PROJEKTE & PERSPEKTIVEN 5 Ausgabe 2014/1 SOLARANLAGE ZUR BEREITSTELLUNG VON HEISSEM WASSER energie. Der Hersteller war überzeugt, dass seine Anlage perfekt funktioniert. Er mutmasste, dass es entweder daran liegen könnte, dass zu wenig Sonneneinstrahlung vorhanden ist, oder daran, dass Luft ins System gelangt war. Er empfahl eine Entlüftungsaktion. Diese Arbeiten sind aufwendig und vor allem sehr kostspielig. Martin Hofer schaltete sich als neutraler Analyst ein. Dank einer herstellerunabhängigen Überprüfung mit einer Spezialsoftware wurde ein Fehler bei der Steuerung der Solaranlage entdeckt, der ansonsten vielleicht weiterhin verborgengeblieben wäre. Und so konnte ein weiteres Puzzleteil zum Gesamtbild Energiesparen hinzu gefügt werden. U nsere Arbeit gleicht ein wenig der Spurensuche an einem Tatort.» Martin Hofer, Spezialist für softwaregestützte Energiedaten-Analyse, spricht aber nicht von einem Kriminalfall, den es zu lösen gilt, sondern vom Entdecken unbewusst laufender Gebäudeautomations-Anlagen, defekter Komponenten bis hin zu unentdeckten Steuerungsfehlern, die er zu sammen mit Mijo Dujak und Beat Ammann vom Tech nischen Dienst im Roche Forum Buonas während der letzten Monate aufgedeckt hat. Mijo Dujak (links) und Martin Hofer im Technikund Anlageraum. Das Innenleben der Gebäude verändert sich Das Roche Forum Buonas wurde einer Energieanalyse unterzogen. Anlagen laufen unnötigerweise Hofer bleibt beim kriminalistischen Bild der Spuren suche. Man habe mithilfe von Monalyse verborgene Zu sammenhänge sichtbar gemacht, die man sonst nicht sehe oder an die man nicht denke. Er nennt den teilwei se unbewussten Anlagebetrieb, das heisst, Anlagen lau fen die ganze Nacht über, auch wenn das eigentlich nicht notwendig ist. Sind 80 Leute in einem Sitzungsraum, muss dieser anders beheizt und entlüftet werden, als wenn Thermische Solarkollektoren auf dem Dach. er ungenutzt ist. Das System in Buonas ist sehr komplex – allein zur Lüftung sind in verschiedenen Bereichen sechs getrennte Anlagen in Betrieb. Eine solche Analyse för dert aber auch defekte Komponenten zutage, wie zum Bei spiel Fühler oder Ventile, die nicht richtig arbeiten und so ungewollte Vorgänge auslösen. Schliesst ein Ventil des Luftkühlers nicht, so läuft die Klimaanlage, und die Hei zung muss ausgleichen, was wiederum das Wohlbefinden der Gäste beeinträchtigt. Ferner wurden auch Software fehler gefunden, aufgrund deren das System auf erhobene Daten falsch reagiert hat. Gut gemeint Wichtig ist, dass die Analyse die unterschiedlichen Jah reszeiten miteinbezieht. Hofer erzählt, dass man im Som mer die ganze Nacht über die warme Luft via Lüftung aus den Räumen geblasen hat, und am Morgen bei nied rigster Temperatur war es dann zu kühl. Man musste also bis in den späteren Morgen hinein wieder heizen, und als am Mittag die Sonne in den Raum schien, war wieder Kühlen angesagt. Das führte dazu, dass es für die Raumbenutzer nie richtig komfortabel war, und das trotz enormen Energieaufwands. Man hat sich darum ent schieden, die Lüftung nachts abzustellen. Statt dass man sechseinhalb Stunden auskühlen musste, konnte die ge wünschte Raumtemperatur innert 90 Minuten bereit gestellt werden. Hofer sagt dazu: «Die Nachtabsenkung war gut gemeint, aber in diesem Fall weder komfortabel noch kostensparend.» Noch ist die «Spurensuche» im Forum Buonas nicht vollständig abgeschlossen. Dank der bisherigen Analy sen konnten