Die Atmung „Es atmet mich“ Unsere Atmung ist zusammen mit der Herzfunktion zweifellos eine der wesentlichsten, spontanen Funktionen unseres physischen Körpers. Und doch wird immer wieder klar: Wir messen dem Atem in unserem Alltag viel zu wenig Bedeutung bei oder wir vernachlässigen ihn sogar. Erst wenn wir einmal so richtig ausser Atem geraten, wird uns bewusst, was atmen eigentlich bedeutet. Meistens atmen wir viel zu flach, insbesondere bei Tätigkeiten, die volle Konzentration verlangen. Das war früher insofern anders, als die Mehrheit der Menschen damals mehrheitlich körperliche Arbeit verrichtete und damit die Atmung unbewusst gefördert und auch stark gefordert wurde. Wir können den Atem weder abstellen noch starten, doch haben wir jederzeit die Möglichkeit, unsere Atemweise zu beeinflussen und zu trainieren. Alle jene die regelmässig singen oder ein Blasmusikinstrument spielen, kennen dieses Phänomen: Das Einatmen und die richtige Stütze mit dem Zwerchfell ist entscheidend. Und das können wir auch entsprechend üben. Wenn wir beim Sport die Atemfunktion nicht trainieren und überwachen, sind wir schnell einmal ausgelaugt. Zwar wissen wir alle sehr wohl, dass der Körper durch das Einamten Sauerstoff aufnimmt, doch wir vergessen, wie wichtig das Entschlacken des Körpers bei der Ausatmung ist. Durch bewusstes und regelmässiges Atem-Training haben Raucherinnen und Raucher gute Voraussetzungen, um ihren Tabakkonsum Schritt für Schritt zu senken. Denn richtig atmen, bedeutet auch Beruhigung und wirkt sich auf den HerzRhythmus aus. Und Beruhigung ist nebst dem Genuss genau das, was beim Tabakrauchen erreicht wird. Hier stellt sich die Frage, was nun wirklich mehr oder weniger beruhigt, der Nikotin-Konsum oder die unbewusste tiefe Einatmung, die beim Inhalieren des Rauchs unumgänglich ist. Inhalieren können wir allerdings auch ohne Glimmstengel, und an die Stelle von Tabakrauch kommt dann einfach Luft und vor allem Sauerstoff, ohne den wir nicht leben können. Übungen: Atmen An die frische Luft gehen und tief einatmen und ausatmen, soweit dies möglich ist. Gleichzeitig können wir beim Ausatmen in die Hocke gehen bis wir keine „Puste“ mehr haben und uns beim Einatmen wieder voll aufrichten. Das lässt sich mit einem Balkongeländer, an dem wir uns festhalten, sehr leicht verwirklichen. (min. 3 mal) Lockern Den rechten Arm und die Hand lockern und bei gleichzeitigem Einamten solange wie möglich (ca. 6 mal) nach hinten schwingen, dann bei der Ausatmung solange wie möglich nach vorne schwingen. Das Gleiche mit dem linkern Arm. Wichtig: Die Hand und die Finger los lassen. Alles muss locker sein. Es dient der Entspannung der Muskulatur und es weckt auf. Einschlafen mit Atembeobachtung Falls wir Mühe haben einzuschlafen, besteht die Möglichkeit, unsere Aufmerksamkeit voll und ganz auf unsere Atmung auszurichten, um dabei alles Andere zu vergessen. Unter diesen Voraussetzungen wird sich unser Geist beruhigen und das Karussell unserer Gedanken wird allmählich angehalten. Wir können dann einschlummern. Bewussst gehen – Bewusst atmen (Beilage) Boschung-Bielmann Hubert Lebensberater
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