Fr. 24/07/15 G'day mate! Von Bredenborn nach Australien - fantastische Lebenserfahrungen! von Alexander Klenke Den ersten Schritte in Richtung Abenteuer machte ich vor etwa zehn Monaten als ich für umgerechnet etwa 300 EUR mein sogenanntes Working Holiday Visa beantragte. Dieses ist relativ umkompliziert online möglich. Das Visum erlaubt mir, ein Jahr durch Australien zu reisen und bis maximal sechs Monate beim selben Arbeitgeber in der Zeit zu arbeiten. Voraussetzungen für den Erhalt dieses Visums sind beispielsweise Kinderlosigkeit und das Alter, welches 30 Jahre nicht überschreiten darf. Eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen war natürlich auch ein absolutes Muss für mich, bevor es losging. Und es sind auch noch diverse andere organisatorische Tätigkeiten für dieses Vorhaben erforderlich, auf die ich jetzt aber erstmal nicht näher eingehen möchte, um euch damit nicht zu langweilen. Nicht nur in Bezug auf Arbeit suchen und finden ist von Vorteil, wenn man den internationalen Führerschein und "großzügig bemessene" finanzielle Mittel mit nach Australien bringt! (umgerechnet etwa 3500 EUR sind ohnehin Pflicht). Hiermit komme ich zu den meines Erachtens fünf erstaunlichsten Dingen Australiens: 1. Die Entfernungen ein Land, das größer als Europa ist und einen eigenen Kontinent beansprucht, aber nur ca. 23 Millionen Einwohner beheimatet. 80 % davon wohnen ungefähr an der Ostküste. 100 Kilometer sind für Aussies nur ein Katzensprung. 2. Die hohen Lebenshaltungskosten Nicht mit Deutschland vergleichbar. Aber die Arbeitslöhne sind dementsprechend angepasst. Manchmal sogar irrsinnig hoch. Man kann sich auf verschiedenen Internetseiten ziemlich gut zu diesem Thema informieren, um schon mal eine ungefähre Vorstellung zu haben. 3. Der Bierkonsum Down Under Nirgendwo auf der Welt wird pro Kopf mehr Bier getrunken als in Australien. Durchschnittlich 196 Liter pro Jahr! Ein Kasten mit 24 Dosen/Flaschen kostet etwa zwischen 30-35 A$ (Billigbier im Angebot) und bis zu 60 A$ für Premiumbier wie zum Beispiel Beck's. Das sind circa 20-40 EUR nach aktuellem Kurs. Informationen für Raucher: Am besten aufhören! (auch wenn euch Australien überhaupt nicht interessiert). Für die günstigste 20er Box Filterzigaretten muss man mindestens 10-15 EUR auf den Tisch legen! 25 Gramm Drehtabak kostet ungefähr 12-14 EUR in der günstigsten Variante. Die Preise hierbei sind immer schwankend. 4. Die Flora & Fauna Es ist unglaublich, welche Artenvielfalt hier herrscht! Kangaroos (besonders tote) sieht man sehr häufig und überall in Australien. Koalas hingegen viel seltener. Im Umgang mit giftigen Tieren sollte man sich zwar nicht ganz so sorglos wie viele Aussies verhalten, aber große Panik vor ihnen zu haben ist absolut unnötig! Vor allen Schlangen sieht man wirklich nur sehr selten. Es gibt immer und immer wieder Neues zu sehen und zu entdecken! 5. Die typische Aussie-Mentalität „No worries“! ist der australische Standard- Spruch schlechthin. Immer und überall zu hören. Sorgen und Stress passen nicht in den australischen Alltag hinein. Auch beim Arbeiten bleibt man oft eher "gemütlich". Oft heißt aber nicht immer. Ich habe noch in keinem anderen Land auf der Welt (und ich bin in meinen jungen Jahren schon ein bisschen herumgekommen) hilfsbereitere Menschen als in Australien getroffen. Auch die allermeisten Backpacker (völlig egal welcher Nationalität) sind supernette & coole Typen. Auch die Begeisterung für Sport ist wohl kaum irgendwo so hoch wie hier. Meine bisherige Reise in der Zusammenfassung Gestartet bin ich mit viel Vorfreude und einzig mit