Die kleine Andacht, LZ 7.3.15

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Sonnabend, 7. März 2015 · Nr. 56
„Lüneburg hat es verdient“
Vor 25 Jahren
Mittwoch, 7. März 1990
Die Arbeitslosenquote in
Stadt und Landkreis Lüneburg
ist im Februar leicht gesunken.
Insgesamt waren am Ende des
Berichtsmonats 5235 Männer
und Frauen ohne Arbeit, 241
weniger als im Januar. Die Quote sank von 10,2 Prozent auf 9,8
Prozent. Im Februar des Vorr
jahres lag sie bei 10,5 Prozent.
Ehrengast Thomas Oppermann lobt beim SPD-Empfang Entwicklung der Stadt und der Universität
LG in Kürze
NSiegfried Dargel hält am
Montag, 9. März, in der kostenfreien Volkshochschulreihe
„Alter und Altern in unserer
Zeit“ einen Lichtbildervortrag
über den Gardasee und Venedig, Titel: „Dort, wo die Zitronen blühen“. Er beginnt um 15
Uhr im Glockenhaus.
NZum
Erfahrungsaustausch
am Montag, 9. März, 18 Uhr,
kommt die Deutsche Ilco,
Selbsthilfegruppe für Menschen
mit künstlicher Harnableitung
oder künstlichem Darmausgang, im Hotel Seminaris zusammen.
NZum Bingo am Dienstag, 10.
März, ab 15 Uhr lädt das Deutsche Rote Kreuz in Ochtmissen
in die Gaststätte „Zum Wikinger“ im Sportpark ein. Gäste
sind willkommen.
NDie Jahresversammlung der
Unternehmerfrauen im Handwerk
k steht am Dienstag, 10.
März, ab 18 Uhr im Technologiezentrum der Handwerkskammer an der Dahlenburger
Landstraße auf dem Programm.
Gäste sind willkommen.
NIm „Aurelia Rosenhaus“, Bögelstraße 30, gibt es am Freitag,
13. März, ab 16 Uhr Märchen,
Lieder und Gedichte. Friederike Fuchsmann erzählt Märr
chen, Thomas Gsell stellt seine
Gedichte zum Thema Frieden
vor, Jenny Giesler begleitet den
Nachmittag mit Laute und Gesang. In geselliger Runde bei Tee
und Keksen klingt der Nachmittag aus. Die Teilnehmer
werden um einen freiwilligen
Kostenbeitrag gebeten. Mehr
Informationen:
9 69 12 81.
Thomas Oppermnn nimmt sich auch Zeit für ein kurzes Gespräch mit SPD-Urgestein Helmut Muhsmann, der
bereits seit 61 Jahren Mitglied der Partei ist.
Foto: t&w
60 000 Euro Schaden in Mechtersen – Taschendieb mit schlechtem Gewissen
ca Mechtersen. Auf 60 000
Euro schätzt die Polizei den
Sachschaden beim Brand des
Hauses am Donnerstagabend
am Hainholzweg (LZ berichtete). Das Feuer sei aus ungeklärter Ursache am Rauchabzug des Kamins ausgebrochen.
Flammen hatten sich ausgedehnt, die Feuerwehr öffnete
Zwischendecken und -wände,
musste das Dach aufnehmen,
um an Glutnester zu gelangen.
Es wurde niemand verletzt.
NLüneburg. Die 400 Kilo
schwere Ernte ging in Flammen auf: Die Polizei hat am
Donnerstag in einer Hamburger
Anlage die Hanfpflanzen verr
brennen lassen, die Ermittler
nach Hinweisen in der Goseburg auf einer sogenannten Indoorplantage entdeckt hatten,
wo Marihuana produziert wurr
de. 55 Kilo fertiges „Material“
hatten die Ermittler sichergestellt, alles in allem ein Straßenverkaufswert von rund einer
Dreiviertelmillion Euro. Drei
Tatverdächtige sitzen in Unterr
suchungshaft. Die Anlage war
äußert professionell betrieben
worden. So liefen vier eigene
Generatoren. Die Polizei ließ
aus Tanks 17 000 Liter Diesel
abpumpen.
