Checkliste Risiko Manueller Lastentransport

prävention
Checkliste
Risiko Manueller Lastentransport
Werden eine oder mehrere Fragen mit „TEILWEISE“ oder „JA“ beantwortet, dann sollte eine Risikoeinschätzung
und -bewertung durchgeführt werden.
Fragestellung
Ja
Teilweise Nein
1. Werden regelmäßig Lasten > 5 kg bewegt?
Manueller Lastentransport kann Heben, Halten, Tragen, Ziehen oder Schieben sein.
Beispiele: Heben, Halten, Tragen: Apothekenkisten, Wäschesäcke, medizinische Geräte und vieles mehr muss täglich gehoben, gehalten
oder getragen werden.
Beispiele: Schieben oder Ziehen: Betten, Transportwagen, Geräte für Diagnostik und Therapie, PatientInnen tragen.
Beispiele: Manuelle Handhabung – Bewegen von PatientInnen: Positionsunterstützung eines Patienten/einer Patientin im Bett, Waschen
und Körperpflege eines Patienten/einer Patientin im Bett, im Duschstuhl oder in der Badewanne; Bewegen eines Patienten/einer Patientin
im Bett – Richtung Kopfende, Drehen, Setzen an die Bettkante; Transfer eines Patienten/einer Patientin vom Bett z.B. auf einen Stuhl/Rollstuhl, eine Trage, in ein anderes Bett und zurück.
2. Wird in ungünstigen Körperhaltungen gehoben?
Ungünstig sind alle Haltungen, die stark von einer natürlichen und bequemen Haltung abweichen.
Beispiele: wenn die Pflegeaktivität Drehen oder Rumpfbeugen, Überstrecken oder Vorlehnen, Hocken und Knien oder auch weit vom
­Körper entferntes Arbeiten (z.B. Waschen und Körperpflege eines Patienten/einer Patientin am Waschbecken) erfordert; Stehen ohne
größere Bewegungsmöglichkeit über eine längere Zeit (z.B. im OP oder Endoskopie).
3. Wird die Handhabung durch die Beschaffenheit der Last erschwert?
Beispiele: wenn der/die zu bewegende Patient/Patientin oder die zu bewegenden Körperteile zu schwer sind oder die Körpermaße zu groß
sind; wenn die Last zu schwer ist und/oder die Maße zu groß sind (z.B. Apothekenkisten, die nicht an die körperlichen Möglich­keiten des mit
der Aufgabe betrauten Beschäftigten angepasst sind); wenn mit Handschuhen gearbeitet werden muss (z.B. schlechte Greif­freundlichkeit)
4. W
ird die Handhabung durch ungünstige Ausführungsbedingungen
erschwert?
Beispiele: wenig Bewegungsfreiraum bei der Positionierung/Mobilisierung von PatientInnen, lange Wege, r­utschiger Boden, schlechte
Beleuchtung (z.B. im Nachtdienst).
5. Gibt es Beschwerden der Beschäftigten?
Beispiele: zu hohe Lastgewichte, wenig zur Verfügung stehende technische Hilfsmittel, Rücken- und Gelenksschmerzen, hohes Arbeits­
tempo, Zeitdruck, zunehmende Ermüdung.
Die aufgezählten Tätigkeiten stellen nur eine beispielhafte Auswahl dar und sind je nach Bereich erweiterbar.
Anmerkung: Besondere Regeln gelten, wenn Arbeiten mit manueller Lastenhandhabung durch Jugendliche,
Ältere oder Schwangere ausgeführt werden.
Quelle: in Anlehnung an Internationale Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS) (2010): Leitfaden für die Gefährdungsermittlung in
Klein- und Mittelbetrieben. Manuelle Lastenhandhabung Heben, Halten, Tragen, Ziehen, Schieben; Europäische Kommission (2012):
Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit im Gesundheitswesen – Leitfaden für Prävention und gute Betriebspraxis. Luxemburg: Amt für
Veröffentlichungen der Europäischen Union