Karl Michael Scheriau Karl Michael Scheriau Die Durchführung der Betriebsratswahl In dieser Broschüre wird das sogenannte normale Wahlverfahren erläutert, das als der Regelfall für Betriebe ab 51 wahlberechtigten Arbeitnehmern vorgesehen ist. Für das sogenannte vereinfachte, aber einstufige Verfahren ist eine Checkliste zu den einzelnen Arbeitsschritten und Fristen beigefügt. Dieses Verfahren muß in Kleinbetrieben mit bis zu 50 wahlberechtigten Arbeitnehmern, in denen schon ein Betriebsrat existiert, angewendet werden. Es kann auch wahlweise in Betrieben ab 51 wahlberechtigten Arbeitnehmern angewendet werden. Alle vier Jahre müssen in der Zeit vom 1. März bis 31. Mai Betriebsräte gewählt werden. Betriebsratsfähig sind alle Betriebe mit mindestens fünf wahlberechtigten Arbeitnehmern, von denen mindestens drei wählbar sind. Wahlberechtigt sind alle volljährigen Arbeiter, Angestellten und zu ihrer Berufsausbildung beschäftigten Arbeitnehmer des Betriebes sowie diejenigen Leiharbeitnehmer, die mehr als drei Monate im Betrieb eingesetzt werden sollen. Wählbar sind, mit Ausnahme der Leiharbeitnehmer, alle wahlberechtigten Arbeitnehmer, die am Wahltag mindestens seit sechs Monaten dem Betrieb angehören. Die regulären Wahlen finden 2006, 2010 etc. statt. Diese Broschüre soll eine praktische Anleitung für die möglichst fehlerfreie Durchführung der Wahl von der Einleitung bis zum Abschluß der Wahl geben. Wegen der unterschiedlichen Betriebsgröße, Struktur und Belegschaftszusammensetzung, wird auf zahlreiche Einzelprobleme eingegangen und erläutert, wie diese im Zusammenhang mit der Betriebsratswahl zu behandeln sind. In dieser Broschüre sind keine Musterformulare enthalten. Mehrere Verlage bieten Formularmappen für die Betriebsratswahl an. Die darin abgedruckten Musterformulare können von den Wahlvorständen genutzt werden. Die Durchführung der Betriebsratswahl Normales Wahlverfahren nach §§ 16 und 17 BetrVG in Betrieben mit mindestens 51 wahlberechtigten Arbeitnehmern Mit einer Checkliste für das vereinfachte einstufige Verfahren in Betrieben mit bis zu 100 Arbeitnehmern Wahlurne Karl Michael Scheriau Die Aufgaben des Wahlvorstands für die Betriebsratswahl ISBN 3-937650-04-0 Preis: 8,00 Euro Autorenverlag K.M. Scheriau – Berlin Autorenverlag K. M. Scheriau – Berlin Inhaltsverzeichnis Inhalt Wo werden Betriebsräte gewählt? Wo werden keine Betriebsräte gewählt? Aber wo genau werden denn nun Betriebsräte gewählt? Was ist ein Betrieb? In unserem Unternehmen gibt es mehrere Betriebe Gibt es auch Betriebsräte für mehrere Unternehmen? Unser Betrieb gehört zu einem Konzern 5 5 6 6 7 8 9 Nach welchem Verfahren müssen wir wählen? Normales Wahlverfahren Vereinfachtes einstufiges Verfahren für Kleinbetriebe Vereinfachtes einstufiges Verfahren für Mittelbetriebe Vereinfachtes zweistufiges Verfahren 10 10 11 11 11 Kosten der Betriebsratswahl 12 Checkliste der Fristen vor dem ersten Wahltag (normales Wahlverfahren nach § 14 BetrVG) 13 Wer ist Arbeitnehmer? Wer darf wählen? Wer ist kein Arbeitnehmer? Wer ist wahlberechtigt? Wer darf den Betriebsrat wählen? Teilzeit, „Mini-Job“, befristete