NLüneburg. Von einer Terr
rasse an der Töpferstraße im
Baugebiet Rosenkamp II sind
am Mittwoch oder Donnerstag
sechs anthrazitfarbene Gartenstühle gestohlen worden.
Polizeibericht
NBleckede. Mit dem Schrecken kam gestern Mittag eine
18-Jährige davon: Die junge
Frau war mit ihrem VW Polo
auf dem Weg nach Lüneburg.
Kurz hinter dem Ortsausgang
habe sie einem Tier ausweichen
wollen, die Kontrolle über den
Wagen verloren und sich überr
schlagen.
NLüneburg. Glück im Unglück
hatte ein 21-Jähriger bei einem
Unfall auf der Ostumgehung
am Donnerstag, er wurde laut
Polizei nur leicht verletzt. Der
Motorradfahrer war in Höhe
der Abfahrt Häcklingen bei einem missglückten Überholmanöver gestürzt und 150 Meter
weit am Fahrbahnrand entlang
geschleudert. Die Suzuki ist reif
für den Schrottplatz.
NLüneburg. Einen Mercedes
Sprinter haben Unbekannte am Donnerstagmorgen Bei
der Pferdehütte in der Goseburg aufgebrochen. Die Täter
verschwanden mit Werkzeug
wie einem Bohrhammer. Der
Schaden geht in die Tausende.
NAmelinghausen. War es am
Ende das schlechte Gewissen?
Ein Taschendieb hat am Donnerstag in einem Markt am
Grenzweg einer 64-Jährigen
das Portemonnaie gestohlen.
Die Frau habe das bemerkt
und den Gauner vor das Geschäft verfolgt, berichtet die
Polizei. Der Dieb habe die Börr
se herausgerückt, sei zu einem
blauen Ford Focus mit ausländischem Kennzeichen gelau-
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und diese wichtigen sozialdemokratische Anliegen nun umgesetzt seien, sondern auch mit
seinem Rück- und Ausblick auf
Lüneburg. Er sei schon lange
nicht mehr hier gewesen. Umso
erstaunter sei er, wie prächtig
sich diese Stadt und auch die
Uni entwickelt habe. Und kam
zum Schluss: „Wenn Hamburg
bald eine Elbphilharmonie hat
und Berlin einen neuen Flughafen, dann hat Lüneburg auch
ein neues Zentralgebäude der
Leuphana verdient.“ Die gute
Laune konnte auch die EdathyAffäre nicht trüben. Denn darüber werde er, Oppermann, erst
vor dem Untersuchungsausschuss wieder etwas sagen.
Ein Interview mit Thomas
Oppermann erscheint am
Freitag in der Landeszeitung.
Feuer frisst sich unters Dach
wko Lüneburg. Wiedersehen
und Stolz – unter dieses Motto
konnte man den SPD-Bürgerempfang gestern Abend in der
Ritterakademie getrost stellen.
Die gut gelaunte Gastgeberin
Hiltrud Lotze betonte vor rund
150 Gästen, dass sie bei der Planung des Empfangs noch nicht
ahnen konnte, was es für eine
erfolgreiche Woche für die SPD
werden würde. „Wir haben im
Bundestag erst die Mietpreisbremse und dann die Frauenquote verabschiedet.“ Ehrengast Thomas Oppermann,
SPD-Bundestags-Fraktionschef, fügte in seiner Rede einen
weiteren Punkt hinzu: das Investitionsprogramm für Kommunen. Seine Rede kam bei den
Gästen gut an. Nicht nur, weil
er „Vollzug“ melden konnte
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! Feuerwehrleute nehmen
das Dach des
Hauses auf, um
an die Glutnester
heranzukommen.
