Flying Dutchman Worlds 2015 in Down Under Sydney AUT 8 – Helmut Böhm / Gerald Hurban Die Idee an der FD WM in Sydney teilzunehmen entstand anlässlich des internationalen österreichischen FD Meisterschaft im August am Achensee. Phillip Zingerle hat uns einen Kontakt zu den ungarischen FD Segler hergestellt, da dort noch ein Platz im Container frei war. Rasch hatten wir uns entschieden nach Sydney zufahren! Der Transport Die Organisation für die 4 Container aus Europa hatte Frank Nooijen (NED18) übernommen und es gab verschiedenen Verladeort in Europa. Der Container, der die ungarischen und unser Boot betraf, wurde am 29.10.14 nach Zsambek (ca. 15 km vor Budaest) zur Fa. Ziegler (HUN78) gebracht. Um 7 Uhr in der Früh begann die Beladung. Hut ab vor den ungarischen FD Seglern (HUN 78, 70, 13, 11), die genau wussten, was zu machen war. Wir waren bereits um 10.00 Uhr mit der Verladung von allen 5 Booten fertig! Sofort fuhr der LKW nach Holland, um mit den anderen Container zusammen auf das Containerschiff zu warten. Die Ankunft in Sydney war für den 22.12. 2014 geplant, und so war es dann auch. Yachtclub und Organisation Die Royal Sydney Yacht Squadron wurde 1862 gegründet, führte mehrere Kampagnen des America's Cup für Australien durch und organisiert das Sydney-Hobart Race mit. Sie stellten auch mehrmals den Gesamtsieger, zuletzt 2012. An der Organisation der australischen Meisterschaft (von 28.12.-30.12.2014) und der dann folgenden WM gab es nichts zu bemängeln. Man merkte sofort, dass es die Organisatoren gewohnt waren so große Events zu bewerkstelligen. So gab es kostenlose Liter Flaschen Sonnencreme (Faktor 50), und eine Vielzahl von Helfer unterstützte die Segler. Die Boote mittel Kran (2 Stk) ins Wasser gehoben, und dafür waren pro Kran 3 Leute zugegen. Jedes Boot und Slipwagen hatte die gleich Nummer, und so stand der richtig Trolley immer bereit wenn man dran war. Gleichzeitig konnte man so kontrollieren das alle da sind. Bei Ankunft nach den Rennen wurde man mit frischen gerillten Würstchen empfangen, um die Wartezeit auf das Kranen zu verkürzen, was immer sehr diszipliniert ablief. Zum Umziehen stand ein sehr großer Umkleideraum zur Verfügung. Das Essen im Club gehörte schon zur gehobenen Gastronomie, wobei für jeden etwas zu finden war, besonders bei die Auswahl an Bier und Wein. Helmut mit ½ kilo King Prawns Eröffnungsfeier WM im Club Blick von der Terrasse auf die Bucht Wettfahrtleitung und Wettfahrten Die Wettfahrtleitung war das Beste was, wir je erlebt hatten. Der Start war zumeist um 12 Uhr angesetzt, und um 12 Uhr war auch die Startlinie gelegt. Spätestens 5 nach 12 war auch Start. Bis auf eine Wettfahrt gab es nur Up and Down mit 4 Staberl und Ziel in Luv und einer Dauer von etwa 1 ½ Stunden, je nach Wind. Wenn der Letzte durch das Ziel kam, folgte 5 Minuten später der Startschuss zur nächsten Wettfahrt. Ab dem 2. Fehlstart gab es Black Flag. Bei Kenterung oder technischen Gebrechen hatte war spätestens nach 2 Minuten ein Motorboot da um zu helfen bzw. Hilfe anzubieten. Die Organisation war einfach perfekt. und wir Mitten drin! Wind, Wetter und Sonne In der Bucht von Sydney sind die Prognosen ganz leicht: Scheint die Sonne, dann kommt Wind aus Nord Ost, ist es bewölkt, weht er aus Süd West. Meist scheint aber die Sonne und es beginnt pünktlich um 10 eine leichte Brise mit 6-10 Knoten zum Auslaufen. Um 12, wenn