meinem 20 kg- Backpack auf dem Rücken am 03.11.14 in Frankfurt am Main und bin via Kuala Lumpur am 04.11.14 in Perth, Western Australia, gelandet. Der Jetlag war lang und heftig. Seitdem bin ich per Bus, Auto und Flugzeug tausende Kilometer durchs Land gereist. Unter anderem war ich in: Perth, Margaret River, Albany, Melbourne, Harvey Bay, Childers, Bundaberg, Airlie Beach/Whitsundays, Griffith, Canberra. Und aktuell lebe ich in Sydney, der mit beinahe 5 Millionen Einwohnern größten Stadt Australiens, genauer in SydneyNorthern Beaches. Die eben genannten Orte liegen in den Bundesstaaten Western Australia, Victoria, Queensland und New South Wales verteilt. Meine Lieblingsorte hierzulande sind: Whitsunday Islands, Great Barrier Reef und Sydney. Mit einem Wort beschrieben: paradiesisch Puderweiße Traumstrände, kristallklares Wasser, regenbogenfarbige Fische, die man beim Schnorcheln wunderbar beobachten kann und die tropische Vegetation haben mich verzaubert. In Sydney einfach der unvergleichliche Flair sowie die Schönheit dieser prachtvollen, niemals schlafenden Stadt. Welche Jobs ich bisher u.a. schon hatte? Fruitpicking - Erdbeeren, Bohnen, Zucchini, Kürbisse, Paprika, Tomaten, Zitronen, Mandarinen, Orangen, Bananen, Avocados. Gartenarbeit, Hühnerfarm, Umzugshelfer, Orangen verpacken, Flyer verteilen, Sandwiches schmieren. Arbeit zu finden ist nicht immer leicht, vor allen in typischen Backpacker-Hochburgen kann es zu einer nervenzerreißenden Herausforderung werden. Aber man muss bei der Jobsuche nur am Ball bleiben und darf nicht wählerisch sein, dann findet man schon irgendwann, irgendwo, irgendwie irgendetwas. Ich hatte zum Beispiel auch nie Scheu davor, bei 40 Grad und bis zu 100 % Luftfeuchte, Erdbeeren und Zitronen zu pflücken. Ich habe es überlebt und das nicht als Einziger. Obgleich das Backpacker-Leben auch manchmal mit Stress verbunden sein mag, kann ich jedem jungen Menschen unter 30 nur empfehlen, mir nach Down Under zu folgen. Ob allein oder mit Partner/in ist relativ egal. Auch als Frau kein Problem. Kontakte zu knüpfen ist hier eine absolute Leichtigkeit. Und was ich aus Beobachtungen festgestellt habe ist, dass es tendenziell häufig zu Streitigkeiten unter Reisepartnern auf Backpacking-Touren kommt. Es kann sogar zu echten Belastungsproben von Freundschaften und Beziehungen werden, glaube ich. Aber ich will da niemanden reinreden. Manche verstehen sich auch immer super, was allerdings der Ausnahmefall ist, glaube ich. Ich habe mich jedenfalls damals in Deutschland allein in den Malaysia AirlinesFlieger gesetzt und bereue es bis heute, nach knapp 9 Monaten, nicht. Von Vorteil ist auf jeden Fall auch, sofern man sein English verbessern möchte, möglichst wenig mit Deutschen zu reisen. Die findet man überall, insbesondere in Melbourne und Sydney. Wovon ich aber DRINGEND abraten möchte, ist das Buchen des Fluges, der ersten Hostelübernachtungen, von Leistungen wie Bankkonto eröffnen, Steuernummer beantragen etc. über eine deutsche Organisation. Reine Geldverschwendung! Alles problemlos ohne Hilfe solcher „Vereine" möglich, die im Übrigen auch ihre großartigen Jobhilfe-Versprechen nie einhalten. Schlusswort: Ich durchlebe hier gerade eine traumhaft, unvergessliche, erfahrungsreiche und multikulturell geprägte Zeit. Es ist mit Worten kaum zu beschreiben, man muss es einfach erlebt haben. Just do it mate! Wer noch Fragen zum Thema hat, kann mir gern jederzeit eine Mail an [email protected] senden. In diesem Sinne: Trinkt auf dem Schützenfest ein Bier für mich mit! Cheers Alex
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