, Grillabend des Diskussionsforums und des Café
littéraire in der Arena hinter
dem Kirchgemeindehaus.
Info: Matthias Jäggi, Pfr.,
031 930 86 01.
Mittwoch, 12. August
11.30 – 13 Uhr, Mittagstisch im
Kirchgemeindehaus. Das Essen
kostet inkl. Getränke Fr. 11.–.
Anmeldung bis am Vortag,
10 Uhr, an: Katharina Leiser,
031 930 86 05.
Dienstag, 25. August
14.30 – 16.30 Uhr, Senioren­
nachmittag im Kirchgemeindehaus. Info: Peter Christen,
Pfr., 031 930 86 03.
Freitag, 17. Juli
18 Uhr Ferien-Treffen bei
Esther und Herbert Huber, Ob.
Flurweg 98a. Anmeldung bis
Mittwochabend: 031 931 88 80.
Freitag, 14. August
18 Uhr, Ferien-Treffen bei
Helene und Markus Hegnauer,
Rütiweg 143b. Anmeldung bis
Mittwochabend: 031 931 35 43.
Im Kirch­gemeindehaus.
Info: Anny Hug, 031 932 15 00.
Info: Hans-Rudolf Brugger,
031 931 63 07.
KASUALIEN
EGW
ABDANKUNGEN
Evang. Gemeinschaftswerk
Bahnhofstrasse 39
Grunder-Berger Ruth
Alpenstrasse 46
geb. 1927, gest. 18.5.2015
Gottesdienste Juli/August
5.7., 9.30 Uhr; 19.7., 9.30 Uhr;
26.7., 9.30 Uhr; 2.8., 9.30 Uhr;
9.8., 9.30 Uhr, Genera­tionen-
Kupferschmid Barbara
Rütiweg 98
geb. 1962, gest. 19.5.2015
Gottesdienst zum Schulanfang,
Grillen bei Meieli Kindler;
16.8., 9.30 Uhr; 23.8., 9.30 Uhr.
Dienstag, 4. August
9 – 11 Uhr, Gesprächsgruppe
Dialog im Kirchgemeindehaus. Info: Katharina Leiser,
Sozialdiakonin, 031 930 86 05.
BLAUES KREUZ
Hardegger-Sahli Dora
Bernstrasse 132
geb. 1934, gest. 23.5.2015
Junker Heinz
Schiessplatzweg 36
geb. 1934, gest. 23.5.2015
Vögeli-Weber Marianne
Steingrüebliweg 14
geb. 1929, gest. 25.5.2015
Müller Fritz
Blankweg 19
geb. 1939, gest. 5.6.2015
Wittwer Rudolf
Blankweg 20
geb. 1944, gest. 8.6.2015
Gespräch über die Bibel
und das Leben
9./23.7., 6./20.8., 14.30 Uhr.
Teenagerclub
15.8., 17.30 Uhr; 29.8., Teen­
agerclub-Abend am Gemeindewochenende.
Info: Daniel Heer,
Pfarrer EGW, 031 931 12 33.
VINEYARD
Vineyard Ostermundigen
Bühlweg 3
Gottesdienste Juli/August
5./12./19.7., 2./16.8., 11.30 Uhr.
Kindertage
3.–7.8., 15 – 18 Uhr. Thema:
Helden aus Bibel und Alltag.
Info: Mark Fels, 079 509 30 19.
GELD GEIST
Im November hatte er Ferienprospekte mit nach Hause gebracht
und vorgeschlagen, im nächsten
Sommer der Donau entlang zu
radeln oder einige Etappen eines
europäischen
Weitwanderwegs
unter die Füsse zu nehmen. Die
Kinder hatten mässig begeistert
reagiert. Viel lieber – sagten sie –
würden sie ans Meer fahren, chillen und so. Sie hingegen verbrachte mehrere Abende am Computer
und studierte Reiseangebote für
Schottland. Schon lange wäre sie
gerne den alten Kultstätten und
Burgen nachgefahren.
Vielleicht weil in der Advents- und
Weihnachtszeit und danach stets
viel los war, kam das Thema Ferien
erst Anfang März wieder auf den
Tisch. Ein paar Tage zuvor waren
die definitive Steuerabrechnung
und die Rechnung für eine Autoreparatur ins Haus geflattert – das
Ferienbudget musste gekürzt werden. Er fand, die neue Situation
spreche für günstige Aktivferien
mit Zelten und Kochen am Feuer.
Die Kinder konterten, dann könne
man grad zu Hause bleiben und
mit Freunden in die Badi gehen,
und sie schlug vor, noch etwas zu
warten und dann ein Last-Minute-Angebot nach Schottland zu
buchen. Der Familienfrieden war
gefährdet. Weil er im Moment keinen Bock auf Streit hatte, stellte er
den Fernseher an, wo grad eine Reporterin, neben einem Abfallberg
stehend, erklärte, jährlich würden 1,3 Milliarden Tonnen Essen
weggeschmissen. Dies sei viermal
mehr, als es bräuchte, um alle
Menschen, die täglich Hunger leiden, zu ernähren. Wir und unser
Luxusproblem, dachten alle und
vertagten die Ferienziel-Auseinandersetzung.
Hildegard Netos
persönlich
8
Es lebt sich gut in der Höhe
Bei schönem Wetter gibt es allabendlich
Sonnenuntergang.