Beschäftigung Aushilfen, Saisonarbeiter Studenten Auszubildende und Praktikanten Die Praktikanten lernen nichts? Studenten im Praktikum Schülerpraktikanten Ausnahme Ausbildungsbetrieb „Arbeitsamtspraktikanten“, Sozialhilfeempfänger und „1-Euro-Jobber“ Außendienst, Heimarbeit, Telearbeit, entlegene Betriebsteile oder Niederlassungen Was ist mit denen, die längere Zeit nicht im Betrieb sind? Sonderfall Leiharbeitnehmer Sonderfall: Freie Mitarbeiter, Pauschalisten 14 14 15 16 16 16 16 17 17 18 18 19 19 Wieviele Betriebsratsmitglieder sind zu wählen? Zählen alle Beschäftigten oder nur die wahlberechtigten Beschäftigten? Wieviele sind in der Regel beschäftigt? Beispiel: Personalaufstockung Beispiel: Personalabbau Wer gehört zu den „in der Regel“ Beschäftigten? Sonderfälle, die nicht berücksichtigt werden Was passiert bei plötzlicher Änderung der Arbeitnehmerzahl? 21 22 22 22 23 23 23 24 20 20 21 1 Inhaltsverzeichnis Vorbereitung der Wahl – Wählerliste erstellen Die Wählerliste muß erstellt werden Der Arbeitgeber muß den Wahlvorstand unterstützen Welche Informationen braucht der Wahlvorstand für die Wählerliste? Überprüfung der Informationen durch den Wahlvorstand Bekanntmachung der Wählerliste Einsprüche gegen die Wählerliste Regelmäßige Aktualisierung der Wählerliste 25 25 25 26 26 26 27 27 Vorbereitung der Wahl – Mindestsitze für das Minderheitengeschlecht Berücksichtigung des Minderheitengeschlechts 1. Besonderheit: Minderheit in der Belegschaft 2. Besonderheit: Minderheitenschutz nur bei ausreichender Kandidatenzahl 3. Besonderheit: Kein Mehrheitenschutz 4. Besonderheit: Es gibt keine Minderheit? Anteil der Betriebsratsmitglieder für das Geschlecht in der Minderheit Beispiel 1: Beispiel 2: 28 28 28 28 28 29 29 29 29 Einleitung der Wahl – Wahlausschreiben Wahlausschreiben für das normale Verfahren Betriebe mit 51 und mehr wahlberechtigten Arbeitnehmern Vorschriften für das Wahlausschreiben im normalen Verfahren Das Wahlausschreiben im normalen Verfahren muß enthalten: 31 31 31 31 31 Kandidatenaufstellung – Vorschlagslisten Wie werden Kandidaten vorgeschlagen? Wer darf Wahlvorschläge machen? Wer darf kandidieren? Wer ist wählbar? Wer darf nicht wählen? Was ist eine Vorschlagsliste? Wie kommt eine Vorschlagsliste zustande? Hat die Vorschlagsliste einen Namen? Wie sieht eine Vorschlagsliste aus? Zustimmungserklärung der Kandidaten Stützunterschriften Wieviel Zeit habe ich, um Kandidaten vorzuschlagen? Kann man mehrere Vorschlagslisten zusammenfassen? Wo gebe ich meine Vorschlagsliste ab? 33 33 33 33 33 34 34 34 35 36 36 37 37 37 Die Prüfung der Vorschlagslisten Was macht eine Vorschlagsliste unheilbar ungültig? Gibt es Mängel, die man nachträglich beheben kann? Problem: Der Kandidat ist nicht wählbar Problem: Jemand kandidiert auf mehreren Listen Problem: Jemand hat mehrere Listen unterstützt Problem: Durch Streichungen hat die Liste nicht mehr genug Stützunterschriften Es wurden gültige Wahlvorschläge mit zu wenigen Kandidaten eingereicht 38 39 39 40 40 40 40 2 41 Inhaltsverzeichnis Es wurden keine oder keine gültigen Wahlvorschläge eingereicht Wie erfahre ich, wer zur Wahl kandidiert? 