Wenn kleine Kinder beißen – Vom Umgang mit

Seminar-Nr.: 152687AV
Wenn kleine Kinder beißen – Vom Umgang mit aggressivem
Konfliktverhalten in Kleinkindgruppen
Aggressives Konfliktverhalten in Form von beißen, schlagen, schubsen, boxen und treten ist nicht nur älteren Kindern vorbehalten,
sondern auch bereits bei Krippenkindern beobachtbar. Gerade von kleinen Kindern gezeigtes aggressives Verhalten löst bei Erwachsenen
dabei tendenziell ein großes Unwohlsein aus, müssen sie sich doch ein Stück weit vom Bild des schutz- und hilfsbedürftigen Kleinkindes
lösen und der Frage stellen, wie tatsächlich mit dem gezeigten aggressiven Verhalten beim Kind umzugehen ist. Die Frage nach dem
adäquaten Umgang, der richtigen Reaktion birgt dann angesichts noch nicht vorhandener bzw. erst in Ansätzen ausgebildeter kognitiver
und sprachlicher Fähigkeiten beim Kleinkinde einen hohen Verunsicherungsgrad. Und dennoch oder gerade deshalb, dürfen sich die
erwachsenen Bezugspersonen ihrer Verantwortung nicht entziehen: Es sind gerade solche Belastungsproben in der Beziehungsgestaltung
mit dem Kleinkind, die darüber entscheiden, wie stabil die bestehende Beziehung zum Kind tatsächlich ist und ob in dieser beispielsweise
auch negative Gefühle erlaubt sind. Feinfühlige Beziehungsgestaltung mit Krippenkindern meint auch, das Kind in unterschiedlichen,
durchaus auch negativen emotionalen Zuständen zu begleiten und ihm gegebenenfalls Wege zur Selbstregulation aufzuzeigen. Somit
fordert aggressives Verhalten beim Kleinkind das Antwortverhalten der pädagogischen Fachkräfte aber in besonderer Weise, es geht um
die Gestaltung wichtiger sozial-emotionaler Lernerfahrungen auch und gerade für das aggressive Kleinkind.
In diesem Sinne möchte das Seminar den TeilnehmerInnen den Weg zu einem reflektierten und differenzierten Umgang mit kindlicher
Aggression in der Krippe aufzeigen. Dabei wird nicht ausgeklammert, dass es Fälle geben mag, in denen das aggressive Verhalten eines
einzelnen Kindes das gesamte Gruppengeschehen bestimmt und die pädagogischen Fachkräfte an die Grenzen des Erträglichen bringt.
Diese Rat- und Hilflosigkeit soll thematisiert werden, die TeilnehmerInnen sind aufgefordert, gegebenenfalls Praxisbeispiele zur
Bearbeitung mitzubringen.
Seminarinhalte
Kompetenzerwerb
 Selbstreflexion: Das persönliche
Aggressionsempfinden; Kleine Kinder sind nicht
aggressiv, oder doch?
 Begriffsklärung: Aggression
 Formen kindlicher Aggression in der Krippe
 (entwicklungsbedingte) Ursachen und Motive für
aggressives Verhalten bei Kindern unter drei Jahren,
auch im Vergleich zu älteren Kindern;
interindividuelle Unterschiede im
Aggressionsverhalten
 Theory of Mind oder zur Frage der Absicht einer
gegen andere gerichteten kindlichen Aggression
 Zum angemessenen Antwortverhalten von päd.
Fachkräften
 Aggressionsprävention in der Krippe
 Der Härtefall: Unkontrollierbare, nicht zu regulierende
Aggression beim Kleinkind
 Möglichkeiten der Vernetzung, insbesondere mit der
interdisziplinären Frühförderstelle
 Praxisbeispiele/-fälle
Die Teilnehmer/innen
 sind sich bewusst, dass sie durch eigene negative Gefühle im Umgang
mit einem aggressiven Kind beeinflusst sein können.
 verfügen über einen differenzierten Definitionsbegriff, der einem
übereilten Gebrauch des Wortes „aggressiv“ vorbeugt und übliche
Formen kindlicher Aggression kennt.
 wissen um entwicklungsbedingte Ursachen und Motive für aggressives
Verhalten beim Krippenkind, kennen aber auch den Einfluss von
Temperament und individuellem sowie familiärem Hintergrund darauf.
 nehmen gegebenenfalls Abstand davon, dem aggressiven Krippenkind
Absicht und Böswilligkeit zu unterstellen.
 wissen, wie gefährlich Pauschalurteile und Stigmatisierung sind und
trennen entsprechend zwischen Kind und vom Kind gezeigter
Aggression.
 wissen um den Zusammenhang von genauer, systematischer
Beobachtung und individueller, kindgemäßer Reaktion.
 sehen den Zusammenhang zwischen dem Lernen von Krippenkindern
am Vorbild und durch Verstärkung und dem möglichen eigenen
präventiven Handeln.
 kennen Handlungsoptionen im besonders schwerwiegenden Fall.
TEILNEHMERKREIS
pädagogische Fach- und Führungskräfte in Krippen
DOZENTIN
Katrin Correll, Kindheitspädagogin (B.A.), Einrichtungsleitung
KOSTEN
Dank der großzügigen Unterstützung durch die Dieter Schwarz Stiftung gemeinnützige
GmbH kann die aim diese Maßnahme unentgeltlich anbieten.
TERMIN
Montag, 30. November und Dienstag, 01. Dezember 2015,
jeweils von 08:30 bis 16:00 Uhr (16 UE)
ANSPRECHPARTNERIN
Regina Killian, Tel.: 07131 39097-350
E-Mail: [email protected]
Marvin Rüttinger, Tel.: 07131 39097-395
E-Mail: [email protected]
ANMELDUNG
Internet:
E-Mail:
Fax:
Telefon:
Anschrift:
www.aim-akademie.org
[email protected]
07131 39097-399
07131 39097-333
Bildungscampus 7, 74076 Heilbronn