«Im Winter über dem Gurten,
jetzt über dem Jura», erläutert
Elisabeth Bischoff. Sie wohnt
Balkon an Balkon mit Therese Saurer im sechsten Stock des
zwölfgeschossigen Hochhauses
an der Bernstrasse 74. Ganz frei
ist der Blick zum Gurten und
zum Jura allerdings nicht mehr.
Der Schosshaldenwald sei in den
letzten Jahren kräftig himmelwärts gewachsen, und die Gruppe Ahornbäume gleich neben
dem Haus reicht nach 50 Jahren
auch bis zum sechsten Stock.
Höher hinauf möchten die
beiden Frauen trotzdem nicht
ziehen. «Mir wird hier schon
schwindlig, wenn ich nach
unten schaue», sagt Therese Saurer, und beide erinnern sich mit
leichtem Schaudern, wie unbekümmert sie früher ihre Kinder
auf dem Balkon spielen liessen.
Ostermundigens erstes Hochhaus wurde um 1960 gebaut.
In diesen Jahren wuchs die Gemeinde explosionsartig. 1950
wurde die Fünftausendergrenze geknackt, am 3. April 1962
kam Ostermundigens zehntausendster Erdenbürger zur Welt.
Ob wie beim aktuellen Projekt
Bärenturm schon damals über
Schattenwurf debattiert wurde,
wissen die beiden Frauen nicht.
Dafür habe beim Bau das halbe
BI L D : M AT T H I A S JÄGGI
Ostermundigen plant ein
neues Hochhaus – und führt
damit eine Tradition weiter,
die vor über 50 Jahren an der
Bernstrasse 74 begann. Eli­
sabeth Bischoff und Therese
Saurer gehören zu den Erst­
bezügerinnen.
Reformierte Kirche
Ostermundigen
Obere Zollgasse 15
3072 Ostermundigen
Fax 031 930 86 18
[email protected]
[email protected]
www.refmundigen.ch
KONTAKTE
Pfarrteam
Peter Christen, 031 930 86 03
Matthias Jäggi, 031 930 86 01
Katrin Marbach, 031 930 86 02
Agathe Zinsstag, Tiefenmöslistrasse 17,
031 932 07 21
Team Sozialdiakonie
Heidi Kohler, 031 930 86 06
Katharina Leiser, 031 930 86 05
Regina Moser, 031 930 86 07
Swantje Röhl, 031 930 86 08
Carmen Stalder, 031 930 86 19
Elisabeth Bischoff und Therese Saurer schätzen die freie Sicht über die
Dächer von Ostermundigen.
Dorf gezittert. «Wegen des vielen Grundwassers knapp unter
dem Boden mussten tiefe Fundamente betoniert werden», erinnert sich Therese Saurer. Die Vibrationen habe man bis zu ihrer
damaligen Wohnung neben der
reformierten Kirche gespürt.
Stoffwindel-Alarm
Seit 1962 leben 48 Parteien an
der Bernstrasse 74. «Wir kennen
alle im Haus», sagt Elisabeth Bischoff und kommt bei einem
gedanklichen Gang durch die
zwölf Stockwerke auf aktuell
61 Bewohner. Die Verdichtung,
von der man heute im Zusammenhang mit Hochhausbauten
spricht, hat über die Jahrzehnte deutlich abgenommen. «Zuerst sind die Kinder ausgezogen,
und in der letzten Zeit haben
wir viele Todesfälle erlebt», sagt
Elisabeth Bischoff. Meistens von
Männern, so dass heute in vielen
Wohnungen Witfrauen leben.
Und der Frieden im Hochhaus? Therese Saurer erinnert
sich, wie man in der Anfangszeit
nur alle vier Wochen waschen
durfte und sie deshalb begann,
die Stoffwindeln der Kinder in
der Küche auszukochen. «Eine
Nachbarin im oberen Stock störte sich am damit verbundenen
Wasserdampf und verpfiff mich
bei der Vermieterin, die eh ein
strenges Regime führte.» Aber
insgesamt wohnten Elisabeth
Bischoff und Therese Saurer
immer gerne hier. Nähe und
Distanz sind fein austariert. Die
Nachbarschaftshilfe funktioniere bestens, gleichzeitig respektiere man die Privatsphäre. Auch
wenn draussen nicht mehr Kuhglocken bimmeln und Frösche
quaken wie in der Anfangszeit,
finden Elisabeth Bischoff und
Therese Saurer: «Wir leben hier
oben ein bisschen im Paradies.»
Matthias Jäggi
Weitere Mitarbeitende
Sigristenteam: Silvia Keller, Marlies
Grossenbacher, Hans-Peter Galli,
Beat Brombacher, 031 930 86 10
KUW: Martina Zurkinden,
026 493 32 06
Administration: Mirjam Reichen­
wallner, 031 930 86 14
KUW-Sekretariat: Susanna Baldegger,
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Redaktion: Hildegard Netos,
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Peter Hofer, Präsident, 079 334 57 26
Raumreservationen
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IMPRESSUM
«bewegt» ist die Monatszeitschrift der
­Reformierten Kirche Ostermundigen.
Sie geht gratis an alle Haushaltungen.
Auflage: 8900 Expl.
FSC®
SQS-COC-100910
Herausgeber:
Kirchgemeinderat
Redaktion:
Matthias Jäggi (mj),
Hildegard Netos (hn),
Franziska Schwab
(externe Begleitung)
Grafische Gestaltung
und Layout:
Atelier Bläuer, Bern
Druck: Bubenberg
Druck- und Verlags-
AG Bern
Zuschriften bitte an:
«bewegt», z. H. Hildegard Netos,
Ob. Zollgasse 15, 3072 Ostermun­digen