der erste Start ansteht, bläst es mit um die 15 kn mit einer Steigerung bis späteren Nachmittag (laut Vorhersage!). Die Windbereiche sind in Australien etwas anders als gewohnt: 1-20 Knoten leichter Wind, 21-30 Knoten mittlerer Wind, und dann wird es erst ab 30 Knoten mit starkem Wind gerechnet. Man muss aber immer auf der Hut sein da zwischendurch schon ein paar unberechenbare Böen daherkommen können. Gefährlich ist aber auch die Sonne. Da vom dem Pazifik her ein relativ kühler Wind weht und es nur gefühlte 26° hat, unterschätzt man ihre Kraft. Dummerweise musste ich sehr viel Lehrgeld zahlen, obwohl die Organisatoren die Sonnencremen umsonst verteilten. Vor uns werden einfach 2 FD umgeblasen Das Revier Anfänglich erstaunte uns der starke Verkehr in der Bucht von Sydney, sicherlich auch weil in Australien genauso Feiertage waren wie bei uns. Permanent tauchten Fähren aus allen Ecken und Buchten auf, zusätzlich erschwerte der Wellengang durch Wind und Motorboote das Steuern. Die Motorboote und Yachten fahren dort mit Vollgas gerade 5 Meter neben den regattierenden Booten vorbei, und man ist durch die Bootswelle bald mehr unter Wasser als sonst. Einmal mussten wir unter Spi erleben, dass links und rechts im Abstand von 5 Metern 2 große Yachten an uns mit Vollgas vorbeifuhren und wir bis zum Nabel im Wasser saßen. Am 5 Tag der WM waren mit uns gleichzeitig 4 weitere Klassen (12er Skiff, 18er Skiff, J70 mit Melges24 und eine Bigboat Klasse) am selben Fleck in der Bucht am Wasser, und wir konnten ein paar Mal nur durch lautes Rufen oder plötzliches Abfallen eine Zusammenstoß mit 12er Skiff verhindern. Ansonsten weiss dort jeder was er tut ,und es ist schon beeindruckend wenn eine 90 Fuß Americas' Cup Yacht mit Touristen an Bord abfällt um für einen FD Platz zu machen. Aber nichts destotrotz muss man schon aufpassen, wo man herumfährt. Erwähnenswert ist auch noch, dass pausenlos Wasserflugzeuge in den Buchten starten und landen oder in 20m Höhe über den Booten hinweg rauschen. An einem wettfahrtsfreien Tag haben wir es dann sogar auf den ca 8 Nm entfernten Pazifik geschafft und die Bucht von Sydney für eine kurzen Moment verlassen. Ein echt tolles Gefühl! Weil wir dabei von australischen FD Seglern gesehen wurden, waren wir dann auch noch die Crazy Austrians. Da ist schon was los Der Pazifik voraus Sydney Für eine Wassersportler der perfekte Ort zum Leben. In jeder Bucht findet sich eine Marina oder Angerplatz, und die Leute sind es gewohnt mit dem Boot zum Abendessen zufahren oder vor der Arbeit am Surfbrett noch ein paar Wellen abzureiten. Darling Harbour Unter der Harbour Bridge Die Weltmeisterschaft Sieger wurden die Ungarn HUN 70 (Maitheny / Domokos, zum 11en Mal) mit einer unschlagbaren Performanc (7 Mal 1er). An zweiter Stelle platzierten sich die Holländer mit NED 26 (Kramer / Gelkerken), Dritter wurde GER 113 (König / Brack). Wir schafften den 33 Platz und sind ganz stolz darauf! Schade dass nicht mehr Österreicher dort hin gefunden haben, es war ein echt unvergessliches Erlebnis und wir würden es sofort wieder tun. Ergebnisse der Down Under FD WM 2015 http://www.yachtingaustralia.com.au/site/yachting/event/66566/overall_2.html?Tkn=13399 Ergebnisse der australischen Meisterschaft 2014 http://www.yachtingaustralia.com.au/site/yachting/event/66566/overall_1.html?Tkn=13399
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