Das Feuer war
im Bereich des
Schornsteins
ausgebrochen. 60
Helfer waren im
Einsatz.
Foto: feuerwehr
fen und davongefahren. Er soll
etwa 30 Jahre alt, 1,70 Meter
groß und schlank sein. Er trug
helle Jeans, eine dunkle wattierte Jacke und eine schwarr
ze Mütze mit weißen Streifen.
Hinweise:
(0 41 32) 310.
NHittbergen. Die Polizei err
mittelt gegen eine 68-jährige
Hittbergenerin. Die Frau soll
am Donnerstag mit ihrem Audi
auf ein Grundstück abgebogen
sein und dabei einem Radler die
Vorfahrt genommen haben. Der
64-Jährige stürzte. Die Seniorin
habe sich nicht um den Mann
gekümmert.
Wolf und Lamm
Es war lange ruhig um ihn
geworden. Nun ist der Wolf
heimgekehrt. Einige, die seine Jagdgründe inzwischen besiedeln, wollen ihn nicht. Die
Ablehnung geht quer durch die
Gesellschaft. Furcht vor dem
Wolfe ist ein verbreitetes Zivilisationsmuster. Auch die Bibel
weiß davon. Die Jünger sind
wie Schafe „unter die Wölfe
gesandt“ (Mt 10,16), schlechte
Obere sind wie „reißende Wölfe“ (Hes 22,27), der schlechte Hirte verlässt seine Herde,
wenn die Wölfe kommen (Joh
10,12). In der Apostelgeschichte wird sogar mit dem Kommen
„greulicher Wölfe“ gedroht
(Apg 20,29). Aber Furcht und
Ausgrenzung behalten nicht
das letzte Wort. Einmal wird der
Wolf bei den Lämmern wohnen
(Jes 11,6). Der Schöpfer behält
den Wolf bis zum Schluss auf
dem Plan. Er darf dabei sein.
Christinnen und Christen
werden sich nicht an einem undifferenzierten Kriegsgeschrei
gegen den Wolf beteiligen. Gott
mag keine Hetze! „Stellt euch
nicht der Welt gleich“, so mahnt
Paulus, „sondern ändert euch
durch die Erneuerung eurer
Vernunft. Das sei euer Gottesdienst.“ (Römerbrief 12,2)
Man darf diese Mahnung als
Entmachtung dunkler Ängste
verstehen. Mit Angst betrachtete Risikoquellen werden immer als gefährlicher eingestuft.
Gründe, den Wolf zu vertrei-
Pastor Rolf Adler, Umweltbeauftragter der
evangelischlutherischen
Landeskirche,
ist erreichbar
unter (04136)
9136156. F: nh
ben, entpuppen sich häufig
als Selbstbeglaubigungen ungeprüfter Befürchtungen. Am
Ende wütet dumpfe Stigmatisierung. Solche Stigmatisierung
aber ist das Gegenteil von Risikomündigkeit. Nicht den Wolf
gilt es zu vertreiben, sondern
unsere falschen Bilder von ihm.
Macht euch nicht euren
Ängsten gleich, so könnte man
das Pauluswort übertragen.
Nehmt Fakten auf. Redet ehrr
lich über Aufwand und Verr
luste, wo der Wolf Schaden
anrichtet. Lasst eure Kinder an
solchen Fakten lernen. Vorsicht
ist angesagt, darum seid nicht
naiv. Verweigert euch aber nicht
neuem Wissen. Befleißigt euch
einer erhellenden Vernunft. Einen Wolf tot zu schießen, könnte mal nötig werden – als Notwehr oder Nothilfe. Wölfe sind
Raubtiere! Sie sind Konkurrenten, stark, präsent, faszinierend,
nicht aber unsere Feinde. Ausrottung passt mit Gottes Willen
nicht zusammen. Der Wolf darf
dabei sein! Diese Erkenntnis
sei unser vernünftiger Gottesdienst.
Rolf Adler