Über konstruktive und destruktive Formen aggressiver Verhaltensweisen bei Familienhunden Referent: Thomas Baumann, Fachbuchautor, Sachverständiger und Hundetrainer mit dem Schwerpunkt „Schwierige Hunde“. Dabei unter anderem spezialisiert im Umgang mit aggressiven Hunden. Der Begriff Aggression erfährt infolge verschiedener wissenschaftlicher Perspektiven unter biologischer, sozialwissenschaftlicher, ethologischer und psychologischer Betrachtung recht unterschiedliche Definitionen. Aus Sicht der Praxis hingegen kann der Begriff mit einem einzigen Wort definiert werden: Aggression ist ein „Vielzweckwerkzeug!“ So gehört Aggressionsverhalten zu den komplexesten und vielschichtigsten Verhaltensweisen überhaupt und ist bei weitem nicht nur das Begleitresultat von Angst oder Furcht. Aggression dient somit nicht nur als Selbstschutz, sondern kann gezielt und damit operant in einer enormen Bandbreite des hundlichen Verhaltens auftreten. Aggression durch Frustration ist dabei ein weit bekanntes Modell der Konfliktlösung. Auch ein hormonell bedingtes Konkurrieren unter gleichgeschlechtlichen Vierbeinern durch Imponieren und Drohen enthält häufig aggressive Elemente. Dass aber Aggression auch Lust erzeugen kann, ist, trotz wissenschaftlicher Belege, vielen Hundebesitzern überhaupt nicht bekannt. Dabei muss das überwiegend negative Image der hundlichen Aggression als ungerechtfertigt angesehen werden. Aggression ist nämlich nicht nur biologisch gesehen „normal“, sondern auch meistens konstruktiv. Vor allem wenn es im Umfang und in der Intensität als angemessen gelten kann. Erst wenn die Angemessenheit nicht mehr erkennbar ist, kann es zu destruktiver und damit schädigender Auswirkung kommen. Doch welche Ursächlichkeiten gibt es für destruktive Aggression und wie kann ihr effektiv begegnet werden? Thomas Baumann stellt sich in seinem Vortrag diesen und weiteren Fragen.
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