Ernährung nach dem Schlaganfall. DYS Wenn Schlucken zur Herausforderung wird PH AGIE tgeber Ein Ra ienten für Pat e egend und pfl örige Angeh Wenn das Schlucken schwerfällt Warum fällt jetzt das Schlucken schwer? Über das Schlucken macht sich ein gesunder Mensch eigentlich keine Gedanken, denn es erfolgt in der Regel völlig unbewusst. So ist es schwer nachzuvollziehen, wie es einem Menschen geht, der eine Schluckstörung hat. Nur manchmal, wenn wir uns beim Essen verschlucken, wird uns eigentlich bewusst, wie gefährlich das Schlucken sein kann. Ein gesunder Mensch schluckt ca. 1.500-mal täglich. Am Schluckvorgang sind mehr als 50 Muskelpaare beteiligt, die durch das Gehirn gesteuert werden. Eine Schluckstörung (Dysphagie) entsteht meist durch Erkrankungen des Nervensystems. Der Schlaganfall ist nicht die einzige Ursache für eine Schluckstörung, aber die häufigste. Die Entlassung aus der Klinik und die Rückkehr nach Hause kann für Sie als Patient oder als Angehöriger eine Zeit der gemischten Gefühle sein. Es ist ganz natürlich, dass Sie viele Fragen rund um das Thema Ernährung haben. Mit dieser Informationsbroschüre möchten wir Sie in dieser Zeit der Veränderung unterstützen und beraten. Wird diese „Steuerungszentrale“ durch einen Schlaganfall geschädigt, können neben Lähmungen, Wahrnehmungs- und Koordinationsstörungen auch Kauund Schluckstörungen auftreten. Je nach Schwere des Schlaganfalls kann auch der Grad einer Schluckstörung unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Folgen einer Schluckstörung Die Folgen einer Schluckstörung können schwerwiegend sein. Gelangt die Nahrung beim Schluckvorgang in die Atemwege (Aspiration), kann dies zu einer Lungenentzündung (Aspirationspneumonie) führen. Um dies zu verhindern, wird Ihr behandelnder Arzt deshalb zunächst den Schweregrad der Schluckstörung ermitteln und anschließend die geeigneten Maßnahmen einleiten. Diese umfassen in der Regel ein Schlucktraining und eine individuelle Ernährungstherapie, um das Risiko des „Verschluckens“ zu minimieren. Stufen der Ernährungstherapie Hier finden Sie einen Überblick über die verschiedenen Schweregradstufen einer Schluckstörung und die jeweils empfohlene Ernährungstherapie. Stufe 2 Mäßige Dysphagie mit Aspirationsrisiko Stufe 1 Schwere Dysphagie mit hohem Aspirationsrisiko In Stufe 1 ist eine „normale“ orale Ernährung, d.h. eine Nahrungsaufnahme über den Mund, nicht möglich. Der behandelnde Arzt wird deshalb die Ernährung über eine Magensonde empfehlen. Die Sonde wird hierbei meist durch die Nase bis in den Magen oder Darm geführt. Die Ernährung wird in Form von Sondennahrung durchgeführt. Ist ein Schlucken wieder möglich, kann die Sonde in vielen Fällen auch wieder entfernt werden. Ab Stufe 2 können Patienten schon kleinere Mengen pürierter Nahrung schlucken. Trinken dürfen Patienten jedoch nur angedickte Getränke, um ein Verschlucken zu vermeiden. Flüssigkeiten können entweder mit einem speziellen Pulver wie z.B. Nutilis auf die richtige Konsistenz (= Festigkeit) angedickt werden oder Sie greifen auf fertige Produkte der erforderlichen Konsistenzstufe zurück, wie z.B. Nutilis Complete. Wichtig ist neben der richtigen Konsistenz, dass die eingesetzten Produkte amylaseresistent sind, so dass sich Essen oder Getränke