Vier Wochen an unserer Austauschschule in Australien von Alena Hayer, Jana Kornely, Naima Lipka und Juliane Eifler In den Sommerferien von der neunten auf die zehnte Klasse des Jahres 2009 traten wir vier, Jana Kornely, Juliane Eifler, Alena Hayer und Naima Lipka, eine Reise nach Australien an. Ganz alleine, ohne Eltern und Lehrer flogen wir ans andere Ende der Welt, um dort in vier verschiedenen Gastfamilien zu wohnen. Alles begann mit dem Aushang, dass es allen Mädchen, der neunten Klassen möglich sei, sich für einen vierwöchigen Austausch an einer australischen Mädchenschule zu bewerben. Nach einem Bewerbungsschreiben, einem Bewerbungsgespräch auf Englisch und MailAustausch mit der Schule Ravenswood in Sydney, wurden wir als die vier Glücklichen von 15 Bewerberinnen auserwählt. Unsere Kontaktperson Frau Pendzich-Rabius organisierte wöchentlich Treffen, um uns sprachlich und kulturell auf den Auslandsaufenthalt vorzubereiten. Der Flug sollte privat gebucht werden, deshalb setzten sich unsere Eltern des Öfteren miteinander in Verbindung. Der Flug ist auch der einzige feste Kostenpunkt des Austauschs, da es so geregelt ist, dass wir den Aufenthalt dort von unserer Gastfamilie bezahlt bekommen, im Gegenzug finanzieren wir den der Australierinnen hier. Am letzten Schultag, dem 10. Juli 2009, ging unser Flug zum andern Ende der Welt, ins ferne Australien. Da wir alle noch nie alleine geflogen waren, hatten wir ein wenig Angst, aber die Vorfreude auf die kommenden vier Wochen nahm sie uns. Als wir nach 22 Stunden erschöpft aus dem Flugzeug stiegen, wurden wir alle schon am Gate des Flughafens in Sydney freudig von den jeweiligen Gastfamilien erwartet, bei denen wir den nächsten Monat verbringen sollten. Alle unsere Gastfamilien lebten in Vororten von Sydney, und somit konnten wir des Öfteren die besonderen Sehenswürdigkeiten, wie das Opera House und die Harbour Bridge besichtigen und das australische Stadtleben kennen lernen. Besuche im Zoo von Sydney, das Einkaufen in den riesigen Shoppingcentern zusammen mit unseren Austauschschülerinnen und das Besuchen der Strände von Sydney, haben bei uns alle ganz besondere Erinnerungen hinterlassen. Bald lernten wir den Humor der Australier zu lieben und gewöhnten uns daran, den ganzen Tag Englisch zu reden. Zwei von uns hatten sogar das Glück, nach Queensland bzw. ins Northern Territory zu fliegen und somit noch etwas mehr zu sehen, als „nur“ den Staat New South Wales, in dem unsere Gastfamilien lebten. Und Erlebnisse wie das Schnorcheln im Great Barrier Reef und das Umwandern des Ayers Rock, werden wir sicherlich nicht mehr so schnell vergessen. Nach zwei ereignisreichen und erholsamen Wochen Ferien begann die Schule in Australien, die wir mit unseren Austauschschülerinnen besuchten. Es war wirklich toll, dass komplett andere Schulsystem einer australischen Privatschule kennen lernen zu können, mit Schuluniform und Ganztagsunterricht. Jeden Tag standen Assembly (Versammlungen aller Schüler und Lehrer in der Turnhalle), Gottesdienst oder Hausmeetings auf dem Stundenplan. Denn ähnlich wie in ‚Harry Potter’ wurden die Schülerinnen bei der Einschulung vier Häusern zugeteilt, für die sie, durch besondere Leistungen, Punkte sammeln konnten. Die Häuser tragen die Namen der alten Britischen Königsfamilien, York, Windsor, Stuart und Tudor. Neu für uns waren auch die originellen Fächer, die man in Ravenswood belegen konnte, wie Drama (Theater) oder Gesundheitslehre. Die meisten Unterrichtstunden besuchten wir zusammen mit unseren eigenen Austauschschülerinnen. Da es aber im australischen Schulsystem keine Klassen, sondern nur einzelne Kurse gibt, gab es manchmal Überschneidungen. Fächer wie Erkunde oder Geschichte waren teilweise schwer zu verstehen, doch bei Fächern wie Mathe oder Biologie hatten wir keine Probleme beim Folgen des Unterrichtstoffes, da Zahlen und biologische Fachbegriffe ja sehr ähnlich sind wie im Deutschen. Amüsant waren auch die Deutschstunden, in denen wir mit unserer Grammatik und unserem Wortschatz glänzen konnten. Schwer wurde es allerdings, als uns die Deutschlehrerin auftrug, der Deutschklasse zu erklären wie man denn im Deutschen die einfache Vergangenheit, das Präteritum, bildet. Dort stießen sogar wir an unsere Grenzen; doch mit kurzer Vorbereitungszeit und Google als Hilfe, schafften wir es doch noch, in einer Schulstunde den englischen Schülerinnen das Bilden des Präteritums beizubringen. In der 50minütigen Lunchpause machten es sich die meisten Mädchen, so auch wir, auf den großen Spielfeldern der Schule gemütlich. Statt Amseln hüpften hier Papageien vorbei, um die heruntergefallenen Krümel unserer Lunchbrote aufzupicken.Eine große Mensa, in der alle zusammen Mittag aßen, gab es nicht. Nach dem Klingeln um 15:30 liefen wir dann mit unseren Austauschschülerinnen zum Bahnhof oder zu den Bushaltestellen. Oftmals blieb man aber auch länger, um dem reichen Angebot an Sport-AGs nachzugehen. Denn die Schule hat ein eigenes Schwimmbad sowie einen eigenen Fitnessraum. Am letzen Schultag stand für uns und unsere Austauschschülerinnen ein Ausflug nach Sydney auf dem Programm, zusammen mit den Austauschschülerinnen aus England, Frankreich, Kanada und Japan. Die Deutschlehrer sowie die Fremdsprachenkorrespondentin begleiteten uns, und wir machten uns einen schönen Tag an den Stränden von Sydney. Am 8. August kam dann der Tag des Abschiedes, und wir mussten alle schweren Herzens ins Flugzeug zurück nach Deutschland steigen. Aber wir wissen ja, dass wir unsere Austauschschwestern diesen Dezember für einen Monat wieder sehen werden und wir hoffen sie werden hier bei uns in Deutschland, bei unseren Familien und an unserer Schule eine genau so gute Zeit haben, wie wir sie bei ihnen hatten. Wenn ihr euch für weitere Informationen über Ravenswood interessiert, hier die hompage: www.ravenswood.nsw.edu.au .
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