41 42 Die Durchführung der Wahl – Wie wird gewählt? Durchführung im normalen Wahlverfahren 43 43 Wie sehen die Stimmzettel aus? Listenwahl: Es wurden mehrere Vorschlagslisten eingereicht Personenwahl: Es wurde nur eine Vorschlagsliste eingereicht 44 44 44 Wie gebe ich meine Stimme richtig ab? Es wurden mehrere Vorschlagslisten eingereicht: Normales Wahlverfahren Ungültige Stimmzettel bei mehreren Vorschlagslisten Es wurde nur eine Vorschlagsliste eingereicht Ungültige Stimmzettel bei nur einer Vorschlagsliste 45 45 46 46 47 Briefwahl (schriftliche Stimmabgabe) In welchen Fällen muß die Briefwahl angewendet werden? Können die Wähler Briefwahl beantragen? Was ist, wenn ein Briefwähler trotzdem zur Wahl kommt? Was gehört zu den Briefwahlunterlagen? Wann kommen die Briefwahlstimmen in die Urne? Ungültige Briefwahlunterlagen Merkblatt für die Briefwahl 48 48 48 49 49 50 50 51 Die Auszählung der Stimmen Wann findet die Stimmauszählung statt? Wer darf bei der Stimmauszählung dabei sein? Wieviele Stimmen wurden abgegeben? Wieviele Stimmen sind gültig? Wie organisiert man die Stimmauszählung? 52 52 52 52 53 53 Wer wurde gewählt? Ermittlung der Gewählten bei nur einer Vorschlagsliste Beispiel für ein Wahlergebnis bei einer Vorschlagsliste: Erst die Sitze für das Minderheitengeschlecht bestimmen Und wenn es nicht genug Minderheitenkandidaten gibt? Dann die übrigen Sitze verteilen Was geschieht bei Stimmengleichheit? 54 54 54 55 55 55 55 Ermittlung der Gewählten bei mehreren Vorschlagslisten Erst die Sitze für jede Liste bestimmen Beispiel: Vorläufige Sitzverteilung nach Stimmenzahl ohne Minderheitenschutz Dann das Minderheitengeschlecht berücksichtigen Beispiel: Sitzverteilung unter Berücksichtigung des Minderheitengeschlechts Und wenn es nicht genug Minderheitenkandidaten gibt? 55 56 56 56 57 58 3 Inhaltsverzeichnis Überraschendes Endergebnis Wie werden die Stellvertreter bestimmt? 58 58 Abschluß der Betriebsratswahl Wahlniederschrift Wahlergebnis bekanntmachen Benachrichtigung der neu gewählten Betriebsratsmitglieder Bekanntmachung der neu gewählten Betriebsratsmitglieder Einladung zur ersten Sitzung des neu gewählten Betriebsrats Und wenn fast alle Kandidaten die Wahl nicht annehmen? Checkliste der Fristen nach der Wahl (normales Wahlverfahren nach § 14 BetrVG) 60 60 60 61 61 61 62 63 Fristen Die Berechnung und der Umgang mit Fristen Konkrete Fristen in der Wahlordnung Fristbeginn Fristende: Monatsfristen Fristende: Wochenfristen Um wieviel Uhr endet die Frist? Feiertags- und Wochendregelung Ausnahme: Fristfestlegung nach Arbeitstagen Ausnahme: Schichtbetrieb Wie schnell ist unverzüglich? Die Forderung nach unverzüglichem Handeln in der Wahlordnung (WO) 64 64 65 65 66 66 66 67 67 67 68 68 Checkliste für das vereinfachte, einstufige Verfahren in Betrieben bis zu 100 Arbeitnehmern I. Rahmenbedingungen der Betriebsrats-Wahl II. Begriffe, Regeln, Verfahren III. Aufgaben des Wahlvorstands A) Organisation der Wahl B) Wahlvorgang C) Nach der Wahl 69 69 69 70 70 73 74 Abkürzungen 75 Literatur 76 4
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