beim Kontakt mit Speichel nicht verflüssigen. So kann das Risiko des Verschluckens minimiert werden. Da Sie in Stufe 2 in der Regel nur kleine Mengen an Speisen und konsistenzadaptierter Nahrung zu sich nehmen können, ist oft eine ergänzende Ernährung über eine Sonde erforderlich, um den Nährstoffbedarf zu decken. Stufen der Ernährungstherapie (Fortsetzung) Stufe 3 Leichte Dysphagie mit niedrigem Aspirationsrisiko In Stufe 3 ist die Schluckstörung nicht sehr stark ausgeprägt, so dass Sie Ihre Ernährung in der Regel mit konsistenzadaptierter Kost durchführen können. Bei Bedarf können Sie zusätzlich mit Trinknahrung Ihren Nährstoffbedarf decken. Stufe 4 Keine oder leichte Dysphagie mit minimalem Aspirationsrisiko Kann das Schlucken wieder erlernt werden? Wenn Sie nach einem Schlaganfall Probleme mit dem Schlucken haben, bedeutet dies nicht, dass dieser Zustand so bleiben muss. Grundsätzlich kann sich die „Steuerungszentrale“ Gehirn, die durch den Schlaganfall geschädigt wurde, wieder regenerieren, d.h. andere Bereiche können die Aufgaben der geschädigten Areale übernehmen. Hierfür wird der behandelnde Arzt im Rahmen der Rehabilitation ein Schlucktraining in Betracht ziehen und Sie werden vielleicht mit Hilfsmitteln wie speziellen Andickungsmitteln und Trinkbechern vertraut gemacht. Auch wenn Ihnen das Schlucktraining einiges an Kraft und Ausdauer abverlangt: Versuchen Sie, dranzubleiben und alle Übungen durchzuführen. Vielleicht können Sie kleine Fortschritte gar nicht erkennen, dennoch sollten Sie alle Möglichkeiten nutzen, um Ihre Schluckfähigkeit möglichst zu verbessern. Oft lässt sich die Schluckstörung nach einem Schlaganfall durch entsprechende Therapiemaßnahmen verbessern oder sie verschwindet sogar gänzlich. Wenn Sie Stufe 4 erreicht haben, können Sie wieder wie gewohnt essen. Nur Flüssigkeit sollten Sie anfangs unter Aufsicht speziell geschulten Personals zu sich nehmen. Trinknahrung kann bei Bedarf ergänzend einen Beitrag zur Flüssigkeits- und Nährstoffversorgung leisten. Alle Maßnahmen sollten in jedem Fall mit dem behandelnden Arzt bzw. Logopäden abgesprochen werden. Welche einfachen Tipps gibt es? Tipps für die Sondenernährung Tipps, wie Sie bei einer Nahrungsaufnahme über den Mund das Risiko des Verschluckens vermindern können • Spülen Sie die Ernährungssonde vor und nach jeder Nahrungs- oder Medikamentengabe und nach längeren Nahrungspausen. So können Sie vermeiden, dass die Sonde verstopft und dass sich aus Nahrungsresten Keimherde bilden. • Verabreichen Sie Medikamente einzeln, auf keinen Fall gleichzeitig oder sogar gemischt mit der Sondennahrung, da es zu Wechselwirkungen und einer Sondenverstopfung kommen kann. • Wechseln Sie das Überleitgerät aus hygienischen Gründen alle 24 Stunden. • Lagern Sie angebrochene Sondennahrung bei Nahrungspausen ≥ 4 Stunden im Kühlschrank, und zwar möglichst mit angeschlossenem und verschlossenem Überleitgerät. Die Sondennahrung sollte vor der nächsten Gabe wieder Zimmertemperatur erreicht haben. Die Nahrung muss innerhalb von 24 Std. verbraucht werden. • Liegen Sie während der Nahrungszufuhr und eine Stunde im Anschluss nicht flach im Bett, sondern lagern Sie Ihren Oberkörper im 30-45-GradWinkel hoch. Weitere Informationen und Videos finden Sie unter www.nutrison-flocare.de ... und was muss ich beim Essen beachten? • Essen Sie nur, wenn Sie vollständig wach sind und nicht, wenn Sie sich müde fühlen. • Lassen Sie sich nicht beim Essen ablenken, z.B. durch eine Unterhaltung oder Fernsehen. • Essen Sie, wenn möglich, im Sitzen. • Nehmen Sie keine neue Nahrung in den Mund, bevor Sie die vorherige nicht vollständig geschluckt haben. • Sprechen Sie nicht beim Essen. Sprechen öffnet die Atemwege und es kann zum Verschlucken kommen. • Meiden Sie klebrige Speisen, da diese am ehesten am Gaumen haften bleiben. • Vermeiden Sie verschiedene Konsistenzen in einem Gericht, z.B. Nudelsuppe. • Meiden Sie Obst und Gemüse mit Samen oder Kernen, die nicht entfernt werden können (z.B. Kiwis und Erdbeeren) und Speisen, die im Mund zerbröseln (z.B. Brötchen und Muffins). 30°- 45° Weitere Informationen finden Sie unter www.nutilis.de An wen kann ich mich wenden, wenn ich Hilfe benötige? Aus der Sicht eines Nutricia MEHRnährungsexperten: Die MEHRnährungsexperten von Nutricia sind ein Team aus Gesundheits- und Krankenpfleger/innen. Sie sind Ihr kompetenter Partner bei der Organisation und Durchführung von medizinischer Ernährung zu Hause und in Pflegeheimen. So können Sie sich rundum sicher versorgt fühlen. „Die MEHRnährungsexperten betreuen seit über 25 Jahren u.a. Schlaganfall-Patienten und bilden sich regelmäßig fort. Wir geben unser Wissen zur Ernährungstherapie beim Schlaganfall und praktische Tipps gerne an unsere Patienten weiter – für mehr Sicherheit im täglichen Umgang mit der Ernährungstherapie. Medizinische Ernährung ist für die MEHRnährungsexperten mehr als nur bloße Nahrungsaufnahme: Sie sind voll und ganz auf die medizinische Ernährung spezialisiert. Seit mehr als 25 Jahren vereinen sie fachliche Kompetenz mit großer Leidenschaft für die Versorgung von Patienten. Wir stellen Informationsmaterialien zur Verfügung und sind jederzeit erreichbar. Bei verordnungsfähigen Produkten klären wir die Kostenübernahme mit den gesetzlichen Krankenkassen auf Basis der Verordnung des behandelnden Arztes und liefern die Produkte zu Ihnen nach Hause. MEHR nährungsexperten Wenn Sie Unterstützung benötigen: Unsere Careline 00800 68874242 (gebührenfrei) berät Sie gerne. Sie stellt Ihnen den Kontakt zu Ihrem MEHRnährungsexperten vor Ort her. Mehr Individualität – Die richtige Lösung für alle Anforderungen Wir finden individuelle Lösungen für unterschiedliche Bedürfnisse und beraten bei Nahrungsumstellungen. Den Verlauf der Ernährungstherapie dokumentieren wir lückenlos. MEHR Nähe: Wir arbeiten bundesweit nach den gleichen hohen Standards. Auch in Ihrer Nähe steht Ihnen jederzeit ein kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung.“ „Ich bin MEHRnährungsexpertin. Weil ich Spezialistin für medizinische Ernährung bin und meinen Patienten deshalb mehr bieten kann: mehr Erfahrung, mehr Wissen, mehr Service.“ Anette, Gesundheits- und Krankenpflegerin und MEHRnährungsexpertin, seit 3 Jahren bei NUTRICIA. Wir beraten Sie gerne: Careline 00800 68874242 www.nutilis.de SO – Art.-Nr. 9705994 - 2 / 2.T. 05.15 – D www.nutrison-flocare.de Nutricia GmbH Postfach 2769 D-91015 Erlangen Telefon 09131 7782 0 Telefax 09131 7782 10 [email protected] www.nutricia.de
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