in Bezug auf den Energieverbrauch Einspa rungen von rund 20 Prozent erreicht werden. Mijo Dujak betont: «Monalyse hat den Vorteil, dass die aktuellen und saisonalen Zusammenhänge laufend per Knopf druck visualisiert werden und man den Verbrauch und damit auch allfällige Unzulänglichkeiten oder Fehlver halten automatisierter Anlagen schnell erkennen und korrigieren kann.» chs Elektrochemilumineszenz zum Mittagessen Standort Rotkreuz bietet Mitarbeitenden eine interaktive Ausstellung mit Live-Demonstration des cobas e 411 Analyzers. I n der zweiten Januarhälfte wähnte man sich in der Lobby des Hochhauses in Rotkreuz in einem Labor. Wo sonst ein paar Regale mit Informationsmaterial stehen, ratterte das Analysegerät cobas e 411. Anlass war die 10’000. Platzierung des Analyzers weltweit. Marketing managerin Petra Stopfer erklärt: «Mit dem An lass wollten wir den Mitarbeitenden am Standort die wichtigsten Fakten rund um den Erfolg des cobas e 411 Analyzer nahebringen.» Während der zweiwöchigen Ausstellung gab es über Mit tag eine kurze Demonstration (Deutsch und Eng lisch), was das Gerät zu leisten vermag, wie und wo es eingesetzt wird. Mittlerweile arbeiten rund 2000 Leute in Rot kreuz, die Aufgaben der Mitarbeitenden sind viel fältig, das Spektrum sehr breit. Mit dem Event verfolgte Produktmanager Markus Mooslechner das Ziel, den Kollegen ausserhalb von Molecular Diagnostics einen Einblick in das spannende Gebiet zu ermöglichen. An den Vorführtagen lies sen sich mehr als 500 Mitarbeitende bei der LiveDemonstration die Funktionsweise des Geräts erklären. Und etwa 300 haben auch an einem Quiz dazu teilgenommen. Der cobas e 411 Analyzer ist ein Teil der Serie cobas 4000. Er wird sowohl in kleineren als auch in grösseren Labors eingesetzt. Es handelt sich um ein Analysegerät für die heterogene Immu nologie. Die Technologie der Elektrochemilu mineszenz ermöglicht ein breites Testmenü und sowohl genaue als auch schnelle Messresultate, was letztlich auch zur Verbesserung der Lebens qualität der Patienten beiträgt. chs Fotos: Bruno Caflis ch Foto: Bruno Caflisch Mehr Komfort und weniger Energieverbrauch Mit einer eigens dafür entwickelten Monitoring- und Analysesoftware (Monalyse), die via Webservice zugäng lich ist, werden in Gebäuden über einen bestimmten Zeitraum hinweg energierelevante Daten erstmalig sys tematisch erfasst und ausgewertet, die ohnehin verfüg bar sind. Hofer erklärt uns: «Das Innenleben von Gebäuden verändert sich. Gerade bei wirtschaftlich genutz ten Gebäuden ziehen beispielsweise neue Mieter ein, es werden Wände eingebaut oder herausgerissen. Die Leit systemeinstellungen aber, die Lüftung, Kühlung oder Wärme regeln, beruhen in der Regel weiterhin auf den zu Beginn eingegebenen Parametern.» Und da besteht offensichtlich viel Potenzial für Verbesserungen und Ein sparungen. Dujak ist diese Reihenfolge wichtig: «In erster Linie wollen wir den Komfort für unsere Gäste er höhen, und es hat sich gezeigt, dass dies durchaus auch mit Energiesparen einhergehen kann.» Foto: Bruno Caflisch Die Spurensuche in Sachen «Energieverschwendung» war erfolgreich, und zwar bei der Solaranlage auf dem Dach des Roche Forum Buonas. Diese wird zur Herstellung von Heisswasser verwendet. Dank der erhobenen Daten wurde festgestellt, dass das Wasser im Sommer vollumfänglich mit Strom erwärmt wird statt teilweise mit Sonnen
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